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Die Zukunft der Datenökonomie: Zwischen Geschäftsmodell, Kollektivgut und Verbraucherschutz PDF

365 Pages·2019·9.707 MB·German
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Medienkulturen im digitalen Zeitalter Carsten Ochs · Michael Friedewald · Thomas Hess · Jörn Lamla Hrsg. Die Zukunft der Datenökonomie Zwischen Geschäftsmodell, Kollektivgut und Verbraucherschutz Medienkulturen im digitalen Zeitalter Reihe herausgegeben von Kornelia Hahn, Salzburg, Österreich Rainer Winter, Klagenfurt, Österreich Fortgeschrittene Medienkulturen im 21. Jahrhundert zeichnen sich dadurch aus, dass alle Kommunikation durch Erfahrungen mit „neuer“, digitaler Medientech- nologie beeinflusst ist. Es kommt nicht nur zu vielfältigen Transformationen von Praktiken und Identitäten. Überdies entstehen neue Identifikationen und Gebrauchsweisen. Auch die Medien selbst werden verändert, weil Inhalte leich- ter verfügbar sind, sich Plattformen und Produzenten vervielfältigen und multi- ple Konvergenzen herausbilden. Die Verknüpfung von traditionellen und neuen Medien führt immer mehr zur Entfaltung komplexer und intensiver Medienkultu- ren, die unser Leben maßgeblich prägen. Dabei ist Medienkommunikation immer bereits in spezifische Kulturen eingebettet und wird eigensinnig implementiert. Die Reihe enthält empirische und theoretische Beiträge, die gegenwärtige Medi- enkulturen als spezifische Facette des sozialen Wandels fokussieren. Die damit verbundenen medialen Transformationen sind gleichzeitig Untersuchungskontext als auch Gegenstand der kritischen Reflexion. Da Medien in fast allen sozialen Situationen präsent sind, gehen wir nicht von einem Gegensatz zwischen Medi- enkultur und Nicht-Medienkultur aus, sondern eher von einem Kontinuum bzw. einem Spektrum an Veränderungen. Während bisher die Erforschung der medi- enbasierten Fernkommunikation überwiegt, gibt die Reihe auch der face-to-face oder kopräsenten Kommunikation und Interaktion in Medienkulturen ein Forum. Die Beiträge basieren damit auf Untersuchungskonzeptionen, in deren Zentrum die soziologische Analyse von Medienkulturen steht. Weitere Bände in der Reihe http://www.springer.com/series/11768 Carsten Ochs · Michael Friedewald · Thomas Hess · Jörn Lamla (Hrsg.) Die Zukunft der Datenökonomie Zwischen Geschäftsmodell, Kollektivgut und Verbraucherschutz Hrsg. Carsten Ochs Michael Friedewald Universität Kassel CC „Neue Technologien“ Kassel, Deutschland Fraunhofer Institut für System- & Innovationsforschung ISI Thomas Hess Karlsruhe, Deutschland Ludwig-Maximilians- Universität München Jörn Lamla München, Deutschland Universität Kassel Kassel, Deutschland ISSN 2570-4087 ISSN 2570-4095 (electronic) Medienkulturen im digitalen Zeitalter ISBN 978-3-658-27510-5 ISBN 978-3-658-27511-2 (eBook) https://doi.org/10.1007/978-3-658-27511-2 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2019 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von allgemein beschreibenden Bezeichnungen, Marken, Unternehmensnamen etc. in diesem Werk bedeutet nicht, dass diese frei durch jedermann benutzt werden dürfen. Die Berechtigung zur Benutzung unterliegt, auch ohne gesonderten Hinweis hierzu, den Regeln des Markenrechts. Die Rechte des jeweiligen Zeicheninhabers sind zu beachten. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informa- tionen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag, noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral. Springer VS ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH und ist ein Teil von Springer Nature. Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany Vorwort Die zunehmend datenökonomisch gerahmte und motivierte Organisation unter- schiedlichster gesellschaftlicher Teilbereiche der digitalen Welt konfrontiert zeitgenössische Gemeinwesen mit zahlreichen, nur im interdisziplinären Dialog zu beantwortenden Fragen: vom gewandelten Modus demokratischer Politik über Fragen einer nachhaltigen digitalen Ökonomie bis hin zu grundlegenden Konzepten der Moderne, etwa dem der individuellen Selbstbestimmung. Um sich diesen Fragen im Rahmen eines über die Wissenschaft hinausweisenden Diskurses zu stellen, veranstaltete das „Forum Privatheit und selbstbestimmtes Leben in der digitalen Welt“ am 11. und 12. Oktober 2018 in München die in- terdisziplinäre Konferenz "Zukunft der Datenökonomie – Gestaltungsperspekti- ven zwischen Geschäftsmodell, Kollektivgut und Verbraucherschutz." Die Bei- träge, die der vorliegende Band vereint, basieren auf den in diesem Kontext gehaltenen Vorträgen sowie den neuen Erkenntnissen, die die Autorinnen und Autoren im Zuge der Diskussionen und Kontroversen der Konferenz hinzuge- winnen konnten. Das „Forum Privatheit und selbstbestimmtes Leben in der digitalen Welt“ (http://www.forum-privatheit.de/) ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes Projekt, das ausgehend von technischen, juristischen, ökonomischen sowie geistes- und gesellschaftswissenschaftlichen Ansätzen an einem interdisziplinär fundierten, zeitgemäßen Verständnis von Privatheit und Selbstbestimmung arbeitet. Hieran anknüpfend werden Konzepte zur (Neu- )Bestimmung und Gewährleistung informationeller Selbstbestimmung und des Privaten in der digitalen Welt erstellt. Das „Forum Privatheit“ versteht sich über seine Kerndisziplinen hinaus als eine Plattform für den fachlichen Austausch und erarbeitet Orientierungswissen für den öffentlichen Diskurs in Form wis- senschaftlicher Publikationen, Tagungen, White-Papers und Policy-Papers. Mit- glieder des „Forum Privatheit“ sind das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI), Karlsruhe, das Fraunhofer-Institut für Sichere In- formationstechnologie (SIT), Darmstadt, das Fachgebiet Soziologische Theorie und die Projektgruppe verfassungsverträgliche Technikgestaltung (provet), beide Mitglieder des Wissenschaftlichen Zentrums für Informationstechnik-Gestaltung an der Universität Kassel, das Fachgebiet Sozialpsychologie der Universität Duisburg-Essen, das Internationale Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW) der Universität Tübingen, das Institut für Wirtschaftsinformatik und neue Medien der Ludwig-Maximilians-Universität München und das Unabhän- gige Landeszentrum für Datenschutz (ULD) Schleswig-Holstein, Kiel. Für die Organisation der Konferenz zeichnen die Fachgebiete Soziologische Theorie, Kassel, und Wirtschaftsinformatik, München, verantwortlich. Die Bay- erische Akademie der Wissenschaften in München hatte uns freundlicherweise vi Vorwort die Räume für die Konferenz zur Verfügung gestellt. Als Herausgeber freuen wir uns, stellvertretend für das „Forum Privatheit“ insgesamt, nun den Konferenz- band präsentieren zu können. Wir danken insbesondere den Autorinnen und Autoren für die Überarbeitung ihrer Vorträge und die Beisteuerung der resultie- renden Texte. Ebenso zum Dank verpflichtet sind wir allen Beteiligten am „Fo- rum Privatheit“. Die Konferenz „Zukunft der Datenökonomie“ wäre ohne die vielfältige Unterstützung durch das interdisziplinäre Kollegium nicht möglich gewesen, wobei wir insbesondere all jenen danken wollen, die organisatorisch oder inhaltlich an der Durchführung der Konferenz und ihrer verschiedenen Sektionen mitgewirkt haben: PD’in Dr. Jessica Heesen (Universität Tübingen), Prof. Dr. Nicole Krämer (Universität Duisburg-Essen), Prof. Dr. Christian Matt (LMU München/Universität Bern), außerdem Barbara Büttner (Universität Kassel), Susanne Ruhm (Fraunhofer ISI), Hervais Simo (Fraunhofer SIT), Char- lotte Schöning und Severin Weiler (beide LMU München). Bei unserer Presse- sprecherin Barbara Ferrarese bedanken wir uns für ihre hervorragende Öffent- lichkeitsarbeit, bei Marit Hansen (ULD) für ihre Teilnahme an der Podiumsdis- kussion. Dank für letzteres schulden wir außerdem Wolf Ingomar Faecks (Publi- cis Sapient GmbH), Prof. Dr. Wolf Dieter Lukas (BMBF) sowie Dr. Geert Lo- vink (Institute of Network Cultures). Dr. Moritz Gerlach danken wir für die gelungene Eröffnung, Tom Schildhauer für ein sehr unterhaltsames Abendpro- gramm. Besonderer Dank gilt schließlich auch Prof. Dr. Shoshana Zuboff (Har- vard University) dafür, dass sie die Konferenz trotz widriger Umstände mit einer Keynote aus der Ferne bereichert hat (abgedruckt im Themenheft „Datenöko- nomie“ der Zeitschrift Aus Politik und Zeitgeschichte, H. 24-26/2019). Der aus der Konferenz hervorgegangene Band wäre nicht ohne tatkräftige Unterstützung bei der Manuskriptbearbeitung und -korrektur durch Keno Hen- rich und Sarah Frohnert (beide Fraunhofer ISI) sowie – einmal mehr – durch Enrico Hörster (Universität Kassel) zustande gekommen. Wir möchten uns sehr herzlich dafür bedanken. Schließlich möchten wir uns auch bei Dr. Heike Prasse vom Bundesminis- terium für Bildung und Forschung (BMBF) bedanken, die für den Fördergeber den Projektverbund unterstützt, sowie bei Dr. Martin Waldburger, der für den Projektträger die Forschungsarbeiten des „Forum Privatheit“, die Durchführung der Konferenz und das Erscheinen des Bandes begleitet hat. Kassel, Karlsruhe und München, im Juni 2019 Carsten Ochs Michael Friedewald Thomas Hess Jörn Lamla Inhalt Vorwort………………………………………………………………………....V Carsten Ochs, Michael Friedewald, Thomas Hess und Jörn Lamla Einführung: Die Zukunft der Datenökonomie. Zwischen Geschäftsmodell, Kollektivgut und Verbraucherschutz…………….…….…….1 Thomas Hess und Jörn Lamla I Datenökonomische Geschäftsmodelle Personenbezogene Daten in der digitalen Ökonomie – Eine wirtschaftliche und juristische Betrachtung…………….………………………………..……..11 Nora Wessels, Anne Laubach und Peter Buxmann Daten als „Einnahmen“ von Nutzern urheberrechtlich geschützter Werke und Leistungen…………...…………………………………………………….29 Karl Riesenhuber Datenschutzregulierung als Eingriff in Wertschöpfungsmodelle…………...…45 Alexander Golland II Kollektivgut und Gemeinwohl in der Datenökonomie Open Metadata: Nutzerzentrierte wettbewerbliche Datenverwertung mit offenen Rahmendaten…………………..……………………………………....71 Max Mühlhäuser Privatheitsschutz durch Open Data und Trusted Third Parties: Plädoyer für die öffentliche Kontrolle sozialer Daten……………..……………………103 Katharina Kinder-Kurlanda Globale Netzwerke, Plattform-Kapitale und Überlegungen zu multiplen Demokratien…….………………………………………………………….…117 Manfred Faßler viii Inhalt III Verfügungsmacht in der Datenökonomie Governance der Datenökonomie – Politökonomische Verfügungs- Modelle zwischen Markt, Staat, Gemeinschaft und Treuhand……….………143 Ingrid Schneider Selbstbestimmte Selbst-Bestimmung? Wie digitale Subjektivierungs- praktiken objektivierte Datensubjekte hervorbringen……………...………....181 Carsten Ochs, Barbara Büttner Autonomie oder Heteronomie – Welchen Weg geht das Datenschuldrecht?.......................................................215 Andreas Sattler IV Handlungsspielräume in der Datenökonomie Das verdatete Selbst – Medientechnologie und Subjektivierung ………..…...251 Andreas Spengler Auf dem Weg in eine Diktatur der Wahrscheinlichkeit? Fragen nach der Verantwortung beim Einsatz von Prognosesoftware………………….……...269 Marlis Prinzing Dynamische und personalisierte Preise zwischen Vertragsfreiheit und Willkür…………………………………………….…....285 Peter Rott V Gestaltung der Datenökonomie Kritische Theorie des Lifeloggings als Prüfstein möglicher Gestaltungs- perspektiven der Datenökonomie?....................................................................309 Peter Schulz und Sebastian Sevignani Jenseits der puren Datenökonomie – Social-Media- Plattformen besser designen……….………………………….……….……...327 Thilo Hagendorff Spannende Gestaltungsperspektiven durch offene Verwaltungsdaten……….343 Jörn von Lucke Einführung: Die Zukunft der Datenökonomie. Zwischen Ge- schäftsmodell, Kollektivgut und Verbraucherschutz Thomas Hess und Jörn Lamla1 Die Digitalisierung erfasst immer mehr Lebensbereiche und führt zu einem tiefgreifenden Strukturwandel von Wirtschaft und Gesellschaft. Permanent er- zeugen Verbraucher*innen in den hochgradig vernetzten Infrastrukturen des alltäglichen Lebens Daten, und ein Ende der datengetriebenen Dynamiken scheint kaum absehbar. Von der Selbst-Konstitution („Quantified Self“) über die Gruppenbildung (Soziale Netzwerke) und Partnerwahl (Datingplattformen) bis zu Wissensgenerierung (Computational Social Science) und Arbeitswelt (Indust- rie 4.0) werden immer mehr, z. T. grundlegende soziale Vorgänge, unter Rück- griff auf Techniken der digitalen Datenverarbeitung gestaltet. Gleichzeitig wer- den diese Datenverarbeitungsprozesse von Unternehmen zur Verfügung gestellt und institutionalisiert, die vor allem an der gewinnorientierten Verwertung der zum Teil systematisch erzeugten, zum Teil „nebenbei“ anfallenden sozialen Daten interessiert sind. Die digitalen Daten bilden dabei den Stoff, der die wirt- schaftlichen und sozialen Vergesellschaftungsformen auf neuartige Weise mitei- nander verkoppelt. Die daraus resultierende Entwicklung zu einer Ökonomie der Daten bedeutet deshalb einen grundlegenden Wandel des Verhältnisses zwischen Verbraucher*innen und Unternehmen sowie der Gesellschaft insgesamt. Die Datenökonomie erschafft neuartige Wertschöpfungsprozesse, Tauschlogiken und sozioökonomische Verhältnisse die es zu untersuchen gilt. Von besonderem Interesse ist dabei die Frage nach den Konsequenzen der Da- tenökonomie für Privatheit und Selbstbestimmung. Die Beschäftigung mit die- sen Fragen ist von großer Dringlichkeit, handelt es sich doch um eine neuartige Verkopplung von Wirtschaft und Gesellschaft, wenn Aufbau und Aufrechterhal- tung von Gesellschaft digital in ökonomische Verwertungszusammenhänge eingerückt werden. Nicht nur neue Geschäftsmodelle und Verbraucherschutzan- forderungen entstehen um das Gut sozialer Daten – es entsteht auch die Frage, zu wessen Nutzen diese Daten verwertet werden sollen, etwa im Sinne eines Kollektiv- oder Individualguts. Die in der Entstehung befindliche Datenökono- mie bringt deshalb zahlreiche Gestaltungsherausforderungen mit sich. Zum einen gelten digitale Daten als wichtige Quelle für wirtschaftliches Wachstum und zur Schaffung von Arbeitsplätzen und ökonomischen Innovatio- nen. Durch die Analyse großer Datensätze („Big Data“) können Prozess- und Entscheidungsoptimierung, Innovation und Prognosen vereinfacht werden. 1 Thomas Hess | Ludwig-Maximilians-Universität München | [email protected] Jörn Lamla | Universität Kassel | [email protected] © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2019 C. Ochs et al. (Hrsg.), Die Zukunft der Datenökonomie, Medienkulturen im digitalen Zeitalter, https://doi.org/10.1007/978-3-658-27511-2_1

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