Johannes Jörg Digitalisierung in der Medizin Wie Gesundheits-Apps, Telemedizin, künstliche Intelligenz und Robotik das Gesundheitswesen revolutionieren Digitalisierung in der Medizin Johannes Jörg Digitalisierung in der Medizin Wie Gesundheits-Apps, Telemedizin, künstliche Intelligenz und Robotik das Gesundheitswesen revolutionieren Johannes Jörg Klinikum Universität Witten/Herdecke Helios-Klinikum Wuppertal Wuppertal, Deutschland ISBN 978-3-662-57758-5 ISBN 978-3-662-57759-2 (eBook) https://doi.org/10.1007/978-3-662-57759-2 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detail- lierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. © Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature 2018 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral. Fotonachweis Umschlag: © Alex Green, stock.adobe.com Umschlaggestaltung: deblik Berlin Springer ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer-Verlag GmbH, DE und ist ein Teil von Springer Nature Die Anschrift der Gesellschaft ist: Heidelberger Platz 3, 14197 Berlin, Germany Vorwort Digitalisierung in der Medizin bedeutet der Einzug des Internets und bietet die Möglichkeit, Prävention, Diagnostik und Therapie effizienter und besser zu gestalten. Allerdings geht Digitalisierung auch mit Risiken für das per- sönliche Arzt-Patienten-Verhältnis, den Datenschutz und die noch fehlende wissenschaftliche Evidenz einher. So ist die Wertigkeit von einer Reihe der über 14.000 Gesundheits- Apps – zum Beispiel Fitness-Apps bei der Primärprävention – unbestritten. Ähnliches gilt auch für das Telemonitoring des EKG als Sekundärprävention nach einem Herzinfarkt oder der App-basierte Rettungsdienst. Zu warnen ist aber nicht nur der Hypochonder vor Diagnose-Apps, wenn diese ohne ärztliche Begleitung eingesetzt werden. Dagegen sind Apps beim Parkinson, Diabetes, Schwindel oder Rückenschmerzen ein Versuch wert. Noch Zukunftsmusik bleiben aber Apps zur Prävention von Psychosen. Immer mehr Gesunde und Patienten setzen Apps auch ohne ärztliche Begleitung ein. Hier gilt es, so wie bei Medikamenten zu verfahren: „Bei Auftreten von Beschwerden jeder Art oder Nebenwirkungen fragen Sie Ihren digital mündigen Arzt oder Apotheker“. Das E-Health-Gesetz vom 1.1.2016 hat die Umsetzung der Digitalisierung in die Medizin eingeleitet; die Realisierung der elek- tronischen Gesundheitskarte oder der elektronischen Patientenakte lässt aber in Kliniken und Arztpraxen noch auf sich warten. Mit der EU-Datenschutzgrundverordnung vom 25.5.2018 wurde der Datenschutz optimiert und das Recht auf Dateneigentum sowie das Recht auf Selbstbestimmung festgelegt. V VI Vorwort Revolutionär hat sich die Telemedizin in der Notfallmedizin beispiels- weise beim Schlaganfall entwickelt. Bei chronischen Krankheiten wird mit dem Wegfall des Fernbehandlungsverbotes die Online-Video-Sprechstunde und der telemedizinisch zwischengeschaltete Versorgungsassistent dem Patienten zu Hause nutzen und den Facharzt besonders auf dem Lande ent- lasten. Die künstliche Intelligenz erlaubt dank Big Data eine statistische Diagnosefindung; mit der Bilderkennung sollte eine schnellere Tumor- Diagnostik möglich werden. Ob Robotermedizin gegen den Pflegenotstand in Altenheimen hilft, wird heftig diskutiert. Mit dem Einzug der Digitalisierung in die medizinischen Hilfsmethoden ist nicht selten auch eine Selbstüberschätzung von Ärzten zu beobachten. Sie erkennen nicht, dass die ausführliche Anamnese- und Befund-Erhebung im persönlichen Arzt-Patienten-Kontakt nicht durch Digitalisierungserfolge ersetzbar ist. Meiner lieben Frau Christel danke ich, dass sie mir neben den gemeinsa- men musischen und gärtnerischen Interessen immer den für meine medizi- nische Arbeit nötigen kreativen Freiraum eingeräumt hat. Mein Dank gilt Frau Dr. Renate Scheddin sowie Frau Dr. Anna Krätz vom Springer-Verlag für ihre Bereitschaft, dieses Buch zu r ealisieren. Der Projektmanagerin Frau Kerstin Barton sowie dem Lektor Dr. Claus Puhlmann danke ich für vorzügliche Arbeit sowie eine reibungslose Umsetzung im Verlag bis hin zur Drucklegung. Wuppertal und Mönchengladbach Johannes Jörg im Juni 2018 Übersicht der Kasuistiken Kapitel 1 Kasuistik 1: Verletzung des Datenschutzes mit eArztbrief (Herr R., 59 Jahre) Kasuistik 2: App für Schrittzähler und GKK-Sponsoring (Herr M., 33 Jahre) Kasuistik 3: Aktivitäts- und Videoüberwachung wegen rezidivierender mani- scher Phasen im Rahmen einer Zyklothymie (Herr A., 60 Jahre) Kapitel 2 Kasuistik 4: Adipositas und arterielle Hypertonie vor und unter Einsatz eines 24-Stunden-Schrittzählers sowie Puls- und Blutdruckmessers (Frau H., 66 Jahre) Kasuistik 5: App Metronom und Schrittzähler bei einem Parkinson-Kranken zur Erfassung der Beweglichkeit und Schrittlängenvergrößerung (Herr E., 65 Jahre) Kasuistik 6: Telefonberatung bei Patientin mit akuter beidseitiger Erblindung und Arteria-basilaris-Spitzen-Syndrom (Frau F., 67 Jahre) Kasuistik 7: Akutes Mediasyndrom embolischer Genese mit Thrombektomie nach neuroradiologischem Telekonsil (Frau J., 73 Jahre) Kasuistik 8: Schizophrene agitierte Psychose mit schubförmigem Verlaufstyp (Frau M., 57 Jahre) Kasuistik 9: Lkw-Fahrer mit Hypersomnie wegen Schlaf-Apnoe-Syndrom; nach CPAP-Einstellung schnelle berufliche Eingliederung durch ständiges Telemonitoring von Vigilanz und Schläfrigkeit mit Pupillographie, EEG, EDA, Video (Herr M., 55 Jahre) VII VIII Übersicht der Kasuistiken Kapitel 3 Kasuistik 10: Akutes rechtsseitiges Mediasyndrom als Folge einer rechtsseiti- gen Carotis-interna-Dissektion (Herr N., 46 Jahre) Kasuistik 11: Insulinpflichtiger Diabetes mellitus, Drohneneinsatz wegen Hyperglykämie und Insulinbedarf (Herr J., 75 Jahre) Kapitel 4 Kasuistik 12: Verdachtsdiagnose: Atypischer Infekt oder B-Symptomatik (Herr H., 75 Jahre) Kasuistik 13: Zeitliche Abfolge der Morgentoilette durch eine Pflegekraft bei der 90-jährigen bettlägerigen Heimbewohnerin M. Kasuistik 14: 98-jährige Heimbewohnerin S. mit einem vegetativen Status; möglicher Einsatz eines Massage- und Duschroboters Kapitel 5 Kasuistik 15: Patientin mit künstlichem Koma und Diagnose: Akuter Verschluss der A. mesenterica (Frau J., 89 Jahre) Inhaltsverzeichnis 1 Einführung 1 1.1 Fallbeispiele eines elektronischen Einsatzes in den Jahren 2000, 2015 und 2030 1 1.2 Digitalisierung heute 3 1.3 Digitalisierung in Zukunft 6 Literatur 7 2 Elektronische Vernetzung (Apps, Sensoren) und Telemonitoring 9 2.1 Istzustand der elektronischen Vernetzung 10 2.1.1 Prävention 14 2.1.2 Arztpraxis, Krankenkasse und Klinik 22 2.1.3 Notfallmedizin 47 2.2 Zukunftsmodelle der elektronischen Vernetzung 51 2.2.1 App- und Sensorenentwicklung 51 2.2.2 Digitalisiertes Krankenzimmer 52 2.2.3 Personalüberwachung 53 2.2.4 Überwachung von Verwirrten und Dementen 53 2.2.5 Krebsbehandlung 54 2.2.6 Anfallskrankheiten 54 2.2.7 Qualitätskontrollen 55 2.2.8 Psychische Erkrankungen 55 2.2.9 Chronische Krankheiten 58 2.2.10 Taschenultraschallgeräte 60 Literatur 60 IX X Inhaltsverzeichnis 3 Telemedizin 65 3.1 Istzustand 66 3.1.1 Online-Videosprechstunde 66 3.1.2 Notfall- und Intensivmedizin 72 3.1.3 Telerehabilitation 78 3.2 Zukunftsmodelle 79 3.2.1 Videosprechstunde und Telemedizin bei seltenen Erkrankungen 79 3.2.2 Nichtärztliche Versorgungsassistenten 79 3.2.3 Rehaklinik der Zukunft 80 3.2.4 Drohnen im Notfalleinsatz 80 Literatur 82 4 Künstliche Intelligenz und Robotermedizin 85 4.1 Künstliche Intelligenz 87 4.1.1 Künstliche Datenintelligenz 88 4.1.2 Bild- und Gesichtserkennung 94 4.1.3 Spracherkennung 95 4.2 Robotermedizin 97 4.2.1 Transportroboter 98 4.2.2 Humanoide Roboter 99 4.2.3 Tierroboter 108 4.2.4 Neuroimplantate mit Roboterarmen 109 Literatur 110 5 Folgen und Zukunftsvisionen der digitalisierten Medizin 113 5.1 Die Zukunft ist digital 114 5.2 Neue Versorgungsstrukturen und Technologien 115 5.2.1 Arztmangel 115 5.2.2 Notfallversorgung 116 5.2.3 Versorgungsassistenz 116 5.2.4 Akademisierte Pflege 117 5.2.5 Bild-, Sprach- und Gesichtserkennung 117 5.2.6 Künstliche Intelligenz 118 5.2.7 Roboter 119 5.2.8 Sensoren 121 5.2.9 Überwachung 121 5.2.10 Neurotechnik mit Brain-Computer- Interface (BCI) 123
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