VDI-Buch Klaus H. Weber Frank Mattukat Manfred Schüßler Dokumentation verfahrenstechnischer Anlagen Praxishandbuch mit Checklisten und Beispielen 2. Auflage VDI-Buch Weitere Bände in dieser Reihe: http://www.springer.com/series/3482 Klaus H. Weber • Frank Mattukat Manfred Schüßler Dokumentation verfahrenstechnischer Anlagen Praxishandbuch mit Checklisten und Beispielen 2. Auflage Klaus H. Weber Frank Mattukat Dresden, Deutschland Moritzburg-Boxdorf, Deutschland Manfred Schüßler Düsseldorf, Deutschland ISSN 2512-5281 ISSN 2512-529X (electronic) VDI-Buch ISBN 978-3-662-55149-3 ISBN 978-3-662-55150-9 (eBook) https://doi.org/10.1007/978-3-662-55150-9 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer Vieweg © Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature 2008, 2020 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von allgemein beschreibenden Bezeichnungen, Marken, Unternehmensnamen etc. in diesem Werk bedeutet nicht, dass diese frei durch jedermann benutzt werden dürfen. Die Berechtigung zur Benutzung unterliegt, auch ohne gesonderten Hinweis hierzu, den Regeln des Markenrechts. Die Rechte des jeweiligen Zeicheninhabers sind zu beachten. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag, noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral. Springer ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer-Verlag GmbH, DE und ist ein Teil von Springer Nature. Die Anschrift der Gesellschaft ist: Heidelberger Platz 3, 14197 Berlin, Germany Vorwort zur 2. Auflage Die 2. Auflage ist eine vollständige Überarbeitung, Aktualisierung und wesentliche Er- weiterung der vorherigen Auflage, ohne die bewährte Grundstruktur und den Anspruch einer praktischen Handlungsanleitung aufzugeben. Ausgehend von den Grundlagen und Ausführungen zu den klassischen Produktdoku- mentationen wird die Thematik zur Dokumentation komplexer, insbesondere verfahrens- technischer Anlagen umfassend und praxisnah betrachtet. Analog zum Regelwerk der Technischen Produktdokumentation werden das Wissen und die Erfahrungen betreffs der Rechtsvorschriften, des Standes der Technik, der Be- griffsdefinitionen, der Strukturierung, der Erarbeitung sowie der Nutzung und Fort- schreibung ganzheitlich und praxisnah erläutert. Wesentliche Erweiterungen in der vorliegenden Auflage betreffen u.a.: Die detaillierte Darlegung von Besonderheiten der Dokumentation verfahrenstechni- scher Anlagen in Abgrenzung zu den Produktdokumentationen. Die ausführlichere Darlegung relevanter Rechtsvorschriften der EU und BRD. Vertiefte Ausführungen zu Struktur und Bestandteilen der Gesamtdokumentation so- wie zu wesentlichen Dokumentenarten verfahrenstechnischer Anlagen, insbesondere der Anlagen- und Betriebsdokumentation. Präsentation des bewährten Phasenmodells der Anlagen-Projektabwicklung sowie der entsprechenden schrittweisen Erarbeitung und Nutzung der Gesamtdokumentation. Risikobeurteilung und EU-Konformität für Produkte (Anlagenkomponenten) und Anlagen während der Projektabwicklung. Neue und erweiterte Erfahrungen bei der Nutzung und Pflege der Bestandsdokumen- tation während des Anlagenbetriebs sowie bei der Einführung eines Dokumentenma- nagement-Systems (DMS). Möglichkeiten und Trends zur Nutzung elektronischer Dokumentationen im Doku- mentenmanagement, inkl. verfügbarer Software-Tools. Spezifika und Anforderungen an die Dokumentation in Pharmaprojekten. Zwei ausführliche Fallbeispiele über die Auditierung bzw. Prüfung von AS BUILT- Dokumentation einer Erdgasspeicheranlage und einer Pharmaanlage. Ein wesentliches Anliegen der 2. Auflage war es, die Aussagen durch noch mehr Bei- spiele und Bilder aus der Praxis zu belegen und deren Umsetzung durch zusätzliche Workflows, Checklisten und Dokumentenbeispiele zu unterstützen. Insgesamt wurde die Anzahl an Abbildungen, Tabellen und Beispielen mehr als verdoppelt. Allen Fachkollegen, die wir „vor Ort“ bzw. auf Fortbildungsseminaren kennen lernen konnten, möchten wir für die anregenden Gespräche und Hinweise danken. Besonderer Dank gilt Frau Dipl.-Ing. Brigitte Weber für die Gestaltung zahlreicher Abbildungen und für die Durchsicht des Manuskripts. Dem Springer-Verlag sei für die angenehme Zusammenarbeit gedankt. Dresden, Mai 2020 Klaus H. Weber Frank Mattukat Manfred Schüßler Vorwort zur 1. Auflage Das rechtskonforme und wirtschaftliche Erstellen und Pflegen der Dokumentation ver- fahrenstechnischer Anlagen wird u.a. wegen – der erhöhten Anforderungen an die Sicherheit sowie den Gesundheits- und Umwelt- schutz, – den relevanten haftungs- und gewährleistungsrechtlichen Gesichtspunkten, – der zunehmend weltweiten Arbeitsteilung bei der Anlagenrealisierung, – dem hohen Termin- und Kostendruck während der Projektabwicklung, – der Herausforderung einer ganzheitlichen Qualitätssicherung im Anlagenbau, – dem gestiegenen Informationsbedarf der Öffentlichkeit immer wichtiger und aufwendiger. So beträgt beispielsweise im verfahrenstechnischen Anlagenbau der Kostenanteil für die gesamten Dokumentationsleistungen, von der Anfrage bis zur Übergabe, ca. 8 bis 10 Prozent der Investitionssumme (Anlageneuwert). Zudem ist das Gewährleisten einer ak- tuellen Dokumentation für die meisten Anlagenbetreiber, nicht zuletzt wegen Mängeln im betrieblichen Dokumentationsprozess, schwierig und kostenintensiv. Trotzdem wird vielen Führungskräften in Unternehmen und Projekten die Bedeutung der Dokumentation, um ihre Sorgfaltspflichten einzuhalten und ein Organisationsver- schulden zu vermeiden, immer bewusster. Es wächst die Erkenntnis, dass eine ganzheitliche und aktuelle Dokumentation nicht nur Kosten verursacht, sondern auch ein Wirtschaftlichkeitsfaktor mit erheblichem Ef- fektivitätspotential sein kann. Die modernen Möglichkeiten der elektronischen Doku- mentation und ihrer Verwaltung begünstigen dies. Während für die „klassischen“ Technischen Produktdokumentationen zahlreiche Ver- öffentlichungen und ein umfangreiches Normenwerk existieren, fehlt dies bisher für Do- kumentationen verfahrenstechnischer Anlagen nahezu vollständig. Die Autoren finden diesen Sachverhalt während ihrer langjährigen Seminartätigkeit immer wieder bestätigt. Zugleich belegen die praktischen Erfahrungen und viele Gespräche mit Fachkollegen die gravierenden Unterschiede der verfahrenstechnischen Anlagendokumentationen ge- genüber den Produktdokumentationen. Es ist de facto eine andere „Welt“. Das vorliegende Buch versucht diese Lücke zu schließen, indem es die verschiedenen Aspekte im Leben der Dokumentation verfahrenstechnischer Anlagen systematisiert und im Detail praxisbezogen erörtert. Durch zahlreichen Checklisten, Praxisbeispiele und Musterdokumente werden die Aussagen veranschaulicht. Mit dem vorliegenden Buch soll allen Führungs- und Fachkräften, die im Projekt o- der im Betrieb, bei der Fertigung oder bei der Montage sowie in Behörden oder in Technischen Überwachungsorganisationen mit Dokumenten verfahrenstechnischer An- lagen zu tun haben, eine Handlungsanleitung gegeben werden. Ein besonderes Anliegen des Buches ist es, die Technischen Redakteure zu unterstüt- zen, ihr Arbeitsgebiet auf derart komplexe Dokumentation auszudehnen. Einleitend werden zunächst wichtige Begriffe definiert und die wesentlichen Unter- schiede von Dokumentationen verfahrenstechnischer Anlagen gegenüber Technischen Produktdokumentation herausgearbeitet. Die folgenden rechtlichen Regelungen und Konsequenzen im Umgang mit der Dokumentation verdeutlichen den einzuhaltenden Handlungsrahmen und die grundsätzliche notwendigen Dokumentationspflichten. VIII Vorwort Ein Hauptteil des Buches ist das 3. Kapitel, in dem ausführlich die Strukturierung und Kennzeichnung sowie die vielen Bestandteile und Dokumentenarten der Dokumentation verfahrenstechnischer Anlagen behandelt werden. Viele angeführte Dokumentenbeispie- le sollen dies veranschaulichen. Das inhaltliche Verstehen dieser Ausführungen ist wich- tig, um letztlich den gesamten Dokumentationsprozess erfolgreich zu bewältigen. Wie die Dokumentationsleistungen zweckmäßig im Anlagenvertrag, bei kaufmänni- schen Bestellungen und während des Projektmanagements zu regeln sind, wird im Kapi- tel 4 erörtert. Erfahrungsgemäß werden auf diesem Gebiet nicht selten gravierende und kostspielige Fehler gemacht. Die beiden Kapitel 5 und 6 behandeln den Dokumentationsprozess während der An- lagenrealisierung und während des Anlagenbetriebs. Insbesondere wird dargelegt, wie die Gesamtdokumentation im Leben der Anlage zweckmäßig herzustellen, zu verwaltet, zu nutzen und zu pflegen ist. Nicht zuletzt wird in einem 7. Kapitel ausführlich über die erfolgreiche praktische Einführung eines Dokumenten-Management-Systems (DMS) für die Anlagendokumen- tation berichtet. Eine Aufgabe, die für viele Unternehmen eine aktuelle Herausforderung darstellt. Ein Glossar mit über 170 Begriffsdefinitionen soll zu einem verbesserten Verständnis zwischen den Fachleuten beitragen sowie Kommunikations- und Schnittstellenprobleme verringern. Insgesamt werden im Buch mehr als 110 Literaturquellen zitiert sowie 76 Abbildun- gen, inkl. Dokumentenbeispiele und 82 Tabellen, inkl. Checklisten dargestellt. Das Manuskript dieses Buches ist aus den Vorträgen im Seminar „Dokumentation verfahrenstechnischer Anlagen“ des VDI Wissensforum entstanden. Für die zahlreichen Anregungen sei den Fachkollegen gedankt. Besonderer Dank gilt Frau Dipl.-Ing. S. Hüttich für die Gestaltung zahlreicher Abbil- dungen sowie für die redaktionelle Endbearbeitung des Manuskripts. Dem Springer-Verlag sei für die angenehme Zusammenarbeit gedankt.. Dresden, Juni 2008 Klaus H. Weber Abkürzungen abP allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis abZ allgemeine bauaufsichtliche Zulassung AbfKlärV Klärschlammverordnung AFB Approved for Basic AFC Approved for Construction AFD Approved for Design AFP Approved for production AFPA Approved for Permit Application AG Auftraggeber AKZ Anlagenkennzeichen AltölV Altölverordnung AN Auftragnehmer API Active Pharmaceutical Ingredients ArbSchG Arbeitsschutzgesetz ArbStättV Arbeitsstättenverordnung ArbZG Arbeitszeitgesetz ASR Technische Regeln für Arbeitsstätten ATEX Atmosphere Explosible AwSV Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen BauGB Baugesetzbuch BauPVO Bauproduktenverordnung BaustellV Baustellenverordnung BBergG Bundesberggesetz BetrSichG Betriebssicherheitsverordung BIM Building Information Modeling BImSchG Bundes-Immissionsschutzgesetz BImSchV Verordung zum Bundes-Immissionsschutzgesetz BioAbfV Bioabfallverordnung BioStoffV Verordung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei Tätigkeiten mit Bi- ologischen Arbeitsstoffen BMA Brandmeldeanlage BoB Betrieb ohne ständige Beaufsichtigung BSO Brandschutzordnung CAD Computer Aided Design CAE Computer Aided Engineering ChemG Chemikaliengesetz CIP Cleaning in Place X Abkürzungen CLP Regulation and Classification, Labbelling and Packaging of Substances and Mixtures DCC Document Classification Code DepV Deponieverordnung DIBt Deutsches Institut für Bautechnik DGRL Druckgeräterichtlinie DGUV Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung DKZ Dokumentenkennzeichen DMS Dokumentenmanagement-System DQ Design Qualification EDV Elektronische Datenverarbeitung EMSR Elektrotechnik-Messtechnik-Regelungstechnik-Steuerungstechnik EMV Elektromagnetische Verträglichkeit EPCM Engineering-Procurement-Construction Management ERP Enterprise Resource Planning (Geschäftsressourcenplanung) ETA Event Tree Analysis EVB-IT Ergänzende Vertragsbedingungen f. Beschaffung von Informationstechnik EX-RL Explosionsschutz-Regeln FAT Factory Acceptance Test FBL Fachbauleiter FDA Food and Drug Administration FEE Front End Engineering FEL Front End Loading FIDIC Fédération Internationale des Ingénieurs-Conseils FM Facilitymanagement FMEA Failure Mode and Effect Analysis GDP Gute Dokumentationspraxis GefStoffV Gefahrstoffverordnung GEP Good Engineering Practice GewAbfV Gewerbeabfallverordnung GHS Globally Harmonized System of Classification and Labelling GLT Gebäudeleittechnik GMP Good Manufacturing Practice GoBD Grundsätze z. ordnungsgemäßen Führung und Aufbewahrung v. Büchern, Aufzeichnungen, Unterlagen in elektronischer Form sowie z. Datenzugriff GP Generalplaner GS Geprüfte Sicherheit GSU Gesundheit-Sicherheit-Umweltschutz GU Generalunternehmer GÜ Generalübernehmer GuD Gas- und Dampf