DIE \X!ELTENTSTEHUNG PHILOSOPHIA ANTIQUA DES PLATONISCHEN TIMAIOS A SERIES OF MONOGRAPHS NACH DEN ANTIKEN INTERPRETEN ON ANCIENT PHILOSOPHY EDITED BY VON W.J. VERDENIUS H. WASZINK AND]. VOLUME XXXV MATTHIAS BALTES MATTHIAS BALTES TEIL II DIE WELTENTSTEHUNG DES PLATONISCHEN TIMAIOS NACH DEN ANTIKEN INTERPRETEN PRO KLOS TEIL II LEIDEN LEIDEN E.]. BRILL E.]. BRILL 1978 1978 Gedruckt mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft MEINER FRAU {! 1- ~ - /; /1'7 - f 9/ ;_ Fllozoflcka fakulta Univerzity Karlovy v Praze •23534118.€llE ~ rn 111111 1111111 ISBN 90 04 05799 4 Copyright 1978 by E. ]. Brill, Leiden, The Net!terlands All rights reserved. No part of this book maJ• be reproduced or translated in mry form, ~y print, photoprint, microfilm, microfiche or al?Y otlter means witlwut written permission form the publisher PRINTED IN GERMANY ftD ~'+ / '1397 1Jniver:dta Karlo\11 v Praze K.oihovua Htozofie FF INHALTSVERZEICHNIS Vorwort IX Abkürzungsverzeichnis X 1. Der Timaioskommentar . 1 A) Einleitung B) Proklos' Erklärungen 1. Zu Tim. 27 C 5 . 1 2. Zu Tim. 28 A 1-4 3 3. Zu Tim. 28 B 6-7 7 4. Zu Tim. 28 B 7 - C 2 (C 5-29 A 2) 27 5. Zu Tim. 29 E 1-3 73 6. Zu Tim. 30 A 3-6 76 7. Zu Tim. 30 C 3 . 94 8. Zu Tim. 31 B 3 . 95 9. Zu Tim. 32 C 3-4 96 10. Zu Tim. 34 A 4-7 97 11. Zu Tim. 34 A 8-9 97 12. Zu Tim. 34 B 3-4 103 13. Zu Tim. 34 B 10-C 2. 104 14. Zu Tim. 34 C 4-35 A 1 105 15. Zu Tim. 36 D 8-E 1 109 16. ZuTim.37D3 . 110 17. Zu Tim. 37 E 1-4 111 18. Zu Tim. 38 B 6-7 113 19. Zu Tim. 40 B 4-6 114 20. Zu Tim. 41 B 2-6 116 21. Zu Tim. 41 B 6-7 116 22. Zu Tim. 41 B 7 . 117 23. Zu Tim. 41 C 2-3 118 24. Zu Tim. 42 A 1-3 119 VIII Inhallsvcrzeichnis 25. Zu Tim. 42 B 5-6 121 26. Zu Tim. 42 D 5-6 123 27. Zu Tim. 42 E 7-43 A 2 124 VORWORT 28. Zu Tim. 43 A 3-6 125 C) Schlußbetrachtung 127 Hiermit lege ich den angekündigten zweiten Teil der „ Welt entstehung des platonischen Timaios nach den antiken Interpre II. Proklos, Über die immerwährende Dauer des Kosmos. ten" vor. Wie im ersten Teil bin ich anderen zu Dank verpflichtet: Achtzehn Argumente gegen die Christen 134 Herr Priv.-Dozent Dr. Peter Heine hat das erste Argument aus Proklos' Schrift De aeternitate mundi, das wir nur aus einer Stellenregister 165 arabischen Übersetzung kennen, ins Deutsche übertragen und auch den griechischen Text der Argumente II-IX mit der erhal tenen arabischen Übersetzung durchverglichen. Mein Freund Dr. Manfred Balzer hat mir wertvolle Hinweise in redaktioneller Hinsicht gegeben und die Korrekturen mitgelesen. Ihnen sei herzlich gedankt. Dank gebührt aber vor allem meiner Frau, nicht nur für ihre selbstlose Hilfe beim Lesen der Korrekturen dieses Buches, son dern für alles, was sie mir in zwei Jahrzehnten gegeben hat. Ihr ist das Buch gewidmet. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat den Druck des Bu ches durch einen finanziellen Beitrag unterstützt, wofür ihr auf richtig gedankt sei. Das Manuskript war im Dezember 1976 abgeschlossen. ABKüRZUNGSVERZEICHNIS DER TIMAIOSKOMMENTAR A) Einleitung Zu den in Teil I abgekürzten Titeln kommen folgende hinzu: Ileierwaltes, Prokl. = W. Beierwaltes, Proklos, Grunchügc seiner Metaphysik, Die ausführlichste Diskussion der Frage, ob die Welt im Timaios Frankfurt/M 1965 geworden ist oder nicht, finden wir nach Lage der Überlieferung Beutler, Proklos = R. Beutler, RE s. v. Proklos, Bd XXIII 1, 1957, 186 ff bei Proklos. Der Neuplatoniker verfaßte ein grundlegendes Werk, Fcstugicrc (z. St.) = Proclus, Commcntaire sur Je Timec, Traduction et notcs das in Form von 18 Argumentationsreihen den systematischen par A.]. Festugiere, Bd 1-V, Paris 1966-1968 Nachweis dafür erbringen sollte, daß die Welt keinen realen Pracchtcr = K. Praechter, Rcz. von Procli Diadochi in Plat. Tim. commentaria Anfang genommen hat. Dieses ·werk ist uns bei Johannes Philo ed. E. Diehl I/II, Leipzig 1903/ 4 in: GGA 1905, 505 ff ponos in seiner Gegenschrift De aeternitate mundi contra Proclum Rosan= L. J. Rosan, The philosophy of Proclus, N cw York 1949 faßbar. Doch nicht diese systematische Monographie, die ja nicht primär das Verständnis des Timaios zum Ziel hat, soll uns als Trouillard = ]. Trouillard, L'un et l'ame selon Proclos, Paris 1972 Leitfaden für unsere Untersuchungen dienen, sondern der Timaios kommentar, den Proklos von all seinen Werken am meisten schätzte1 und der die Spezialschrift an Ausführlichkeit bei weitem übertrifft. Die Monographie wird herangezogen, soweit sie die Gedanken des Timaioskommentars ergänzen und stützen kann. Zur Orientierung des Lesers sind die einzelnen Logoi der Spezial schrift im Anhang in Übersetzung mit Anmerkungen bereitgestellt. Im Timaioskommentar kommt Proklos anläßlich von Tim. 27 C 5. 28 A 1-4. 28 B 6 f. 28 B 7 - C 2. 29 E 2 f (bzw. E 1-3). 30 A 3-6 ausführlich auf das Problem der Weltentstehung zu sprechen, an Stellen also, die auch in unseren voraufg ehenden Untersuchungen im Mittelpunkt der Diskussion gestanden haben. Hinzu kommt eine Reihe weiterer Stellen (zu Tim. 30 C 3. 31 B 3. 32 C 3 f. 34 A 1 ff. A 8 f. B 10 ff. 34 C 4 - 35 A 1. 36 D 8 - E 1. 37 D 3. E 1-4. 38 B 6f. 40 B 4-6. 41 B 6f. 7. C 2f. 42 A 1-3. B 5f. D 5 f. E 5 ff. 43 A 3-7), die Proklos als zusätzliche Stützen seiner Interpretation dienen. Hier sind die Ausführungen des Kommen tators in der Regel kurz. B) Prohlos' Erhlärungen 1. Zu Tim. 27 C 5 Zu Tim. 27 c 5 li YEYOVEV i\ -xat ayf,VE<; fonv referiert und kritisiert Proklos - wohl im Anschluß an die später genannten Neupla- 1 Marinos, Vita Procli 38. 2 I 219,20-31 1 252, 11 - 253, ]<:) 3 tonikcr Porphyrios und Jamblich - zwei Gruppen von Inter vor allem den Sinn von Tim. 30 A. Jamblich schloß sich ihm m pretationen, deren eine anonym bleibt, deren andere durch Albin dieser Ansicht an (vgl. Teil I S. 146 ff). namhaft gemacht wird (1 218, 28 - 219, 20; vgl. Teil 1 S. 97 ff. Erst jetzt wird auch das seltsame UQU, „also" (219, 28), ver 122 f). Proklos fährt dann fort: ständlich, mit dem Proklos den Schluß des Abschnittes als logische „Porphyrios aber und Jamblich versehen beide 11 mit einem Folgerung aus dem Vorhergehenden anfügt: Weil Platon sich in Spiritus lenis, damit das Gemeinte laute, ,ob das All entstanden der Wahl seines Ausgangspunktes von dem Ziel bestimmen ließ, oder unentstanden sei'; das nämlich wird er (Timaios oder Platon) die öuvaµnc; und oliola des Kosmos an sich zu zeigen, ist seine Dar vor allem anderen behandeln. Denn die richtige oder falsche Aus stellung ÖLCletoY.aAlac; Xrl(HV (und nicht wörtlich, d. h. zeitlich) zu ver gangsposition ({m:6füaLc;) in der Frage, ob die Welt geworden oder stehen. Auch das ist porphyrisch-jamblichisch (vgl. Teil 1 S. 147. ungeworden sei, hat eine überaus große Wirkung in der gesamten 152). Naturwissenschaft zur Folge'. Können wir doch von dieser Aus Gleichzeitig aber knüpft Proklos hiermit auch an die vorher gangsposition her feststellen, welches das Wesen des Kosmos und (S. 218, 13 ff) vorgebrachte Deutung des rr11 (Tim. 27 C 4) durch welches seine Kräfte sind, wie uns ein wenig später klar sein wird. seinen Lehrer Syrian an, der darin einen Hinweis auf die A.6yoL - - Die A6yoL JCEQL rnu rravi:6c; (Tim. 27 C 4) werden also um der lov rrgocpog~ ÖLÖaaY.a/,lac; EVE'Xa 'XLvovµEvoL sah (Teil I S. 187). So Unterweisung willen vorgebracht werden. Dabei nehmen sie ihren bildet der Schluß des Abschnittes nicht nur den Abschluß des Ausgang von der Frage, ob der Kosmos geworden oder ungeworden Referates über Porphyrios und Jamblich, sondern auch der gesam ist, und knüpfen an diesen Ausgangspunkt in geordneter Folge die ten Behandlung von Tim. 27 C 4 f. übrigen Probleme an." Für Proklos selbst läßt sich unserer Stelle entnehmen, daß er im Proklos schließt sich hier eng an Porphyrios und Jamblich an. Anschluß an Porphyrios-Ja m blich und seinen Lehrer Syrian die Daher ist nicht ganz klar, was den Vorgängern und was Proklos zeitliche Auffaltung der Schöpfung im Timaios als einen metho selbst gehört. Sodano" nimmt nur 219, 20-22 für Porphyrios in dischen Schritt um der Unterweisung willen ansehen möchte". Anspruch, Festugiere4 zählt 219, 20-27, also alles bis „wie uns ein wenig später klar sein wird" zu Proklos' Vorgängern, wie es 2. Zu Tim. 28 A 1-4 scheint; er macht hier nämlich einen Absatz5 Obschon das „ wie • In seiner Besprechung von Tim. 28 A 1-4 kommt Proklos Tim. uns ein wenig später klar sein wird" darauf hindeuten könnte, daß 1 252, 11 ff auf einen Einwand des Aristoteles gegen Tim. 28 A 2-4 Proklos das unmittelbar Vorangehende im eigenen Namen spricht, scheint mir gerade der Hinweis auf die Möglichkeit, bei richtig (i :o ö' aii M~n µn' a1o-011aEwc; &A.6you öo~<:wi:ov yLyv6~tEvov xat &rroAA.v µEvov, ovi:wc; M OVÖEJCOTE ov) zu sprechen: gewähltem Ausgangspunkt die ouala und öuvuµt:Lc; des Kosmos „An dieser Stelle scheint Aristoteles mir vor allem gegen den betrachten zu können, echt porphyrisch zu sein. Natürlich sind zweiten Satz Kritik zu erheben: Wo liegt da nämlich die Wahrheit die ofol.a und tiuvaµw; gemeint, die dem Kosmos von sich aus eignen, also oliala und tiuvaµnc; des Substrates vor der Ordnung (sagt er), daß das M~u µn' alaMioi::wc; 6o~aor6v ein yLyv6µEvov ~at &rroA./,iJµEvov sei? Zumindest der Himmel sei ungeworden und unver durch den Gott. In der getrennten Betrachtung dieser oliala und gänglich, obschon er durch Meinung zusammen mit Wahrnehmung tiuvaµELc; sah Porphyrios gerade den Sinn der zeitlichen Schöpfung, erfaßbar sei. - - Gewiß, auch Timaios wird weiter unten unter suchen, ob der gesamte Himmel geworden ist, es soll aber auch 2 Vgl. Tim. 29 B 2 f mit 28 B 4 f. 3 Porphyrii in Platonis Timaeum commentariorum fragmenta eo!!. et disp. a Vgl. II 12, 2G-13, 3: Wenn es Tim. 31 B G-8 heißt, bei der Erstellung des A. R. Sodano, Napoli 1964, fr. 30. Doch notiert Sodano z. St.: "Poryphyrii et Kosmos habe der Demiurg mit Feuer und Erde begonnen, so deutet das nicht auf Iamblichi sententias persccutus esse videtur Proclus in Tim . . . . p. 219, 22-31." ein sukzessives Schaffen des Gottes. Der Grund für diese Darstellung Platons 4 In seiner Übersetzung der Stelle. liegt vielmehr 'darin, daß alle Naturerklärung (rräaa cpuawA.oyla) mit den 5 Im Gegensatz zu Diehl, der also den ganzen Passus, wie er oben übersetzt Extremen (&rro i:tlJV evavi;lwv) beginnt. D. h. Platon folgt einer traditionellen ist, für porphyrisch-j amblichisch hält. Darstellungsform, die nicht wörtlich genommen werden darf. 4 I 252, 11-2!!3, rn I 2!!2, 11-2!!3, 19 5 schon an dieser Stelle von uns gesagt werden, <laß es das Ent unbegrenzte Kraft besitzt. Der Körper ist also qua Körper unmiiglich stehende und Vergehendc7 auf analoge Weise auch am Himmel unvergänglich, so daß sich auch nach der Lehre cles Aristoteles gibt, nicht nur im Sinne der Bewegungen und der Veränderung eine Äußerung wie die (von Platon) vorgetragene beweisen läßt. der Formen8 sondern auch weil der Himmelskörper nicht die Inwiefern aber der Himmel ungcworden und ewig (&l<hoc;) ist, , Fähigkeit hat, sich selbst hervorzubringen, vielmehr nur aufgrund darüber werden wir ein wenig später Klarheit gewinnen. Für jetzt einer anderen Ursache (als er selbst) ins Sein getreten ist (existiert, ist nur soviel aufgrund des Gesagten klar, daß alles Körperliche ucpfonptE). Aus diesem Grund ist er geworden (yEv1p;uc;), weil er an sich ytyvoµEVOV EcrTL XUL a:rtorJ,u[lEVOV, ovnoc; 61; Ot16E:rtOTE ov", was eine Ursache seines Entstehens besitzt, die von einem anderen dann mit Zitaten aus dem Politikos (269 D 5 - E 2) abgestützt Seienden abhängig ist. Da er aber nicht nur aufgrund von anderem wird. ins Sein getreten ist, sondern auch von einem anderen erhalten Proklos geht von einem Einwand des Aristoteles gegen Tim. wird - er kann sich ja nicht selbst erhalten - ebendeshalb unter 28 A 2-4 aus, der lautete: Wieso ist alles M~u µEr' aloM1<moc; liegt er aus verwandtem Grunde auch der Vernichtung, da das &Myov 6o~<wr6v ein Entstehendes und Vergehendes? Auf den Him Vergehen als dem Entstehen korrespondierend angenommen wird. mel zumindest treffe diese Aussage nicht zu. - Proklos entgegnet, Denn die wahrhaft seienden und immerseienden Dinge bringen die Aussage treffe in analoger Weise - d. h. nicht in ihrer ganzen sich selbst hervor und erhalten sich selbst; daher sie denn auch als Schärfe, mit der sie bei gewöhnlichen Dingen zutrifft; schließlich ihrer Natur nach ungeworden und unvergänglich bezeichnet wer vergeht der Himmel auch nach Proklos nicht - auch auf den den. Wenn aber das wahrhaft Seiende ohne Entstehen aus sich Himmel zu, nämlich insofern als er körperlich sei; alles Körper selbst existiert, so dürfte das nicht aus sich selbst Existierende nicht liche aber sei ytyvuµEvov xat &:no/,P.uµEvov, weil es wahrhaft ungeworden sein, und wenn das wahrhaft Unvergängliche a) sich nicht selbst hervorzubringen und zu erhalten vermag, viel seiner Natur nach sich selbst zu erhalten vermag, dann ist das, was mehr in beidem von einer anderen Ursache als es selbst abhängt seiner Natur nach sich nicht zu erhalten vermag, nicht wahrhaft und unvergänglich. Nun ist aber der Himmel - unter Himmel ver b) als Körper keine unbegrenzte Kraft besitzt. stehe ich (hier) nur das Körperliche - seiner Natur nach weder in der Lage, sich selbst hervorzubringen noch sich selbst zu erhal Womit gezeigt wäre, daß wirklich alles Körperliche, also auch ten; denn alles dergleichen ist teillos, sowohl das, was die Fähig der Himmel, ytyvoµEvov xal, cmoUuµEvov, ovnoc; 61; o1l6E:rtOTE öv ist. keit hat, sich selbst hervorzubringen, wie auch das, was sich selbst Die Berufung auf den aristotelischen Lehrsatz, <laß jeder be zu erhalten vermag. Nicht wahrhaft ungeworden ist also der grenzte Körper nur eine begrenzte Kraft besitzt, macht Proklos Himmel, noch wahrhaft unvergänglich, sondern, (wenigstens) so sichtlich Freude. Er kommt noch mehrfach auf ihn zurück: weit er körperhaft ist, ist er geworden und auflösbar. 267, 12 ff1°. 279, 7 ff. 295, 3 ff; II 123, 2 ff. 124, 12 f; vgl. II 100, Ferner hat kein begrenzter Körper, wie Aristoteles selbst sagt 17 ff; dann in seiner Spezialschrift gegen des Aristoteles Vorwürfe und klar und trefflich nachweist9 unbegrenzte Kraft (lhlvarttc;). Der gegen den platonischen Timaios bei Philoponos, Aet. mundi VI , Himmelskörper ist aber begrenzt; also hat er keine unbegrenzte 29 S. 238, 8 ff. 239, 16 ff; vgl. 235, 2 ff. XVIII 5 S. 627, 1 ff11 • Kraft, wohingegen das Unvergängliche als Unvergängliches eine 10 Vorher (2G6, 28-267, 12) findet sich der interessante Nachweis des Proklos, daß auch die Prämissen des Aristoteles nur den Schluß zulassen, daß die Welt 1 i:o ytyv6~tEvov xat i:o &.noAA.liµEvov (C) ist mit Praechtcr 513 und Feslugiere geworden sei. Denn wenn Aristoteles lehre, Gott sei ÖQExi:bv und die W clt zur Stelle in den Text zu setzen. ÖQExnx6v (vgl. Met. 1072 b 3 f. a 26; Dodds, Elements 198), so sei offenkundig, B Vgl. dazu Tauros bei Philop. Aet. mundi VI 8 S. 147, 2 ff = Teil I S. 108. daß die Welt ihre Existenz (i :o dvm) von dort habe, von wo sie ihr Streben o Phys. 2GG a 10 ff; De caelo 27!J b 22 f; Met. 1073 a 7 f. Vgl. dazu Dodds, (i:o Elvm Ö(?EXi:tx6v) habe. Der gleiche Nachweis findet sich Pann. 788, 12 ff. Elements 250, der auch die Parallelen zu dem Philosophem beibringt. Zu er 842, 26 ff; er geht auf Syrian zurück, vgl. K. Praechter GGA 165, 1903, 52!J = gänzen ist Remp. II 11, 2(i ff, wo das Theorem auf die Zeit übertragen ist. Kl. Sehr. hgg. von H. Dörrie, Hildesheim 1973, 258. Weitere Parallelen unten im Text. Vgl. ferner H. D. Saffrey und L. G. Weste 11 Vgl. schon Herminos und Alexander von Aphr. bei Simplicius, De caclo rink in ihrer Ausgabe von Prokl. Theo!. Plat„ Bd II, Paris 1974, S. 8G. 380, 3 ff; ferner ebd. 143, 9 ff, wo der Lehrsatz auf Platon zurückgeführt wird; G I 2'i3, 28 - 31 I 27G, 10-30 7 Es bleibt die Frage, wel he Aristotelesstelle Proklos im Sinn hat. Philoponos sagt (237, 27 ff. 297, 7 ff) ausdrücklich, daß des Proklos Apologie der genannten Stelle des Timaios gilt. Die Argumente des Keine der bislang von den Interpreten herangezogenen Stellen, Proklos gegen Aristoteles, die Philoponos stückweise zitiert soweit ich sehe, befriedigt. Diehl verweist im kritischen Apparat seiner Ausgabe summarisch auf Arist. De caelo I 10 ff und De (238, 6 ff. 297, 24 ff), sind z. T. dieselben wie an unserer Stelle, z. T. werden sie im Timaioskommentar später vorgebracht. mundo 396 a 31, wovon letztere Stelle als unpassend auszuscheiden ist. Festugiere bemerkt z. St.: „La critique d'Aristote ne sc presel1te pas exactement sous cette forme, mais i1 n'est pas douteux que 3. Zu Tim. 28 B 6-7 P1·oclus ait en tete de Caelo I 10, en particulier 279 b 32 ss ... ". Die ausführlichste Behandlung unserer Frage bringt Proklos Festugiere verweist ferner auf 279 b J 7 ff. Doch keine der Stellen naturgemäß zu Tim. 28 B 6 f und 28 B 7 - C 2. Zunächst zu nimmt so exakt Bezug auf Tim. 28 A 2-4, wie es Proldos voraus 28 B 6 f: Prokl. Tim. I 276, 18-30: setzt: ~oxei: M µoL auxrpee6vrw\; Ev i:otrrnu; (d. b. 28 A 1-4) ö 'AQL Nach den methodisch notwendigen, rein theoretischen und auf Cf'IO'tEA1')\; i:ov BEutegov a.ti:Lacrnoth:n f..Oyov (d. h. 28 A 2-4 )· :rwv yae dialektischem Wege fortschreitenden Vorüberlegungen (forn-Ofont;)13 i:o Mri-OE\; „ M~n µEi:' cxla-01joEW\; Bo!;ucn:ov" dvcn „ ywv6µe-vov xctl &:rcof.. „ wendet sich Platon (Tim. 28 B 6 f) dem Aufweis (a:n:oöd~nt;) der f,,uµevov' ... Nach dem Wortlaut des Proklos hat sich Aristoteles den Kosmos betreffe nden Probleme zu. Da es ihm zunächst um die exakt zu Tim. 28 A 1-4 geäußert. Das aber 'kann nur in einer Eigenart (döo~) des Kosmos zu tun ist, will er herausfinden, zu uns nicht erhaltenen Schrift geschehen sein, da keine der erhaltenen welcher Seinsordnung man ihn rechnen soll, der immerseienden eine passende telle aufweist. oder der gewordenen. Deswegen fragt er, ob er einen Ursprung Nicht nw· gegen Tim. 28 A 2-4, s ndern auch gegen 28 A 1 f des Entstehens habe oder nicht. Er fragt nicht, ob er zu den immer ('ro µh lh\ voiiotL µrnx Myov nE(n?c11m6v) läßt sich nach Prold. Tim. 1 seienden Dingen gehöre oder zu den gewordenen - denn es wäre 253, 28 ff vom Standpunkt des Aristoteles ein Einwand erheben: .i a möglich, ihn als ein Mittleres zwischen den gewordenen und to o-U niiv &Et öv vo~O'EL µsta Myov 1CEQLA'YlntÖv . . • dvm yag &et "Kat den immerseienden Dingen anzusehen wie die Seele - sondern, i:a ·l}etirtcxtet. Tföv qirivegfüv, d. h. die Gestirne. Proklos sagt nicht direkt, ob er immer war, ohne einen Ursprung des Entstehens zu haben, daß Aristoteles diesen Einwand wirklich gemacht bat, er spricht oder ob er irgendwie geworden sei, um so auch das Mittlere nur im Potentialis (d 8l aii naf..Lv BLnnogotri ... 'AglatotÄ€ .l]t;) und zwischen beiden miteinzuschließen, nämlich das, was sowohl einen zitiert in diesem Zusammenhang die aristotelische Physik12, eine gewissen Ursprung des Entstehens hat als auch immer ist. Nach teile, an der vom Imm rsein der Gestirne nicht die Rede ist. Hat dem er dann nachgewiesen hat, daß er einzig und allein im Hin Proklos den Einwand vom aristotelischen Standpunkt aus selbst blick auf seinen Körper geworden ist14, wird er ihm im Hinblick formuliert? Hat er ihn bei einem Aristoteliker gefunden - oder auf etwas anderes das Ungewordensein verleihen. Gerade im Hin gar bei Aristoteles selbst? Wir wissen es nicht. blick auf dieses Andere ist der Kosmos auch ein Gott, wie sich Der Eindruck, daß Proklos ich auf eine nichterhaltcne litera im weiteren Verlauf der Darstellung zeigen wird (sc. Tim. 34 rische Kritik des Aristoteles zumindest zu Tim. 28 A 2-4 beruft, B 1. 8)." wird verstärkt durch Auszüge des Philoponos (Aet. mundi VI 29 Der Textabschnitt äußert sich zum Vorgehen und zur Disposition S. 237, 15 ff. VIII 1 S. 297, 5 ff) aus der Spezialschrift des Proklos Platons, die Proklos als sinnvoll erweisen möchte: Im Zusammen gegen die Vorwürfe des Aristoteles gegen den platonischen Timaios. hang der Argumentation Platons steht Tim. 28 B 6 f nach den theoretisch-dialektischen Vorüberlegungen 27 D 5 - 28 B 2 an 3'i3, 1 ff. 360, 4 ff Heiberg. [Olympiodoros] In Phaed. S. _21~, 23 ff Norv.in lehnt den Lehrsatz des Aristoteles ab. Der Autor (wahrscheinlich Damask10s, vgl. R. Beutler, RE s. v. Olympiodoros, Bd. XVIII 1, 1939, 217 /218; Damascius, 13 Zu diesen vgl. 228, 25 ff. 236, 13-238, 4. Zum Verhältnis der u;cot>ec;eic; = 11l;twµai:a (.propositions fondamentales") zu den dn:ol>et;eic; ("AufweisenM) vgl. Lectures on the Philebus, ed. L. G. W esterink, Amsterdam 1959, S. XVII ff) A.]. Fesh1gicre, Mus. Helv. 20, 1963, 91 ff und Teil l S. 142. gibt an, anderenorts nachgewiesen zu haben, daß eine unbegrenzte Kraft auch 14 28 ß 7 - C 2; bis .'l4 B 3 ist fast ausschliefüich vom Kosmoskörper und in einem begrenzten Körper existieren könne. . , i2 i;a ~Eioi:ai;a i:föv cpavEgwv ist Zitat aus Phys. 196 a 33; vgl. Festug1ere z. St. seiner Entstehung die Rede. Die Seele kommt 30 B kurz ins Spiel. 8 I 27G, 10-30 I 27G, ,10 - 277, 32 einem Neubeginn: hier engt Platon das allgemeine Problem der die V\T elt zeitlich geworden oder nicht? Dabei geht er zunächst Scheidung von Immerseiendem und Werdendem auf das spezielle (276, 30 - 277, 14) kurz auf die Interpretationen einiger Vorgänger Problem der Existenzweise des Kosmos ein. Aber obschon er wissen ein, und zwar auf Plutarch und Attikos, die das Werden der \,Yelt möchte, zu welchem Seinsbereich der Kosmos gehi)rt, fragt er nicht im zeitlichen Sinne verstanden, auf Krantor, Plotin, Porphyrios und (im Anschluß an 27 D 5 ff), ob er zum Immerseienden oder Gewor Jamblich, die die zeitliche Auslegung ablehnten. Die letzteren denen gehiire, sondern umständlicher, ob er einen Ursprung seines meinten, „mit ycvrir6v sei an dieser Stelle das Zusammengesetzte Entstehens habe oder keinen. Dieses umständlichere Fragen hat bezeichnet, damit aber hänge auch zusammen, daß der Kosmos nach Proklos seinen Grund darin, daß Platon in seine Frage nicht von einer anderen Ursache hervorgebracht werde". - Dann spricht nur das schlechthin Seiende und das schlechthin Gewordene mit Proklos wieder im eigenen Namen, 277, 14-32: einbeziehen will, sondern auch das zwar in gewisser V\leise Gewor „W ir meinen, daß diese Erklärung19 von allen die richtigste ist dene und dennoch Immerseiende. Es könnte sich ja herausstellen, und daß der Kosmos geworden (yEv11roi;) ist, sowohl insofern er daß der Kosmos in diese mittlere Kategorie gehört - so wie die zusammengesetzt isf0 als auch insofern er zu seiner Existenz , Seele und die cpi'J1ni; rniJ :n:avr6i;; vgl. Porphyrios bei Prokl. Tim. I anderer Ursachen bedarf. Denn alles räumlich Ausgedehnte ist 25 7, 2 ff, dem sich Proklos hier offensichtlich anschließt. von dieser Art, und das Sichtbare hat eine solche Natur erhalten21 • Nach der Doppelfrage 28 B 6 f folgt der Beweis (28 B 7 - C 2) Allerdings fordern wir sie (die genannten Erklärer) auf, ihren dafür, daß der Kosmos geworden ist, geworden allerdings nur im Blick auch auf die anderen gewordenen Dinge zu richten, ich Hinblick auf den Körper15, da der Beweis nur auf Prämissen meine die Zeit und die Seele, und sich zu fragen, was das Ge gründet, die auf der Körperlichkeit des Kosmos beruhen. Das meinsame ist, das sich auch auf die bezeichneten Dinge erstreckt, Ungewordensein eignet dem Kosmos aufgrund eines Anderen - sowie anzuführen: Proklos meint die Seele, wie der Gegensatz zum Körper und der 1. das Immerseiende, nämlich das, was sein Wesen, seine Kraft Verweis auf Tim. 34 B zeigen. Sofern der gewordene Weltleib eine (sein Vermögen) und seine Wirklichkeif2 als in Ewigkeit fest Seele besitzt, die ihrer Natur nach ungeworden ist (Phai<lr. 245 D)rn, stehend besitzt; ist auch er selbst ungeworden, da die Weltseele immer mit dem 2. das Gewordene, und zwar Kosmos zusammen existiert hat (vgl. etwa 287, 11 ff)11 Diese Seele • a) das schlechthin Gewordene, welches dies alles (Wesen, ist es auch, die die Göttlichkeit des Kosmos begründet. Proklos hat Kraft, Wirklichkeit) (nur) der Zeit nach aufnimmt; hier Tim. 34 B 8 f im Auge, wo es nach Einfügung der Seele in b) als in gewisser Weise Gewordenes, das, was seine Wirk den Weltleib und der Schilderung ihres Innenlebens heißt: Cha lichkeit in Bewegung und zeitlicher Erstreckung besitzt. :n:avm ()~ raiJra EUÖatµova -&Eov aurov EYEVV~amo, während vor dem Einfügen der Seele (34 B 1) noch vom :n:ori'> foo~u,;voi; {l:::oi; die Rede Es ist ja vorher schon (S. 235, 28 ff) gesagt worden, daß Platon war. Die Seele ist also das, was den Kosmos zum Gott machtrn. zwar (nur) die beiden Extreme, das schlechthin Immerseiende und Nach der Klärung der umständlichen Fragestellung Platons das schlechthin Gewordene, (ausdrücklich) definiert (Tim. 27 kommt Proklos zum ersten Hauptpunkt seiner Untersuchung: Ist 10 Proklos meint die von Plotin, Porphyrios und Jamblich. 20 Den Beweis dafür bringt Proklos 297, 18-298, 9: Jedes Zusammengesetzte 15 Vgl. Prokl. Remp. II L'.I, 15 ff: YEVTJTOV flEV ovv To näv crc'ifW xut exacrTov verweist auf eine äußere Ursache, die es zusammengesetzt hat; cruv{)rnLr; ist aber n afoµu, xlJ.v alllwv xat UJto xe6vou Jt(.(VTE),GJr; ay{;v1']TOV, eh; an' a1'.),1']r; ulTtw; ')'EVEGLS; folglich ist der Kosmos qua cruvÜETOV geworden an' u.b:lar;. ft6vov yEVVWftEvov, &Et TOÜ JtOLOÜVTor; aUT<[> &Et T0 Elvm nowüvTor;. 21 Nach Festugii:re bezieht sich TOLUUT1']V cp{1crLv auf ÖLacrTaT6v zurück, so daß rn Zum Ungewordensein der Seele nach Proklos s. u. S. 11. 106 ff. gemeint wäre: das Sichtbare hat eine ausgedehnte Natur erhalten. Möglicher 17 Trotzdem kann der Kosmos als ganzer „geworden" genannt werden, denn weise ist TOL<J.UT1']V cpumv nur eine stilistische Variante für TOLOiiTov, so wie das aus Gewordenem und Ungcwordenem Zusammengesetzte ist geworden: i:o atcr01']T6v das n&.v TO ÖLacrTaTov variiert. II 4, 28 ff. 5, 2 f; vgl. I 291, 25 ff. 22 Zur Triade oucrta-MvaftLr;-i':vt(.lyEW vgl. Beutler, Proklos 215; H. D. 18 Vgl. Platin V 1 [10] 2, 38 ff und Prokl. Tim. I 292, 4 ff. III 226, 26 ff; Eiern. Saffrey-L. G. Westerink in ihrer Ausgabe von Prokl. Theo!. Plat. I (Paris theol. 129; auch In Parm. 1119, 27 f. 19G8) S. 153 zu S. 86 note !. 10 1 276, 30 --277, 32 1276,30-277, 32 ll D 5 - 28 A 4), die mittleren Wesen in diesen beiden aber mit Auff älligerweise sagt uns Proklos nicht, in welche der beiden umfaßt hat. Was nun sein Wesen oder seine Wirklichkeit nicht Kategorien des Gewordenseins Kosmos, Seele und Zeit gehören. als ganzes zugleich23 und feststehend im Einen21 besitzt, das wird Doch wissen wir aus Äußerungen an anderen Stellen, daß er Seele geworden genannt; denn durch Entstehen ist ein solches Ding in und Zeit zu den in gewisser Weise gewordenen Dingen zählt; jedem Fall ins Sein getreten ("ucpforrptE), und sein Sein (i;o dvm) denn sie sind weder schlechthin geworden und vergänglich, noch ist werdend und nicht seiend. Von dieser Art sind auch dieser besitzen sie ihre Wirklichkeit airnvlrni;20 sondern sie besitzen diese wahrnehmbare Kosmos, die Zeit in den bewegten Dingen und nur - wie auch unser Kontext zeigt - als in zeitlicher Aus das diskursive Denken der Seelen." dehnung sich entfaltend und fortschreitend, die kosmische Zeit, Proklos schließt sich der Erklärung der Neuplatoniker Plotin, sofern sie an den bewegten Dingen in Erscheinung tritt, die Seele, Porphyrios und Jamblich an, meint aber, den Blick nicht auf den sofern sie im diskursiven Denken von einem Gegenstand zum Kosmos beschränken zu dürfen; schließlich gebe es ja noch andere anderen fortschreitct30 Der Kosmos hingegen besitzt neben seiner • gewordene Seiende, etwa die mit dem Kosmos zusammen ent 'VVirklichkeit auch sein Sein (Wesen) und seine Kraft nur in der standene Zeit (Tim. 3 7 D 5-7. 38 B 6) oder die Seele25 Es sei Zeit (277, 32 ff. 278, 24 ff); er fällt also unter die dritte Kategorie, • deshalb zu fragen, was denn diesen drei gewordenen Dingen - das YEVYJTOV &n/,c7li; (278, 24 f). Mit der Seele und der Zeit hat er Kosmos, Seele, Zeit - gemeinsam sei, so daß sie als geworden allerdings die in zeitlicher Ausdehnung sich erstreckende Wirk bezeichnet werden können. lichkeit gemeinsam, und insofern können Kosmos, Seele und Zeit Zur Klärung dieser Frage rekurriert Proklos auf seine Erklä geworden genannt werden. Denn alles, dessen Sein oder Wirklich rung von Tim. 27 D 5 ff, wo Platon seiner Ansicht nach drei keit der zeitlichen Entfaltung unterliegt, ist geworden und kein Seinsweisen scheidet, zwei explizit, eine implizit (nagEl/,11cpEv): Seiendes im eigentlichen Sinne (277, 27-30). Folglich gehören Kosmos, Seele und kosmische Zeit zu den gewordenen Dingen, 1. das schlechthin lmmerseiende (27 D 6/28 A 2: TO ov ad, YEVEOLV /)f; ovx l!xov = TO ad XaTU TaVTU ov); dieses ist dadurch deren Sein (i;o dvm) ein Werdend-Sein ist31• Daß Proklos in diesem Abschnitt weitgehend auf Porphyrios charakterisiert, daß es Sein, Kraft und Wirklichkeit (lvlgyna) fußt, diesen korrigierend und ergänzend, zeigt deutlich der Ver als in Ewigkeit feststehend besitzt; gleich mit Tim. 1 257, 2 ff32 Porphyrios mag seinerseits von 2. das in gewisser Weise Gewordene (To nn YEVYJTOV) = das • vorneuplatonischen Interpretationen ähnlicher Art angeregt wor Werdend-Seiende20 das seine Wirklichkeit (lvEQYEW) in zeit , den sein; vgl. Teil 1 S. 98, Anm. 81. licher Ausdehnung entfaltet; 3. das schlechthin Gewordene (i;o &n/.&i; yEVYJTÜv; 27 D 6/28 A 28 Vgl. zu dieser Dreiteilung (Sein - Werdend-Sein - Werden) überhaupt 3-4: TO yLyv6µi::vov µlv27 ov ÖE oubEJtOTE = ... TO yLyv6µEVOV , 255, 29-257, 11, wo das Schema der Seinseinteilung noch weiter entfaltet wird. xat UJtOAAvµEvov, ovi;rni; M o'ÖÖEJtOTE ov), das Sein, Kraft und 2° Für die Seele vgl. Anm. 31 und unten S. 13, Anm. 39; für die Zeit vgl. Wirklichheit (lvlgyELa) in der Zeit erlangt28 III 25, 24 ff, bes. 33 ff. • 30 Zum letzteren vgl. ßeierwaltes, Proklos 192 ff. 196 ff. 31 Die ftdlrni;~ 1IJUX:~ ist nach Proklos zwar eine ewige Wesenheit (alÜ}VLO~ 23 µ~ ÖA'Y]V äwx, vgl. 277, 33: oux: ö),l] ä~w:; gemeint ist, diese Dinge existieren ouala), aber ihre EVEQYELU (= µEi;aßa.TLX1l v611aL~, 277, 31 f) ist XUTU x:e6vov als Prozeß, sukzessiv und nicht in jedem Augenblick als ganzheitliche und (Eiern. theol. 191); eben darum ist sie auch yEVYlT~. „Denn alles, was an Zeit vollkommene (unveränderliche) Wirklichkeiten. teilhat, ist geworden, weil es gemäß dem Früher und Später der Zeit immer 21 So wie der Aion, der µi\vrnv l:v f:vl ist, Tim. 37 D 6. im Werden begriffen ist und nicht als ganzes zugleich ist, was es ist" (Eiern. 25 Proklos greift hier über die Doxographie hinweg auf 276, 21-27 zurück. theol. 192). Sie ist daher ov-i:ws ov xai;a i;~v ÜJtaQ!;Lv xaL &Et, ov, gleichzeitig 26 äµa xaL ov l:crn xat ytyv6ftEvov (235, 32); -di dvm aU-tc{> ytyv6µcv6v i'.crnv aber yLyv6µEvov &d xai;a i;~v E:viJQyELav (vgl. ebd.). Mit anderen Worten: sie ist (277, 29). o v äpo. xat ytyv6ftEvov im Gegensatz zur cpucrt~ i;ou Jtavi;6s, die y Ly v 6 µ E v o v 27 Proklos las also das 0.El nicht, das zu Unrecht in unseren Ausgaben steht. xu.L 1lv ist (Tim. 1 257, 2 ff). Ähnliches wie für die Seele gilt für die Zeit; denn Vgl. Teil 1 S. 8, Anm. 12; J. Whittaker, Phoenix 27, 1973, 387 f und H. D. auch sie hat l:ine aiwvtos rpucrt~ (oualo.), nicht jedoch eine ebensolche EVEQYELa: Saffrey - L. G. Westerink in ihrer Ausgabe von Prokl. Theo!. Plat., Bd II, Tim. III 25, 8 ff; vgl. Doclds, Eiern. 227. Paris 197 4, S. 100 f, note 2. 32 Vgl. dazu Haclot 163 ff.