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Digital Detox: Wie Sie entspannt mit Handy & Co. leben PDF

154 Pages·2016·2.6 MB·German
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Daniela Otto Digital Detox Wie Sie entspannt mit Handy & Co. leben DigitalDetox Daniela Otto Digital Detox Wie Sie entspannt mit Handy & Co. leben Mit17Abbildungen UnterMitarbeitvonFlorianWesthagen DanielaOtto Holzkirchen,Deutschland ISBN978-3-662-48966-6 ISBN978-3-662-48967-3(eBook) DOI10.1007/978-3-662-48967-3 DieDeutscheNationalbibliothekverzeichnetdiesePublikationinderDeutschenNationalbiblio- grafie;detailliertebibliografischeDatensindimInternetüberhttp://dnb.d-nb.deabrufbar. ©Springer-VerlagBerlinHeidelberg2016 DasWerkeinschließlichallerseinerTeileisturheberrechtlichgeschützt.JedeVerwertung,die nichtausdrücklichvomUrheberrechtsgesetzzugelassenist,bedarfdervorherigenZustimmung desVerlags.DasgiltinsbesonderefürVervielfältigungen,Bearbeitungen,Übersetzungen,Mikro- verfilmungenunddieEinspeicherungundVerarbeitunginelektronischenSystemen. DieWiedergabevonGebrauchsnamen,Handelsnamen,Warenbezeichnungenusw.indiesem WerkberechtigtauchohnebesondereKennzeichnungnichtzuderAnnahme,dasssolcheNamen imSinnederWarenzeichen-undMarkenschutz-Gesetzgebungalsfreizubetrachtenwärenund dahervonjedermannbenutztwerdendürften. DerVerlag,dieAutorenunddieHerausgebergehendavonaus,dassdieAngabenundInformatio- nenindiesemWerkzumZeitpunktderVeröffentlichungvollständigundkorrektsind.Wederder VerlagnochdieAutorenoderdieHerausgeberübernehmen,ausdrücklichoderimplizit,Gewähr fürdenInhaltdesWerkes,etwaigeFehleroderÄußerungen. Einbandabbildung:©parinyabinsuk/iStock Umschlaggestaltung:deblikBerlin GedrucktaufsäurefreiemundchlorfreigebleichtemPapier. SpringeristTeilvonSpringerNature DieeingetrageneGesellschaftistSpringerBerlinHeidelberg (www.springer.com) FürmeineSchwesterSabine,diefürmichnichtnurimmer erreichbar,sondernauchimmerdaist. Vorwort Lonesome Cowgirl oder oh WIFI, where art thou? Bild:ZacSturgeon,unsplash.com VII VIII DigitalDetox Da war ich nun, nach 16 Stunden Flug und drei weite- renStundenAutofahrt.AufeinerRanchinArizona.Inthe middle of nowhere. Und meine erste Frage war: „Do you have WIFI?“ Ich hatte meine Doktorarbeit beendet und mich nach Entspannung gesehnt. Für mich als Reiterin hatte schon immer ein inneres Sehnsuchtsbild vom Leben mit Pferden auf einer Farm existiert: Ich auf dem Sattel, stundenlang, und dann heim in eine gemütliche Blockhütte – wunder- bar.VielleichthatteicheinfachalsKindzuvielFurygesehen oder der Bauernhof meiner Oma hatte mich geprägt – je- denfallssollteesalsodieRanchalsErholungszielsein.Aller- dings,unddaswurdemirschnellschmerzlichbewusst,stellt man sich Abgeschiedenheit oft schöner vor, als sie tatsäch- lich ist. Wir kennen die romantischen Bilder aus Filmen, BüchernundZeitschriften–wenneinMenschindieWeite schautund umihnherumnichts alsdieWildnisist.Wenn man dann tatsächlich im Nichts steht, nun ja, kann das doch verdammt einsam sein. Wenn man um sich herum nurWäldersieht,fragtmansichschnell:undjetzt?Esistein bisschenwiemitdenKrimis,dieimkaltenNordenspielen: DielesensichdaheimvormKaminauchgemütlicher.Oder wie mit der Südseeinsel, die urplötzlichihren Reiz verliert, wenn einen die Moskitos stechen. Also ja, es kann in der unberührtenNatursehreinsamsein.Vorallemdann,wenn mankeinNetzhat. Denn ich hatte in dieser Lodge, die mit ihrem grünen Dach, Holzvertäfelung, einem steinernen Kamin, Gewei- hen an den Wänden und einem See vor der Tür quasi eine Bilderbuchblockhüttewar,tatsächlichnoservice.KeinNetz. Nada.Nichts. Vorwort IX IchkamalsomitteninderNachtan,standinderKüche der Lodge, deren einziger Gast ich war, und fragte Sherry, die Besitzerin, die typisch amerikanisch, herzlich und gast- freundlichwar,obesdennWLANgäbe.ZumeinerFreude bejahte sie und gab mir den Zugangscode. Vielleicht hatte ichmicheinfachvertippt–jedenfallswolltedieVerbindung nicht auf Anhieb klappen und ich verspürte einen Anflug von Panik. Ein Flattern um die Herzgegend, ein Ziehen im Magen, eine Enge im Hals. Es war ein ganz elementa- resGefühldesVerlorenseins,desAbgeschnittenseins.Kurz: ein durch und durch ungutes Gefühl. Ich dachte immer, mich hätte diese grassierende Krankheit namens Internet- sucht verschont, aber genau in diesem Moment erkannte ich,wiefalschichgelegenhatte. Ich versuchte mich nochmals in das WLAN einzulog- genunddiesmalklapptees.Langsamentspannte ichmich, dieAngstwichvonmir.IchschriebdenMenschen,diemir wichtig waren. Dann ging ich in mein Zimmer, es war das hinterste – mit riesigem Doppelbett, eigenem Kamin und Badewanne. Aber: ohne WLAN. Der Router reichte nicht weitgenug. In den folgenden Tagen war ich quasi auf kaltem Ent- zugunddurchlebtediefünfStufenderTrauerübermeinen Netzverlust: (cid:2) Schock und Verleugnung: Ehrlich gesagt wollte es mir einfach nicht einleuchten, dass ich tatsächlich kein Netz hatte. Ich machte mein Smartphone wieder an und aus, stelltemichdirektandieTürmeinesZimmers,hieltdas Handy in die Luft, aber nein, es blieb dabei, ich hatte keinNetz. X DigitalDetox (cid:2) Zorn und Neid: Ich wurde sauer. Und neidisch. Ich sah die Tochter der Ranchbesitzer, die mit ihren Cowboy- stiefelndurchdieLodgemarschierte,dieständigmitih- remHandyrumfuchtelte,daraufCountryliederabspielte und schief dazu sang. Bei mir ging nichts – und das im Jahr2015indenUSA. (cid:2) Verhandeln:Ich haderte.Wozuwardasgut?Allesfühlte sichnachRückschrittan,unddasnichtnurtechnischge- sehen. Ich unterhielt michmit meiner Gastgeberinüber konservative Werte, die mir, aus einem der bayerischs- ten Ecken Bayerns stammend, nah und vertraut waren, auchwenn ich sieteilweise natürlichhoffnungslos über- zogen fand (ihre älteste Tochter wollte sich von ihrem Mann trennen, weil dieser sich in einer Bar mit einer anderen Frau unterhalten hatte. Zum Glück haben die beiden–trotzFremdkonversation–dochnochdieKurve gekriegt).Ichdachte,vielleichthatdasalles,diesertotale Netzverlust, einen höheren Sinn? Vielleicht lag das See- lenheileinfachineinerfortschrittsnegierendenHaltung? (cid:2) Depression:Abernein,ichsahkeinenhöherenSinn.Die Tatsache, kein Netz und WLAN nur in der Küche zu haben, war und bliebeinfach einguter Grund,sich nie- dergeschlagenzufühlen. (cid:2) Akzeptanz: Aber dann stellte sich etwas Neues bei mir ein:IchakzeptiertedieSituation.Ichnahmsieinnerlich an.IcherkanntedarineineChanceunddachtemir:Jetzt bistduda,ohneNetz,abermitfreundlichenMenschen, tollemWetter,wunderschönenPferden–undwarumei- gentlich dieser affige Tanz ums Handy? Ich konnte eh nichts ändern. Vorwort XI Und sowurde dieser Ranch-Aufenthalt für mich unfrei- willig zum Offline-Bootcamp. Morgens kurz ins Küchen- WLAN, dann jeden Tag – ohne Handy – rauf aufs Pferd, stundenlang auf die Berge reiten, die wirklich erstaunliche Ähnlichkeit mit dem Berg aus Brokeback Mountain hatten (auchwenn dermitreitende Cowboyvon diesemVergleich nichts wissen wollte: „I ain’t never heard of such a thing!“) und erst abends ging es wieder nach Hause. Ich war müde vom Reiten und der frischen Luft. Und ich war glücklich und ruhig. Der Netzentzug wirkte sich positiv aus: Indem ichmeinHandyausschaltete,schalteteichinnerlichabund kaman.Ich kamanindieserWelt,indiesemfaststereoty- penamericancountrylife,das so anderswar alsder Münch- ner oder Tegernseer Chic, wie ich ihn aus meiner Heimat kannte. Ich setzte mich aufs Gatter, betrachtete, so richtig imLonesome-cowgirl-Klischee,denSonnenuntergangund träumte von meinem One-and-only-Cowboy far far away. Ichsetzte michaufHeuballenundeinfreiherumlaufendes Fohlen beschnupperte mich mit seiner weichen Schnauze. IchkochtemitmeinerGastgeberinundbukmitihrerToch- ter(ja,dersingenden)Kuchen,ichrittdurchBächeundauf Berge,schautevondenGipfelnausüberdasweiteLandund fühlteinnerenFrieden.Ich fühlte michdenMenschen, die ich liebte, auch ohne Internet verbunden. Vor allem fühlte ich mich den wichtigen, den richtigen Menschen in mei- nem Leben verbunden. Mehr noch: Ich fühlte mich rück- gebunden, eins mit den Tieren, die mich auf dieser Reise begleiteten,einsmitdenPferden,aufderenRückenichden RhythmusderNaturwahrnahm,einsmitallem,wasdawar. Dieechte Welthatte michwieder.Und dasfühlte sichver- dammtgutan.

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Sie berühren morgens als Erstes Ihr Smartphone? Ihre E-Mails überrollen Sie wie Wellen? Facebook ist Ihr gefühltes Zuhause? Ihr Status ist online? Ihr Stresslevel hoch? Darüber jammern kann jeder. Lernen wir endlich, damit umzugehen.In diesem Sachbuch verrät die junge Autorin mit Humor und wiss
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