Posner Early Stage-Finanzierungen Schriftenreihe für Kreditwirtschaft und Finanzierung Band 22 Herausgegeben von Prof. Dr. Karl Friedrich Hagenmüller Prof. Dr. Wolfram Enge1st Prof. Dr. Rosemarie Kolbeck Dirk Posner Early Stage Finanzierungen Spannungsfeld zwischen Gründern, Investoren und staatlichen Rahmenbedingungen GABLER Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Posner, Dirk: Early Stage-Finanzierungen: Spannungsfeld zwischen GrOndern, Investoren und staatlichen Rahmenbedingungen / Dirk Posner. -Wiesbaden: Gabler, 1996 (Schnftenreihe fur Kreditwirtschaft und Finanzierung; Bd. 22) Zugl.: Frankfurt (Main), Univ., Diss., 1996 ISBN 978-3-409-13575-7 ISBN 978-3-322-94438-2 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-94438-2 NE:GT Der Gabler Verlag Ist ein Unternehmen der Bertelsmann Fachinformation. © Betnebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden 1996 Lektorat· Claudia Splittgerber / Ute Wrasmann Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzuläs sig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Über setzungen, Mikroverfilmungen und die EInspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Höchste inhaltliche und technische Qualität unserer Produkte ist unser Ziel. Bei der Produktion und Auslieferung unserer Bücher wollen wir die Umwelt schonen: Dieses Buch ist auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in die sem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daß sol che Namen Im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden durften. ISBN 978-3-409-13575-7 In Ennnenmg an memen verehrten akademischen Lehrer Prof Wolfram Engels VII Geleitwort Unternehmensgrundungen begleiten wlrtschafthche Entwicklungen und Veranderungen Durch die Schaffung von Arbeitsplatzen smd sie vor allem in Zeiten emer hohen Arbeitslosigkeit von besonderer Bedeutung Sie sind allerdmgs in der Regel mit erheblichen Risiken verbunden und erfordern daher Investoren, die m der Lage smd, diese Risiken zu ubernehmen Stehen den Risiken entsprechende Chancen gegenuber, werden sich auch auf unvollkommenen Fmanz markten risIkobereite EIgenkapItalgeber finden "Grunderwellen", wie sie Z B die deutsche IndustrialisIerungsphase m der zweiten Ralft e des 19 Jh charakterisierten, lassen sich auch in anderen Landern feststellen, vor allem m den USA, wo sie noch heute zu beobachten smd Im Gegensatz dazu Ist mcht nur m der Bundesrepubhk Deutschland das R1slko/Chancen-Verhalt ms bel Unternehmensgrundungen Im Vergleich zu AlternatIvinvestItIOnen offenbar so ungun Stlg, daß insbesondere mstltutlOnelle Investoren sich fernhalten In diesem Kontext hat sich der Verfasser die Aufgabe gestellt, die fur em grundungsfreund hches InvestltlOnskhma relevanten Standortfaktoren und die Moglichkelten zur Steigerung der Attraktlvltat der EIgenkapItalfinanzierung von Unternehmensgrundungen in der Bundesrepu bhk Deutschland zu untersuchen Ausgehend von emem kurzen hlstonschen Ruckbhck auf die spektakularen InvestitIOnen und Unternehmensgrundungen vom Mittelalter bis zur Gegenwart werden zunachst die gesellschafthchen und SOZialen Strukturen der Bundesrepubhk Deutsch land sowie die theoretischen Grundlagen anreizeffizIenter Early Stage-Fmanzierungen unter sucht, um die speZifischen R1slko- und Erfolgsdeterminanten fur Unternehmensgrundungen und die Ursachen fur MIßerfolge Junger Unternehmen zu eruieren Den Schwerpunkt der Arbeit bildet sodann eme umfangreiche LIteraturstudie uber staatliche Programme und Rahmenbedingungen fur Unternehmensgrundungen m den wichtigsten europaischen und außereuropaischen Landern mit dem Ziel emes Vergleichs der nationalen Forderstrukturen von Grundungsfinanzlerungen Erganzt wird die LIteraturstudie durch eine empirische Untersu chung bei Geschaftsfuhrern bzw Vorstanden von Betelhgungsgesellschaften und Venture Fonds rmttels einer FragebogenaktIOn sowie Gesprache mit Investoren, Grundern, Kapital markt-Teilnehmern und Pohtlkern, so daß sich msgesamt ein mformativer Uberblick uber Ent Wicklung, Umfang und Ausgestaltung der Beteiligungsfinanzierung in der Bundesrepublik Deutschland ergibt Die dabei festgestellten sehr nachteiligen Rahmenbedmgungen bestatigen die bisherigen Vermutungen, daß Grundungsfinanzierungen in der Bundesrepublik einer Deutschland emer nachhaltigen Verbesserung der Rahmenbedingungen fur Grunder und Inve storen bedurfen Der Verfasser schlagt dafur steuerliche Anrelzmechamsmen, gunstige Desm vestmentmoghchkelten, Verbesserungen der unternehmenschen und kaufrnanmschen Ausbil dung von Grundern sowie staathche Fmanzierungshllfen uber Beteiligungsgesellschaften vor VIII Nicht zuletzt im Hinblick auf die gegenwartig gefuhrte Diskussion um den Standort Deutsch land greift der Verfasser mit seiner Untersuchung ein sehr wichtiges und komplexes Problem gebiet auf Zur Klarung der hier anstehenden Frage tragt er insbesondere durch seine umfang reiche Literaturstudie bei Sowohl hinsichtlich der erfaßten Lander als auch der ermittelten Details hat er damit eine Fulle von hochinteressantem Material gesammelt und ausgewertet, das als eine Bereicherung der einschlagigen Literatur anzusehen ist Prof Dr Rosemane Kolbeck IX Vorwort des Verfassers Pnvate Unternehmensgrundungen steUen den Motor zukunftsorientIerter Volkswirtschaften dar, mdem sIe ArbeItsplatze schaffen, Investtttonen tatlgen, innovatIve Produkte und Dienst leIstungen entwIckeln und vermarkten und nicht zuletzt mdem sIe Steuern entrichten Zur Grundung und WachstumsfinanzIerung von innovatIven Unternehmen sind oft erhebliche FinanzmIttel notwendIg, die von Grundern in der Regel nicht aUeme aufgebracht werden kon nen Fremdkapltal-Geber smd aber nur m AusnahmefaUen bereit, kapitalintensive Grundungen zu finanzIeren, da das RISIko solcher Grundungen dIe durchschnitthche AusfaUwahrschemlich keit, dIe von Fremdkapltal-Gebern tolenert WIrd, zumeIst welt uberstelgt Als A1ternattve stehen EIgenkapItal-Investoren bereIt, dIe auch zur FinanzIerung risikoreicher und kapltahntenslver Grundungen bereIt sem konnen, wenn dIe entsprechenden Bewertungs Parameter dIes rechtfertlghen EIgenkapItal-Investoren partIzIpieren an der Entwicklung des Unternehmenswertes und konnen hIerdurch im VergleIch zu Fremdkapaal-Gebern eme relatIv hohere nSlkoadJustlerte RendIte erzIelen In der Bundesrepubhk smd Grundungsfinanzlerungen durch mstttutlOneUe EIgenkapItal-Investoren bIsher aUerdmgs kaum zu beobachten Obwohl die Themattk m den vergangenen Monaten Im Rahmen der Standort-Debatte auch m Deutschland auf verstarktes pohttsches Interesse gestoßen ISt, mangelt es weiterhm an einer breiten pohttschen und geseUschafthchen Akzeptanz der NotwendigkeIt zu emschneidenden Struktur-Veranderungen m der deutschen SozIalgesetzgebung und der steuerlichen Behand lung von Unternehmens-Grundungen Der anhaltende Exodus vieler erfolgversprechender Grunder macht dIe ProblematIk deuthch manderen Landern hat man es verstanden, attrakti vere staathche Rahmenbedmgungen fur Grundungs-Vorhaben zu schaffen als m Deutschland ZIel der vorhegenden ArbeIt Ist, dIe deutschen und mternatlOnalen Rahmenbedingungen bezug hch der Grunder-Problematlk zu untersuchen und Vorschlage zur Steigerung der Anzeizkom patibtlitat der deutschen Rahmenbedmgungen fur Grunder und insbesondere institutloneUe EIgenkapital-Investoren zu entWIckeln Durch den mternattonalen Fokus der Thematik und die Interdependenz der betrachteten Faktoren ist es notwendig, Schwerpunkte bei der Betrachtung der nationalen Rahmenbedmgungen zu setzen Stark reduziert lassen SIch fur die Bundesrepubhk Deutschland dreI pnmare ProblemkreIse IdentIfizieren (1 Steuersystem, 2 Borsen-exlt, 3 Sozlo-kultureUe EntWIcklung), dIe emer schneUen Verbesserung der Rahmenbedingungen fur Grundungen und Grundungs-Fmanzlerung m der Bundesrepubhk entgegen stehen SoU tatsachhch eme GnindungsweUe herbeIgefuhrt werden, so bedarf dies emer KonzentratIOn auf dIe Verbesserung der Rahmenbedmgungen HIerzu ist es notwendIg, daß eme sehr VIel großere Anzahl sog 'BeSItzstande' der deutschen Bevolkerung auf den Prufstand gesteUt werden, als dIe derzeit m der offenthchen DiskuSSIon betrachteten x Mein Dank gilt neben meinen Eltern und Bettina, fur die ich leider oft zu wenig Zeit hatte, besonders den verschiedenen Personen und Institutionen, die durch ihre Auskunftsbereitschaft zu einer breiten Datenbasis beigetragen haben Dank gilt ebenfalls meinem verehrten akademi schen Lehrer Prof Wolfram Engels, der sich sehr fur die Thematik interessierte, die Fertig stellung der Arbeit aber leider nicht mehr erleben konnte Besonders dankbar bin ich außerdem Frau Prof Rosemarie Kolbeck und Herrn Prof Roland Eisen, die sich kurzfristig bereit erldart haben, als Gutachter der Arbeit zur Verfugung zu stehen DirkPosner XI Inhaltsverzeichnis A. EINLEITUNG: FRAGESTELLUNG UND KONZEPTION DER ARBEIT• •.•..•....••... 3 1 PROBLEMSTELLUNG 3 2 ABGRENZUNG DER ARBEIT UND GANG DER UNTERSUCHUNG 5 B. DEFINITIONEN UND EINFÜHRENDER ÜBERBLICK .......•............•...•...•.•..•.......... 9 1 WAS SIND EARL Y STAGE-FINANZIERUNGEN UND WER BRAUCHT SIE? 9 2 UNTERSCHIEDE ZWISCHEN EARL Y STAGE-UND LATER STAGE-FINANZIERUNGEN 13 3 FÖRDERUNG VON EIGENKAPITAL-BETEILIGUNGSPROJEKTEN DURCH STAATLICHE WIRTSCHAFTSPOLITIK IN DElITSCHLAND 16 3 1 TechnologIeforderung 16 3 2 Das UBGG vom 17 12 1986 16 3 2 1 ZIele des Gesetzgebers 16 322 VorteIle des Gesetzes 18 3 2 3 NachteIle des Gesetzes 19 3 3 Gesamtwlrtschafthche DImenSIOn 20 4 UNTERNEHMENSGROßE UND WETTBEWERBS SITUATION 22 5 MARKTENTWICKLUNGS-PHASE UND WACHSTUMSGESCHWlNDIGKEIT 23 6 DIE KAPITAL-UND BURGSCHAFTSGEBER 25 6 1 Early stage-Fmanzlerungen vs later stage-Fmanzlerungen 25 6 2 Offenthche Hand 26 6 2 1 Kredltmstttute 26 622 Mttteistandlsche BeteihgungsgeseUschaften der Lander (MBGs) 27 6 2 3 Burgschaftsbanken 29 6 3 Pnvatinvestoren 30 6 3 1 Kredltmstltute und VerSIcherungen 30 6 3 2 KapitalbeteihgungsgeseUschaften 32 63 3 Venture Capltal-GeseUschaften 34 6 3 4 Großunternehmen und Konzerne 35 6 3 5 InfonneUe Investoren 37 C. RISIKO-PRÄFERENZ UND ERFOLGSFAKTOREN JUNGER UNTERNEHMEN IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND ...................... 41 HISTORISCHER RUCKBLICK 41 1 1 Vom Mittelalter bIS zur mdustneUen RevolutIon 41 1 2 19 Jahrhundert und Deutsches KaIserreIch 43 1 3 DIe weItere EntWIcklung Im 20 Jahrhundert 45 1 3 1 Deutschland 45 1 3 2 Großbntanmen 47 1 3 3 Verelmgte Staaten 47 134 Europa 49 2 WODURCH WERDEN GRUNDUNGEN IN DElITSCHLAND BEHINDERT? 51 2 1 DerzeItIge SItuatIOn 51 2 2 Steuersystemattk und alternatIve Investlttonsmoghchkeiten 52