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Die Weimarer Republik Revolution, parlamentarische Demokratie und erste Bewährungsproben. Deutsches Reich 1918–1920 PDF

64 Pages·2021·10.786 MB·German
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Vera Zahnhausen, Wolfgang Woelk, Gisela Müller Die Weimarer Republik Revolution, parlamentarische Demokratie und erste Bewährungsproben Deutsches Reich 1918 – 1920 Quellen aus dem Bundesarchiv für den Unterricht Band 2 © Wochenschau Verlag, Frankfurt/M. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Republik, 9783734413254, 2021 marer Wei Die Kontakt: [email protected] [email protected] © WOCHENSCHAU Verlag Dr. Kurt Debus GmbH Frankfurt/M. 2021 www.wochenschau-verlag.de Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf in irgendei- ner Form (Druck, Fotokopie oder einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet werden. Titelgestaltung: Ohl Design Titelbild: BArch, Plak 002-001-068 Gesamtherstellung: Wochenschau Verlag Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier ISBN 978-3- 7344-1325-4 E-Book ISBN 978-3-7344-1326-1 (PDF) DOI https://doi.org/10.46499/1810 © Wochenschau Verlag, Frankfurt/M. INHALT Vorwort .................................................................. . . . . . . . . . . . .5 Einleitung ................................................................ . . . . . . . . . . . .6 Zusatzmaterial online ....................................................... . . . . . . . . . . . .7 Revolution und Neuordnung 1. „Geschäftsaufgabe“ der Monarchen ............................................ . . . . . . . . . . . .8 2. Kriegsschulddebatte ........................................................ . . . . . . . . . . .10 3. Ausbreitung der Revolution ................................................... . . . . . . . . . . .12 4. Rücktrittsforderungen an Reichskanzler Max von Baden ............................. . . . . . . . . . . .14 5. Freiheitsversprechen für Soldaten, Arbeiter und Bürger .............................. . . . . . . . . . . .16 6. Der Rat der Volksbeauftragten und seine Ziele .................................... . . . . . . . . . . .18 7. „Arbeiter, Soldaten, Bürger, Bürgerinnen!“: Eine neue Regierung wendet sich an ihr Volk .... . . . . . . . . . . .20 8. Der Eid auf die neue Verfassung: Eine Frage des Gewissens? .......................... . . . . . . . . . . .22 9. Alte Überzeugungen: Geburtstagsglückwünsche für den Kaiser ....................... . . . . . . . . . . .24 Bewährungsproben und Herausforderungen 10. Zuspitzung: Aufruf zum Mord an Karl Liebknecht ................................. . . . . . . . . . . .26 11. „Mörderischer Bürgerkrieg“: Appell aus München an Berlin .......................... . . . . . . . . . . .28 12. „Entsetzen über den Bruderkrieg“: Die Haltung der Regierung ....................... . . . . . . . . . . .30 13. Aufruf zum Generalstreik: Die Grundversorgung bleibt erhalten ...................... . . . . . . . . . . .32 14. Frühe Etablierung der „Dolchstoßlegende“ ...................................... . . . . . . . . . . .34 15. Die Nationalversammlung in Weimar: Eine logistische Herausforderung ................. . . . . . . . . . . .36 16. „Befreiung der Heimat“: Anwerbung für Freikorps ................................ . . . . . . . . . . .38 17. Der Mord an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht: Zweifel an den Ermittlungen ......... . . . . . . . . . . .40 18. Putschversuch gegen die junge Demokratie ...................................... . . . . . . . . . . .42 19. Amtsanmaßung eines Putschisten ............................................. . . . . . . . . . . .44 Soziale Lage in Deutschland 20. Eine neue Wirtschafts- und Steuerpolitik? ....................................... . . . . . . . . . . .46 21. Engpässe bei der Kohleversorgung in Sachsen .................................... . . . . . . . . . . .48 22. Flucht aus den Grenzgebieten ................................................ . . . . . . . . . . .50 23. Streit um die Erwerbstätigkeit von Frauen ....................................... . . . . . . . . . . .52 24. Unverschuldet in Not geraten ................................................ . . . . . . . . . . .54 25. Kontrollkommission gegen Bettelei ............................................ . . . . . . . . . . .56 Der Versailler Vertrag 26. Milch und Butter, Eisen und Kohle: Die Bedeutung der Abstimmungsgebiete ............ . . . . . . . . . . .58 27. Der deutsche Gegenvorschlag zu den Vertragsbedingungen ......................... . . . . . . . . . . .60 28. Ein Plädoyer für die Unterzeichnung des Versailler Vertrages ......................... . . . . . . . . . . .62 Literatur .................................................................. . . . . . . . . . . .64 © Wochenschau Verlag, Frankfurt/M. © Wochenschau Verlag, Frankfurt/M. Vorwort 5 VORWORT „Schule und Archiv – geht das?“ Ja, und zwar sehr einigen der für diese Publikation ausgewählten gut! Wir freuen uns, dass wir mit dem zweiten Band Beispiele ist die Beschleunigung der revolutionären der Reihe „Geschichte im Original. Quellen aus dem Ereignisse Ende 1918 zu erahnen, andere belegen Bundesarchiv für den Unterricht“ einen weiteren die großen Hoffnungen nach dem Ende des Krie- Beweis dafür antreten können, wie sehr historische ges. Spuren der Bearbeitung geben Hinweise auf Quellen den Geschichtsunterricht ergänzen und berei- die Entscheidungsprozesse in staatlichen Institu- chern können. tionen und lassen die damaligen Beweggründe In diesem zweiten Band werden die Novemberrevolu- erkennen. tion und die Weimarer Republik ebenso wie die ersten Der vorliegende Band bietet eine wesentliche Neue- Bewährungsproben der noch jungen Demokratie in rung: QR-Codes führen gezielt zu weiterführendem den Fokus gerückt. Material des Portals „Weimar – Die erste deutsche Selbstverständlich halten wir am Alleinstellungs- Demokratie“ des Bundesarchivs. Darin können neben merkmal dieses Projektes und dem Motiv für die Textdokumenten digitalisierte Filme, Fotos, Plakate Zusammenarbeit von Bundesarchiv und Verband der und Töne aufgerufen werden. Eine Unterseite, die sich Geschichtslehrer Deutschlands fest: Schülerinnen und gezielt an Lehrende und Lernende richtet, führt zu Schüler, Lehrerinnen und Lehrer sollen die Dokumente ergänzenden und interaktiven Angeboten. so sehen, wie sie entstanden sind – mit allen sichtba- Wir hoffen, dass diese Publikation dazu beitragen ren Merkmalen. Für das Entziffern eines Schriftstücks wird, die Aufmerksamkeit des Jubiläumsjahres 2018 für ist einmal mehr, einmal weniger Geduld erforderlich, eine Epoche der deutschen Geschichte zu verstetigen, Republik, 9783734413254, 2021 abkdobiaemre evrmn od ruEehirnne iArdzriurseucfrcwhtk ehasnan ddbdaee lv noFo ohninnr,m tew s indiiceeeh rsM wZAeeeunigtss,tec aihnnue sddncee hmsrs Su iwtcnehaminrrieaiftntntse.dt lüBe-cre ki e ipVdnire eodr zfeeaeirsns stseure onF atogzur sftK stdraeiestttezrf unaGn nzrgduu enkbnude.nla aUfbgtsnseiwsc eeheirtni isDgeeeran nndd.kee m gMioltok ddraeetnrins cAishuieetrnou rnegns, - marer Wei Die Dr. Peter Johannes Droste, Vorsitzender des Prof. Dr. Michael Hollmann, Verbandes der Geschichtslehrer Deutschlands Präsident des Bundesarchivs © Wochenschau Verlag, Frankfurt/M. 6 Einleitung EINLEITUNG Der Verband der Geschichtslehrer Deutschlands Hoffnung auf grundsätzliche Neuerungen wurde (VGD) und das Bundesarchiv freuen sich, ein weite- bald begleitet von Konflikten und ersten politischen res Ergebnis ihrer Zusammenarbeit vorstellen zu Krisen und Bewährungsproben der jungen Demo- können: Nachdem im ersten Band der Reihe „Quel- kratie – wie die gewaltsame Niederschlagung der len aus dem Bundesarchiv für den Unterricht“ Januaraufstände 1919 oder der Kapp-Lüttwitz- die Nachkriegszeit 1945–1949 behandelt wurde, Putsch 1920. In einer sehr kurzen Zeitspanne muss- werden nun im zweiten Band Dokumente aus der ten politische Entscheidungen von großer Tragweite Frühphase der Weimarer Republik präsentiert. getroffen werden. Die Gleichzeitigkeit vieler Ereig- nisse wird dabei auch an den Entstehungsdaten der Ziel der auf Fortsetzung angelegten Reihe ist es, ausgewählten Dokumente deutlich. Quellen in originalgetreuer Abbildung zur Verfü- gung zu stellen und damit einen anderen Weg zu Jede Quelle ist mit einem Kommentar zum histo- gehen als in gängigen Schulbüchern üblich. Dort rischen Kontext versehen, der vor dem Hinter- werden historische Quellen oft nur in Ausschnit- grund des Aktenzusammenhangs eines Dokuments ten oder verkürzter Form bzw. nur als Text ohne weitere Erläuterungen zu Bearbeitungsvermerken die authentische äußere Anmutung abgedruckt. und Anmerkungen auf dem Schriftstück enthält. Demgegenüber werden in der vorliegenden Reihe Ergänzt wird die kurze Einordnung um Verweise auf Dokumente so abgebildet, wie sie entstanden sind. zusätzliches Material, das online im Themenportal Die ursprünglichen optischen Merkmale wie Bear- des Bundesarchivs „Weimar – Die erste deutsche beitungsspuren, Unterschriften, Stempel oder hand- Demokratie“ zur Verfügung steht. schriftlich verfasste Anmerkungen bleiben dadurch für alle sichtbar. Diese Kontextinformationen Die didaktisch-methodischen Hinweise sollen Lehre- rinnen und Lehrern die Vorbereitung des Unter- machen oft erst den eigentlichen Wert einer Quelle richts erleichtern und geben Anregungen für ein deutlich. Und nebenbei erfahren Schülerinnen und forschend-entdeckendes Lernen. Die Aufgaben Schüler auf diese Weise etwas über das „Hand- weisen unterschiedliche Anforderungsbereiche im werkszeug“ von Historikerinnen und Historikern: Fach Geschichte auf und können in allen Lerngrup- Für eine begründete Interpretation einer Quelle pen der Sekundarstufe I und II eingesetzt werden. müssen möglichst umfassende Informationen über Die Exemplarität einzelner Quellen und die Kommen- den Kontext herangezogen werden. tierung ermöglichen es, auch in Vertretungsstunden Wie im ersten Band wurde auf die Einbeziehung damit zu arbeiten. sogenannter Schlüsseldokumente, die ohnehin Im Original abgebildete historische Quellen stellen durch verschiedene Publikationen leicht zugäng- durch ein ungewohntes Schriftbild oder handschrift- lich sind, bewusst verzichtet. Ebenso enthält die liche Ergänzungen Lernende vor besondere Heraus- Publikation keine Fotos, die aufgrund ihrer oft forderungen, doch der Eindruck der authentischen niedrigschwelligen Rezeptionsmöglichkeit ohnehin Quellen bietet einen großen Mehrwert. Im besten Bestandteil gängiger Schulbuchformate sind. Statt- Fall weckt die Auseinandersetzung mit zeitgenössi- dessen liegt der Schwerpunkt auf Quellen, die einen schen Materialien die Neugier und lädt Schülerinnen ergänzenden Zugang oder eine eher unbekannte und Schüler ein, selbst einmal ein Archiv in der Nähe Perspektive auf einen historischen Sachverhalt des eigenen Wohnortes aufzusuchen. bieten. Dabei umfasst die Auswahl eine möglichst große Bandbreite verschiedener Formen von Doku- menten, u. a. ein Bittgesuch oder eine Proklamation der Regierung ebenso wie Telegramme und Flug- blätter, die gerade in den Umbruchzeiten der frühen Weimarer Republik wegen ihrer schnellen Verfüg- barkeit wichtige Kommunikationsformen waren. Die ausgewählten Quellen bilden viele Facetten des politischen und sozialen Geschehens aus der Anfangsphase der Weimarer Republik ab: die Tage der Revolution, die Entstehung der Republik, die Annahme des Versailler Vertrages und die Auswir- kungen des Kriegsendes auf die soziale Lage. Die © Wochenschau Verlag, Frankfurt/M. Einleitung Zusatzmaterial online 7 ZUSATZMATERIAL ONLINE Der Hinweis „Zusatzmaterial online“ lädt ein zu einer weiterführenden Spurensuche und vertiefenden Auseinandersetzung. Die angegebenen Links führen zu ergänzendem Material, das im Online-Angebot des Bundesarchivs „Weimar – Die erste deutsche Demokratie“ (www.weimar.bundesarchiv.de) hinterlegt ist. Falls Dokumente in der Druckversion nicht in voller Länge abgebildet werden konnten, steht online die vollständige Version zur Verfügung. Außerdem sind dort weitere Quellen mit didaktischen und historischen Erläuterungen und Arbeitsaufträgen zu entdecken. Das Themenportal des Bundesarchivs ermöglicht einen einfachen, niedrigschwelligen Zugang zu einzigarti- gen historischen Quellen aus der Zeit der Weimarer Republik. In virtuellen Galerien zu den Themenkomple- xen Revolution, Innen- und Außenpolitik sowie Kultur und Gesellschaft werden ausgewählte Dokumente, Fotos, Plakate und Filmausschnitte des Bundesarchivs vorgestellt. Ein Zeitstrahl greift einzelne Ereignisse auf, und an Audiostationen können eingesprochene historische Texte nachgehört werden. Zwei interaktive Angebote, die sich vor allem an Lernende und Lehrende richten, ergänzen die Quellenpräsentation: Im „Wahlkompass 1919“ kann jede/jeder herausfinden, welche Partei bei der Wahl zur Nationalversammlung die größte Übereinstimmung mit den eigenen Überzeugungen gehabt hätte, und im „Spiel der Lebens- wege“ werden unterschiedliche Lebensentwürfe eines Kriegsheimkehrers nach dem Ersten Weltkrieg erfahrbar. Außerdem machen Mindmaps zu einzelnen historischen Quellen exemplarisch deutlich, wie wichtig eine Kontexteinordnung und die Analyse von formalen und inhaltlichen Merkmalen für das histo- rische Verständnis sind. Darüber hinaus bietet ein eigener Themenzugang im Archivportal-D ein besonders unkompliziertes Recher- cheangebot, das zu Erschließungsinformationen und Digitalisaten zur Weimarer Republik führt. Anders als bei den üblichen Suchoptionen sind hier die Archivalien mehrerer Archive direkt einer großen Vielfalt von Themen, strukturiert durch Ober- und Unterkategorien und verknüpft mit Schlagwörtern, zugeordnet. Der weiterführenden Recherche sind so keine Grenzen gesetzt. ZUSATZMATERIAL ONLINE https://bit.ly/3nMvB8W QUELLENPORTAL „WEIMAR – DIE ERSTE DEUTSCHE DEMOKRATIE“ https://bit.ly/3rcSUKR THEMENPORTAL IM ARCHIVPORTAL-D https://bit.ly/2RjAmdY © Wochenschau Verlag, Frankfurt/M. 8 Revolution und Neuordnung Revolution und Neuordnung 1. „GESCHÄFTSAUFGABE“ DER MONARCHEN Hinweise Die Revolution hatte in Bayern am 7. November 1918 mit einer Friedensdemonstration zur Quelle auf der Münchner Theresienwiese begonnen, zu der Gewerkschaften, SPD und USPD und zum aufgerufen hatten und in deren Verlauf wichtige Einrichtungen in München von Aufstän- historischen dischen besetzt wurden. Die Soldaten liefen zu den Revolutionären über und ein Solda- Kontext ten-, Arbeiter- und Bauernrat übernahm die Regierung. Kurt Eisner (USPD) proklamierte am 8. November die Bayerische Republik. Der bayerische König Ludwig III. floh mit seiner Familie nach Österreich. Anders als andere Monarchen in Deutschland verweigerte er einen förmlichen Thronverzicht, entband aber die bayerischen Beamten und Soldaten von ihrem Treueeid. Die ironische Unterschrift „Ludwig von Leutstetten“ nimmt Bezug auf das im Besitz von Ludwig III. befindliche Schloss und Landgut Leutstetten, das dieser schon vor und auch während seiner Regentschaft zu einem landwirtschaftlichen Mustergut hatte ausbauen lassen. Die hier nicht abgebildete Seite 2 der Karikatur zeigt ihn dementsprechend als Ackerbauer und Viehzüchter mit dem Text „Teile allen meinen Bekannten, Freunden und Verwandten höflichst mit, daß ich nunmehr meine Gross-Molkerei, Gross-Viehzucht und Ackerbau-Wirtschaft auf meinem sauer erworbenen Gute Leutstetten eröffnet habe und persönlich leiten werde. Was für mich auch viel gesünder ist ...“ Didaktisch- Während die Abdankung Kaiser Wilhelms II. im Vordergrund der Wahrnehmungen Republik, 9783734413254, 2021 mHientwhoeidsiesche dPdSlerciereohisn z uKEenlanbsersdüni keca auhsut necdudhrern rSga wcMuuhfte o üiddtnlgeeaaerrfr nühcE rhebh gnieeeednl fie eenvi ng edD,nre nederau etGc,tn hsdl cilUeeähdnmslass Bibtngalrditauce tk1cneh 9 anA 1ua 8dsufp efsdes tda ekDsihte eTtsz,uehu gtre s femEcohbhkateeu hnznsuäe sRi u ewdefiriieefcgfnih tev.eer enDesr n lisuoeztnsraiee tddrnt tüfe,ea ridrnnf atdveesen. s rd D sidentaien ehdh seSeeercnnr hi süztu - marer können. Die Darstellungsform ist darüber hinaus anregend, da Text- und Bildinhalt leicht Wei verständlich sind und die doppelte Überzeichnung einen einfachen Zugang zur Problema- Die tik bietet. ARBEITSANREGUNGEN/LERNPRODUKTE 1 Im Rahmen einer Ausstellung zum Thema: „Das Ende der Monarchien in Deutsch- land 1918/1919“ werdet ihr beauftragt, einen kurzen Informationstext für das Plakat zu verfassen. Beschreibt hierzu im ersten Schritt die einzelnen Bildelemente. Fasst anschließend die Ansicht, die der Zeichner von Ludwig III. hatte, in eigenen Worten zusammen. Interpretiert nun die Karikatur im historischen Kontext und erstellt auf dieser Basis den Informationstext. 2 Erläutert den Satz in der Abbildung: „Ich hätte mich dabei zu Tode geärgert“. 3 Diskutiert, welche Außenwirkung die Abdankungen der zum Teil über Jahrhunderte regierenden Monarchien auf die Gesellschaft hatte. Zusatzmaterial Seite 2 der Karikatur (BArch, Plak 002-001-017-T1) online https://bit.ly/2TVvopu © Wochenschau Verlag, Frankfurt/M. 1. „Geschäftsaufgabe“ der Monarchen 9 g a erl V u a h c s n e h c o W © BArch, Plak 002-001-017-T2 „Geschäftsaufgabe“ – Abdankung des bayerischen Königs Ludwig III., 1918 (Karikatur), Verlag P. Schneider, München, Druckerei Max Steinebach, München © Wochenschau Verlag, Frankfurt/M. 10 Revolution und Neuordnung 2. KRIEGSSCHULDDEBATTE Hinweise Der am 6. Juli 1917 gegründete Interfraktionelle Ausschuss des Reichstags setzte den zur Quelle Grundstein für eine Parlamentarisierung des Deutschen Kaiserreiches. Er diente als und zum Koordinationsgremium in Fragen der Kriegszielpolitik, der Friedensverhandlungen und historischen der politischen Neuorientierung Deutschlands. Der Reichstagsabgeordnete Eduard David Kontext gehörte diesem Gremium für die SPD an. Er wurde im Februar 1919 der erste Präsident der Nationalversammlung, blieb dies allerdings nur für wenige Tage. In seinem Wortbeitrag während der Sitzung am 5. November 1918 kritisierte David deutlich die Position und Handlungsweise Kaiser Wilhelms II. und sprach sich indirekt für dessen Abdankung aus. Von der Lösung der „Kaiserfrage“ erhoffte man sich eine Beru- higung der Revolutionsbewegung, die zu diesem Zeitpunkt bereits Kiel und Wilhelms- haven beherrschte. Außerdem war nach der dritten Note des amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson vom 23. Oktober 1918 die vorherrschende Meinung, dass ohne eine Abdankung des Kaisers ein Waffenstillstandsabkommen nicht möglich wäre. Als dieses schließlich am 11. November 1918 in Compiègne unterzeichnet wurde, ging Kaiser Wilhelm II. am gleichen Tag in die Niederlande ins Exil. Erst am 28. November fertigte er eine offizielle Abdankungsurkunde aus und verzichtete darin auf die Kaiserwürde. Der von David in der Sitzung angesprochene Adolf Gröber war Vorsitzender der Zen- trumsfraktion im Reichstag und ebenfalls Mitglied im Interfraktionellen Ausschuss. Republik, 9783734413254, 2021 DmHiiendtwahkoetidissiecshch- e DdLMneueeörnnrng mPgKlirrcerouihhetpkorgp eksdeioati e,ulb l aesPebuiernrser uzsietucpnshge td,s k iipdsteitrev eKgnecr u heiKetei rnggnieesedsgseec siihsnvg ue wndrledlieaetfr,urd aFdfe griruüeehnh oFbdprlee ahdangaardesbse e enK sdia trLeecieehrtg r Whndsapeeebnlrai emdStneeca a hrszueouu rll z ldttRuhe eK ,ez pambieuiisheabettelreiin ksWti . ef dAüriliehehun erßQ.el emnDurddaes e leIldnIem.i edfS ükoieraz ni-n marer aldemokraten, Eduard David, herangezogen werden, um den Streit über die Verantwor- Wei tung Wilhelms II. zu vertiefen. Zusätzlich bietet sich hier ein Ansatzpunkt, um die Haltung Die der Sozialdemokratie zur Revolution zu problematisieren. ARBEITSANREGUNGEN/LERNPRODUKTE 1 Listet in eigenen Worten auf, woran Kaiser Wilhelm II. nach Ansicht des SPD-Politi- kers Eduard David die Schuld trägt. 2 Erörtert im historischen Kontext die Aussage Davids: „Der Versuch, den Kaiser zu retten, bringt uns in den Abgrund hinein“ (Z. 33 f.). 3 Diskutiert auf der Basis eures Sachwissens, warum David Kaiser Wilhelm II. keine Hauptschuld am Ausbruch des Ersten Weltkrieges gibt. 4 Verfasst a) einen Informationskasten für euer Schulbuch, b) einen Zeitungskommen- tar aus heutiger Perspektive oder c) einen Radiobeitrag zum Thema: Welche Schuld hatte Wilhelm II. am Ausbruch, Verlauf und Ende des Ersten Weltkrieges? Zusatzmaterial Quellen-Mind-Map zur Sitzung des Interfraktionellen online Ausschusses vom 12. Oktober 1918 https://bit.ly/3xK96Gi © Wochenschau Verlag, Frankfurt/M.

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