Reuter Dumping aus marktokonomischer Sicht GABLER EDITION WISSENSCHAFT Richard Reuter Dumping aus ma rl<tokonom is cher Sicht MiI einem Geleitwort von Prof. Dr. Heinz-Dieler Smeels Springer Fachmedicn Wiesbaden GmbH Die Deutsche Bibliothek -ClP-Einheitroufnohme Reu., RichOl"d: Dumping OU5 morktOkonomi~her sichl / Riehord Reuter. Mii einem Geleitw. von Heinz-Dieter Smeel5. -wiesboden: Dt. Uni",.·Ven.; Wiesboden : Gobler, 1996 !Gobler Edition Wiuen~ho&J Zugl.: Dus$tldorf, Univ., Diu., 1995 ISBN 978-3-8244-6329-9 ISBN 978-3-322-99383-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-99383-0 D61 Der Deulsehe Univer5iliils·Yerlog und der Gobler Yenog sind Unlernehmen der Bertelsmonn Fochinformotion. Gobler Yerlog, Deulseher Universiliils-Verlog, wiesboden © Springer Fachmrdirn Wirsbadcn 1996 Unprunglich enehienen bei Betriebswirtschaflticher Verlal: I)r. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden 1996 Dos Werk einschlier31ieh oller seiner Teile isi urheberrechllich gesehi.îtzt. 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VII Geleitwort In den letzten Jahren hat sich die internationale Handelstheorie und -politik ins besondere in zwei Bereichen fortentwickelt: Zum einen wurde die traditionelle Annahme vollkommenen Wettbewerbs auf GUter- und Faktormarkten durch die unvollkommenen Markte der sogenannten "Neuen Handelstheorie" ersetzt, und zum anderen wurde zunehmend berUcksichtigt, dar.. staatliche wirtschaftspoliti sche Mar..nahmen nicht exogen "gegeben" sind, sondern auf politische und wirtschaftliche Uberlegungen zurUckgehen. All diese Entwicklungen scheinen allerdings das Thema Dumping bestenfalls am Rande zu beeinflussen. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund haben sich die vom GATT (WTO) gedeckten Anti-Dumping-Mar..nahmen zunehmend von einem Schutzinstrument zu einem schlagkraftigen protektionistischen Instrument entwickelt, das sich deshalb gror..er Beliebtheit erfreut, weil die Eingriffsschwelle sehr niedrig liegt und das Instrument zudem sehr selektiv und damit gezielt angewandt werden kann, oh ne zugleich die Gefahr von Vergeltungsmar..nahmen heraufzubeschwtiren. Anti-Dumping-Mar..nahmen lassen sich allerdings nur schwer tikonomisch be grUnden. Ihnen liegen namlich weit weniger Uberlegungen hinsichtlich einer ef fizienten Allokation der Ressourcen zugrunde als vielmehr ethische Fragen der Fairness. Doch auch hier geht es nur um die Fairness gegenUber Produzenten, nicht jedoch um die Fairness gegenUber Konsumenten. Industrie- und markt theoretische Ansatze haben in den vergangenen Jahren zunehmend belegt, dar.. Preisdifferenzierungen und Unter-Kosten-Verkaufe an sich keine "verwerf lichen" Strategien darstellen, sondern vielmehr den Ausdruck rationalen unter nehmerischen Handelns. Herrschen ferner in den betrachteten Volkswirtschaf ten wettbewerbliche Verhaltnisse, die durch einen freien internationalen Handel erganzt werden, stellt Dumping aus tikonomischer Sicht kaum noch ein Pro blem dar. Wenn namlich wettbewerbliche Marktverhaltnisse herrschen und kei ne Marktzugangsschranken vorliegen, wird der Wettbewerb Dumping unterbin den, wei! im Inland ein Preisdruck entsteht, der letztlich nur "normale" Gewinne zular..t. Mit Ausnahme von Translokationskosten ktinnen daher der Inlands- und der Auslandspreis nicht voneinander abweichen. Dies kann nur dann gesche hen, wenn der Heimatmarkt dem protektionistischen Schutz unterliegt. Vor diesem Hintergrund ist die folgende Arbeit zu sehen. Ausgehend von der empirischen Bedeutung von Anti-Dumping-Mar..nahmen wird insbesondere die markttheoretische Betrachtung des Dumping-Tatbestands in den Mittelpunkt der Analyse gestellt. Es schlier..en sich daran Uberlegungen zur Neuordnung der Anti-Dumping-Bestimmungen im Rahmen des GATT (WTO) an. Damit VIII zeigt die Arbeit auch Wege auf, die vor dem Hintergrund der markttheoreti schen Erkenntnisse adaquate Reaktionen auf Dumping darstelien konnten. Heinz-Dieter Smeets IX Vorwort Die vorliegende Arbeit wurde von Herrn Professor Dr. Heinz-Dieter S m e e t s angeregt, kritisch begleitet und durch Hinweise und Ratschlage wirkungsvoll gefordert. Herr Professor Dr. H. Jorg T hie m e hat das Korreferat ubernommen. Herr Diplom-Volkswirt Christoph R eke r und Frau Diplom-Kauffrau Kristin Henrike S t rot h man n trugen mit wertvollen Anmerkungen zur abschlies send en Oberarbeitung der sprachlichen Fassung der Arbeit bei. Leitende Mitarbeiter von Unternehmungen und Unternehmungsverbanden ver mittelten mir Kenntnisse aus ihrem Wirtschaftszweig. Allen, die mir durch ihr Entgegenkommen und ihre Hilfe die Vollendung der Ar beit ermoglichten, fuhle ich mich dankbar verpflichtet. Richard Reuter XI Inhaltsverzeichnis Geleitwort ................................ VII Vorwort . .IX Verzeichnis der Abbildungen. . ................. XVII Verzeichnis der Tabellen ............. . .... XX 1 BESTANDSAUFNAHME ............................................................................... 1 1.1 EINFOHRUNG ............................................................................................ 1 1.2 DUMPING UNO ANTI-DUMPING-POLITIK 1M ZEITVERLAUF ............................ 4 1.3 WELT WIRTSCHAFTLICHER HINTERGRUND .................................................. 8 1. 3. 1 Heterogenitat der Produktionsstandorte - Verschiedene Bedin- gungen fOr wirtschaftliches Wachstum .... . ....... 9 1. 3. 2 Absolute Kostenvorteile .. . ... ....... 16 1.4 SCHLUSSFOLGERUNGEN FOR DAS WEITERE VORGEHEN ........................... 17 1.4.1 Rahmenbedingungen fOr Dumping................................. . .... 17 1.4.2 Dumping unter auBenhandelstheoretischen Gesichtspunkten. . ..... 18 1.4.3 Nachfolgende Untersuchungen .... .................. .......................... .... 20 2 DER BEGRIFF DES DUMPING IN WIRTSCHAFTSTHEORIE UNO AUSSENHANDELSRECHT. ........................................................................ 23 2.1 DUMPING-BEGRIFF UNO URSPRUNG DES ANTI-DUMPING-RECHTS ............ 23 2.2 THEORIE DES DUMPiNG ........................................................................... 27 2.2.1 Voraussetzungen .......................................................................... 28 2.2.1.1 Verhinderung von Arbitrage...... .......................... . ........ 28 2.2.1.2 Marktstruktur auf dem Heimatmarkt der Dumping betreibenden Unternehmung ......................... . 31 2.2.2 Der klassische preistheoretische Dumping-Kalkol .......... 34 2.2.2.1 Gewinnmaximierung.. . ........................................ 35 2.2.2.1.1 Preiselastizitaten und Grenzerlbse .. ............... 36 2.2.2.1.2 Grenzkosten.. .................... . 40 XII 2.2.2.2 Kostentheoretische Erweiterung: StOckkostendegression durch Kapazitatsauslastung.. . ........................... 42 2.2.2.2.1 Unendlich preiselastische Auslandsnachfrage .... 43 2.2.2.2.2 Exporte auf unvollkommene Markte . . ..... 49 2.3 ZUSAMMENFASSUNG .............................................................................. 49 2.4 AUSSENHANOELSRECHT OER EWG: DUMPING VERSUS (FAIRER) WETTBEWERB? ........................................... 50 3 MARKTOKONOMISCHE GRONDE FOR DUMPING .... .57 3.1 MARKTOKONOMIE UNO WETTBEWERBSTHEORIE ...................................... 57 3.2 THEORETISCHE GRUNOLAGEN OER MARKTOKONOMIE ............................. 58 3.2.1 Wettbewerb und unternehmerisches Verhalten.. . ..................... 58 3.2.1.1 Marktphasenschema nach Heuf3 . . ............. 61 3.2.1.2 Produktlebenszyklus-Theorie.. .. .. .. . ......... .65 3.2.2 Marktschranken.. . ....................................................... 66 3.2.2.1 Irreversibilitat von Investitionskosten.. . ....... 66 3.2.2.2 Arten irreversibler Investitionen . . ............. 67 3.2.2.3 Strategische Oberkapazitaten als Marktschranken .............. 70 3.2.2.4 Schranken gegen den Markteintritt auslandischer Konkurrenten.. . ......... 71 3.3 VERANLASSUNG VON DUMPING AUS MARKTOKONOMISCHER SICHT .......... 72 3.3.1 Marktabgrenzung... . ......................... 72 3.3.1.1 Raumliche Marktabgrenzung ... .... ... ..... .. 72 3.3.1.2 Zeitliche Marktabgrenzung... . .......... 74 3.3.1.2.1 Vergleichszeitraum und Konjunkturzyklus ........... 74 3.3.1.2.2 Vergleichszeitraum und Dauer der Tatigkeit im Produktmarkt... ........................ 74 3.3.1.2.3 Vergleichszeitraum und vorObergehende Verlustzeiten . . ...... 76 3.3.1.3 Produktbezogene Marktabgrenzung ................... . ..77 3.3.2 Reife und Junge Produkte .... . ...... 79 3.2.2.1 Reife Produkte ... . ....... 80 3.2.2.2 "Junge" Produkte.. . ..... 82 3.4 DUMPING 1M FALL REIFER PRODUKTE ...................................................... 86 3.4.1 Verhalten von Unternehmungen in traditionellen Erzeugerlandern .... 86 3.4.2 Verhalten von Unternehmungen in aufholenden Erzeugerlandern .... 87 3.4.3 Konkurrenz aus anderen traditionellen Erzeugerlandern.. . ........ 89 3.4.4 Zusammenfassung.. . ....... 90
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