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Duden-Taschenbücher: Band 13: Duden, mahlen oder malen? PDF

188 Pages·1971·2.478 MB·German
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DUDEN -TASCHENB 'OCHER Band 13 DUDEN ·TASCHENB tJCHER Eine Sonderreihe zum GroBen Duden Herausgegeben von der Dudenredaktion unter Leitung von Dr. phil. habil. Paul Grebe Band 1: Komma, Punkt Band 8: Wie sagt man in und aIle anderen Satzzeichen Osterreich? Band 2: Wie sagt man noch? Band 9/9a: Wie gebraucht man Fremdworter richtig? Band 3: Die Regein der deutschen Rechtschreibung Band 10: Wie sagt der Arzt? Band 4: Lexikon der Vornamen Band 11: Warterbuch Band 5/5a: Satzanweisungen der Abkiirzungen und Korrekturvorschriften Band 12: "Obungen Band 6: Wann schreibt man groB, zur deutschen RechtBchreibung I wann schreibt man klein? Band 13: mahien oder malen? Band 7: Wie schreibt man Gleichklingende, aber verschieden gutes Deutsch? geschriebene Warter t ~ BIBLIOGRAPHISCHES INSTITUT· MANNHEIM/WIEN/ZtJRICH DUDENVERLAG DUDEN mahlen oder malen? Gleichklingende, aber verschieden geschriebene Worter DUDEN -TASCHENBOCHER . BAND 13 von WOLFGANG MENTRUP t (j) BIBLIOGRAPHISCHES INSTITUT· MANNHEIM/WIEN/Z"ORICH DUDENVERLAG Das Wort DUDEN ist fiir Biicher des Bibliographischen Instituts als Warenzeichen geschiitzt. ISBN-13: 978-1-4684-7355-1 e-ISBN-13: 978-1-4684-7353-7 DOl: 10.1007/978-1-4684-7353-7 Aile Rechte vorbehalten • Nachdruck. auch auszugswelse. verboten e Bibliographisches Instltut AG • Mannhelm 1971 Entwurf des Schutzumschlages: Joachim Schmidt ElnnanC1: GrDBbuchbinderei Lachenmaier. ReutUnaen A VORWORT Wer erinnert sich nicht an die scherzhafte Aufgabe, die beiden Satze Der Miiller mahlt. Der Maler malt. in einen Satz zusammenzufassen und niederzuschreiben? Wer gerat nicht ins Stocken, wenn er die Form er gibt (oder: er giebt?) schreiben will und ihm einfiillt, daB ergiebig doch mit ie geschrieben wird? Wie in den Vorbemerkungen dargelegt wird, entstehen rechtschreibliche Schwierigkeiten dieser Art dadurch, daB im Deutschen derselbe Laut oft durch verschiedene Buchstaben oder Buchstabengruppen schriftlich wiedergegeben wird. Dies ftihrt im auBersten Fall zu W6rtern, die gleich ausgesprochen, aber verschieden geschrieben werden wie etwa malen und mahlen, Fieber - Fiber, Alb - Alp. Diese gleichklingenden, aber verschieden geschriebenen Worter (die Ho mophone) sind Gegenstand dieses Buches. Neben Wortern in der Grundform, d.h. etwa im Infinitiv (malen - mah len) oder im Nominativ Singular (Fieber - Fiber), sind auch Deklina tionsformen wie die Aale (= Plural von: der Aal) - die Ahle und Konju gationsformen wie er ist (zu: sein) - er ifSt (zu: essen) beriicksichtigt worden, denn gebeugte Formen bereiten nicht weniger rechtschreibliche Schwierigkeiten als ungebeugte Worter. Neben allgemein gebrauchten Wortern sind mitunter auch Worter auf genommen worden, die landschaftlich, fachsprachlich oder selten ver wendet werden, sowie Vornamen und wichtige geographische Namen, sofern dazu eine Gruppe gleichklingender Worter besteht. Einige Grup pen enthalten Worter mit gleichgesprochenen Wortteilen, so z.B. Wor ter auf -and oder -ant. Die jeweils lautgleichen Worter wie etwa mahlen - malen, Fieber - Fiber werden als Gruppe jeweils in einem Artikel behandelt und einzeln erlautert. Die Erlauterungen sind semantischer Art (Bedeutungsangaben), etymologischer Art (Angaben zur Herkunft, zur Wortfamilie) und/oder grammatischer Art (Angaben von Beugungsformen u.ii.). Diese Angaben 5 Vorwort haben den Sinn, das einzelne Wort "vorzustellen" und von den anderen Wortern der Gruppe abzuheben sowie Beziehungen zwischen den Wor tern aufzuzeigen. Haufig sind zusatzlich kurze Beispielsatze angeftihrt. Am Schlu~ eines jeden Artikels steht ein Verweis, der zu der Stelle in den Vorbemerkungen hinfiihrt, an welcher der betreffende Laut behan delt wird und bestimmte Hilfsregeln angegeben werden. AIle im Hauptteil erlauterten Worter, Wortformen und Namen sind am Schlu~ des Buches in einem Wortregister zusammengestellt. Der Ver weis bezieht sich auf den Artikel, in dem das jeweilige Wort behandelt wird. Mannheim, im September 1971 Der Wissenschaftliche Rat der Dudenredaktion 6 Inhaltsverzeichnis Seite Vorbemerkungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Buchstaben und Laute . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Aussprache und Rechtschreibung .................. 9 Langgesprochene Selbstlaute (Vokale) (R 1) 11 Doppellaute (Diphthonge) (R 2) 12 Kurzgesprochenes a (R 3) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Kurzgesprochenes ii (R 4) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Mitlautverdopplung nach kurzem Selbstlaut (Vokal) (R 5 - R 6) .............................. 14 Mitlaute (Konsonanten) im Auslaut (R 7 - R 8) . . . . . . . . 15 Mitlaut + h (R 9) 17 Der F-Laut, der K-Laut usw. (R 10 - R 15) .......... 17 Die Wortgruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Verzeichnis der gebrauchten Fachausdrticke . . . . . . . . . . . . .. 159 Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 161 Wortregister .................................. 165 7 VORBEMERKUNGEN Buchstaben ODd Laute Das geschriebene Wort besteht aus Buchstaben. Es gibt im Deut schen 26 Buchstaben, die zusammen das Alphabet bilden. Hinzu kommen die Zeichen ii, 0, ii und das 6. Das gesprochene Wort besteht aus Lauten. Man unterscheidet Selbst laute (Vokale) und Mitlaute (Konsonanten). Bei den Selbstlauten unterscheidet man einfache Selbstlaute (a, e, i, 0, u; die Umlaute ii, 6, u) und Zwie-oder Doppellaute oder Diphthonge (au, eu, ei). AUe anderen Laute he~en Mitlaute (b, d, g, p, t, k usw.). Man unter scheidet stimmhafte und stimmlose Mitlaute. Die stimmhaften Mit laute werden weich ausgesprochen, so z.B. das b in Ball, das d in dort, dasg in Glas, das s in Hase. Die stimmlosen Mitlaute werden hart (scharf) ausgesprochen, so z.B. dasp in Platz, das t in Tor, das k in Klasse, dasft in Haft. Aussprache und Rechtschreibung In vielen FaIlen entspricht die Schreibung der Worter der Ausspra che. So ist bei richtiger Aussprache klar, da6 das weiche d in dort durch den.Buchstaben d, da6 aber das harte t in Tor durch den Buchstaben t schriftlich wiedergegeben wird. In vielen anderen Fallen entspricht die Schreibung eines Wortes je doch Dicht der Aussprache. So ist selbst bei richtiger Aussprache Dicht zu hOren, da6 Kalb und Alp am Ende mit verschiedenen Buch staben geschrieben werden; beide Worter klingen am Ende gleich. Die deutsche Rechtschreibung ist keine lautgetreue Schreibung. Erstens: Mit demselben Buchstaben oder mit derselben Buchstabengruppe wird baufig Dicht nur e i n Laut schriftlich wiedergegeben, sondern es werden damit verschiedene Laute dargestellt. Wenn man etwa die 9 Vorbemerkungen Worter glauben, lieben, schnauben, stauben und die Worter ab, er glaubt, er liebt, er schnaubt, es staubt ausspricht, dann ist deutlich zu hOren, dai3 die Worter der ersten Gruppe mit weichem b, die der zweiten Gruppe mit hartem p gesprochen werden. AIle Worter wer den aber mit demselben Buchstaben b geschrieben: B-Laut (weiches b) z.B. in glauben der Buchstabe b P-Laut (hartes p) z.B. in er glaubt 1m aui3ersten Fall ftihrt dies zu Wortem, die gleich geschrieben, aber verschieden ausgesprochen werden (Homographe): rasten ("eine Pause machen") - sie rllSten (zu: rasen "schnell fahren"); der SchQfb (auf dem Scho~ sitzen) - der Sch~ (,Junger Trieb"). Daraus ergibt sich, daf3 die Forderung "Sprich, wie du richtig schreibst!" keine allgemeine Giiltigkeit hat, denn nieht immer wird das, was gleich geschrieben wird, auch gleich ausgesprochen. Zweitens: Derselbe Laut wird haufig nicht nur durch einen Buchstaben oder durch eine Buchstabengruppe dargesteIlt, sondem durch verschiede ne Buchstaben oder Buchstabengruppen. Wenn man etwa die Worter ab, er glaubt, er liebt, er robbt, er schrubbt, das Haupt, er piept, es klappt, schlapp ausspricht, dann ist deutIich zu hOren, daf3 sie alle mit hartem p gesprochen werden; doch wird der P-Laut durch verschiedene Buchstaben oder Buch stabengruppen schriftlich wiedergegeben: b z.B. in er liebt bb z.B. in er robbt P-Laut (hartes p) P z.B. in er piept pp z.B. in es Idappt 1m aui3ersten Fall ftihrt dies zu Wortem, die gleich ausgesprochen, aber verschieden geschrieben werden (Homophone): malen - mahlen, her - hehr - Heer, Fieber - Fiber, Moor - Mohr, Ur - Uhr, anstrengen - anstrangen, Alb - Alp, Trift - er trifft, Backe - Bakken, er ist - er ~t usw. 10 Vo rbemerkungen Daraus folgt, daB die Forderung "Schreibe, wie du richtig sprichst!" keine allgemeine Gilltigkeit hat, denn haufig wird das, was gleich ausgesprochen wird, verschieden geschrieben. Die gleichklingenden, aber verschieden geschriebenen Worter, die Homophone, sind Gegenstand dieses Buches. Es erhebt sich die Frage: Welche Laute werden durch verschiedene Buchstaben[gruppen] schriftlich wiedergegeben, so daB gleichklingende Worter entstehen, die verschieden geschrieben werden? Langgesprochene Selbstlaute (Vokale) Rl Langgesprochene Selbstlaute (Vokale) werden in verschiedenster Weise schriftlich wiedergegeben, durch den entsprechenden einfachen Buchstaben: malen, Wagen, Mare, her, Fiber, Mine, Stil, Dole, Bote, Fon, Ur, pulen, Bluse, Rute, fUr usw. durch einen einfachen Buchstaben + h: mahlen, Mahre, hehr, Bohle, Dohle, Fohn, Uhr, flihren usw. durch doppeltes a, e oder 0: Waage, Heer, Boot usw. durch e [+ h] nach i: Fieber, Miene, Pier, Stiel; befie! - befiehl, du verliehst - verliest usw. In Fremdwortern und Namen find en sich dartiber hinaus weitere Buchstaben[gruppen] fur langgesprochene Selbstlaute: (langes i:) Peer; (langes 0:) BowIe; (langes 6:) Oerlinghausen; (langes u:) Blues, Route, Pool; (langes u:) My the usw. Hilfsregel: Wenn die Schreibung eines Wortes mit langgesprochenem Vokal zweifelhaft ist, dann ist es oft ntitzlich, mit W6rtern aus derselben Wortfamilie zu vergleichen. Dies gilt vor allem fur Ableitungen und Zusammensetzungen: Wenn man we~, da~ niimlich eine Ableitung von Name ist, das ohne h ge schrieben wird, wird man niimlich nicht mit h schreiben. 11

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