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Dinosaurierforscher: Die abenteuerliche Suche nach einer untergegangenen Zeit PDF

332 Pages·1994·10.468 MB·German
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DonLessem Dinosaurierforscher Die abenteuerliche Suche nach einer untergegangenen Zeit Aus dem Englischen von Gerald Bosch Springer Basel AG Schutzumschlagabbildung: Mit freundlicher Genehmigung von Rieb Frishman. © Springer Basel AG 1994 Ursprünglich erschienen bei Birkhäuser Verlag 1994 Softcover reprint of the bardeover 1st edition 1994 Die Deutsche Bibliothek-CIP-Einheitsaufnahme Lessem, Don: Dinosaurierforscher : die abenteuerliche Suche nach einer untergegangenen Zeit I Don Lessem. Aus dem Engl. von Gerald Bosch.-Basel; Boston; Berlin: Birkhäuser, 1994 Einheitssacht: Kings of Creation. ISBN 978-3-0348-6178-6 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbsondere die des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverar beitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätz lich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechts. Umschlaggestaltung: Ralf Kunz, Freiburg ISBN 978-3-0348-6178-6 ISBN 978-3-0348-6177-9 (eBook) DOI 10.1007/978-3-0348-6177-9 987654321 5 Inhaltsverzeichnis Einleitung: Die Wahrheit über Dinosaurier 7 1 Im Dinosauriergrenzland . . . . . . . 15 Troodon, ein besonders intelligenter Saurier 17 Die ersten Dinosaurierfunde . . . . . . 23 Eine versunkene Welt ........... . 26 Die letzten Zuckungen der Dinosaurier . . . 29 Von guten Müttern und ertrunkenen Teenagern 31 Die Knochendoktoren . . . . . . . . . . . . . . 33 2 Auf der Suche nach den ersten Dinosauriern 39 Wie alles anfing . . . . . . . . . . 50 Der Schädel des Herrerasaurus ....... . 55 3 Die Geschichte vom fliegenden Dinosaurier 63 Wie aus Dinosauriern Vögel wurden 66 Der Großvater des Archaeopteryx . 69 Ein einsamer Streiter . . . . . . . . . 71 4 Dinosaurier übernehmen das Kommando 85 Die Newark Hauptgruppe 94 Dinosaurus ex machina ... 98 5 Die Drachen von Dashanpu 103 Die Grabungen in Dashanpu . 115 6 Von Ketzern, Heißspornen und hohlen Knochen 127 Kaltblütig oder warmblütig-oder keins von beiden? 133 7 Im Reich der Riesensaurier . . . . . 145 Mitneuester Technik ins Mesozoikum 157 Das Leben im Jura ....... . 163 Erkenntnisse über Sauropoden 166 Handel mit Dinosaurierfossilien . 171 8 Dinosaurier am Polarkreis . . . 175 Australische Dinosaurier: Die Antipoden 184 Bis zum Äußersten ...... , ..... . 189 Reanimierte Dinosaurier aus Fossilien? . 195 9 Auf Dinosaurierjagd in der Wüste Gobi . . . 199 Das Allerheiligste des Roy Chapman Andrews . 201 Funde in der Zeit nach Andrews . . . . . . . 204 Modeme Dinosaurierexpeditionen in die Gobi 211 Die Schluchten von Bayan Manduhu 217 Ein sedimentalogischer Exkurs 220 Die Funde von Iren Dabasu . . . . . 223 10 Von Eiern, Dinosaurierbabys und Jungsauriern 229 Von Eiersuchem, denen Ostern nicht genügt 238 Die Wiedergeburt eines Dinosaurierbabys 240 Die letzte Dinosaurier-Hausse . 242 Hornsaurier . . . . . . . . . . . . 246 Hin und Her - 1. Akt . . . . . . . 249 Hin und Her - 2. Akt und Vorhang 251 11 Dinosaurier am Rande des Kollaps-und dann? 255 Bomben aus dem All ........... . 257 Todessterne und andere kosmische Waffen . 260 Leben im «nuklearen Winter»? . . 261 Abgang mit Gewinsel . . . . . . . 267 Abgang mit Gewinsel und Getöse . 271 Ein Wort in eigener Sache . . . . . . . . 273 Anhang A: Körper- und Spurenfossilien von Dinosauriern . 277 Anhang B: Fundorte und Museen mit Dinosaurierfossilien . 283 Anhang C: Empfehlenswerte Literatur 287 Quellennachweise 291 Danksagung 311 Glossar 315 Index .... 323 Einleitung Die Wahrheit über Dinosaurier Momentan findet in der Dinosaurierforschung eine Revolution statt, die außerhalb des Fachbereichs nur vage verstanden wird. Eine neue Generation von Paläontologen, die über die ganze Welt verteilt sind, ist dafür verantwortlich, daß sich unser Verständnis vom Leben und Sterben der Dinosaurier in immer kürzeren Abständen verändert. Alle sieben Wochen wird eine neue Dinosaurierart beschrieben. Fast die Hälfte aller jemals gefundenen Dinosaurier wurde in den letzten zwanzig Jahren identifiziert, und die Geschwindigkeit dieser Entdeckungen nimmt weltweit zu. Einige dieser neu gefunde nen Tierarten sprengen nicht nur die physikalisch vorstellbaren Grenzen, wie groß ein Dinosaurier werden kann, sondern übersteigen auch unser Vorstellungsvermögen. Andere Entdeckungen krempeln unsere Vorstellungen von der Entwicklung, dem sozialen Leben, der Intelligenz und der Mobilität jener bemerkenswerten Tiere um, die wir als Dinosaurier bezeichnen. Dinosaurier waren 160 Millionen Jahre lang die dominierende Tiergruppe des Festlands; deshalb kann man sie-aufgrunddieser langen Vorherrschaft wie auch ihrer zum Teil gewaltigen Körpergröße -durchaus als die erfolgreichsten Landtiere in der Geschichte der irdischen Lebensformen bezeichnen. Dinosaurierfossilien wurden auf jedem heutigen Kontinent gefunden; die bekanntesten Funde stammen von den Hoch ebenen im Westen Nordamerikas, aus der Wüste Gobi und aus Patagonien, jedoch wurden ihre Überreste auch an Orten gefunden, wo man sie im allgemeinen seltener vermutet hätte: in Laos, der Antarktis, der Schweiz und New Jersey. Dennoch haben wir in der nun fast zweihundertjährigen Suche nach Dinosauriern nur etwa 300 Gattungen aus dem ganzen, doch immerhin recht langen Mesozoikum gefunden. Nach jüngsten wissenschaftlichen Schätzungen müßten daher mindestens noch dreimal so viele neue Dinosaurier gefunden werden. Selbst die Museen der ganzen Welt enthalten nur etwa 2100 einzelne Dinosaurierexponate. Jedes einzelne Tier gehörte einer größeren Lebensgemeinschaft (Biozönose) an, die mehrere verschiedene Dinosaurierarten umfaßte, und zudem lebten keineswegs alle Dinosaurierarten zur gleichen Zeit. Jede fossilienhaltige Gesteinsformation birgt eine völlig unterschiedliche faunistische Zusammensetzung, und keine der bekannten Arten existierte länger als ein paar Millionen Jahre -Zeiträume, die nur wenige Bruchteile des gesamten Dinosau rierzeitalters ausmachen. Deshalb kann man davon ausgehen, daß in den großen, durch Zeit, geographische Verbreitung und Lebensraum bedingten «Lücken», welche die geologische wie auch die fossile Zeittafel des Mesozoikums aufweisen, wahrscheinlich noch ganz andere «Dinosaurier-Biozönosen» vorgekommen sind. Die moderne Dinosaurierpaläontologie schließt bereits einige dieser «fossilen Lücken», zum Beispiel durch Entdeckungen in China und Patagonien. Zu den neuen 8 DINOSAURIERFORSCHER Funden zählen nicht nur Dinosaurier, die so groß wie ein halbes Fußballfeld und somit die größten Tiere waren, die jemals auf der Erde gelebt haben, sondern auch Dinosau rier, kleiner als ein Küken. Darüber hinaus könnten vielleicht sogar noch weitere, völlig unbekannte Fossilien langlebiger Dinosaurierlinien gefunden werden, die evtl. in jenen fossilienreichen Gesteinen verborgen sind. Nachdem man vor kurzem Dinosaurierfossilien in Alaska und Australien gefunden hat, wo es auch schon zu Lebzeiten der Dinosaurier dunkle und kühle Jahreszeiten gab, bezweifelt man heute stark, daß eine Art «nuklearer Winter» zum Aussterben der Riesenechsen führte. Zudem rütteln Dinosaurierfunde aus der Mongolei, Südamerika, Indien und dem Westen Nordamerikas an den geläufigen Modellen, die die Entstehung der Kontinente erklären. Zur gleichen Zeit bestätigen diese und andere Funde aus Siebenbürgen und dem OS-Bundesstaat Montana ein Prinzip der Evolution - daß sich nämlich bei einer Veränderung des Lebensraums (Habitat) auch die Zahl und Zusammensetzung der ansässigen Tierarten ändern. In China, Indien, Nord- und Südamerika haben Forscher zahreiche Funde ge macht, die Hinweise auf ein Sozialleben bei Dinosauriern liefern; auf diese Weise konnte man Rückschlüsse auf Verhaltensweisen ziehen, die man bisher nur aufgrund von Einzelfunden - beispielsweise in Asien gefundene Dinosauriereier oder fossile Spurengemeinschaften (Ichnozönosen) aus Nordamerika - andeutungsweise vermu ten konnte. Zahlreiche sogenannte Spurenmassenvorkommen (engl. megatracksites) von Dinosaurierfahrten, die kürzlich in Colorado, Kanada, China, Brasilien und Australien entdeckt wurden, weisen jetzt darauf hin, daß viele Entenschnabelsaurier (Hadrosaurier) und Hornsaurier (Ceratopsier) Herden bildeten und jahreszeitliche Wanderungen durchführten; darüber hinaus ergaben die Spuren, daß Raubsaurier, die jene Pflanzenfresser verfolgten, Laufgeschwindigkeiten von bis zu 40 Stunden kilometern erreichen konnten. Zahlreiche Fossilien von Hornsauriern und Hadro sauriern, die im arktischen Teil Alaskas gefunden wurden, legen die Vermutung nahe, daß diese Tiere entweder den Winter überstehen konnten oder aber enorme Strecken zurückgelegt haben müssen. Im Wüstensand Nordchinas fanden kanadi sche Forscher während einer der ambitioniertesten Dinosaurierexpeditionen aller Zeiten die zusammengekauerten Körper junger Panzersaurier (Ankylosaurier), was der Wissenschaft den ersten Hinweis lieferte, daß diese Saurier nicht als Einzel gänger lebten. In Westkanada entdeckten chinesische Wissenschaftler im Rahmen einer ebenfalls internationalen Expedition die Schädelkapsel des wohl schnellsten bislang bekannten Dinosauriers; hierbei handelt es sich um einen zwei Meter großen Raubsaurier, der die Laufgeschwindigkeit eines Straußes erreichte - womit er schneller lief als jedes andere Tier des Dinosaurierzeitalters, einschließlich der damals lebenden Vorfahren der Säugetiere. In den Fossilien eines nahen Verwandten dieses «Dino-Sprinters», die in China gefunden wurden, sieht man einen Beweis, daß gegen Ende des Mesozoikum eine Landverbindung zwischen Asien und Nordamerika existiert haben muß. Aber auch auf der anderen Seite der Erde belegen neu entdeckte Dinosaurierfossilien, daß sich die Lage der Kontinente im Zeitalter der Riesenechsen änderte. Einleitung 9 An der Küste Australiens lebten damals winzige, aber nichtsdestotrotz intelligente Dinosaurier, die sich von Pflanzen ernährten und große Augenhöhlen besaßen, wie man sie auch bei Eulen findet. Offenbar handelte es sich um Tiere, die gut an das raube Leben auf diesem Kontinent angepaßt waren, der zu jener Zeit zur Antarktis gehörte und dessen Klima somit von harten, dunklen Wintern geprägt war. In Argentinien wurde kürzlich eine Vielzahl seltsamer Dinosaurier gefunden, u.a. riesige Raubsaurier, deren Gesichter an Bulldoggen erinnerten, und gigantische, zum Teil schwer gepanzerte Pflanzenfresser. Einige dieser erst vor kurzem benann ten Riesen, die sich von niedrig wachsenden Pflanzen ernährten, trugen auf dem Rücken bizarre Stacheln, die in einer Doppelreihe angeordnet waren. Diese kuriosen Gestalten entstanden, weil Südamerika lange Zeit von der restlichen Welt isoliert war. Allerdings demonstriert auch ein bekannter Ankylosaurier, der erst vor kurzem in der Antarktis (also an einem für Dinosaurierfossilien eher untypischen Ort) gefunden wurde, daß die südlichen Landmassen am Ende der Dinosaurierära über eine Landbrücke mit Nordamerika verbunden waren. Obgleich sicherlich zahlreiche neue Freilandentdeckungen die Renaissance der Dinosaurier beschleunigt haben, ist diese Entwicklung zu einem großen Teil auch den Mitarbeitern in paläontologischen Labors und Museensammlungen zu verdanken, die bereits vorhandene Fossilien mit Hilfe neuer Techniken untersuchten. So konnte beispielsweise per Computertomo graphie (CT) an Dinosaurierschädeln, die zu zerbrechlich waren, als daß man sie hätte aufmeißeln können, festgestellt werden, daß einige fleischfressende Dinosau rier typische Vogelmerkmale aufweisen. Auch andere Verfahren etablierten sich als Nachweismethoden: Beispielsweise wurde röntgenologisch die These erhärtet, daß ein lange Zeit eingegipster und in Vergessenheit geratener Schädel, der angeblich von einem jungen großen Raubsaurier stammt, in Wirklichkeit einem erwachsenen, bis dato unbekannten «Zwergtyrannosaurier» gehörte, der nur knapp ein Zehntel des Gewichts von Tyrannosaurus rex erreichte. Mit Hilfe von Fernortungsgeräten konnte man Dinosaurier im Freiland entdecken. Die Aminosäurenzusammensetzung, die aus einigen besonders gut erhaltenen Dinosaurierfossilien aus der Arktis ge wonnen wurde, bietet eine tatsächliche, wenn auch noch in weiter Zukunft liegende Chance, Dinosaurier-DNS im Labor zu rekonstruieren. Die hier im einzelnen aufgeführten Funde sind den meisten Kreisen der N aturwissen schaftnochnicht lange bekannt. Und auch dieZahl der Urheberdieser «Dinosaurier-Re volution» ist erschreckend gering-kaum dreißig Wissenschaftler graben auf der ganzen Weltnach Dinosauriern. Sie werden schlecht bezahlt, undihre Arbeitwird-von wenigen gefeierten Koryphäen mal abgesehen - kaum anerkannt. Während das Geschäft mit Dinosauriern boomt, liegt das jährliche Budget für die Dinosaurierforschung weltweit unter einer Million Dollar, und nur zwei amerikanische Museen (Museum of the Rockies und Peabody Museum in Yale) verfügen übereinen fest angestellten Dinosaurierpaläon tologen. Wie die meisten Menschen, die mehr aus Idealismus denn aus finanziellen Gründen arbeiten, besticht auch diese neue Dino-Forschergeneration durch die Beschei denheit, mit der sie ihre Studien betreibt, und in ihren Reihen wird man nur wenige Freilandgräber, die ihre Ungebildetheitdurchharte Arbeit zu kompensieren suchen, oder selbstherrliche Akademiker aus vergangeneu Tagen finden. 10 DINOSAURIERFORSCHER Heute sind sich diese Wissenschaftler meist junge Leuten, die jedoch weniger als hitzige Bilderstürmer, sondern eher als vielseitig talentierte Forscher auftreten. Ein paar sind Autodidakten, wie etwa John («Jack») R. Horner vom Museum of the Rockies, der die ersten Nester mit Dinosauriereiern in Nordamerika entdeckte, oder der Physiker John («Jack») Mclntosh von der Wesleyan University, der durch seinen «Nebenjob» zum weltweit anerkannten Sauropodenexperten avancierte, oder beispielsweise Karl Hirsch, ein aus Deutschland stammender siebzigjähriger Ex-Monteur, der heute eine führende Autorität für fossile Eierschalen ist. Alle heutigen Dinosaurierforscher sind nach Meinung des Paläontologen Ste phen Jay Gould von der Harvard University «weit besser ausgebildet als ihre Vorgänger und verfügen über mehr Praxis, die Bedeutung der von ihnen gefundenen Fossilien in bezug auf Verhalten, Umweltbedingungen und Evolutionsverlauf ab schätzen zu können.» Doch bisher ist nur wenig über die eigentliche Bedeutung dieses Bereichs der Paläon tologie und ihrer Erkenntnisse in das Bewußtsein der Öffentlichkeit vorgedrungen, die sich doch so für Dinosaurier begeistert. Trotz all der Aufmerksamkeit, die sie diesen aufsehenerregenden und äußerst erfolgreichen Tieren schenkt, bemüht sich die Öffent lichkeit selten darum, Dinosaurier genauso wie die Wissenschaftler zu sehen. Bis vor kurzem galten Dinosaurier generell, unter Paläontologen wie unter Laien, als schwerfäl lige, kaltblütige Riesenviecher, die in Sumpfund Morast als letzte Vertreter einer zum Aussterben verurteilten Reptiliengruppe auf ihren baldigen Untergang warten mußten. Viele Zeitgenossen sind immer noch in überholten Vorurteilen über Dinosaurier gefangen. Die Menschen haben die Dinosaurier geliebt, seitdem sie sie entdeckt haben. Diese Faszination ist bestehen geblieben, denn Dinosaurier sind eine einzigartige Mischung aus Phantasie und Realität, wunderbare Geschöpfe, die tatsächlich gelebt haben und jetzt «mausetot» sind. Obwohl sich unsere Liebe zu den Dinosauriern heute kaum verändert hat, kennen wir sie dennoch eigentlich immer noch nicht. So glaubt die Mehrheit der US-Ameri kaner einer kürzlich durchgeführten Umfrage zufolge, daß die Dinosaurier zur gleichen Zeit wie die ersten Menschen gelebt haben, und die wenigen tatsächlich bekannten Dinosaurier werden in der öffentlichen Meinung kunterbunt in einen Topf geworfen. Dabei wurden verschiedene Zeiten und Habitate gründlich miteinander vermischt. Apatosaurus (der früher Brontosaurus hieß) lebte demnach friedlich mit Hadrosauriern und Stegosauriern zusammen, und alle wurden vom bösen Tyrannosaurus rex gejagt. In Wirklichkeit lag der Zeitraum, in dem Tyrannosaurus rex lebte, wesentlich später als die Lebensspannen von Stegosaurus und Apatosaurus; der Raubsaurier wäre also -sehr salopp ausgedrückt-eher einem heutigen Säuger als den beiden genannten Arten über den Weg gelaufen. (Zu den zahlreichen anschaulichen Beispielen, welche die unvorstellbar lange Existenz des Lebens im Vergleich zu der des Menschen verdeutli chen, gehört beispielsweise eine Parabel von Mark Twain; dieser hatte die Geschichte der Menschheit mit der Farbe verglichen, die noch auf der Spitze des Pariser Eiffelturms trocknet. Ich möchte, um ein persönliches Beispiel zu geben, die Länge meines Armes nehmen und daran die Dauer der Dinosauriervorherrschaft im Vergleich zur mensch lichen veranschaulichen. Wenn man davon ausgeht, daß die ersten terrestrischen

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