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Druckgrafik: Geschichte. Fachbegriffe PDF

280 Pages·2003·5.193 MB·German
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Ernst Rebel Druckgrafik Geschichte ■ Fachbegriffe Mit 55 Abbildungen und Risszeichnungen Philipp Reclam jun. Stuttgart Umschlagabbildung: Albrecht Dürer: Adam und Eva> Kupferstich, 1504 Univcrsal-KibliocHck Nr. 18237 Alle Rechte Vorbehalten © 2003 Philipp Rcclam jun. GmbH fic Co.; Stuttgart Gesamrhcrstellung: Rcclam, Ditzingen. Printed in Gcrmany 2003 RECLAM und UNI VERSAL-BIBLIOTHEK sind eingetragene Marken der Philipp Redam jun. GmbH & Co.f Stuttgart ISBN 3-15-018237-9 www.rcdam.de Geschichte der Druckgrafik.......................................... 7 Koordinaten zu einer Geschichte des technischen Bildes................................................... 9 »Typische« Grundbegriffe. Druck und Grafik . . 10 Bildgebende Reliefs. Holzschnitt und Kupferstich ............................................................ 13 Schriftdruck und Buchholzschnitt.......................... 20 Vom unselbständigen Bild zum selbständigen Kunstwerk................................................................ 23 Ein erster Zenit grafischer Kunst. Albrecht D ürer...................................................... 29 Zwischen Original und Reproduktion................... 36 Expansionen: Punktiertechnik, Radierung, Farbholzschnitt...................................................... 42 Vorreiter der modernen Bilderware...................... 51 Reproduktion von Ruhm. Rubens-Stiche und Arundel-Drucke............................................. 55 Zenit der Radierkunst. Rembrandt ...................... 62 Freiheit des Experiments und Absolutheit des Systems............................................................. 67 Virtuosität im Halbton. Die Schabkunst ............. 73 Faksimiledrücke. An den Grenzen der alten Reproduktion......................................................... 82 Pioniere der Moderne. Piranesi und Goya . . . . 87 Zwischen Tagesaktuaütät und freier Kunst. Lithografie................................................................ 92 Verzweigung der industriellen Bildbranchen ... 98 Zweimal Potenzierung. Stereotyp und Plakat................................................................ 103 Apparativer Blick. Die fotografische Nebenwelt................................................................ 107 Die zweite Transmedialisierung. Industrielle Druckraster...................................... 113 Rückbesinnung auf künstlerische Ursprünge ... 117 Affirmation und Kritik der Konsumweh. Siebdruck ................................................................ 123 Noch einmal Transmedialisierung.......................... 127 Fachbegriffe der Druckgrafik von A bis Z ................ 133 Literaturhinweise............................................................ 271 Personenregister............................................................. 276 Zum Autor 280 Geschichte der Druckgrafik Koordinaten zu einer Geschichte des technischen Bildes Druckgrafik gewinnt heute neue Aufmerksamkeit. Jenseits nur fachhistorischer Interessen ist sie uns zu einem Erkun­ dungsfeld für Fragen nach den technischen Bedingungen des Bildes allgemein geworden. Denn seit die schwindeler- regende Entwicklung der digitalen Medien heute immer mehr Rückfragen nach ihrem historischen Werdegang auf­ wirft, tritt auch die alte, die druckgrafische Weh des tech­ nischen Bildes in ein neues Licht. Immer mehr gibt diese sich in ihren apparativen und künstlerischen Zusammen­ hängen als jene Vorgeschichte zu erkennen, in der viele Koordinaten und Bausätze der modernen Sehkultur ange­ legt sind. Zu ihnen will das vorliegende Buch hinführen helfen. Der hier verwendete Begriff des »technischen Bil­ des« ist deshalb bewusst weiträumig gehalten. Er umfasst neben den Systemen der Druckgrafik auch diejenigen der Fotografie, des industriellen Bilddrucks und der digitalen Bilderzeugung. Gleichwohl behält darin der engere Kom­ plex der Druckgrafik als manueller, künstlerischer Bild druck das Hauptgewicht der Darstellung. Von diesem Schwerpunkt her möchte das Buch zeigen, wie alte und neue, künstlerische und außerkünstlerische Bildwelten mit­ einander verschränkt sind. These ist, dass diese Verschrän­ kung in den grafischen Elementen selbst nachweisbar ist, in »Spurenelementen«. Aber all diese Ansprüche bezeichnen gleichsam nur den fernen Horizont. Zuvor und im Einzelnen will dieses Buch über Sachverhalte und Stichworte informieren. Was das gedruckte Bild ist, welchem Wandel seiner technischen Verfahren es historisch unterliegt, wclchen Austausch es mit den verschiedenen Gattungen der Künste unterhält, wie es Wahrnehmung und ästhetische Gebräuche verän­ derte, vor allem aber: zu welch künstlerischer Eigenstän­ digkeit die Systeme der grafischen Form es einmal bringen konnten, bevor sie im 19. Jh. industriell transmedialisiert wurden - das alles gehört zum engeren Thema. Wo sich ohne Zwang zwischen Spätmittelaker und Heute übergrei- fende Tendenzen behaupten lassen, wird dies gelegentlich getan; daneben gilt es aber auch signifikante bis kuriose Sonderfälle herauszu stellen. Große Namen werden in der Übersicht neben kleinen stehen, ohne dass dabei immer Rangfragen diskutiert würden. Eine eigene, kaum weniger repräsentative Grafikgeschichte ließe sich mit den Namen derjenigen Künstler schreiben, die in diesem Text fehlen. Nach dem historischen wird ein lexikalischer Teil in Kurzartikeln über die technischen und historischen Ein­ zelsachverhalte informieren. Auch terminologische Pro­ bleme (-> Aura, -* Kopie, -*■ Medium, -*■ Original) finden dort ihre genauere Erörterung. Diskurs und Artikel folgen eigenen, bereits veröffent­ lichten Vorarbeiten. So weit hier Sequenzen daraus (Rebel 1981; 1984; 1999/2000) aufgenommen werden, dienen sie derselben Grundidee: Druckgrafikgeschichte ist als Teil der Kunstgeschichte und zugleich als Archäologie unserer modernen Mediengeschichte zu begreifen. »Typische« Grundbegriffe Druck und Grafik Seinen beiden Worthälften gemäß umfasst der Begriff Druckgrafik eine technische und eine reichenhafte Dimen­ sion. In dieser Verbindung liegt der eigentümliche Doppel­ charakter begründet, den die Druckgrafik als ästhetisches System, als -► Medium der Bild- und Schriftvervielfälti­ gung besitzt. Die griechische Worthälfte graphein (-» Gra­ fik) verweist auf den Prozess des Einritzens, Eingrabens, Einschneidens einer Form in ihren materiellen Träger. Grafik ist so gesehen (und jedenfalls bis zur Zeit um 1800, als der relieflose -* Flachdruck der -* Lithografie erfunden wurde) Sammelname für die Verfertigung spezieller Re­ liefs, in die für bildgebende Zwecke Farbe eingerieben wird. Die andere Worthälfte »Druck« bezeichnet jenen daran anschließenden, primär technischen Werkanteil, der darin besteht, dass die Farbe von der grafisch behandelten Druckform auf den Formträger, meist aus Papier, abgege­ ben wird. Die Abgabe kann unter dem Druck des Körper­ gewichts oder mit instrumentalem Einsatz erfolgen. Wie immer Formgebung und Farbabgabe im Einzelnen aussehen, ihr Doppelcharakter geht dem dryckgrafischen Prinzip durch die Jahrhunderte seiner Entwicklung nie verloren. Er kennzeichnet alle seine künstlerischen, reli- giösen, wissenschaftlichen, politischen und kommerziellen Leistungen. Teilweise geschieht das in Absetzung zu den bereits vorhandenen älteren Medien von Schrift und Bild­ nerei (Handzeichnung, Gemälde}, teilweise im Austausch mit ihnen. Die Elemente und Komponenten der druckgra­ fischen Vervielfältigung lassen sich aus heutiger Sicht mit Blick auf die Kunst koordinieren. Denn von Anfang an eignet diesen Elementen ein hoher, ursprünglicher - des­ halb auch anthropologisch reflektierbarer - Ausdrucks­ und Gleichniswert (Belting, 41). Fußabdrücke in Erde, Sand und Schnee sind als Spur und Abdruck aufzufassen. Insofern stellen sie nicht nur körperliche Urformen von Zeichengebung allgemein dar, sie verkörpern insbesondere auch Vorformen des Grafischen. Sie besitzen eine indivi­ duelle Besonderheit, die sich »lesen«, »entziffern« lasst, zugleich aber eine Typik, die verallgemeinernde Zuord­ nung erlaubt. Das griechische Wort typos (>Stoß, Schlag, Druck«) darf in seinem ursprünglichen Sinn ebenfalls aus praktisch-ästhetischen Handlungen hergeleitet werden. Im grafischen Geschehen kann Typik als die sich wiederho­ lende Pauschalerscheinung aller Elemente einer Spur ver­ standen werden, als Standardisierung des Einmaligen. Da­ mit wird die Frage nach Authentizität berührt. Spur und

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