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Die Thermodynamik irreversibler Prozesse PDF

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Bemerkung zu den beiden folgenden Beitragen Seit langem bemuht sich der Herausgeber dieser Zeitschrift, den Lesern cine Mit- teilung uber die Thermodynamik irreversibler Prozesse VOrZUlegen. Ein glucklicher Umstand wollte es nun, daS kurzlich Herr Professor Truesdell den ,,Physikalischen Blattern" seine Einfuhrung als Chairman zum ,,Colloquium*) on the Foundations of Mechanics and Thermodynamics" zur Veroffentlichung anbot. An den Kreis der Fachleute dieses Gebietes gerichtet, schien eine Erganzung, in der der bereits erreichte Stand im Vordergrund steht, angebracht. Herr Professor Meixner, um diese Erganzung gebeten, erstattete zogernd das von den ,,Physikalischen BlBt- tern" an den Anfang des folgenden Doppelbeitrags gestellte Korreferat, das er mit diesen Worten einleitete: ,,Je mehr ich aber uber die Gestalt der kurzen Einfuhrung und ihre Formulierung nachdachte, umso klarer wurde mir, daS sie sich eigentlich nur in mehr oder weni- ger farblosen Bemerkungen ergehen konnte, daS sie vielleicht dem Leser mit eini- gen allgemeinen Erlauterungen hellen oder auch nicht helfen wurde, daS man Sie sogar fur unnotig halten mochte, da der Truesdellsche Aufsatz ja in sich selbst fin abgeschlossenes und keiner naheren Interpretation bedurftiges Ganzes darstellt, daS meine Bemerkungen eben eine Wald- und Wieseneinfuhrung werden, die ich mei- nem alten Freunde Truesdell eigentlich nicht zumuten kann. Um andererseits den Herausgeber der ,,Physikalischen Blatter" nicht zu enttau- schen - es ist so merkwurdig, daS man, je alter man wird und je weniger man ZU sagen hat, umso haufiger aufgefordert wird, zu dem ungeheuer Vielen, was heute gedruckt wird, noch etwas hinzuzufugen -, habe ich versucht, gewissermanen daS Korreferat zum Truesdellschen Referal zu geben. Dies wurde dadurch erleichtert, daD sein Aufsatz einen - mit Absicht noch etwas uberspitzten - pessimistischen Grundton hat, dem ich vielleicht eine etwas optimistischere Auffassung zur Seite stellen kann. Beide Seiten der Betrachtung verfolgen jedoch dasselbe Ziel: zum Ver- standnis und zur Klarheit in einem uns gemeinsam am Herzen liegenden Bereich, der Physik des Kontinuums, zu kommen. Wahrend bei Truesdell die noch bestehen- den Schwierigkeiten besonders betont werden, kommt bei mir der bereits erreichte Stand starker zum Ausdruck." Herr Truesdell schrieb zu dem Artikel: ,,I think it is a good article, and I approve your plan of publishing the two articles separately and consecutively." I Die Thermodynamik irreversi bler Prozesse Von Professor J. Meixner, Aachen Die Thermodynamik der irreversiblen Prozesse ist eine merkwurdig junge Disziplin der theoretischen Physik, merkwurdig deshalb, weil alles zu ihrer Entwicklung Notwendige wenigstens seit der Jahrhundertwende bereit lag, merkwurdig aber auch deshalb, weil sie eigentlich gar nicht so jung ist; denn in den alten Arbeiten von Jaumann') ist schon vieles von ihr vorweg- genommen. Den entscheidenden Anston zu ihrer Vollendung - urn ein et.was hochgespanntes Wort in einer bescheideneren Bedeutung zu gebrau- chen - haben jedoch Onsager2) im Jahre 1931 und Eckart3) im Jahre 1940 ge- geben. Onsager hat tatsachlich eine Beziehung entdeckt, die man geradezu als den vierten Hauptsatz der Thermodynamik bezeichnen kann, so trivial sie auch hinterher, wie vieles andere, erscheint, so trivial etwa wie der Ncrnstsche Warmesatz sich heute in seiner neuen Formulierung durch Falk4) darbietet. Die Onsagerschen Reziprozitatsbeziehungen geben die Antwort *) National Bureau of Standards. 21.-23 10. 1959 1) G.J aumann, Sitzber. Akad. Wissensch., Wien, Math.-Naturw. Klasse 95, 461 (1918); E. Lohr, Denkschr. d. Akad. d. Wissensch., Wien, Math.-Naturw. Klasse 93, 339 (1916); Festschr. Dt. Techn. Hochsch., Brunn, S. 176 (1924). 2) L. Onsayer, Phys. Rev. 37, 405 (1931); 38, 2265 (1931). 3) C. Eckart, Phys. Rev. 58, 267, 269 (1940). 4) G. Falk, Phys. Rev. 115, 249 (1959). 506 auf die Frage, die man sich immer stellt, wenn in einem physilralischen Zu- sammenhang eine Matrix auftritt, namlich ob sie symmetrisch ist oder nicht. Wie Onsager diese Frage im Falle der sogenannten phanomenologischen Be- ziehungen angegriffen hat, ist ein Musterbeispiel einer theoretischen Ana- lyse, die nicht nur einen Tatbestand beweist, sondern auch volle Einsicht in seine Grunde gibt, oder besser Hintergrunde, da sie in der phanomenologi- schen oder makroskopischen Theorie der irreversiblen Prozesse nicht mehr in Erscheinung treten, herausgemittelt sind und sich nur noch in gewissen Symmetrien auRern. Gemeint sind namlich die Schwankungsprozesse. In diesem Zusammenhang darf natiirlich die von Casimir5) gegebene Erganzung des Onsagerschen Ergebnisses nicht unerwahnt bleiben. Casimir hat darauf hingewiesen, darj man zwischen geraden und ungeraden inneren Variablen zu unterscheiden hat und daR daher in der Matrix der phanomenologischen Koeffizienten auch an wohldefinierten Stellen Antisymmetrien auftreten konnen. Das Verdienst von Eckart demgegenuber ist, daR er die Einfachheit einer thermodynamischen Theorie der irreversiblen Prozesse demonstriert und darj er die wichtige Rolle der Entropieproduktion erkannt und hervor- gehoben hat. Sommerfeld hat in seinen Vorlesungen uber Thermodynamik und Statistik einen Ausdruck von Emden zitiert, in welchem dieser die En- tropie als die fur das Naturgeschehen bedeutsame Grorje hinstellt. Ich mochte dieses Zitat abwandeln, indem ich ihm folgende Formulierung gebe: ,,In der riesigen Fabrik der Naturprozesse nimmt die Entropieproduktion die Stelle des Direktors ein, denn sie schreibt die Art und den Ablauf des ganzen Geschaftsvorganges vor. Das Energieprinzip spielt nur die Rolle des Buch- halters, indem es Sol1 und Haben ins Gleichgewicht bringt." Die Thermodynamik der irreversiblen Prozesse wird naturlicherweise als eine Verallgemeinerung der Thermodynamik und damit als eine Disziplin der theoretischen Physik angesehen. Ich glaube, man sollte diese Disziplin heute dahin charakterisieren, daR sie die Kontinuumsphysik schlechthin ist oder auch - und das wird aus den spateren Ausfuhrungen noch genauer hervorgehoben -, darj sie die Methode der Kontinuumsphysik ist. Klassische Lehrbucher der theoretischen Physik behandeln dys K0nf.i- nuum (die lineare Elastizitatstheorie und die Hydro- und Aerodynamik) in der Regel, ohne auf die thermischen Effekte einzugehen. Von Diffusion und inneren Umwandlungen (chemischen Reaktionen) wird in diesem Zusam- menhang schon gar nicht gesprochen, obwohl man an ganz anderer Stelle die Diffusionsgleichung oder das Massenwirkungsgesetz oder vielleicht die einfachsten Ansatze der Reaktionskinetik findet, aber diese wieder nicht in Verbindung mit den mechanisch-dynamischen Vorgangen, die sie verursa- chen konnen. Ein gedanklich, obwohl nicht mathematisch einfaches Beispiel, dem man eine gewisse Bedeutung nicht absprechen kann, sind die Flammen, in denen Aerodynamik einerseits, Warmeleitung und Diffusion und chemische Reak- tionen andererseits in untrennbarer und entscheidender Weise zusammen- spielen. Aber man findet dieses Beispiel wohl nicht in einem klassischen Lehrbuch der theoretischen Physik, obwohl es ein charakteristisches und interessantes und technisch wichtiges Beispiel zur Kontinuumsphysik ist. 5) H.B . G. Casimir, Rev. Mod. Phys. 17, 343 (1945). 507 Ein modernes Lehrbuch der liontinuumsphysik sollte eigentlich aus zwei Teilen bestehen, von denen der erste sich mit der Thermodynamik, also der Lehre des Gleichgewichts (und zwar des mechanischen, thermischen und chemischen Gleichgewichts) befaat, wahrend der zweite Teil den irreversib- len Vorgangen in der Materie gewidmet ist, wobei aber naturlich auch das rnechanisch-dynamische Verhalten ,,mit drin" sein mu13. Der Anwendungsbereich der Thermodynamik der irreversiblen Prozesse mu& wenn die oben ausgesprochene Auffassung richtig ist, ungeheuer grofi sein. Tatsachlich sind in ihm neben der klassischen Elastizitatstheorie und Hydro- bzw. PLrodynamik ihre durch EinschluR der thermischen Effelrte gegebenen Erweiterungen, Diffusion und chemische Reaktionen einschliefi- lich Dissoziation, Ionisation und Ubergange zwischen Quantenzustanden, ent- halten. Das ist eigentlich alles, muRte ich wohl sagen, aber es ist dennoch ungeheuer vie1 wegen der ungeheuren Vielgestaltigkeit, in der uns die Ma- terie entgegentritt. Ja, sogar weite Bereiche der Plasmaphysik sind damit umfaRt und Quantenflussigkeiten wie He I1 sollten nicht ausgeschlossen sein ; die Relaxationserscheinungen sind ein Anwendungsgebiet par excellence. Man darf naturlich eine solche Theorie auch nicht uberfordern. Ebenso- wenig wie die Thermodynamik uns den numerischen Wert der Verdamp- fungswarme liefern kann - man braucht dam die statistische Mechanik, und selbst sie hilft uns nicht sehr weit wegen der mathematisch-numerischen Schwierigkeiten -, kann auch die Thermodynamik der irreversiblen Prozesse keinen numerischen Wert der Warmeleitfahigkeit oder des Diffusionskoef- fizienten liefern, dazu braucht man wieder die feineren kinetischen Theorien der Materie, die uns aber auch wieder wegen mathematisch-numerischer Schwierigkeiten meist im Stiche lassen, ganz abgesehen von der Problema- tik, die haufig in diesen Theorien selbst noch steckt. Ein anderer Nachteil der Thermodynamik der irreversiblen Prozesse ist, da13 ihr Gultigkeitsbereich, wie der jeder guten Theorie, beschrankt ist, ob- wohl nicht so stark, wie gelegentlich angenommen wird. Wenn auch hin- sichtlich der Transporterscheinungen vorauszusetzen ist, da13 die phanome- nologischen Gleichungen linear sein mussen, was immerhin noch einen gro- 13en Spielraum zulaRt, so brauchen die phanomenologischen Gleichungen, welche die chemischen Reaktionen und andere innere Umwandlungen be- schreiben, nicht notwendig linear zu sein; man erfaI3t also durchaus Situa- tionen, bei denen die Abweichungen vom chemischen Gleichgewicht grofi sein konnen. Was uns aber die Thermodynamik der irreversiblen Prozesse gibt, sind eben in einem weiten Bereich zuverlassige Gesetze, zusammen mit der Aus- sage, wieviele Koeffizienten eingehen und gegebenenfalls zu messen sind Lind von welchen GroOen diese Koeffizienten abhangen konnen. Und weiter erlaubt sie, diese Gesetze in einfacher und systematischer Weise zu gewin- nen, wobei naturlich nicht verschwiegen werden darf, da13 man sich uber das Material, von dem man redet, einige Vorstellungen machen mu& Man mu13 cben wissen, dal3 etwa chemische Reaktionen von der und der Art ablaufen konnen, da13 die und die Substanzen diffundieren konnen, sonst bleibt alles ein leerer Formalismus, ebenso wie die Hamiltonschen Gleichungen der Mechanik, solange man nicht weiI3, wie sie in concreto anzuwenden sind, mit anderen Worten,solange sie nur H und p und q sind. 508 Die Methode der Thermodynamik der irreversiblen Prozesse ist im Prin- zip Bunerst eihfach und laBt sich in konsequenter Weise anwenden und durchfuhren: 1. Man hat sich mit den thermodynamischen Eigenschaften des Systems vertraut zu machen, die in der Gibbs'schen Differentialbeziehung zum AUS- druck kommen. 2. Es sind die Bilanzgleichungen fur jene GroBen zu formulieren, fur wel- che Erhaltungssatze gelten. 3. Aus den Bilanzgleichungen bildet man mit Hilfe der Gibbs'schen Be- ziehung eine Bilanz fur die Entropie. Da bekanntlich fur die Entropie kein Erhaltungssatz gilt, mu6 die Entropiebilanz ein Produktionsglied enthalten. 4. Aus der Entropieproduktion heraus kann man thermodynamische Krafte und Flusse definieren, die voneinander abhangen. Diese Abhangig- lieiten drucken sich in den phanomenologischen Gleichungen aus. 5. Die phanomenologischen Gleichungen konnen bei relativ kleinen Ab- weichungen vom Gleichgewicht linearisiert werden. Die Koeffizienten die- ser linearen Beziehungen unterliegen den Onsagerschen, von Casimir in ge- wissen wohldefinierten Fallen modifizierten Symmetriebeziehungen. Auf die zahlreichen Anwendungen der Thermodynamik der irreversiblen Prozesse sol1 hier nicht naher eingegangen werden. Erwahnt sei die relati- vistische Formulierung der Thermodynamik der irreversiblen Prozesse in elektromagnetischen Feldern, die, von Eckarte) angestoBen, von Kluitenberg, de Groot und Mazur') entwickelt und von uns in eine wohl zwangslaufige und endgultige Form gebracht wurdes). Sie enthalt als Spezialfalle die Theorie des Monofluid-Plasmas und die Magnetohydrodynamik. Erwahnt seien aber auch die Verfeinerungen der Thermodynamik der irreversiblen Prozesse, die letzten Endes bis zur master equation fuhren. Wenn wir die Thermodynamik der irreversiblen Prozesse vom Stand- punkt des Praktikers aus ansehen, so ist sie eine in sich konsistente und vollstandige Theorie, d. h. sie erlaubt alle Vorgange innerhalb ihres Gultig- keitsbereiches aus den Anfangs- und Randbedingungen zu berechnen; und sie ist damit auch eine nutzliche Theorie. Naturlich ist uns bewuBt, daB manche wichtige Fragen noch offen sind. Zwei von ihnen, von ganz verschiedener Natur, erscheinen mir einer beson- deren Erwahnung wert. 1. Es ist wohl so, daB sowohl die Gleichgewichtsthermodynamik als auch die Thermodynamik der irreversiblen Prozesse fur den festen Zustand bei groBen Verformungen noch nicht ausreichend entwickelt sind. Doch scheinen mir die Schwierigkeiten hier mehr oder weniger von geometrischer Natur zu sein. 2. Die Systeme, mit denen wir es zu tun haben, sind von ihrer atomisti- schen Struktur her gesehen mechanische Systeme rnit reversiblen Bewe- gungsgleichungen. Wie kommt das makroskopisch beobachtete irreversible Verhalten zustande? Ja, man kann sogar die Frage weiter zuruck verlegen: 6) C. Eckart, Phys. Rev. 58, 919 (1940). 7) G. A. Kluitenberg, Relativistic Thermodynamics of Irreversible Processes, Diss. Leiden 1954. G. A. Kluitenberg, S. R. de Groot und P. Mazur, Physica 19, 689, 1079 (1953); G. A. Kluitenberg u. S. R. de Groot, Physica 20, 199 (1954); 21, 148, 169 (1955). 8) J. Meizner, erscheint demnlchst. 509 Wie kommt die irreversible Boltzmann-Gleichung der kinetischen Gastheo- ric zustande? Naturlich kann man darauf antworten: durch die Hypothese des StoRzahlansatzes. Aber diese Antwort befriedigt nicht, denn diese Hy- pothese ist ihrerseits erst wieder aus den reversiblen Bewegungsgleichungen der atomaren Bestandteile zu begrunden. Durch Untersuchungen von van Hoves), Prigogine'o) und van Kampen") sehen wir, wie diese Begrundung erfolgen kann. Da13 dies ein schwieriges Problem ist, sieht man wohl daran, da13 das Problem als solches lange erkannt, aber ebenso lange ungelost geblie- ben ist. Der eigentliche Grund hierfur scheint mir jedoch darin zu liegen, da13 dieses Problem von subtiler mathematischer Natur ist und da13 gerade hier die mathematische Akribie nicht durch physikalische Intuition ersetzt werden kann. Einen neuen Zugang zum Problem der Irreversibilitat, wenig- stens im Bereich der linearen Systeme, geben Uberlegungen, die mit Vorteil Eegriffe und Satze der Netzwerktheorie anwenden'*). Wir sehen jedoch keine Problematik in den Onsager-Casimirschen Rezi- prozitats-Beziehungen. Ihre Notwendigkeit entfallt nicht etwa, weil ,,die Natur der Koeffizienten eine Sache des Experiments oder eines speziellen molekularen Modells" ist und die Gleichheit von gewissen Koeffizienten aus geeigneten Experimenten ohnehin folgt. Vielmehr liegt ihre Notwendig- keit und Bedeutung in ihrer Allgemeinheit und in der damit gegebenen Moglichkeit, auf Experimente zu verzichten, die nur diese Gleichheit in spe- ziellen Fallen zeigen sollen, mit anderen Worten in der Reduktion der Zahl von Messungen, die man anstellen mu13, um das Verhalten eines Systems vorhersagen zu konnen. Es liegt hier genau derselbe ProzeR vor, der auch sonst in der Physik sich als fruchtbar erweist: Von einer Reihe von Erscheinungen her (Diffu- sion und Thermodiffusion, thermoelektrische, galvanomagnetische und ther- momagnetische Erscheinungen, gekoppelte chemische Reaktionen) ist uns die Gleichheit gewisser wohl definierter Koeffizienten als Erfahrung gegeben. Es ist eine naturliche Arbeitshypothese, sie dann auch fur irgendwelche andere Erscheinungen der Kontinuumsphysik zu postulieren. Derselbe Pro- zeR liegt beispielsweise der Entwicklung des Entropiebegriffs zugrunde, wenn man ihn auf die Unmoglichkeit eines perpetuum mobile 2.Art grun- det. Wieviele Versuche hat man denn schon gemacht, die diese UnmGglich- keit beweisen sollen? Und wieviele Versuche muate man noch machen, um ihrer ,,absolut sicher" zu sein? Wir mochten damit ausdrucken, daR man die Onsager-Casimirschen Re- ziprozitatsbeziehungen auch als durch makrophysikalische Erfahrungen wohl begrundet ansehen darf, und nur hinzufugen, da13 die Moglichkeit einer schwankungstheoretischen Begrundung unser Verlangen nach einer Konsi- stenz der Naturgesetze befriedigt und daneben vielleicht eher als eine Be- statigung unserer Vorstellungen uber die Natur der Schwankungen angese- hen werden kann. ~ 9) L. van Hove, Physica 21, 517, 901 (1955); 22, 343 (1956); 23, 341 (1957). 10) I. Prigogine u. a. Zahlr. Arbeiteii in Physica seit 1956. 11) N. G. van Kampen, Fortschr. Phys. 4, 405 (1956). 12) N. SaitO, Phys. Rev. 117, 1163 (1960); P. C. Hemmer Dynamic and Stochastic Types of Motion in the Linear Chain. Diss. 1959, Trondheim (Norwegen); P. Mazur und E. Montroll, J. Math. Phys. 1, 70 (1960); R. Kubo, J. Phys. Soc. (Japan) 12, 570 (1957); V. B. Magalinski, Soviet Physics JETP 36 (9), 1381 (1959); J. Meizner, IRE Transactions on Antennas and Propagation, Vol. AP. 7 (Special Supplement), 435 (1959). 510 Naturlich mu13 eine eindeutige Vorschrift bestehen, die uns die Koeffi- zienten gibt, fur welche eine Gleicliheit bestehen soll. Mit x und X ist es natur- lich nicht getan. Aber die ,,Flusse", mit denen man es zu tun hat, sind bis auf gewisse Transformationen, welche aber die Onsager-Casimirschen Be- ziehungen nicht beruhren, wohl definiert. Sie flieoen unmittelbar aus den Erhaltungssatzen. Aber auch die Krafte sind dann eindeutig festgelegt; sie sind wohl definiert als die Koeffizienten der Flusse in dem Ausdruck fur die Entropieproduktion, der sich wicderum zwangslaufig aus den Erhal- tungssatzen in Verbindung mit der Gibbs'schen thermodynamischen Diffe- rentialbeziehung ergibt. Man mag es als storend empfinden, da13 man keine ahnlich durchschla- gende Formulierung fur die Onsager-Casimirschen Reziprozitatsbeziehungen geben kann, wie man sie fur die Hauptsatze der Thermodynamik besitzt: Unmoglichkeit eines perpetuum mobile erster und zweiter Art, Unerreich- barkeit des absoluten Nullpunkts. Von Uberlegungen am zyklischen Gleicb- gewicht ausgehend, wie dies schon Onsager getan hat, ware man jedoch versucht, wenigstens fur chemische Reaktionen ein Prinzip zu formulieren, wonach es unmoglich ist, einen Katalysator oder Dekatalysator zu finden, der die Hin-Reaktion in anderer Weise beeinfluI3t als die Ruck-Reaktion, der also etwa die Reaktion gar in einer Richtung sperren kann. Tatsachlich sind die Folgerungen aus diesem Prinzip, das ubrigens dem Prinzip des detaillierten chemischen Gleichgewichts eng verwandt ist, zwar mit den Onsager-Casimirschen Reziprozitatsbeziehungen vertraglich, aber im allge- meinen schwacher als diesel3). Was ist nun die Summe unseres Wissens uber das betrachtete Gebiet des stofflichen Verhaltens? Hierauf gibt es manche Antworten. Der Ingenieur wird zufrieden sein, daD er groRe technische Objekte, Brucken, Elektrizitats- werke, Flugzeugprofile, zuverlassig vorausberechnen kann. Er wird das U'issen nicht als vollstandig bezeichnen, es aber durchaus nicht als quantitb negligeable ansehen. Der Kontinuums-Physiker wird mit dem Erreichten zufrieden sein, wenn auch seine Wunsche noch nicht erfullt sind; so wird er wunschen, daR die Theorie der gronen Deformationen und die Thermo- dynamik, auch bezuglich der dynamischen Seite, zusammenwachsen mogen, da13 die dynamischen Vorgange an Grenzflachen und Oberflachen klarer werden als sie heute sind. Der Axiomatiker, dem die Formulierung der Prinzipien am Herzen liegt, ist ohne Zweifel noch weit vom Ziel seiner Wunsche entfernt; wie schwierig die Dinge hier liegen, mag man daran ermessen, daR selbst die Axiomatik der Gleichgewichtsthermodynamik nach den tiefgrundigen Untersuchungen von Caratheodory einer wesentlichen Weiterentwicklung fahig war, wie sie kurzlich von Falk und JungI4)d arge- siellt wurde. Der Physiker, dem es um die Grundlegung des Gebaudes der Makrophysik geht, der aus dem atomaren Geschehen heraus die Erschei- nungen in der makroskopischen Materie verstehen will, - er mag sagen, wir wissen wenig, wir sind uber die Intuition von der Mechanik des stoff- lichen Verhaltens noch wenig hinausgekommen. Aber er weiR um die Pro- blematik, und die Zusammenhange zwischen atomistischem und makrosko- pischem Geschehen beginnen sich heute deutlich herauszuschalen. _ _ ~ 13) .T. Meisner, Ann. Phys. 43, 244 (1943). 14) G. Falk und H. Jung, Handb. Phys. Bd. IIIjZ, 119 (1959). 511 JOSEF MEIXNER 60 Jahre Wollte ich fur meinen nunmehr ebenfalls bereits 60 Jahre alten Freund Me i x n e r, der am 24. 4. 1908 in Percha/Starnberg geboren wurde, eine akade- mische Laudatio schreiben, so muDte ich neben seinen wichtigsten beruflichen Daten noch die uberaus zahlreichen Veroffentlichungen aus allen moglichen Gebieten der Physik skizzieren und die wichtigsten unter ihnen besonders wur- digen. Dazu reicht der zur Verfugung stehende Raum bei weitem nicht aus. Darum hier nur einige kurze Bemerkungen. Wiederholt hat sich unser Lebensweg gekreuzt, zunachst Anfang der dreiI3iger Jahre, als wir beide, er als Doktorand bei A. Sommerfeld (Promotion 1931) und spater als Assistent bei C. Caratheodory, in Munchen waren. Damals begann unsere Freundschaft, bewahrt inner- und auaerhalb des Sommerfeldschen Insti- tuts, aber auch fachlich begrundet, in der gemeinsamen Liebe und Begeisterung fur bestimmte Differentialgleichungsprobleme, geweckt und gefordert durch unseren verehrten Lehrer Sommerfeld. Dabei hat es Meixner in vielen Unter- suchungen uber spezielle Funktionen der theoretischen Physik zu einer richtigen Meisterschaft gebracht, wie es u. a. auch seine mit F. W. Schafke 1954 heraus- gegebene Monographie uber Mathieusche Funktionen und Spharoidfunktionen beweist. AnlaD zu diesem Buch war das schon von Sommerfeld aufgegriffene Problem des Schallfeldes einer Kolbenmembrane. Seine strenge Losung durch Meixner paI3te gut zu einer Gruppe von akustischen und optischen Beugungs- problemen, mit denen wir uns dann such wieder gemeinsam im Rahmen von Kriegsauftragen zu beschaftigen hatten. Vorher war Meixner als Dozent 1937 nach GieDen und 1939 nach Berlin gegan- gen, wo er 1942 zum a.0. Professor ernannt wurde. In dieser Zeit hat er sich u. a. einem ebenfalls von Sommerfeld inaugurierten Problemkreis zugewandt, namlich der Elektronentheorie der Metalle, wobei er sich vorwiegend rnit thermoelektrischen Effekten und mit Transporterscheinungen im Magnetfeld beschaftigte. Mit diesen Arbeiten bewies er, daD er nicht nur ein ausgezeichneter angewandter Mathematiker ist, sondern auch ein wirkliches, tiefgehendes Ver- standnis fur rein physikalische Fragestellungen besitzt und sie dann auch mit adaquaten Methoden zu behandeln vermag. Durch die Beschaftigung mit diesem Problemkreis wurde Meixner, seit 1948 Ordinarius in Aachen, zur Thermo- dynamik der irreversiblen Prozesse gefuhrt, auf welchem Arbeitsgebiet er bis heute uberaus erfolgreich gewirkt hat. Und hier muR noch einmal Sommerfeld erwahnt werden, der nach seinem Autounfall Meixner bat, den V. Band seiner Vorlesungen, fur den Meixner den Abschnitt uber die Thermodynamik irreversibler Prozesse bereits entworfen hatte, zusammen rnit F. Bopp zu Ende zu fuhren. Damit vertraute Sommerfeld den Band uber dasjenige Gebiet der Theoretischen Physik, das ihm selbst am fernsten lag, demjenigen seiner ehemaligen Schuler an, der ihm in seiner Arbeitsrichtung zunachst am verwandtesten war, dann aber gerade die auf die- sem Gebiet von Sommerfeld gelassene Lucke am besten auszufullen verstand, als allgemein anerkannter und geschatzter Meister der Thermodynamik. Moge ihm hierbei seine vielfach bewahrte Aktivitat und Produktivitat noch viele Jahre erhalten bleiben. F. Sauter, Koln 167 LEOPOLD INFELD t Am 15. Januar 1968 ist in Warszawa Professor L e o p o I d I n f e 1 d, Direktor des Instituts fur Theoretische Physik an der dortigen Universitat, aus dem Leben geschieden. Infeld wurde am 20. August 1898 in Krak6w geboren, studierte dort an der Jagellonischen Universitat Physik und erhielt hier im Jahre 1921 das Doktor- diplom. Uber acht Jahre, namlich bis 1930, arbeitete er als Mittelschullehrer in Bedzin, Konin und seit 1924 in Warszawa. In den Jahren 1930 bis 1936 war er Dozent an der Universitat in Lwow. In der Zwischenzeit hat Infeld zwei Jahre in Cambridge als Stipendiat der Rockefellerstiftung verbracht. Im Jahre 1936 ging er nach Princeton und wurde dort einer der engsten Mitarbeiter Einsteins. Im Jahre 1938 siedelte Infeld nach Toronto iiber, wo er zwiilf Jahre hindurch Professor der theoret. Physik an der dortigen Universitat war. Im Jahre 1950 kehrte er nach Polen zuruck und wurde nach einigen Jahren zum Direktor des von ihm gegrundeten Instituts fur Theoret. Physik an der Warschauer Univer- sitat ernannt. fnfelds uber 100 wissenschaftliche Arbeiten sind der allgemeinen Relativitats- theorie, der Elektrodynamik und den mathematischen Methoden der Physik gewidmet. Am bekanntesten sind seine Arbeiten mit B.L. Van der Waerden uber die Spinoren und Dirac-Gleichungen in gekrummten Raumen, ferner die mit M. Born uber eine nichtlineare Elektrodynamik, und besonders zwei gemein- same Arbeiten mit A. Einstein und B. Hoffmann uber die Bewegung von Massen- punkten in der allgemeinen Relativitatstheorie. Die Autoren der letzteren Arbei- ten haben gezeigt, daB die Bewegungsgleichungen aus Einsteins nichtlinearen Feldgleichungen folgen. Die dabei beniitzte mathematische Methode, die ursprunglich recht kompliziert war, wurde von Infeld sehr vereinfacht und auf Massen mit gewissen Strukturen angewandt. Weitbekannt sind auch seine Ar- beiten uber die Faktorisierung von Eigenwertproblemen der Quantentheorie. Infeld war beruhmt als Verfasser von eigenen Lebenserinnerungen, auch eines Romans uber E. Galois und einiger popularer Bucher uber Physik. Das bestbekannte ist ,,Evolution of Physics", verfaBt im Jahre 1938 zusammen mit A. Einstein. AuDerordentlich geschatzt waren Infelds didaktische und organisatorische Ta- lente. Sowohl in Canada als auch in Polen hat er viele junge Theoretiker erzo- gen. Seiner Tatigkeit in Warszawa verdanken wir nicht nur eine starke For- schungsgruppe in der Gravitationstheorie, sondern auch die Grundung eines Instituts und die Erziehung einer groI3en Anzahl polnischer Theoretiker. Viele von seinen ehemaligen Schulern sind nun anerkannte Forscher, die in verschie- densten Gebieten der modernen theoretischen Physik arbeiten. Infeld hat immer seinen Schulern weitgehend geholfen, schnell selbstandig zu werden und eigenen Weg zu finden. Er war immer bestrebt, den jungen Leuten die Leiden seiner eigenen Jugendzeit zu ersparen. J. Werle, Warszawa -~ ~ *) Der Autor des Nachrufs, Prof. Dr. We?-Ze, ist der heutige Direktor des Inst. f. Theoret. Physik der U Warschau. 165 AERTHA SPONER-FRANCK - 1.9.1895 17.2.1968 Fur ein begabtes und strebsames junges Madchen war es vor dem ersten Weltkrieg nicht so leicht, studieren zu konnen. So wurde Hertha Sponer zunachst Lehrerin und holte nach einigen Jahren das Abitur nach. Dann allerdings war sie nach sechs Semestern Studium Dr.phi1. Ware die von Debye in Gottingen begutachtete Dissertation gedruckt worden, so stunde der Name Sponer neben den von Heurlinger, Lenz (seine Abhandlung ist gleichzeitig) und Kratzer (er promovierte ein halbes Jahr spater) an den Anfangen der Theorie der Banden- spektren. Die Doktorin ging an das Kaiser-Wilhelm-Institut fur Physikalische Chemie in Berlin-Dahlem und kam rnit Franck 1921 wieder nach Gottingen. Die Fest- legung von Energien der Elektronenzustande einiger Molekeln mit der Elek- tronenstoD-Methode war eines der Ziele ihrer nunmehr experimentellen Arbei- ten. Den alten Gottingern ist sie in Erinnerung als die frohliche, liebenswur- dige, immer interessierte Arbeitskameradin, auf deren Anregung ein privates theoretisch-physikalisches Seminar der damals Jungen sich bildete (in dem z. B. Heisenberg zuerst seine Quantenmechanik vortrug), die auch manchen Instituts- scherz vorbereiten half (eine Francksche Vorlesung rnit ihren freundlichen Un- arten wurde bei Gelegenheit vorgefuhrt) und die selbst auch gern Objekt sol- chen Scherzes wurde (wie der groDartige Abschied rnit etwa 100 Begleitern und dem Riesenomnibus, als sie mit einem Stipendium nach Amerika fuhr). Gasten aus dem Ausland, die damals zahlreich in Gottingen arbeiteten, und jungen Doktoranden war sie freundliche Helferin. Bald nach 1933 sah sie in der sich so mannlich gebardenden deutschen Um- welt keine Entfaltungsmoglichkeit mehr. In Oslo vollendete sie ihre zwei Bande uber Molekelspektren, die jahrelange Bemuhungen abschlossen, und an der Duke-Universitat in Durham fand sie schlieDlich als Professorin wieder Arbeits- moglichkeit. Die experimentellen Mittel waren begrenzt ; sie blieb bei der spektroskopischen Untersuchung komplizierterer Molekeln; bei schwierigeren theoretischen Oberlegungen - die sie aber nicht scheute - fand sie gelegentlich Unterstutzung von L. Nordheim (an der gleichen Universitat) und von E. Teller. Sie wurde die zweite Frau von James Franck. Bei der groDen Entfernung von Chicago und Durham konnte sie im wesentlichen nur die Ferien rnit ihm teilen. 1964 starb Franck, etwa 1965 machten sich Anzeichen einer Erkrankung von Frau Sponer-Franck bemerkbar, die ihrer Forschung ein Ende setzte. Sie war sich bewuDt, daD sie fur eine Frau Ungewohnliches tat. Sie hatte Begabung, Zahigkeit und Ehrgeiz, die damit verbundenen Schwierigkeiten durchzustehen. F. Hund, Gottingen 166 Ails der Vergangenheit der Pliysikalischcn Gesellschaften *) Von Professor E. Briiche, Mosbach ,,Immer war unsere Jubilarin, die Deutsche Physikalische Gesellschaft, nicht nur dem Namen nach, sondern in der Tat die sammelnde Heimstat.te der deutschen Physik, die Bewahrerin unseres promethei'schen Feuers. Moge sie es bleiben, bei den unzahligen Aufgaben, die unser in jedem Falle war- ten. Sei ihr Damon') lebendig, Tyche gewogen, Eros schopferisch, Anangke ertraglich, Elpis erfullungsfroh." Das sind Eberhard Buchwalds Worte, mit denen er seinen Festvortrag am 18. Januar 1945 schlorj in jener Feierstunde, die dem 100jahrigen Bestc- hen der Dt. Phys. Ges. galt. ,,I& scheue mich, die Reihe der wohlgesetzten Reden uber die Aufgaben und Leistungen der Gesellschaft fortzusetzen, in denen man auf den Stif- tungsessen zu fruheren Jubi- laen die Erinnerung an die Gesellschaft und ihre Men- schen wachzurufen und auf- zufrischen suchte. Ich scheue mich, diese Reihe fortzusetzen, obwohl ich zugeben muR, daR jeweils in zehn Jahren eine jungere Generation heran- waichst, denen solche goldenen oder wieder aufgegoldeten Worte neu sind . . ." So etwa hatte Buchwald auch Ramsauer geantwortet, der als Vorsitzender der Ge- sellschaft ihn im Sommer 19'14 gebeten hatte, die Festrede anlaRlich der 100-Jahrfeier in Abb. 1: Carl Ramsauer, letzter Vorsitzender, und Eberhardt Buchwald, Festredner bei der 100-Jahr- Berlin zu halten (Abb. 1). Doch Feier der Dt. Phys. Ges., im Gesprach (1944/45) _____ *) Die Zusammenstellung, die vorwiegend aus den ,,Verhandlungen" stammt und bei der alte Bilder aus Privatbesitz und Archiven die Erinnerung an versunkene Zeitcn lebendiger machen sollen, wird in mehreren Aufsatzen erscheinen. AnlaB ist das zehnjahrige Jubilaum des Verbandes Deutscher Physikalischer Gesellschaften. 1) Die Urworte orphisch: Damon = DPmon, Thyche = Zufallige, Eros = Liebe, Anangke = Notigung, Elpis = Hoffnung. 499

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