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Die Vernunft und ihre Grenzen: Aus Kants „Kritik der reinen Vernunft“ PDF

44 Pages·1928·4.78 MB·German
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Jllf)UofopfJiftfJt tlJttUtnfJtftt $ie neuen S?ebrp!dne l)af.en 3ur <iinbe3iebung ber ~l)ilofopbie in ben ltnterrid)t uerpflid)tet. IDer E5d)üler foU burd) bie 2eftüre bebeutenber IDenfer l)erangebHbd werben 3u einem fdbftdnbigen ~erftdnbnil p~Ho• fopf>ifd)er Werfe. IDabei foU ntd)t ein ft.>ftematifd)es ffad)'IDiffen uermittert werben, fonbern <iinfid)t in ba~ ~I)Uofopl)ieren, ~tnblicf in bie C»eiftes• arbett großer $enfer. IDer E5d)üler foll 3U einem erften 'Ringen mit . pl)Uofopl)ifd)en ~rooiemen befiibigt werben. ltm für dne fold)e ~ufgabe ba~ nötige ~material bt!reit3ufterren, be• barf es einer befonber' gearteten Ouellenfammfung. IDie fjerausgeber, üb erftubienbireftor D r. E5d)ne!bH, E5traifunb, unb E5tubienrat Dr. ßorban, $remen, ge()en bauon aus, baß 1. ber <Sd)üler 3undd)ft nur uor ein ein3elnes ~robfem gefteUt werben foll unb baß, 2. um einer 'l3erro!rrung bor3ubeugen, b!efes eine ~roblem gt3e!gt \Derben {.oll im Werf eines etn3elnen S>enfer,. ~ie mrbett an einem fold)en fjeit foff 3U einem "gemefnfamen <2inbringen" in bas 'ilDefen "fd)arfer SBegriffsbiibung• 3wingen. !iDa~ ~erfolgen einer benferifc{)cn s:?inie foll Sinn für bte .~raft eiltet $e• tvctsfül)rung" roeden. 'mls ffortfübrung auf <»runb biefer er(ten pi)Uofopf>ifd)en Unter• tDeifung erfd)einen (ab mr.16) probiem!lefd)id)tlid)e fjefte, bie baß 'iRingen u erf d)ieben er IDenfer um eine 5'rage queUenmdf3ig bel)anbein. erfcf)icncn: ~iß{Jer 1. )tuciftf unß 1Erftnntn. ~Ius ben Wtebitationen beB ~cß,artes. m. fjrsg. uon Oberftubienbircftor Dr. ~ud)enau [13eft...Zlr. 4342] 2. tJit ~tntmmung ÖtS ffienfd}tn. '.non ßobann G;ottlieb ffid)te. f)er• ausgegeben uon Eltubienrat Dr. SB. Borban [13eff.,llr. 4343] ~. tlit 'i!!atfadJtn in litr Nlla~rnt~mung. '.non fjermann u. f>dm{>off_l. fjr~g. uon Oberftubienbireftor Dr. f>. <Sd)ncib er [Beft.•llr. 4344] 4. tlas .$dyönt. <Sd)o\)enf>aaers 'illftbetif. 9erau~gegeben uon E5tubien• rätin C5. WCcrtens [13eft.•llr. 4345] 5. tlas ~utt. mus ber ~t{>if Smmanud ~antß. fjerausgegeben uon überftublenbireftor Dr. ~. mud)enau [13eft.&llr. 4346] 6. tlas llltftn 6tr lllaturtdtnntnis. ~lus ber muffldrungs~:>bilofo~:>bie S>auib 9umes. 9rßg. b. 6tubienbir. Dr. ~-~ra mer [Beft. •a r. 4347] '1 • .Otr cSang Ber llltltgtf~id)tt. mus 9ege!s &efd)id)täpbiiofo~:>b!e. fjr~g. uon mfabemiebireftor ~rof. Dr. ~. Weibel [13eft .•a r. 4348] s. iJit Uttnunft unli il}rt <8ren3tn. muB ~ants .. ~ritif btr reinen 'l3er• nunft". f)rsg. u. überftubtenbtr. Dr. m. ~ud)en au [13eft .•a r. 4349] 9. <Sott unli Bit .$dyopfung. m.us ber ~biiofo\.lf>ie beä S:l)omas ~>on 'mquino. fjrsg. uon €5tubtenrat Dr. m. ~urfeß [13efi.•llr. 4350] 16• .Oit JBetnlt~te. ~on ~{ato bi~ 3ur C»egenwart. fjräg. uon E5tubien• rat Dr. SB. Borban [13ejt.•llr. 4357] 1 '1 • .Otr 1fin3clnt unli 6it <Btmdnfd)aft. 9erausgegef>en uon E5tubien• rat Dr. Ci. 9lleifter. :Jn morb. 1928 [13efi.•lll'. 4358] 18. Ulltlttntjlt~ung. :>n ~orb. 1!128 [Beft. • ar. 4359] 19. nliUtnsfrd~tit. §erauBQegeben uon <Stubienrat Dr. §. ~eutl)cr [13eft .•n r. 4360] / !lJtrfag f.lon <8. 'ltu6ntt / .IJSttfin J!tip~ig ~. Pl1ilofopfliid}e <nuellenl}efte qeft 8 Die Vernunft unb iQre <bren3en ftus Kants "Kritik ber reinen Vernunft" !)erausgegeben uon Dr. flrtur Bud}enau IDberftubienbireftor Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 1928 ISBN 978-3-663-15493-8 ISBN 978-3-663-16065-6 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-16065-6 Itsuer3 ei d} nis .Jn~a Seite ~inleitung . . • . . . . . . . . . . . . 3 Kritif ber reinen Vernunft . . . . . . . . 8 A. Aus ber Vorrebe 3ur 3roeiten fluflage • 8 B. ~inleitung • . . . . . . . . . . . . 16 I. Don bem Unterfcftiebe ber reinen unb empirifcften ~rfenntnifl 16 II. Wir finb im Befite geroiffer ~rfenntniffe a priori, unb felbft ber gemeine Verjtanb ift niemals oqne folcfte . . . . . . . . . . 18 III. Die pl)ilofopqie bebarf einer lDiffenfd)aft, wellte bie möglicftfeit, bie Principien unb ben Umfang aller <Edenntniffe a priori beftimme 20 IV. Don bem Unterfcftiebe analtJtifcfter unb ft}ntqetifd}er Urlqeile • 20 V. Jn allen tl)eoretifcften tOiflenfd}aften ber Vernunft finb ftJntqe• tifd}e Urtl)eile a priori als princi:pien entqalten. 23 VI. Allgemeine Aufgabe ber Vernunft 25 C. Aus ber transfcenbentalen äjtqetif . . . . . . 27 I. Don bem Raume . . . . . . . . . . . . 28 meta:pl)t}fifd}e ~rörterung biefes Begriffs . 28 tiransfcenbentale ~rörterung bes Begriffs vom Raume . 30 Scftlüffe aus obigen Begriffen . . . . . . . . . 31 II. Don ber oeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 meta:pl)t}fijd}e ~rörterung bes Begriffs ber 3eit . . 33 tiransfcenbentale ~rörterung bes Begriffs ber 3eit. 34 Scftlüffe aus biefen Begriffen . . . . . . . . . . 35 III. AUgemeine Anmerfungen 3ur tiransfcenbentalen äjtqetif 37 <Einleitung Die l{ritit bet reinen Vernunft (1. flufl. 17 81, 2. flufl. 1787), viel= leid)t bas tietfinnigfte unb folgenreid)fte 13ud}, bas bie beutfcqe pqilo= fo:pqie l}eroorgebtad}t l}at, bilbet bie <bren3e 3roeier 3eitalter. Jnbem l{ant in biefem Werte 3eigt, roelcqes bie bet menfcqlid)en Detnunft für immer geftecften <bren3en finb unb was fie erroartet, faUs fie öiefe <liren3en mutwillig überfcqreitet, roeift er 3ugleicq Oie fluftlärung in if]re Scqranfen. Die (tigenart biefer <beifteselJod)e, bet }{ant felbft entftammte unb 3u ber er fiel} ~eit feines tebens betonnte, beftanb ja barin, allen unvernünftigen (irrationalen) <Iieroalten in natur unb üben ben <blauben an bie unumfcqränfte mad)t bes <Iiebanfens ent= gegen3ufeten. Jqr biefen <Dlauben neqmen, qieä bas nid}t nernunftroibrige Jntereffen vertreten? Dauon war }{ant roeit entfetnt, unb in ber a:at qat bie <De= fcqid}te erroiefen, bafl eine genaue (trforfd}ung ber ai ren3en u nf er er (trfenntnis niemals rüdroärts, fonbetn ftets vorroärts füqrt. Wäre }{ant blofl ber 1Iotengriiber ber flufflärung unb iqrer bogmatifd}en metallqtJfif geworben, fo qätte fein roerf 3war einen bebeutenben pla1J in ber aiefd)id}te ber pqilofo:pqie eingenommen, aber es roäre niemals 3U jener alles Überragenben 13ebeutung gelangt. Das fonnte nur baburcq gefcqeqen, bafi l<ant, inbem er bie fluftlärung überroanb, 3ugleid} eine neue (tpocqe bes <beiftes einleitete: jene Zieit, bie in Deutfd)Ianb bie bes Jbeaiismus genannt roirb unb bie als Romantif 3uniicqft in ben qe\tigften <Iiegenfa13 3ur flufflärung geriet. fjinficqtlicq feiner pofitiuen [eiftung ift l<ant ber 13egrünber bes beutfd}en Jbealismus als einer }{uiturberoegung. flber er ift barum nod} nid}t "Romantifer". Sonbetn bas <Ein3igartige feiner teiftung befteqt barin, bafl fie "überqiftorifcq" ift unb bie rationaliftifd)e ilenben3 ber flufUiirung ebenfo in fid) bewaqrt roie Oie irrationaliftifd)e (tinfteiiung ber Romantif. Das qeiät: l{ants U>erfe, unb nor allem bie "}{ritif ber reinen Vernunft", finb qiftorifd} nur 3U verfteqen als grof:lartige Sl}ntqefe 3roeier 3eitalter. nid)ts wäre alfo verfeqlter als 3u glauben, }{ant qabe mit bem nacqroeife ber <Iiren3en menfd}Iicqer Vernunft nur eine 3erftörenbe teiftung vonbringen wollen. 1* 4 <Einleitung l.)ielmef)r ift if)m gerabe biefe "<Dren3fetung" ber ein3ig möglid}e unb baf)er notroenhige Weg 3u einer pqilojopl)ie, bie bas Seib bes menfd}• Iid)en <Deiftes unermef3Iid} erweitert unb babei eine Begrünbung uon bauernbem Werte entl}ält. man erwarte nid}t, in ber "l{ritif ber reinen Vernunft" ein 13ud) 3u finben, weld}es fid} mit ber Hritif pf)ilofopf)ifd}er Sl1fteme befallt ober ein nermeintrid)es Wiffen 3u "fritifieren" fud}t, unb bamit bem entfprid)t, was man gewöf)nlid} unter einer "l{ritif" uerfteqt. flud) bas tann nid)t als bie eigentlid)e flbfid)t Hants be3eid}net werben, eine "l<ritit" unferes Dernunftoermögens 3u geben. Dielmeqr ·ergibt fid} bie <Dren3fetung aus ber :pofitioen teiftung gan3 oon feibft, inbem fid} jeber anbete Weg als tniberf:prud}soolle Sd)einlöfung bes <trlenntnis• :problems erroeijt. Der flufbau unb bie pofitioe .S:eiftung l<ants alfo finb es, bie im lJorbergrunbe fteqen unb bie aud} wir begriffen f)aben müffen, ei)e wir an bie teftüre ber l<ritit gef)en. Was aber wirb nun aufgebaut unb roie wirb es oon Hont aufgebaut? Die flntwort auf biefe Srage ift einfad}. <fs l}anbelt fid} barum, bie <fr f a l)ru n g in il)rer <Defe1}Iid}feit 3u fonftruieren. flber I)ierin jteden gewaltige Probleme, beten Bearbeitung ein gan3es menfd}enleben er• forberte. Wie tann benn <Erfal)rung fonftruiert werben? Jft fie nid}t bas, roas mir alle erleben unb burd)mad}en müffen, ef)e wir etwas bar• über 3u fagen roiffen? Hann benn <Erfaf)rung fd}on irgenbroie uor ber <frfal)rung gewonnen werben? Damit ift einer ber (J;runbgebanfen ber l{ritif berül)rt. ftber es ift nod) ein falfd}er ftnfa\} 3u befeitigen. nid}t barum nämlid) I)anbelt es fid) für l<ant, bie <frfai)rung als ein <Erlebnis 3U tonftruieren, alfo bas, was mir wol}I 3unäd}ft meinen, roenn mir oon "<Erfaf)rung" reben, fonbern es l}anbelt fid) um bie roiff en f d} aftlid}e <Erfaf)rung; um bas, roas ber lDiffenfd)aftler "<Erfaf)rung" nennt. Diefe roiffenfd}aft• Iid)e <Erfal)rung fonftruieren bebeutet tatfäd}lid}, fie fd}on "uor" ber <Er= fai)rung gewinnen, unb wenn biefe Hufgabe nid}t finnlos fein foll, muf3 roiffenfd}aftlid}e <frfaf)rung ein 3ufammengefe1}tes fein. Sie muß beftel)en aus 3roei Hom:ponenten, beren eine - ber Stoff ober bas materiale - fd}Ied}terbings nur l}ingenommen ober "gegeben" fein fann, roäl}renb bie anbere bem Bewuf}tfein entftammt, roeld}es Wiffen= f d) oft er3eugt. Um uns biefe töfung aus ber I)iftorifd}en Situation oerftänblid} 3U macqen, bie l<ant norfanb, greifen mir nod} einmal auf bie bamalige tage ber pqHofo:pl}ie 3urüd. IHnleitung 5 Auf englifd)em Boben ~atte bie fluftlärung 3um Ste:pti3ismus ge• fül}rt, wäqrenb fie in Srantreid} einen materialismus ge3eitigt l}atte, bet bie :p~Uofo:pqifdJe (!ntnlidiung nid)t mel}t 3u befrud)ten nermod}te. Der fd}ottifd)e pqilofo:pq Dan ib fj um e l)atte nad}gewiefen, baf3 bet Vernunft Sd)tanfen geftellt finb, inbem fie nid}t einmal bie einfad)ften Verlnü:pfungen, wie fie vom teben unb uon ber lViffenfdJaft tagtäglid) uoU3ogen metben, 3U begreifen vermag. <Eine foid}e Verfnü:pfung ift 3· B. ber KautaUtätsbegriff. (ts ift nid)t ein3u{el}en, warum 3Wifd)en Ut• fad)e unb lDirlung eine notmenbige Oetbinbung beftel}en foii, bie mir bodJ oqne weiteres vorausfeten, roenn mir von Kaufai3ufammenl}ängen reben. Der flnfa1} qumes war alfo bem Hantifd}en 3iemlid} ä~nHd). Unb bennod} ift bie pqiiofo:p~ie l)umes nid)t 3u einer :pofitiuen teiftung, 3u einer Sid}erung ber wiffenfd}aftlid}en <trtenntnis unb 3u einer ([l}eorie ber (trfa~rung gelangt. Sonbern fie ift im 3weifel an aiier fliigemein• gültigfeit ftecfen geblieben. Sie qat ba3u beigetragen, bie <Vebantenmelt ber fluftlärung 3u 3erfeten, aber fie l}at nid)ts neues an beten Stelle gefett. Wie ift es 3u uerfteqen, baf3 Ka n t, ber von fid] liefennt, butd) qume aus bem "bogmatifd}en Sd)Iummet" gewedt worben 3u fein, ben Sfepti3ismus ijumes burd) einen Kr i ti 3 i s m u s überwanb? Wie unter• fd}eibet fid) überqau:pt ber Hriti3ismus vom Sfe:pti3ismus? Süt ben Hriti3ismus Iäf3t fid] genau feftftellen, meld)es bas <bebiet ift, übet bas wir pofitiues nid)t me~r aus3ufagen vermögen, unb weld)es bas <De· biet ift, auf bem e!afte <befetmäfiigfeiten feftftellbar finb. Diefe Unter• fd]eibung fennt ber Sfepti3ismus nid}t. Hant finbet fie in bem <begen• fa1} non Ding an fiel} unb (trfd}einung, unb er etfiärt, baf3 alle unfere (trfenntnis auf (trfd}einungen gel}t, wäl}renb bie "Dinge an fiel)" bloße <bren3begriffe finb. l)ume l}atte bie <Erfd}einungen fälfd]lid) für Dinge an tief} genommen unb muf3te bal}et 3u fte:ptifd]en Honfequen3en gelangen. Die "(trfd)einung" aber ift nun fo befd)affen, bafi fie oqne bas Sub• jeft, für weld)es fie (trfd)einung ift, nid)t gebad}t werben fann. <Eben weil es fid] fo uerqält, fann nad) Kant über <Erfd]einungen etroas Sid)e• res ausgemad}t werben. Denn biefes "Subjeft" ber <Erfd}einung ift ja nid}t ein beliebiger punft, bem mir bie <Erfd}einung 3uorbnen, fonbetn es ift bas moment ber <Vefetlid}feit in bet <trfd}einung felbft. Das f]eif3t: bas <Vefe\J, weid) es bie <Erfd)einungen uednü:pft unb weid} es bie(trfd)einungs• weit bel}errfd}t, ift bas <bef etJ bes B ewu f3 tf eins. Somit ~ei&t bie <5efet}e 6 Cfinleitung bes Beroußtfeins finben 3ugleid) bie ffiefe~e ber <Erfd)einungen finben, unb bie fritifd)e 3ergiieberung ber 4:rfd)einungsmelt ift 3unäd)ft eine flnall)fe bes Bewufiifeins. Je~t roirb es uns flar, roas es bebeutet, menn lCant Oie <Erfal)rung vor ber 4:rfal)rung fonftruieren will. nidjt ber Stoff ober bie 3Ufällige naturbeftimmtl)eit (" lConftante11 ber PI)llfif) läßt fid) vorqer ober a priori (wie ber l{unftausbrud: l}ierfür I)eißt) roiffen unb fonftruieren, fonbern nur bie aUgemeinen unb Iet3ten <Vefeße ber <Erfcqeinungsroeit finb ber :pqiiofopl)ifd)en iil)eorie erfaßbar, unb 3roar besmegen, weil fie einer• feits bie Dorausfet3ung alles <EmlJirif d)en barftellen, unb roeii fie anbetet• feits bie ffiefet3e bes 13emußtfeins finb, fofem es erfennt. Diefer ~ufat ift roid)tig; benn ol}ne iqn ift ber 3ufammenl}ang von Beroußtfeins• unb <Etfd)einungsanail)fe unflar. Das nid)t erfennenbe Bewußtfein unterliegt nämiid) einer anberen (l)efe~mäßigfeit, bie wir als :pfl)d)ologifd)e be· 3eid)nen fönnett unb bie mit ber <Vrunbgefet3Iicqfeit ber &fdjeinungsroelt nid)ts 3u tun qat. Wir fönnen bies nid)t fogleid) erfaffen, aber es ift bod) vieUeid)t einleucqtenb, baß l} um e, als er ben 3ureid)enben 4:rlenntnis• grunb von ben l)erfnü:pfungen, bie ber ffieifi tagtägiid) voll3iel)t, ver• mißte,-baß I}ume babei auf} er bem bereits l}ervorge~obenen Sel)ler ber Derroed)flung von <Erfd)einung unb Ding an fiel} nocq einen anbeten Sel)ler beging: er nerroecqfeite bie <Vefetmäßigteit bes 13eroußtfeins mit ber :pfl)d)oiogifd)en <Vef et)mäßigfeit. 4:! wollte bie (l)runbbegriffe bes er• fennenben Berouf}tjeins auf etwas 3urüdfül}ren, bas mit Q:rlenntnis nid)ts 3u tun I)at, nämlid) auf <Vlaube unb <Erwartung, unb er faq nicqt, ba[3 bie <Vrunbbegriffe ber Q:rfenntnis l{ategorien bes Bemu[31· f eins finb. tDir qaben uns auf t1ume be3ogen, weil wir ermatten, ba[3 ber Sd)üfer von I}ier aus einen 3ugang 3u ben iierten bes I}ier vodiegenben I}eftes unb bamit 3u bem (i)runbgebanfen l<ants gewinnen wirb. Diefer ffirunbgebanfe ift in fiaffifcq fd)öner flrt unb Weife in ber "Uot• rebe formuliert, bie lCant ber 2. flufiage norangefteiit I)at. I}ier I)eißt 11 es: "Bisl)er nal)m man an, aiie unfere 4:rfenntnis müffe fid) nad) ben <Vegenftänben ricqten; aber alle l)erfud)e, über fie a priori etwas burd) Begriffe aus3umacf}en, moburd) unfere &fenntnis erweitert mürbe, gingen unter biefer Uorausfe\}ung 3u nid)te. man nerfucqe es bal}er einmal, ob wir nid)t in ben aufgaben ber metalJ{)l)fil bamit beffer forttommen, baf3 wir anneqmen, bie (l)egenftänbe müffen fiel} nacq unferer Q:tfenntnis rid)ten ... 11 Das bebeutet: über Oie "aJegenftänbe 11 Iäf}t fiel) nur bann (Einleitung 7 norljer etwas ausfagen, wenn fie bereits unferer <Erfenntnis entfprecqen, <Erfenntnis I>at nid)ts 3U tun mit flbbilbung einer als abfolut angenom• menen "Welt" non Dingen, fonbern fie ift es, Oie ben (l;egenftanb aller• erft er3eugt, nämlid) iljn in feiner 1Defe1Jmäf3igfeit unb nad) feiner "Sorm" beftimmt. Das ift bie berüljmte Umftellung unferer Weltauffaffung, bie Kant felbft mit ber 1rat bes l<opernifus nergleid)t, unb bie ba3u beftimmt mar, eine neue ä.ra bes PlJUofopljierens ein3uleiten. Jn ber '[at ift bet Jbealismus Sicqtes, Sd}eUings unb l}egels nur eine meitere flnmenbung biejes fantifd)en (l;runbgebanfens.

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