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4 April 2013 _ 24. Jahrgang_www.BVDN.de N EURO T RANSM 4ITTER /2 0 1 3 Offizielles Organ des Berufsverbandes Deutscher Nervenärzte (BVDN), des Berufsverbandes Deutscher Neurologen (BDN) und des Berufsverbandes Deutscher Psychiater (BVDP) Psychiatrie und Arbeitsleben Werden Sie „Coach BVDN“! S Diagnostik von Polyneuropathien p rin g e r M Stellenwert der hochauflösenden Sonografie e d izin | V e rlag CME: Depressive Störungen im Jugendalter U rb an & Altersabhängige Symptomatik und latente V o g e l G Ausdrucksformen beachten m b H , M ü n ch e n BVDN BDN BVDP »Es wird höchste Zeit, dass die ärztliche Selbstverwaltung unsere Forderungen und Vorarbeiten nach flächendeckender Strukturie- rung der Versorgung von ZNS-Kranken aufgreift und umsetzt.« Dr. med. Frank Bergmann, Aachen Vorsitzender des BVDN Die fachärztliche Grundversorgung dringend stärken! Im Positionspapier „Erwartungen der niedergelassenen Ärzte bedingungen und um die Stärkung der ambulanten vertrags- und Psychotherapeuten an eine zukunftssichere Gesundheits- ärztlichen neurologisch-psychiatrischen Versorgungsstruktur. politik“ hat die KBV, unterstützt von Beschlüssen der Vertre- terversammlung, Forderungen an die Politik formuliert. Ins- … gehören auf den Prüfstand besondere wird eine klare Wettbewerbsordnung für Kollektiv- Die weitere Forderung der KBV, die Inanspruchnahme ärztli- und Selektivverträge geschaffen. Man müsse Wege finden, die cher Leistungen besser zu steuern, können wir unterstützen. Inanspruchnahme ärztlicher Leistungen besser zu steuern und Dies erfordert aber auch eine bessere Strukturierung in der die ärztliche Aus- und Weiterbildung an die Versorgungsnot- Versorgung neurologisch-psychiatrischer Patienten. Die unge- wendigkeiten der Bevölkerung anzupassen. Vom ursprüngli- steuerte Inanspruchnahme hochpreisiger Krankenhausambu- chen Modell des Sicherstellungsauftrages sei nur noch ein Zerr- lanzen ohne vertragsärztlichen Überweisungsvorbehalt gehört bild geblieben. Teils aus ideologischen Motiven, teils aus ver- dabei ebenso auf den Prüfstand wie die „Zufälligkeit“ der In- meintlich ökonomischen Gründen, teils aus fragwürdigen anspruchnahme psychotherapeutischer Behandlung. Selbst- wettbewerbspolitischen Erwägungen ist der Sicherstellungs- verständlich muss der niederschwellige freie Zugang zu neuro- auftrag – so die KBV – in den vergangenen 20 Jahren derart logischen und psychiatrischen Praxen, ebenso wie zu psycho- demontiert worden, dass der zugrunde liegende prinzipielle therapeutischen Angeboten erhalten bleiben. Gleichwohl müs- und historische Konsens nicht mehr trage. Die KBV verweist sen kooperative Versorgungsstrukturen ein Maß an Verbind- hier nicht nur auf die Alterung der Gesellschaft, den medizi- lichkeit erreichen, das es möglich macht, Patienten auch kurz- nisch-technischen Fortschritt und den Wandel der sozialen fristig aus der neuropsychiatrischen Sprechstunde in eine Sicherungs systeme, sondern auch auf steigende Belastungen richtlinienpsychotherapeutische Behandlung zu überweisen. am Arbeitsplatz mit Auswirkungen auf die physische wie psy- Ohne verbindliche klinische Behandlungspfade und ohne chische Gesundheit der Arbeitnehmer. Mit eindrücklichen entsprechende finanzielle Anreize werden sich Wartezeiten Zahlen wird auf die Veränderung des Altersquotienten hinge- und im Zusammenhang damit nicht hinnehmbare Versor- deutet, bei jetzt schon spürbarem Mangel an Ärzten, Psycho- gungslücken in der Behandlung neurologisch-psychiatrischer therapeuten sowie nicht-ärztlichen Fach- und Pflegekräften. Patienten gar nicht vermeiden lassen. Neben der Bedeutung spezialisierter neurologischer und psy- Bisherige Steuerungsmechanismen … chiatrischer Angebote, etwa im Rahmen der ambulanten spe- Neben der Forderung, die diagnostische und therapeutische zialärztlichen Versorgung, wird der neurologisch-psychiatri- Freiheit wieder herzustellen sowie der Forderung nach festen, schen Grundversorgung gerade vor dem Hintergrund unserer kostendeckenden Preisen und der Abschaffung aller versor- demografischen Entwicklung eine zunehmende Bedeutung zu- gungsfremden Mengensteuerung, will die KBV eine Stärkung kommen. Es wird höchste Zeit, dass die ärztliche Selbstverwal- der haus- und fachärztlichen Grundversorgung. Die demogra- tung unsere Forderungen und Vorarbeiten nach flächende- fische Entwicklung erschwere zunehmend die medizinische ckender Strukturierung der Versorgung von ZNS-Kranken Versorgung der Bevölkerung; dies gelte vor allem für die haus- aufgreift und umsetzt. ärztliche und wohnortnahe fachärztliche Versorgung, vor- nehmlich in strukturschwachen Gegenden. Neurologen, Psy- Ihr chiater und Nervenärzte sind maßgeblich an der fachärztlichen Grundversorgung beteiligt. Diese Versorgungsstruktur, die wir trotz katastrophaler wirtschaftlicher Rahmenbedingungen seit Jahren aufrechterhalten, bedarf dringend der Stärkung. Dabei geht es um die spürbare Besserung der finanziellen Rahmen- NeuroTraNsmiTTer 2013; 24 (4) 3 Impressum/Vorschau Offizielles Organ des Berufsverbandes Deutscher Vertrieb: Frank Niemann (Leitung, -1411) Nervenärzte e.V. (BVDN), des Berufsverbandes Deutscher Abonnement: Neurologen e.V. (BDN) und des Berufsverbandes Die Zeitschrift erscheint 11-mal jährlich. Bestellungen Deutscher Psychiater (BVDP) nimmt der Verlag unter Tel.: 06221 345-4304, Herausgeber: per Fax: 06221 345-4229 sowie auch über das Internet Berufsverband Deutscher Nervenärzte e.V. (BVDN), unter www.springerfachmedien-medizin.de und jede 1. Vorsitzender: Dr. med. Frank Bergmann (fb), Buchhandlung entgegen. Das Abonnement gilt zunächst Kapuzinergraben 19, 52062 Aachen, für ein Jahr. Es verlängert sich automatisch um jeweils Tel.: 0241 36330, Fax: 0241 404972, ein Jahr, wenn dem Verlag nicht 30 Tage vor Ende des E-Mail: [email protected] Bezugszeitraums die Kündigung vorliegt. Geschäftsstelle: Bezugspreise: TDe. lD.: i0ff2e1r5t1-F 4ri5t4z,6 A92m0 ,Z Foallxh: o0f2 215a1, 4 475842699 K2r5e, f eld, SEtinuzdeelnhteefnt:/ 2A3IP €: .1 J4a2h €re. sVaebrsoannndekmosetnetn: 2je0w7 e€i.l sF:ü Irn land 29 €, ddel E-Mail: [email protected] Ausland 48 €. Für Mitglieder des BVDN, BDN und BVDP Mö G. Schriftleiter: ist der Bezugspreis im Mitgliedsbeitrag enthalten. © Dr. med. Gunther Carl (gc) (verantwortlich), Sonderpreis für DGPPN-Mitglieder: Jahresabonnement Friedenstr. 7, 97318 Kitzingen, Tel.: 09321 5355, 56,72 € zzgl. Versandkosten (s.o.). Fax: 09321 8930, E-Mail: [email protected] Copyright – Allgemeine Hinweise: Vo r s c h au Verlag: Veröffentlicht werden nur Arbeiten und Beiträge, die Springer Medizin | Urban & Vogel GmbH, an anderer Stelle weder angeboten noch erschienen Aschauer Str. 30, 81549 München, sind. Die Autoren sind verpflichtet zu prüfen, ob Tel.: 089 203043-1300, Fax: 089 203043-1399, Urheberrechte Dritter berührt werden. Eine Ausgabe 5/2013 www.springerfachmedien-medizin.de redaktionelle Bearbeitung bleibt vorbehalten. Für Inhaber- und Beteiligungsverhältnisse: unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird Mai Die Urban & Vogel GmbH ist 100%ige Tochtergesellschaft keine Haftung übernommen. Der Verlag behält sich der Springer Medizin-Verlag GmbH, Heidelberg. Die das ausschließliche Recht der Verbreitung, Übersetzung alleinige Gesellschafterin der Springer Medizin Verlag und jeglicher Wiedergabe auch von Teilen dieser Erscheint am 10. Mai 2013 GmbH ist die Springer-Verlag GmbH mit einer Beteiligung Zeitschrift durch Nachdruck, Fotokopie, Mikrofilm, von 100%. Die Springer-Verlag GmbH ist eine 100%ige EDV-Einspeicherung, Funk- oder Fernsehaufzeichnung Tochtergesellschaft der Springer Science + Business vor. Der Verlag kann den Beitrag auch online Dritten Media Deutschland GmbH. Die alleinige Gesellschafterin zugänglich machen (Online-Recht) und auf Daten- Epilepsie der Springer Science + Business Media Deutschland trägern (CD-ROM etc.) verwerten (Offline-Recht). Jede GmbH ist die Springer Science + Business Media gewerblich hergestellte oder benutzte Fotokopie Mit der Diagnosestellung einer Epilepsie Netherlands B.V., die 100% der Anteile hält. Die verpflichtet nach § 54 (2) UrHG zur Gebührenzahlung sind medikamentöse antikonvulsive Thera- Springer Science + Business Media Netherlands B.V. an die VG Wort, Abteilung Wissenschaft, Goethestr. 49, pie und therapeutische Allgemeinmaßnah- ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der Springer 80336 München, von der die Modalitäten zu erfragen men angezeigt. Spätestens nach Versagen Science + Business Media Finance S.á R.L. Die Springer sind. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge des zweiten Medikaments muss ein Patient Science + Business Media Finance S.á R.L. ist eine 100%- und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit aber auch über nicht-medikamentöse ige Tochter der Springer Science + Business Media S.A. Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar. Therapiemöglichkeiten aufgeklärt werden. Geschäftsführer: Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Harm van Maanen, Fabian Kaufmann, Warenbezeichnungen etc. in dieser Zeitschrift berech- Dr. Esther Wieland, Matthias Wissel tigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Demenzdiagnose Director Facharzt Medizin: Dr. Christoph Posch Annahme, dass solche Namen im Sinne der Waren- Ressortleitung: Dr. Gunter Freese zeichen- und Markenschutzgesetzgebung als frei zu Welche Relevanz haben die neuen Bio- be trachten wären und daher von jedermann benutzt marker-basierten Diagnosekriterien der Redaktion: Dr. Gunter Freese (Leitung), werden dürfen. Für Angaben über Dosierungsan- Demenz für die Versorgungspraxis nieder- Tel.: 089 203043-1435, Fax: 089 203043-31435, E-Mail: [email protected]; weisungen, Anwendungsgebiete und Applikations- gelassener Ärzte? formen von Medikamenten, für die Empfehlungen im Dr. Carin Szostecki (-1346); Thomas Müller; Expertenrat sowie für Abrechnungshinweise kann vom Dr. Thomas Riedel (-1327); Verlag keine Gewähr übernommen werden. Derartige Monika Hartkopf (CvD, -1409); Integrierte Versorgung bei MS Angaben müssen vom jeweiligen Anwender im Einzel- Bernadette Helms (Assistenz, -1368) fall anhand anderer Literaturstellen auf ihre Richtigkeit Seit 2006 können gesetzlich versicherte Layout: Alison Hepper (Leitung), überprüft werden. MS-Patienten der Ärztekammer Nordrhein Edda Führer (Layout) Druck: zusätzliche Leistungen als integrierte Ver- Corporate Publishing: KLIEMO Printing, Hütte 53, B-4700 Eupen sorgung (IV) in Anspruch nehmen. Eine Ulrike Hafner (Leitung, Anschrift wie Verlag, -1331); Es wird auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. prospektive Verlaufsbeobachtung über Anzeigenleitung: © Verlag Urban & Vogel vier Jahre hat die IV erstmals auch mit einer Peter Urban (Anschrift wie Verlag, -1333, GmbH, München E-Mail: [email protected]) ISSN 1436-123X Kontrollgruppe aus der Regelversorgung Anzeigenpreisliste Nr. 15 vom 1.10.2012 geprüft Fach a rzt-Studie 2012 verglichen. NeuroTraNsmiTTer 2013; 24 (4) 83 Inhalt 4 April 2013 3 Editorial Die Verbände informieren 8 Werden Sie „Coach BVDN“! Psychiatrie und Arbeitsleben 10 Gesundheitspolitische Nachrichten Fachärztliche Grundpauschale bringt wohl leichte Umsatzsteigerung Richtiger Umgang mit IGeL 8 Werden Sie „Coach BVDN“ 14 Stürmische Zeiten Psychiater und Nervenärzte sind aufgrund ihrer Facharzt- Aus dem BVDN-Landesverband Baden-Württemberg ausbildung prädestiniert, Menschen zu helfen, die unter psychischen Problemen im Arbeitsleben leiden. Die Aus- Rund um den Beruf bildung „Coach BVDN“ erweitert das Know-how um sys- temische Verfahren und spezielle Tools. Mit dem Begriff 16 Innovative interdisziplinäre Versorgung „Coach BVDN“ schaffen wir ein Qualitätssiegel, das auf die Kompetenzen als Psychiater oder Nervenarzt in Verbin- Neurogerontopsychiatrische Tagesklinik Würzburg dung mit Coaching-Erfahrung hinweist. 20 Medikamenten-Verblisterung in Heimen und Wirtschaftlichkeitsprüfungen 20 Arzneimittelverordnung in Heimen Serie Praxisprobleme (Teil 6) In vielen Heimen wird neuerdings die vermeintlich preis- 24 Inklusion statt Sterbehilfe günstige Verblisterung von Medikamenten praktiziert, Ein kritischer Diskurs die bei geteilten Tabletten jedoch Schwierigkeiten berei- tet. Der Arzt sollte sich von solchen Vorgaben der Heim- 33 Erst Wertschätzung, dann die Analyse träger daher in seiner Verordnungshoheit nicht einengen Prof. Dr. Erich Burrer im Praxisporträt lassen. Serie „Lösungen für Praxisprobleme“ (Teil 6). Hinweis Auf Seite 66 f. lesen Sie den Medizin-Report aktuell „Parkinson-Therapie: Hohe Anforderungen an die Galenik – praxisrelevant“. Wir bitten um Beachtung. Titelbild (Ausschnitt): „Tagebuch 16“, Gallery print, 2010 © Christiane Peschek NeuroTraNsmiTTer 2013; 24 (4) 5 Fortbildung 34 Diagnostik von Polyneuropathien Stellenwert der hochauflösenden Sonografie 39 Klinische Untersuchungen bei Schwindel Kopfimpulstest und dynamische Sehschärfe 44 Schwere postpartale Zwangsstörung Psychiatrische Kasuistik 34 HRUS in der PNP-Diagnostik 49 COMT-Polymorphismus und GST-Mangel Trotz der noch eingeschränkten wissenschaftlichen Da- Arzneimittel in der psychiatrischen Praxis tenlage ist davon auszugehen, dass die hochauflösende Sonografie (HRUS) bei der Indikation „Polyneuropathie“ 52 CME: Jugend- und Adoleszenzpsychiatrie: (PNP) zukünftig ein erhebliches diagnostisches Potenzial Depressive Störungen zur Verfügung stellen wird. Aktuell beschränkt sich der Altersabhängige Symptomatik und latente Einsatz auf den Nachweis generalisierter oder fokal um- schriebener Nervenhypertrophien bei hereditären oder Ausdrucksformen beachten Immunneuropathien, die Auswahl einer geeigneten 60 CME-Fragebogen Stelle für die Nervenbiopsie sowie zum Ausschluss über- lagernder Mononeuropathien. Journal 68 PSYCHOPATHOLOGIE IN KUNST & LITERATUR Ohrenpein Wie Sie uns erreichen Über Franz Hohlers Roman „Es klopft“ Verlagsredaktion: 74 NEUROTRANSMITTER-GALERIE Dr. Gunter Freese Telefon: 089 203043-1435, Fax: 089 203043-31435 Christiane Peschek E-Mail: [email protected] Verstörende Idyllen Schriftleitung: Dr. med. Gunther Carl 30 Kleinanzeigen Telefon: 09321 5355, Fax: 09321 8930 62 Pharmaforum E-Mail: [email protected] 72 Buch-Tipp 76 Termine Offizielles Organ des Berufsverbandes Deutscher Nervenärzte (BVDN), 78 Verbandsservice des Berufsverbandes Deutscher Neurologen (BDN) und des Berufsverbandes Deutscher Psychiater (BVDP 83 Impressum/Vorschau BVDN BDN BVDP Die Verbände informieren Psychiatrie und Arbeitsleben Werden Sie „Coach BVDN“! Psychische Probleme im Arbeitsleben nehmen zu und führen zu einer Einschränkung der Leistungs­ fähigkeit und Lebensqualität. Psychiater und Nervenärzte sind prädestiniert, den Betroffenen zu helfen. Eine neue Ausbildung zum „Coach BVDN“ vermittelt zusätzliche Kenntnisse und ermöglichst es, diese Kompetenz gegenüber Unternehmen und anderen Interessierten auch darzustellen. Nicht zuletzt der aktuell veröffent- des: Das Gehirn schaltet sehr schnell troffenen Patienten, andererseits aber lichte „Stressreport 2012“ der Bun- zwischen den Aufgaben hin und her. auch darum, beratend für Unternehmen desanstalt für Arbeitsschutz und Ar- Das kostet Energie. Energie, die Arbeit- und andere Institutionen im Bereich beitsmedizin zeigt auf: Psychische Pro- nehmer und Arbeitgeber sinnvoller nut- Prävention tätig zu werden. Letzteres bleme im Arbeitsleben nehmen zu und zen können. Die Arbeitsgemeinschaft wäre ein Aufgabenbereich der außerhalb schränken Leistungsfähigkeit sowie Le- „Prävention“ des BVDN unter der Lei- unseres Versorgungsauftrages läge und bensqualität der Betroffenen ein. Zudem tung von Dr. Paul Reuther hat sich in- somit außerhalb der Kassenmedizin. führen sie zu hohen volkswirtschaftli- tensiv mit dieser Problematik auseinan- chen Kosten. Die Botschaft von Arbeits- dergesetzt: Gerade auch für Psychiater Hohe Kompetenz medizinern lautet unter anderem: Mul- und Nervenärzte als Experten für das Die Berufsgruppe der Psychiater und titasking funktioniert nicht. Das ZNS ist es nahe liegend, sich „offiziell“ in Nervenärzte bündelt durch die entspre- menschliche Gehirn schafft es nicht, diesem Aufgabenfeld zu positionieren. chende Facharztausbildung bereits eine zwei Aufgaben gleichzeitig zu erledigen. Einerseits geht es um die möglichst effi- hohe diagnostische und therapeutische Bei Mehrfachanfragen passiert folgen- ziente Beratung und Behandlung der be- Kompetenz. Nicht selten liegt etwa bei einem Arbeitsplatzproblem eine psychi- atrische Erkrankung zugrunde und kein Arbeitsplatzkonflikt im engeren Sinne – mit den zwangsläufigen Konsequenzen in der Behandlung. Weiterhin haben wir die Kompetenz, eine gezielte neurobio- logisch wirksame Medikation einzulei- Psychiater ten und mit einem Mix aus unterschied- und Nerven- lichen Psychotherapieverfahren zu be- ärzte sind prä- handeln. Um den Psychiater oder Ner- destiniert, venarzt, der im Bereich psychischer Be- Menschen mit lastungen und Probleme im Arbeitsle- psychischen Problemen im ben tätig werden möchte, auf diese Arbeitsleben speziellen Fragestellungen vorzuberei- zu helfen. ten und auch die Möglichkeit zu geben, auf diese fach liche Besonderheit hinzu- weisen, wurde ein Ausbildungsgang „Coach BVDN“ konzipiert. Qualitätssiegel Bei den arbeitsplatzbedingten psychi- schen Problemen findet man eine Kom- bination unterschiedlicher Auslöser wie m o hohe Arbeitsbelastung, mangelnde olia.c Wertschätzung, fehlende Selbstfürsorge hle / Fot osidcehr szeulb shto. hDeu Lrcehis tduine gAsaunssbpilrdüucnhge aalns n Fälc „Coach BVDN“ wird das Know-how um ge systemische Verfahren und spezielle ür ©J Tools erweitert, die es möglich machen, 8 NeuroTraNsmiTTer 2013; 24 (4) Die Verbände informieren Psychiatrie und Arbeitsleben Die Verbände informieren einen interaktiven Beratungsprozess durchzuführen. Dieser Beratungspro- Seminarinhalte zur Ausbildung Coach BVDN zess verfolgt das Ziel den Patienten/Kli- Einführung: Vortrag zur Unterscheidung der Expertenberatung und der interaktiven enten in die Lage zu versetzen, seine ei- Beratung. Erklärung der Arbeitsweise eines Coachs und Darstellung unterschiedlicher gene individuelle Lösung zu erarbeiten Methoden. und zu vertiefen. Weiterhin werden in der Ausbildung Kenntnisse im Bereich Das strukturierte Behandlungsmanagement: Vortrag zu den Themen: Arbeitsklima, unterschiedlicher Führungsstile sowie Differenzierung von arbeitsplatzunabhängigen und arbeitsplatzbedingten Erkrankun­ Selbstbewältigungs techniken wie der gen, krankmachende Arbeitsplatzbedingungen, strukturiertes Behandlungsmana­ Leistungsmodulation und Möglichkei- gement mit Einleitung eines Analyse­ und Lösungsprozesses. Fallbeispiele aus der ten zur Karriereberatung und zur Work- Praxis. Life-Balance vermittelt. Potenzialanalyse und Karriereberatung: Erfassung der persönlichen Stärken, beruf­ Die Begriffe „Coach“ und „Coaching“ lichen Kompetenzen und der Ressourcen des Gegenübers. Entwicklung einer neuen sind nicht geschützt und sind in den beruflichen Vision. letzten Jahren erkennbar inflationär be- Die fünf Säulen: Erfassung, in welche der fünf Lebensbereiche (Arbeit und Leistung, nutzt worden. Der BVDN möchte durch materielle Dinge, soziales Netz, Körperlichkeit, übergeordnete Werte) die Energie fließt. den Begriff „Coach BVDN“ ein Quali- Einleitung von Veränderungen. tätssiegel schaffen, das auf die Kompe- tenzen als Psychiater oder Nervenarzt in Systemische Fragen: Der interaktive Beratungsprozess, auch Beratung ohne Ratschlag Verbindung mit Coaching-Erfahrung genannt, wird durch das Stellen der „richtigen“ Fragen durchgeführt, damit der Pati­ hinweist. ent/Klient seine eigene persönliche Lösung entwickeln kann. Auf der Homepage des BVDN kann Leistungsmodulation: Die Leistung an die Erfordernisse anpassen. Das Arbeiten mit sich jeder Ausbildungsteilnehmer (Mit- den fünf inneren Antreibern („sei perfekt“, „sei stark“, „sei schnell“, „sei gefällig“, „streng gliedschaft im BVDN, BVDP oder BDN dich an“). Das Erkennen und Reflektieren dieser inneren Antreiber ermöglicht, psychi­ vorausgesetzt) mit einem eigenen Profil sche Energie zu sparen. präsentieren. Damit soll erreicht werden, Coaching-Fallbeispiele: Präsentation von Coaching­Verläufen mit unterschiedlichen dass Unternehmen und weitere An- Methoden und Fragestellungen. sprechpartner einen schnellen Über- blick darüber bekommen, welcher Systemvisualisierung: Eine Technik, die es ermöglicht, ein System, ein berufliches Um­ „Coach BVDN“ in der Nähe zur Verfü- feld, Aufgaben­ und Verantwortungsbereiche mit Moderationskarten darzustellen und gung steht. zu bearbeiten, um Veränderungsprozesse zu initiieren. Der schöne Moment: Eine Technik, die es ermöglicht, kurze erholsame Momente in Die Ausbildung den Arbeitsalltag zu implementieren, um diesen zu entzerren. Die Ausbildung (Coaching-Kompetenz Analoges Arbeiten: Eine Technik, die es ermöglicht, mithilfe von Figuren ein System für Fachärzte) fand erstmals im Herbst oder eine Organisation inklusive der Aufgabenstellung und der Verantwortungsbe­ 2012 in Hannover unter der Leitung von reiche darzustellen und Veränderungsprozesse einzuleiten. Dr. Annette Haver, Ärztin für Neurolo- gie, Psychiatrie, Psychotherapie, Coach Konzeptentwicklung: Vortrag zu den Bedürfnissen und Erfahrungen der Unterneh­ DBVC, statt. Das Seminar umfasste 24 men im Umgang mit psychisch kranken Mitarbeitern. Akquise und Zielklärung. Anre­ Zeitstunden und fand in zwei Blöcken gung zur Entwicklung eines eigenen Coaching­Profils und eines eigenen Konzeptes. zu je zwei Tagen statt. Seminarziele sind: — Optimierung der Behandlungsmaß- nahmen bei Patienten mit psychischen Die Teilnehmer lobten die Organisati- Problemen im Arbeitsleben. on und das straffe Zeitmanagement des Neue Seminartermine — Erlernen von Coaching-Kompeten- Seminars und waren angetan von der Das nächste Seminar Coaching-Kompe- zen, durch die Aufgabenfelder bei wei- praktischen Relevanz der erlernten Me- tenz für Fachärzte (Teil 3), findet vom teren Institutionen wie Rententrägern, thoden. Einhelliger Tenor: Folgesemina- 10.–11. Oktober 2013 in Hannover statt. Berufsgenossenschaften und Unter- re mit weiteren Ausbildungsinhalten wie Weitere Informationen zur Anmeldung nehmen generiert werden können, Supervision, Organisationsaufstellung, und zu neuen Seminarterminen erhalten beispielsweise in der betrieblichen Arbeiten mit dem inneren Team und wei- Sie in der Prävention. teren Tools sollten angeboten werden. BVDN-Cortex-Geschäftsstelle — Erlernen von Maßnahmen zur Förde- Gut Neuhof, Am Zollhof 2a, 47829 Krefeld rung der Work-Life-Balance. AUTOREN Telefon 02151 45 46 920 — Entwicklung eines eigenen Coaching- Fax 02151 45 46 925 Konzeptes. Dr. med. Frank Bergmann, Aachen E-Mail: [email protected] — Abschluss als Coach BVDN. Dr. med. Annette Haver, Gütersloh NeuroTraNsmiTTer 2013; 24 (4) 9 Die Verbände informieren Gesundheitspolitische Nachrichten NEUE LEISTUNGSPOSITION IM EBM Fachärztliche Grundpauschale bringt wohl leichte Umsatzsteigerung Eigentlich bereits ab dem 1. Juli 2013 Leistungen ist. Natürlich ist – wie immer soll im EBM eine neue Leistungsposition – kein zusätzliches Geld für eine solche eingeführt werden: die fachärztliche zusätzliche Leistung vorhanden. Daher Grundpauschale. Ziel ist es, die fachärzt- kann erstens diese fachärztliche Grund- lichen Basis- oder Grundversorger besser pauschale insgesamt nicht besonders als bisher im EBM zu honorieren. Vor al- hoch ausfallen, andererseits müssen die Dr. med. Gunther Carl lem in hochspezialisierten Fachgruppen hierfür verwendeten Gelder aus anderen Stellvertretender Vorsitzender des BVDN wie operierenden Augenärzten, Ortho- Bereichen mobilisiert werden. Insbeson- päden, Kardiologen oder Gastroenterolo- dere wird hier von der KBV die Laborme- »In unseren Fachgruppen werden im gen war es zu einer immer stärkeren dizin genannt. weit überwiegenden Teil aller Fälle Auseinanderentwicklung der Honorare fachärztliche Grundpauschalen ab- zwischen überwiegend konservativ täti- Kommentar: In unseren Fachgruppen Ner- gen Praxen und operierenden bezie- venärzte, Neurologen und Psychiater gibt es zurechnen sein. Hier zeigt sich, dass hungsweise invasiv tätigen Kollegen ge- praktisch keine spezialisierten Leistungen, wir quasi den Prototyp der fachärzt- kommen. Derzeitiger Stand der Ausge- die als Ausschlusskriterium für die fach- lichen Grundversorger darstellen.« staltung der fachärzt lichen Grundpau- ärztliche Grundpauschale gelten. Hier zeigt schale ist, dass bei praktisch allen patien- sich, dass wir sozusagen den Prototyp der tenbezogenen Fachgruppen in denjeni- fachärztlichen Grundversorger darstellen. gen Fällen, in denen keine invasiven oder Lediglich Leistungen des Kapitels 30 (bei- operativen Spezialleistungen erbracht spielsweise Testdiagnostik, Soziotherapie, schlusskriterium vorgesehen. Insgesamt werden, von der KV automatisch eine Schlafdiagnostik, Akupunktur, Schmerzthe- werden in unseren Fachgruppen im weit fachärztliche Grundpauschale hinzuge- rapie, Physikalische Therapie, Chirothera- überwiegenden Teil aller Fälle fachärztliche setzt wird, ohne dass sie vom Arzt separat pie), die ja in unseren Praxen insgesamt nur Grundpauschalen abzurechnen sein. Die abgerechnet werden muss. Nach gegen- selten anfallen, werden derzeit von der KBV Höhe dieser Grundpauschale wurde nach wärtigem Berechnungsstand wird diese als Ausschlusskriterien genannt. Aber auch gegenwärtigem Stand auf circa 3 € prog- Pauschale bei verschiedenen Fachgrup- die genehmigte Richtlinienpsychotherapie nostiziert, dies bedeutet für unsere Fach- pen unterschiedlich hoch ausfallen, je ist derzeit über alle Fachgruppen, auch bei gruppen Nervenärzte, Neurologen und nachdem wie hoch in einer Fachgruppe psychologischen Psychotherapeuten und Psychiater eine durchschnittliche Umsatz- der Anteil von Fällen mit spezialisierten psychosomatischen Medizinern als Aus- steigerung von circa 4%. gc DAK-UMFRAGE UND KBV-CHECKLISTE ZU SELBSTZAHLERLEISTUNGEN Richtiger Umgang mit IGeL Im März 2013 veröffentlichte die Er- ausführlich über Vor- und Nachteile der das IGeL-Angebot nicht annahmen, konn- satzkrankenkasse DAK-Gesundheit die IGeL informiert, ein Viertel nur oberfläch- ten keinen medizinischen Vorteil darin Ergebnisse einer repräsentativen Patien- lich und circa ein Fünftel sei nur darauf erkennen. Rund ein Viertel der Befragten tenumfrage zu „Individuellen Gesund- hingewiesen worden, dass die Kassen- gab an, sich die Zusatzbehandlung nicht heitsleistungen“ (IGeL). Die Umfrage leistung nicht ausreichend ist. Circa 70% leisten zu können. Für circa 10% trafen wurde von Forsa durchgeführt. Einem der Patienten, denen eine IGeL angebo- beide Gründe zu. Viertel der Patienten seien 2012 bei ei- ten wurde, haben diese einmal oder öfter Bereits im November 2012 veröffentlichte nem Arztbesuch eine IGeL angeboten in Anspruch genommen. 90% ließen sich die Kassenärztliche Bundesvereinigung worden, nur die Hälfte der Ärzte infor- von dem IGeL-Angebot überzeugen, weil (KBV) eine Checkliste zu IGeL. Die KBV mierten ihre Patienten über deren Vor- es ihnen sinnvoll erschien. 5% der Versi- stellte dabei nochmals fest, dass IGeL und Nachteile. 68% der Befragten wur- cherten wollten das Verhältnis zu ihrem ärztliche Leistungen sind, die von den den keine IGeL-Angebote gemacht. 15% Arzt nicht belasten, etwa 10% gaben an gesetzlichen Krankenkassen nicht finan- der Versicherten wurden einmal bezie- sie hätten der IGeL-Therapie nur deswe- ziert werden und daher von den Versi- hungsweise 11% mehrmals privat zu li- gen zugestimmt, weil eine weiterführen- cherten selbst bezahlt werden müssen. quidierende Zusatzleistungen angebo- de ärztliche Behandlung davon abhängig IGeL lassen sich grundsätzlich in vier ten. Über die Hälfte der Patienten wurde gewesen sei. 60% der Versicherten, die Gruppen einteilen: 10 NeuroTraNsmiTTer 2013; 24 (4) Die Verbände informieren Gesundheitspolitische Nachrichten Gesundheitspolitische Nachrichten Die Verbände informieren — Leistungen, die von den gesetzlichen ser Belege sollte der Patient informiert derlei offenbar von manchen Kollegen den Krankenkassen nicht gezahlt werden, werden. Patienten angeboten werden. Dabei bieten weil derzeit nach Ansicht des Gemein- — Auch über das Schadenspotenzial be- sich in verschiedenen Fachgruppen durch- samen Bundesausschusses (G-BA) kei- ziehungsweise mögliche Risiken muss aus in unterschiedlichem Ausmaß Möglich- ne ausreichenden Belege für ihren der Arzt den Patienten informieren. keiten oder auch Patientenwünsche für Nutzen vorliegen. Dabei kann es sich — Die Information an den Patienten muss IgeL-Angebote an. Genannt seien im haus- um neuartige Leistungen handeln, die sachlich und ohne anpreisende Wer- ärztlichen Bereich Sport- oder Tauglich- im Krankenhaus von den gesetzlichen bung sein. Ein Verkauf mit Nachdruck keitsuntersuchungen (Flug- oder Tauch- Krankenkassen übernommen werden, wäre berufswidrig. tauglichkeit), Reiseimpfungen etc. Bei aber nicht im ambulanten Bereich. Im — Die Vereinbarung mit dem Patienten Hautärzten fallen nicht selten ästhetisch- Krankenhaus dürfen Leistungen zu- sowie die darlegung der entsprechen- kosmetische Leistungen an. Augenärzte lasten der gesetzlichen Krankenkas- den Kosten müssen schriftlich erfolgen. bieten beinahe obligatorisch Glaukom- sen erbracht werden, solange sie nicht — Alternativen zur angebotenen IGeL Vorsorgeuntersuchungen an und Orthopä- ausdrücklich ausgeschlossen werden. sollten dargestellt werden. den Gelenkinjektionen zur Knorpelprotek- In der ambulanten Versorgung jedoch — Der Patient muss sich in jedem Fall frei tion. Die Affinität zu IGeL ist bei den Patien- müssen Leistungen auf ihren Nutzen für oder gegen eine IGeL entscheiden ten sehr unterschiedlich ausgeprägt, im hin geprüft und ausdrücklich zuge können, ohne dass beispielsweise die großstädtischen Umfeld eher hoch, auf dem lassen werden, bevor die gesetzlichen weitere ärztliche Behandlung von der Lande niedrig. In unserem Fachgebiet Krankenkassen sie übernehmen. Des- Annahme des IGeL-Angebotes abhän- Neurologie und Psychiatrie sind die Mög- halb werden solche Leistungen in der gig gemacht wird. lichkeiten zusätzlicher Selbstzahlerleistun- Arztpraxis häufig als IGeL angeboten. — Der Arzt muss dem Patienten eine an- gen auf IGeL-Basis eher gering. Zu denken — Ärztliche Leistungen außerhalb des gemessene Bedenkzeit zur Verfügung wäre beispielsweise an Schlaganfall- und Versorgungsumfanges der gesetzli- stellen und der Patient muss sich den Demenz-Vorsorgeuntersuchungen, Licht- chen Krankenkassen wie zum Beispiel Kostenvoranschlag in Ruhe überlegen therapie bei saisonaler Depression, Schlaf- medizinische Beratungen zu Fernreisen können. stadienuntersuchung mittels EEG, umwelt- oder gutachterliche Bescheinigungen — Der Patient sollte die Möglichkeit erhal- medizinische Untersuchungen, Bio-Feed- zur Flugtauglichkeit. ten, sich eine ärztliche Zweitmeinung back, Stressbewältigungstraining, Aku- — Leistungen, für die kein Nutzenbeleg einzuholen. punktur, Erstellung einer Patientenverfü- vorliegt, die aber auch keine bedeut- — Die gestellte Privatrechnung nach GOÄ gung, Raucherentwöhnung, Adipositasbe- samen Schäden erwarten lassen, so- muss nachvollziehbar sein. handlung. dass das Verhältnis von Nutzen und Schaden mindestens ausgeglichen ist. Kommentar: Den genannten Stellungnah- Ausführlichere Hinweise hierzu finden Sie in — Von Patienten gewünschte Leistungen, men von KBV und DAK vorausgegangen unserem Abrechnungskommentar GOÄ vom die keine medizinische Zielsetzung ha- war mehrfache öffentliche Kritik seitens Januar 2013, der an alle BVDN-, BDN-und ben, wie zum Beispiel Schönheitsope- verschiedener Krankenkassen, der Presse BVDP-Mitglieder versandt wurde. Hier finden rationen, wenn sie aus ärztlicher Sicht und des Bundesgesundheitsministeriums Sie auch die entsprechenden Vordrucke für zumindest vertretbar sind. (BMG) an der Sinnhaftigkeit von IGeL grund- den IGeL-Behandlungsvertrag mit dem Pati- Für Versicherte formulierte die KBV eine sätzlich, der medizinischen Begründbarkeit enten und Hinweise zur GOÄ-Rechnungsstel- Checkliste, die überprüft werden kann, einzelner IGeL und der Art und Weise wie lung. gc wenn der Arzt seinem Patienten eine IGeL anbietet. Auch für den Arzt ist es zur Selbstkontrolle sicherlich empfehlens- wert, sein IGeL-Angebot auf diese Kriteri- en hin zu checken: — Der Arzt muss dem Patienten erklären, Lichttherapie warum eine IGeL für ein spezielles ge- bei saisonaler Depression sundheitliches Problem notwendig stellt in unse- oder empfehlenswert ist. Dabei sind rem Fachge- die Grenzen des eigenen Fachgebietes biet eine der und die wissenschaftliche Evidenzlage (wenigen) zu beachten. Arzthelferinnen dürfen Möglichkeiten m zchweanr doidee Sre dlbasztuz aahnlreergleeisnt,u dnige aAnusfpkrleä-- ezainheler rSleelibstsut-ng ock.co rung selbst obliegt jedoch dem Arzt. dauafr. IGeL-Basis utterst — Ddeenr NPauttizeennte nd ems uIGsse Lw-Aisnsegnesbcohtaefst lifcühr Miau / Sh belegt sein, über die Verlässlichkeit die- © NeuroTraNsmiTTer 2013; 24 (4) 13 Die Verbände informieren BVDN Landesverband Baden-Württemberg Stürmische Zeiten Die sehr unterschiedliche Honorarentwicklung der einzelnen Fachgruppen einerseits und die Startschwie- rigkeiten mit dem Selektivvertrag nach § 73c andererseits haben viel Porzellan in Baden-Württemberg zerschlagen. Damit der Sturm sich legt, setzt der BVDN-Landesverband jetzt auf eine konsequente berufs- politische Arbeit, die überzeugt. Emotional geführte Debatten bringen hatten, sind im Laufe der Vertragsgestal- das nicht alleine, das ist eine Nummer den BVDN in Baden-Württemberg tung und Verhandlungen berücksichtigt zu groß“, betont Imdahl. Da hätte sich nicht weiter. „Emotionalisierte Diskus- und weitestgehend umgesetzt worden. der BVDN-Landesverband mehr Unter- sionen kann man nicht durch sachliche MEDI hat sehr entschieden Interessen stützung vom Bundesvorstand ge- Argumente entemotionalisieren“, weiß unseres Verbandes vertreten.“ wünscht, denn die Verhandlungsfüh- Birgit Imdahl, 1. Vorsitzende des Lan- rung und die Vertragsgestaltung waren desverbands Baden-Württemberg aus Kritikpunkte für die Baden-Württemberger Neuland. Rottweil. „Man kann sie nur durch die Das war einer der Kritikpunkte, die dem Die Hoffnung schien berechtigt: Zu Be- Realität überwinden.“ Wenn der § 73c- BVDN-Landesverband bei seinen Ver- ginn hatte der Bundesvorstand durch- Selektivvertrag mit AOK und BKK handlungen an der Seite des MEDI-Ver- aus signalisiert, das Vertragsvorhaben, Bosch angenommen wird, wenn die ner- bands entgegenschlug: MEDI werde den das der damalige Vorstand Dr. Heinz venärztlichen, neurologischen und psy- kleinen BVDN-Landesverband schlu- Herbst auf der Länderdelegiertenver- chiatrischen Kollegen zufrieden sind, cken, er sei nur ein Anhängsel. Dabei sammlung vorgestellt hatte, positiv be- wenn die Vergütung stimmt, dann sind gibt es gute Gründe für die Kooperation gleiten zu wollen. Der § 73c-Vertrag mit das Argumente, die vielleicht einige Kri- mit einem starken Partner: Der § 73c- der AOK war als eine Art Probelauf ge- tiker umstimmen könnten. „Und wenn Vertrag ist kein regional begrenzter IV- sehen worden, auch um zu prüfen, wie wir vermitteln können, dass die Koope- Vertrag für einzelne Indikationen, son- man Inhalte in Richtung KV als EBM- ration zwischen den Vertragspartnern dern ein Rundumvertrag mit einer gro- Verhandlungsgrundlage hätte nutzen gut ist“, ergänzt Imdahl und betont: ßen Krankenkasse, der alle Fachgebiete können. Die konkrete Vertragsgestal- „Das kann ich bestätigen: Es war bisher und alle neurologischen und psychiatri- tung löste dann allerdings Bedenken des immer eine sehr offene und respektvolle schen Erkrankungen umfasst. „Wenn Bundesverbandes aus. Nachverhandlun- Kooperation. Die Argumente, die wir man solche Verträge macht, kann man gen mit MEDI und der AOK führten zu Trotz stürmischer Zeiten glaubt der BVDN-Landesver- band Baden- Württemberg an den Erfolg des § 73c-Selektivver- trags. m o olia.c ot a / F us o el B na ©Iri 14 NeuroTraNsmiTTer 2013; 24 (4)

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Hinweis. Auf Seite 66 f. lesen Sie den Medizin-Report aktuell .. einzelner IGeL und der Art und Weise wie usual paraneoplastic case. Muscle Nerve Calati R, Pedrini L, Alighieri S, Alvarez M I, Desideri L, Durante D, Favero therapy an effective complement to antidepressants in adolescents? A.
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