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Dr. B. Reiters Lexikon des philosophischen Alltags: Wesen: Von Alien bis Winnetou PDF

158 Pages·2017·0.75 MB·German
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Preview Dr. B. Reiters Lexikon des philosophischen Alltags: Wesen: Von Alien bis Winnetou

Von Alien bis Winnetou Wesen Dr. B. Reiters Lexikon des philosophischen Alltags Philosophisches Wissen für den Alltag in vier Bänden : Krisengebiete Übersinnliches Wesen Zustände Dr. B. Reiters Lexikon des philosophischen Alltags Wesen von Alien bis Winnetou J. B. Metzler Verlag Der Herausgeber Dr. B. Reiter lebt als freier Autor in Stuttgart. Unter anderem beantwortet er als Spezialist für philosophische Aufklärung regelmäßig Leserfragen im Journal für Philo sophie der blaue reiter und bei facebook.     Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publika- tion in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte biblio- grafische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.     ISBN 978-3-476-02689-7 ISBN 978-3-476-05622-1 (eBook) Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Verviel- fälti gungen, Über setzungen, Mikroverfilmungen und die Ein speicherung und Verar beitung in elektronischen Systemen. J. B. Metzler, Stuttgart © Springer-Verlag GmbH Deutschland, 2017             Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem, säurefreiem und alterungsbeständigem Papier Einbandgestaltung : Finken & Bumiller Typografie und Satz : Tobias Wantzen, Bremen Druck und Bindung : Ten Brink, Meppel, Niederlande J. B. Metzler ist Teil von Springer Nature. Die eingetragene Gesellschaft ist Springer-Verlag GmbH Deutschland. www.metzlerverlag.de [email protected] Inhalt Vorwort    ▮ 7 Alien    ▮ 11 Amigo    ▮ 16 Astronaut    ▮ 21 Blaustrumpf    ▮ 27 Duck, Dagobert    ▮ 32 Gartenzwerg    ▮ 37 Gast    ▮ 44 Gespenst    ▮ 51 Gottesbeweise    ▮ 57 HAL9000    ▮ 62 Hausmann    ▮ 68 Hippie    ▮ 74 Judas    ▮ 79 Kuckuck    ▮ 86 Libertin    ▮ 91 Menschenfresser    ▮ 96 Moorhuhn    ▮ 102 Mumie    ▮ 107 Nerd    ▮ 113 Pantomime    ▮ 118 Pferdeflüsterer    ▮ 121 Superheld    ▮ 127 Ta ma got chi    ▮ 132 Tarzan    ▮ 137 Whistleblower    ▮ 142 Winnetou    ▮ 147 Wolf, böser    ▮ 152 Inhalt ▮ 5 Vorwort Philosophen sind für viele wie Wesen von einem anderen Stern. Aliens gleich scheinen sie beständig in anderen Sphären zu schweben und sich mit Problemen zu beschäftigen, die außer ihnen keiner als solche erkennt. Doch trotz eifrigen Bemühens konnten sich die Astronauten der fernen Geisteswelten seit über 2000 Jahren nicht darauf einigen, warum überhaupt ir- gendetwas ist und nicht vielmehr nichts. Während die einen fest davon überzeugt sind, dass die Gegenstände, mit denen wir alltäglich umgehen, auch faktisch vorhanden sind, glauben andere beweisen zu müssen, bei den Wahrnehmungen unserer Sinne handele es sich um reine Einbildungen, die Welt der We- sen und Dinge sei sozusagen ein Produkt des Geistes. Berühmt für spitzfindige philosophische Disputationen über angebliche Scheinprobleme ist vor allem die Zeit der so- genannten scholastischen Philosophie zwischen dem 13. und dem 15. Jahrhundert. Christian Morgenstern beschreibt in seinem Gedicht Scholastikerprobleme eine solche, dem Zweck der Lehre dienende Auseinandersetzung, indem er die durch- aus ernsthaft gemeinte, nur logisch aufzulösende Frage erör- tert, wie viele Engel denn auf einer Nadelspitze Platz fänden. Dass zwischenzeitlich in der philosophischen Grunddisziplin der Logik, die damals wie heute jeder Student der Philosophie zur Schulung seiner Denkfähigkeit durchlaufen muss, nicht mehr nur das klassische Verständnis einer Behauptung als ent- weder »wahr« oder »falsch« als einzig möglich angesehen wird, sondern auch verschiedene Abstufungen von »vielleicht« über die Philosophie hinaus als »praktische Wahrheit« Einzug sogar in die Mathematik und die Physik hielten, macht die Sache nicht wirklich einfacher. Selbst der einfachste aller Lösungs- vorschläge, die Behauptung, dass es für all dieses den mensch- lichen Verstand scheinbar übersteigende Durcheinander einen übermenschlichen Schöpfer, einen Gott, geben müsse, fand mindestens so viele Anhänger wie Gegner und brachte neben Vorwort ▮ 7 der Theologie in der Philosophie anstelle von Klarheit lediglich eine weitere Fachdisziplin hervor, die Religionsphilosophie. Nicht ohne Grund also verfasste Eugen Roth seinen treffen- den Vierzeiler : Die Philosophen   Ein Mensch behauptet mit viel List, die Welt scheint anders, als sie ist. Ein andrer dieses streng verneint, die Welt ist anders als sie scheint. Aber liegen nicht genau in dieser unauflöslich scheinenden Wi- dersprüchlichkeit zwischen Sein und Schein die unglaubliche Faszination sowie der ungeheure Wert der Philosophie begrün- det ? Ist es nicht gerade die große Leistung der Philosophen, für alles ( !) Denkbare, auch für das jenseits der sogenannten Reali- tät sich Bewegende, Raum wie Sprache zu schaffen und derart immer neue Denkwege zu eröffnen ? Kein Ding und auch kein Wesen ist den Philosophen zu ab- strus, als dass es nicht gewinnbringend philosophisch traktiert werden könnte. Das Nachdenken über »Holzwege« (lateinisch : viae silvestres), das kein geringerer als der Meisterdenker Mar- tin Heidegger perfektionierte, vermag dabei ebenso spannende Einsichten über das Wesen des Menschen zutage zu fördern wie das über den gemeinen Gartenzwerg (lateinisch : nanus hortorum vulgaris). Auch wenn mancher sich aufgrund solcher Stichworte vor der Lektüre des Eindrucks nicht erwehren kann, hier wür- den sich philos ophische Kleingärtner wie Winnetou durch das Unterholz anschleichen oder Tarzan gleich an dünnen Lianen durch geistige Urwälder schwingen, erweist sich selbst eine Auseinandersetzung mit dem Gespenst als nicht minder philo- sophisch denn die mit der von Feministinnen so vehement ge- forderten, aber immer noch seltenen Spezies des Hausmanns. Gleiches gilt für die durch anhaltende Jagd bedrohten Gattun- gen des Moorhuhns und des Kuckucks. Denn allzu oft erweist 8 ▮ Vorwort sich die Beschäftigung mit dem Alltäglichen als überaus er- kenntnisträchtig. So entdeckte Archimedes das nach ihm be- nannte grundl egende Prinzip des Auftriebs nicht beim ange- strengten Experimentieren in einem Labor der Antike, sondern entspannt sinnierend in seiner Badewanne. Weitere Zeugen für den auch ingenieurwissenschaftlichen Gewinn scheinbar nutz- losen philosophischen Nachdenkens sind Blaise Pascal, der un- ter anderem das Barometer erfand, sowie Gottfried Wilhelm Leibniz, ohne dessen Zahlenspielereien, die zu seiner Entde- ckung des Dualsystems führten, heute kein Computer funkti- onieren würde. Dass selbst die sinnierende Betrachtung des bestirnten Him- mels praktischen Nutzen hat, bewies schon Thales von Milet, indem er die totale Sonnenfinsternis des Jahres 585 v. Chr. vor- hersagte. Indem er den Lydern die Verfinsterung als natürliches Phänomen erklärte, verhalf er ihnen in einer kriegsentschei- denden Schlacht zum Sieg über die Meder. Diese flohen in Panik, weil sie die bedrohlich wirkende Himmelserscheinung als Zorn der Götter interpretierten. Auch »dass man wohl ein Philosoph sein kann, ohne deshalb ein Narr zu sein«, wie Arthur Schopen- hauer nach einer erfolgreichen geschäftlichen Auseinanderset- zung um sein Erbe feststellte, hatte Thales längst eindrucksvoll bewiesen. Aristoteles zufolge pachtete Thales, nachdem er eine gute Olivenernte vorhergesehen hatte, im Stile eines modernen Investmentbankers frühzeitig alle verfügbaren Ölmühlen und realisierte durch deren Weitervermietung nach Einbringung der überreichen Ernte enorme Gewinne. Und wer würde dem auch heu te noch von vielen Herrschern sehr geschätzten philo - sophischen Theoretiker der Macht, Niccolò Machia velli, den Sinn für die Realitäten der Politik absprechen wollen ? Das philosophische Nachdenken über vordergründig selt- sam scheinende Wesen wie Menschenfresser, Pferdeflüsterer und Hippies kann entsprechend ebenso tiefe Einsichten hervor- bringen wie das über Gastarbeiter, Superhelden, Ta ma got chis oder Blaustrümpfe. Nicht nur wie Archimedes in der Badewan- Vorwort ▮ 9 ne kommt man philosophierend dem Geist der Welt auf die Spur ; dieser lässt sich in jedem noch so entlegenen Ding und jedem noch so abstrus scheinenden Wesen finden. Man muss sich nur der Mühe unterziehen, sich der Welt vermittels des ei- genen Verstandes denkend zuzuwenden. Möge das vorliegend e, aus dem halbjährlich erscheinenden Journal für Philosophie der blaue reiter hervorgegangene Lexikon des philosophischen Alltags dabei den Denkern dieser Welt als Anregung und Hilfe zum Weiterdenken dienen. Das vorliegende Buch verdankt sich dem unermüdlichen Be- mühen der Redaktion und der Autoren des Journals für Philo- sophie der blaue reiter, philosophisches Denken über die e ngen Grenzen des universitären Rahmens hinaus einem breiten Publikum nahezubringen. Nur so konnte ein Lexikon des philo- sophischen Alltags entstehen, das wissenschaftlich fundiertes philosophisches Denken für den Alltag fruchtbar macht. Überaus dankbar bin ich auch allen Testlesern des Journals für Philosophie der blaue reiter, denen es immer wieder gelingt, die Philosophen auf den Boden der Tatsachen zu holen, sowie allen Mitarbeitern des zugehörigen Verlags der blaue reiter, die mithalfen, dass dieses Lexikon erscheinen konnte. Namentlich erwähnt seien hier vor allem Monika Urbich, die in mühevoller Kleinarbeit die Texte aus den Druckdateien des Journals extra- hierte und das Manuskript in eine druckfähige Fassung über- führte, sowie Werner Seltier, der die Korrektur übernahm. Nicht zuletzt bin ich dem Leiter des Verlags J. B. M etzler, Dr. Jörn Laakmann, zu Dank verpflichtet, der das Wagnis ein- ging, ein so außergewöhnliches Projekt zu realisieren, s owie der tatkräftigen Unterstützung von dessen Mitarbeitern. Dank schulde ich vor allem der Lektorin für Philosophie, Franziska Remeika, die sich für die Idee eines Lexikons des philosophi- schen Alltags sofort begeistern ließ und wesentliche Ideen zur Konzeption und zur Gestaltung desselben beisteuerte. Dr. B. Reiter ▮ 10 ▮ Vorwort

Description:
Die wirklich wichtigen Fragen des Lebens betreffen nicht die Zusammensetzung der Elementarteilchen oder die Beschaffenheit ferner Galaxien. Wer wollte Leugnen, dass es hilfreich ist zu verstehen, was Philosophen über Wesen des Alltags wie Hausmänner, Gartenzwerge, Gespenster oder Blaustrümpfe her
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