H. Dresig und I.I.Vul'fson Dynamik der Mechanismen Springer-Verlag Wien New York Prof. Dr. sc. techno HANS DRESIG Technische Universitat Karl-Marx-Stadt Lehrstuhl Maschinendynamik Karl-Marx-Stadt, Deutsche Demokratische Republik Prof. Dr. sc. techno IOSIF ISAAKEVIC VUL'FSON Leningrader Institut fUr Textil- und Leichtindm,trie Lehrstuhl Theorie der Mechanismen und Maschinen Leningrad, Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Das Werk erscheint als Gemeinschaftspublikation im Springer-Verlag Wien - New York und im VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin und ist urheberrechtlich geschiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbesondere die der tJbersetzung, des Nachdrucks, der Entnahme von AbbiJdungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf photomechanischem und ahnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Vertriebsrechte fur aBe Staaten mit Ausnahme der sozialistischen Lander: Springer-Verlag Wien - New York Vertriebsrechte fiir die sozialistischen Lander: VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin Mit 81 Abbildungen und 18 Tabellen CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek Dresig, Hans: Dynamik der Mechanismen / von H. Dresig u. I. I. Vul'fson. - Wien ; New York: Springer, 1989 Gemeinschaftsau~g. mit d. Dt. VerI. d. \'Viss., Berlin NE: Vul'fson, losif I. : © 1989 by VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin Gesamtherstellung: VEB Druckhaus "Maxim Gorki", DDR -7400 Altenburg ISBN-13 :978-3-7091-9036-4 e-ISBN-13 :978-3-7091-9035-7 DOl: 10.1007/978-3-7091-9035-7 Vorwort Die technische Entwicklung verlangt Maschinen und Mechanismen, die schneller laufen, leichter gebaut sind und genauer, zuverlassiger und wirtschaftlicher arbeiten als ihre Vorganger. Schwingungsprobleme, auf die man frtiher in der Industriepraxis nur selten stieB, verlangen eine Lasung. Die Berechnung der in Mechanismen auftretenden dynamischen Krafte und De formationen wird durch diese steigenden Anforderungen immer wichtiger. Das vor liegende Buch hat das Ziel, mathematische und mechanische Methoden, die zur dynamischen Analyse, Synthese und Optimierung realer Mechanismen geeignet sind, zusammenfassend darzustellen. Es wird ein Uberblick tiber solche Gebiete der Mechanismendynamik gegeben, deren Methoden und Verfahren im Maschinenbau von Interesse sind. Manchmal versuchen die Anhanger traditioneller Vorstellungen, zwischen der Theorie der Maschinen und Mechanismen bzw. der Getriebetechnik einerseits und der Angewandten Mechanik andererseits eine scharfe Grenze zu ziehen. Wir meinen, daB dafUr kein Grund besteht. Die Gebiete der Maschinendynamik, Schwingungs lehre, Getriebelehre und Technischen Mechanik stehen auf dem gleichen Fundament der klassischen Mechanik, und mit der Weiterentwicklung der numerischen Mathe matik und Informatik rucken sie enger zusammen. 1m vorliegenden Buch werden solche Methoden, Verfahren und Algorithmen dar gestellt, welche die Spezifik der Mechanismen realer Maschinen berucksichtigen und sich bei der Analyse und Synthese von Kranen, Textilmaschinen, Pressen, Schneide maschinen, Verarbeitungsmaschinen u. a. bewahrt haben. Wir legen ein Ergebnis einer mehr als zehnjahrigen Zusammenarbeit zwischen der Technischen Universitat Karl-Marx-Stadt und dem Leningrader Institut fUr Textil- und Leichtindustrie (LITLP) vor, das Erfahrungen enthalt, die wir bei der Ausbildung von Studenten, bei der Arbeit mit unseren Doktoranden und bei der Lasung von Aufgaben aus der Industriepraxis gewonnen haben. Die meisten der im Buch erwahnten Rechenprogramme laufen inzwischen auf IBM kompatiblen Personal-Computern und kannen von der TU Karl-Marx-Stadt kii.ufiich erworben werden. Den Leitungen unserer Hochschulen und den Verantwortlichen der Hauptfor schungsricht\mg Festkorpermechanik, insbesondere Herrn Prof. Dr.-Ing. habil. F. 6 Vorwort HOLZWEISSIG (TU Dresden) mochten wir fUr ihr Interesse und fiir die Forderung die ses Buchprojekts unseren Dank aussprechen. Wir mochten allen, die geholfen haben, das Manuskript fertigzustellen, herzlich danken, vor allem Frau RICHTER fUr die Anfertigung der meisten Zeichnungen und Frau ROHR fiir die Schreibarbeiten. Unser besonderer Dank gilt unseren Iieben Frauen, MARIA NIKOLAJEWNA und BARBARA, ohne deren personliche Hilfe und moraIische Unterstiitzung dieses Buch nicht entstanden ware. Auch danken wir den Mitarbeitern des VEB Deutscher Verlag der Wissenschaf ten, insbesondere Frau MAr, fUr die verstandnisvolle Zusammenarbeit und den Mit arbeitern der Druckerei fiir den sorgfii.ltigen Satz. r. Prof. Dr. sc. techno H. DRESIG Prof. Dr. sc. techno I. VUL'FSON Technische Universitat Leningrader Institut fUr Karl-Marx-Stadt, Textil- und Leichtindustrie, Sektion Maschinen-Bauelemente Lehrstuhl Theorie der Mechanismen Lehrstuhl Maschinendynamik und Maschinen Inhaltsverzeichnis o. Einleitung. . . . . . . . . . . . . . 11 1. Kinematik zwangliiufiger Mechanismen . 15 1.1. Aufgabenstellung . . . 15 1.2. Gliedergruppen-Konzept 17 1.2.1. Kinemat ik einer Dyade . 17 1.2.2. Kinematik von Dyadenmechanismen 22 1.2.3. Partielle Ableitungen und U-Funktionen . 26 1.3. Masehenkonzept . . . . . . . . . . . 30 1.3.1. Methode zur Aufstellung der Zwangsbedingungen 30 1.3.2. Beispiele zur Aufstellung von Zwangsbedingungen 36 1.3.3. Losung der Zwangsbedingungen . . . . . . . . 39 1.3.4. Geschwindigkeiten. Beschleunigungen. partielle Ableitungen und U -Funktionen 42 1.4. Beispiele. . . . . . . . . . . . . . 48 1.4.1. Ergebnisdarstellung . . . . . . . . . 48 1.4.2. EinfluB der Anderung von Gliedlangen 48 1.4.3. Harmonische Analyse . . . . . . . 54 2. Kinetik zwangliufiger Mechanismen 55 2.1. Aufgabenstellung . . . . . . . . . 55 2.2. Kinetische KraftgroJlen innerhalb der Bewegungsebene. 56 2.2.1 Prinzip der virtuellen Arbeit . . . . 56 2.2.2. Lagrangesche Gleichungen 2. Art . . . . 61 2.2.3. Gelenkkrafte in Dyaden-Mechanismen . . 65 2.2.4. Gelenkkriifte eines biniiren Getriebegliedes 67 2.3. KraftgroBen quer zur Bewegungsebene 72 2.4. Beispiele. . . . . . . . . . . 76 2.4.1. Schubkurbelgetriebe ..... 76 2.4.2. Polardiagramm einer Gelenkkraft 80 S. Dynamischer Ausgleich 82 3.1. Aufgabenstellung . . . 82 8 Inhaltsverzeichnis 3.2. Massenau sgleich 83 3.2.1. Bedingungen fiir den vollstandigen Massenausgleich 83 3.2.2. Massenausgleich flacher Getriebe 87 3.3. Leistungsausgleich. 91 3.3.1. Allgemeine Lasung 91 3.3.2. Federausgleich . . 96 3.3.3. Ausgleich mit Masseparametern 100 3.4. Komplexer Ausgleich . . . 104 3.4.1. Gelenkkraftausgleich. . . . 104 3.4.2. Ausgleich von Harmonischen 107 3.4.3. Ausgleich als KompromiBlasung 112 3.5. Beispiele .......... . 114 3.5.1. Pressenantrieb mit Ausgleichsgetriebe 114 3.5.2. Massenausgleich einer Knochensage . 116 3.5.3. Larmminderung durch Gelenkkraftbeeinflussung 118 3.5.4. Momentenausgleich an einer Schuhmaschine . 119 4. Schwingungsmodelle mit einem Freiheitsgrad 123 4.1. Aufgabenstellung . . . . . . . . . . 123 4.2. Aufstellung der Bewegungsgleichung 125 4.2.1. Elastischer Mechanismus mit Endmasse 125 4.2.2. Elastisches Abtriebsglied hinter dem Mechanismus. 132 4.2.3. Elastische Antriebswelle vor dem Mechanismus 134 4.2.4. Elastisches Gelenk. . . . . . . . . . . 138 4.2.5. Drehgelenk mit Lagerspiel . . . . . . . . . 140 4.2.6. Standardformen der Bewegungsgleichung 146 4.3. Lasung der Bewegungsgleichung bei konstanten Koeffizienten. 150 4.3.1. Allgemeine Lasung . . . . . . . . . . . . 150 4.3.2. Eigenschwingungen infolge von Unstetigkeiten 153 4.3.3. Zur dynamischen Wirkung des Spiels 158 4.3.4. Ermittlung stationarer Schwingungen 162 4.3.5. Endliche Anlaufzeit . . . . . . . . 166 4.3.6. Beispiele. . . . . . ...... . 170 4.3.6.1. Kurvengetriebe mit zwei Bereichen der U-Funktion 170 4.3.6.2. Pressengetriebe mit Spiel . . . . . . . . . . . 172 4.4. Lasung der Bewegungsgleichung bei veranderlichen Koeffizienten 174 4.4.1. Methode des fiktiven Oszillators 174 4.4.2. Stationare Lasung bei stetiger Erregung 177 4.4.3. Schnell-veranderliche Parameter. 184 4.4.4. Parametrische Impulse . . . . . . . 188 4.4.5. Beispiel: Industrienahmaschine . . . . 192 4.5. Bedingungen der kinetischen StabiJitiit bei Parametererregung 196 4.5.1. Allgemeines zur Parametererregung . . . . . . . . 196 4.5.2. Kinetische Stabilitat bei periodischer Erregung . . . 199 4.5.3. Beispiel: Parametererregung im Parallelkurbelgetriebe 202 4.6. Verminderung der Schwingungsentstehung 204 4.6.1. Grundsatzliche Maglichkeiten 204 Inhaltsverzeichnis 9 4.6.2. Schwingungsarme Kurvengetriebe mit elastischem Abtriebsglied 205 4.6.3. Schwingungsarme Kurvengetriebe mit elastischer Antriebswelle 210 4.6.4. Beispiele ............... . 211 4.6.4.t. Symmetrische Rast-in-Rast-Bewegung .. . 211 4.6.4.2. Versatzbewegung einer Kettenwirkmaschine 213 4.6.4.3. Langsbewegung eines Transfermanipulators . 214 O. SchwingungsmodeUe mit mebreren Freibeitsgraden . 217 5.t. Aufgabenstellung ............... . 217 5.2. Bewegungsgleichungen von Mechanismen mit mehreren Freiheitsgraden 219 5.2.t. Nichtlineare Bewegungsgleichungen 219 5.2.2. Linearisierte Bewegungsgleichungen . . . 224 5.2.3. Beispiele. . . ........... . 228 5.2.3.t. Bewegungsgleichungen eines Mobilkranes 228 5.2.3.2. Bewegungsgleichungen einer Verarbeitungsmaschine . 231 5.3. L6sung linearisierter Gleichungen . . . . 236 5.3.t. Anwendung der numerischen Integration 236 5.3.2. Quasinormalkoordinaten . . . . . 238 5.3.3. EinfluB von Parameteranderungen 242 5.3.4. Modifizierte tJbertragungsmatrizen 245 5.3.5. Anwendung von Substrukturen . . 248 5.3.6. Allgemeines zu Systemen mit vielen Freiheitsgraden . 257 5.3.7. Beispiel: N adelantrieb einer Kettenwirkmaschine 260 5.4. Antriebe mit verzweigter Struktur 265 5.4.t. Elastische Hauptwelle mit starren Mechanismen. 265 5.4.2. Antriebe mit Baumstruktur . . . . . . . . . 269 5.4.3. Regulare Systeme mit Ketten- und Baumstruktur 271 5.4.4. Mechanismen-Strukturen als Kontinuum. . . . 274 5.4.5. Hauptwelle mit mehreren Mechanismenzweigen . 279 5.4.6. Beispiele ................. . 284 5.4.6.t. Antrieb mit mehreren identischen Mechanismen 284 5.4.6.2. Antrieb mit zwei Teilsystemen . . . . . . . . 288 5.4.6.3. Biegeschwingungen eines Nahwirkmaschinen-Antriebs 291 5.5. Nichtlineare Schwingungen von Mechanismen . 293 5.5.t. Bemerkungen zu nichtlinearen Aufgaben . 293 5.5.2. Numerische Integration ...... . 294 5.5.3. Reduktion der Anzahl der Koordinaten 296 5.5.4. Berechnung periodischer L6sungen 301 5.5.5. Beispiele ............. . 302 5.5.5.t. Pressenantrieb im Gestell. . . . . . . 302 5.5.5.2. Mobilkran mit Lastmomentensicherung 305 6. Literaturverzeicbnis. . . . . . . 307 Wicbtige verwendete Kurzzeicben 320 Sacbverzeicbnis. . . . . . . . . 323 O. Einleitung Ein Mechanismns ist ein System von Korpern, das geschaffen wurde, urn Bewegungen und Krafte von einem oder mehreren Korpern in Bewegungen und Krafte anderer Korper zu iibertragen. Der Begriff "Mechanismus" wird im Deutschen als Synonym zu "Getriebe" benutzt, aber hauptsachlich fUr ungleichmaBig iibersetzende Getriebe verwendet [2J. 1m Maschinenbau werden Mechanismen haufig zur t!bertragung groBer Krafte und schneller Bewegungen eingesetzt, so daB bei ihrer Konstruktion nicht allein die Kinematik, sondern vor allem ihr elastisches und dynamisches Verhalten beachtet werden miissen. Bei der technischen Weiterentwicklung vieler Maschinen erweisen sich Mechanismen zunehmend als die kritischen Baugruppen. Infolge der sich (meist periodisch) andernden technologischen Krafte und Massenkrafte entstehen Deforma tionen und Schwingungen der Getriebeglieder, die zu Funktionsstorungen der Maschine fiihren konnen. Das vorliegende Buch behandelt typische dynamische Probleme, die bei der Konstruktion moderner Maschinen zu IOsen sind. In der klassischen Maschinendyna mik, die sich vorwiegend den Kraft- und Arbeitsmaschinen widmete [5], [l1J, [15J, standen die Probleme der Torsions- und Biegeschwingungen und der Fundamen tierung im Vordergrund. Dynamische Probleme in Maschinen, die als wesentliches Element Mechanismen enthalten, gibt es im Schwermaschinenbau (Krane, Bagger), bei Werkzeugmaschinen (Pressen), bei Textilmaschinen (Nahmaschinen, Wirk maschinen, Niihwirkmaschinen, Kammaschinen), bei polygrafischen Maschinen (Buchbeschneidemaschinen, Falzmaschinen), bei Landmaschinen, Zubringeeinrich tungen (Roboter), bei Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen u. a. Bei allen diesen Maschinenarten wurden in den vergangenen zwanzig Jahren bei der Kon struktion neuartige Fragestellungen aufgeworfen, die im Zusammenhang mit ihrem dynamischen Verhalten stehen [8J, [9], [13], [14], [21J, [22], [23J, [24J, [25J, [27J. Produktivitat, Genauigkeit und Zuverlassigkeit dieser Maschinen werden ent scheidend von dem Verformungs- und Belastungsverhalten ihrer Mechanismen unter Betriebsbedingungen bestimmt. Die sichere und wirtschaftliche Auslegung der Baugruppen wird bei der Realisierung erh6hter Arbeitsgeschwindigkeiten zu nehmend wichtiger. Oft sind neue konstruktive Konzeptionen notwendig, wei! vor liegende Erfahrungswerte traditioneller Konstruktionen nicht mehr ausreichen. 12 o. Einleitung Es gibt bei der Losung der dynami'lchen Probleme solcher Mechanismen viele Ge meinsamkeiten, die nahezu unabhangig vom Maschinentyp sind. Bei der Abstraktion von der konkreten Maschine, die beim Aufbau einer solchen Theorie notwendig ist, miissen allerdings alle wesentlichen Besonderheiten erfaBt werden, so daB nicht nur die bisherigen, sondern auch kiinftige Maschinengenerationen eingeordnet werden konnen. Die Darstellung beschrankt sich auf ebene Mechanismen, da echt raumliche Mechanismen im Maschinenbau selten vorkommen und deren Behandlung wesentlich mehr Aufwand kostet. Ebenso wie in anderen Gebieten der Maschinendynamik bestehen die Probleme der Modellbildung und der Parameteridentifikation. Es gibt auch vergleichbare theoretische Fragestellungen aus dem Gebiet der Kreiseltheorie [19], der Baudynamik [12] und der Roboterdynamik. Auch die Beriicksichtigung der Ergebnisse der Numerischen Mathematik und der Informatik ist fiir die Analyse der Mechanismen schwingungen von wesentlicher Bedeutung. Dies betrifft z. B. die Eigenwertprobleme, die numerische Integration von Differentialgleiehungen und nichtIineare Optimie rungsprobleme. Bei alledem erfolgt eine bewuBte Beschrankung auf die Spezifik der Mechanismen. Die bestehenden Querverbindungen werden gelegentlieh angedeutet, da sie bei theoretischen Betrachtungen von Nutzen sind. Die kinematische und kinetostatische Analyse der ungleiehmaBig iibersetzenden Getriebe steUt den Ausgangspunkt bei allen Fragen der Mechanismendynamik dar. Die kinematisehen Dbertragungsfunktionen, die reduzierten Spiele, die verallge meinerten Massen und die kinetostatisehen KraHe werden oft zuerst untersueht. Ihr widmen sich die Kapite11 und 2 in einer Form, die iiber die iibliehen Darstellun gen der Lehrbuchliteratur ([2], [7], [16], [18], [20], [24]) hinausgeht. Es werden eigene Ergebnisse, die bei der Entwicklung von Computerprogrammen gewonnen wurden, unter Beachtung der ausfiihrlich in [10], [21], [23], [29], [30] dargestellten Resultate, komprimiert veroffentlicht. Die Verminderung der Sehw ingungserregung in Mechanismen ist eines der zentralen Pl'obleme der dynamisehen Synthese. Historisch gesehen hat man sich zuerst mit Fragen des Massen- und Leistungsausgleichs [5] und der Synthese del' Bewegungsgesetze mit optimalen kinetostatischen Eigenschaften befaBt ([2], [3], [6], [18] u. a.). Man muB die Tatsache im Auge behalten, daB MaBnahmen zur Sehwingungs minderung haufig widerspriichlichen Charakter haben. So konnen z. B. zum Massen ausgleich benutzte Ausgleiehsmassen zur Erhohung del' veranderlichen Anteile des reduziel'ten Massentragheitsmoments fiihren und Schwingungen im Antrieb erregen. Man muB deshalb das Problem komplex betl'achten und iiber die Grenzen des dy namisehen Modells hinaussehen, das in der ersten Etappe der dynamisehen Untel' suehung benutzt wird. Die komplexe dynamisehe Synthese realer Meehanismen und Maschinen erfordert die Beriieksichtigung vieler mechanischer Parameter, deren Anzahl in der GroBen ordnung von 101 bis 103 liegt. Trotz moderner Computer ist diese Aufgabe nur durch Zerlegung in Teilaufgaben zu losen. Das Kapitel 3 wird deshalb den Fragen des dynamischen Ausgleiehs gewidmet, wobei gegeniiber [3], [5], [7], [15] neue Ergeb nisse geboten werden. Der Gesichtspunkt des komplexen Ausgleiehs betont die fiir die Schwingungsentstehung wiehtigen Kriterien.