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Die Theorie der Säkularen Stagnation: Eine Darstellung und Kritische Würdigung PDF

141 Pages·1952·16.437 MB·German
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DIE THEORIE DER SÄKULAREN STAGNATION EINE DARSTELLUNG UND KRITISCHE WüRDIGUNG VON W ALTER JOELSOHN SAN JUAN (PUERTO RICO) SPRINGER-VERLAG WIEN GMBH 1952 ALLE RECHTE, INSBESONDERE DAS DER OBERSETZUNG IN FREMDE SPRACHEN, VORBEHAL TEN ISBN 978-3-7091-3867-0 ISBN 978-3-7091-3866-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-7091-3866-3 OBM ANOBNKBN MBINBR ELTBRN InhaltsverzeidlOis Stile EinleitlUlg I. De.- resdlic:htlidu! Rahmen de.- Theorie der suularen Stagnation 1. Die amerikanische Wirtschaft in den 20er Jahren 3 2. Die amerikanische Wirtschaft in den 30er Jahren 4 3. Die klassische Kompensationstheorie . . 5 4. Ihr Ersatz durch eine langfristige Theorie 5 11. Darstellung der Theorie der suularen Stagnation 1. Kapitel: Die Kreislauftheorie. . . . . . 8 1. Der einfache Wirtschaftskreislauf 8 2. Sparen und Investieren . 9 3. Bedeutung der Investition 9 2. Kapitel: Das Spal"en. . . . . . 10 1. Begriffsbestimmung . . . 10 2. Zins und Sparvolumen. . 11 3. Das institutionelle Sparen 13 4. Das Geschiiftssparen ........ . 13 5. Korrelation zwischen Zinshohe und Ersparnissen . 14 6. Einkommen und Sparvolumen 15 7. Zusammenfassung .... 18 3. Kapitel: Die Investition. . . . • . 18 1. KEYNES' Investitionstheorie 18 2. Begrilfsbestimmung . . . . . . 19 3. Bestimmungsgriinde der Investition 19 4. Kapitel: Das wirtscbaftliclle Wachstum Amerikas bis :mun ersten Wcltkrieg. . . . . . . 20 1. Das extensive Wachstum. Bevolkerungszunahme 20 2. Das Akzelerationsprinzip . 21 3. Territoriale ErschlieBung . 28 4. Kapitalexport . . . . . 24 5. Intensives Wachstum . . 24 5. Kapitel: Das wirtschaftliche \\'acbstum Amerikas nach dem ersten Weltkrieg . . . . 25 1. Das Wachstum der Bevolkerung. . . . 26 2. Das Ende der territorialen ErschlieBung . 28 3. Das intensive Wachstum. . . . 29 4. LEDERERS Theorie. . . . . . 33 5. Schatzungen des SparOberschusses 34 6. Kapitel: ZlIsammenfassllng und Folgeruugen 35 Ill. Die wirtsdlaftspolitisc:hen Konsequcnzen de.- Theorie der .ikularen Stagnation 1. Kapitel: Die Wirtscbaftspolitik in der reilen Wirtschaft . 37 2. Kapitel: Die Fiskaipolitik in der reifen Wirtscbaft 38 1. Finanzpolitische Methoden . . . . . . 38 2. Wirkungen del' englischen Fiskalpolitik . 40 3. Amerikanische Steuerpolitik. . . . . . 41 4. Staatsverschuldung . . . . . . . . . 44 a) Der Charakter der offentlichen Schuld . 45 b) Staatsschuld und Steuerkapazitiit. . . 46 c) Staatsschuld und Innationsgefahr . . . . . 48 d) Psychologische Konsequenzen del' Staa.tsschuld 48 e) Staatsschuld und Einkommenstransfer . 51 3. Kapitel: Staatliche Geldschopfung und Zinspolitik 52 1. Bedeutung des Zinses . . . . . 53 2. Optimale Geldschopfung . 55 4. Kapitel: Die staatlkhe Investitionstitigkeit 56 1. Allgemeine Richtlinien. . 56 2. SpezieIle offentliche Ausgaben . 58 3. Forderung des privaten Konsums . 59 5. Kapitel: Die dualistische Produktion. . . 60 1. Forderung des technischen Fortschrittes. . . . . 60 2. Wirkungen del' Monopole auf den WirtschaftsprozeB 61 3. Grundzuge antimonopolistischer Politik . . . . . 63 4. Stabilisierungsfunktion der dualistischen Pl'oduktlon 63 6. Kapitel: Zusammenfassung und Folgerungen. . . . . 64 IV. Kritisdlt~ Wiirdigung del' Theorie dtt sikuiarO!o Stllgnation Einleitang . . 66 1. Kapitel: Die neoklassische Antitbese. . . . . . . 68 1. KINGS These . . . . . . . . . . . . 68 2. Die Argumentation TUCKERS. . . . . . . 69 3. HAHNS Widerlegung del' Stagnationstbeorie . 69 4. Del' Einwand von SW ANSON und SCHMIDT . 70 2. Kapitel: Wiirdigung der neoklassiscben Kritik. . . . 71 1. Der Zinsautomatismus . . . . . . . . . . . . . . 71 2. Arbeitslosigkeit als Symptom rentabler Investitionschancen 73 3. Kapitel: Die mutmaSlicbe Entwicklung del' Ersparnisse in del' reifen Wirtscbaft. . . . . 75 1. TERBORGHS Analyse des Sparens. . . . . 75 2. SCHUMPETERS Einwand . . . . . . . . 77 4. Kapitel: Kritik del' Thesen TERBORGHS und SCHUMPETERS 78 1. Del' Ruckgang des Bevolkerungswachstums und das Entsparen . . . . . . . . . 78 2. Der Rilckgang des Bevolkerungswachstums und das Sparen . . . . . . . . . . 80 3. TERBORGHS Empirische Untersuchungen 83 4. Die kilnftige Ersparnisbildung. . . . . 85 5. Kapitel: Die kiinftige BevOlkerungsbewegung . . 85 6. Kapitel: Die Bedeutung del' territorial en Entwicklung 81 1. BISSELS Kritik . . .. " . . . . 87 2. TERBORGHS Einwiinde . . ..... 87 7. Kapitel: Wiirdigung der Einwilnde VOB BISSEL and TERBORGH 88 1. Der geographische Multiplikator. . . . . . . . 89 2. Tenitoriale Entwicklung und 20er Jahre. . . . . 89 8. Kapitel: Wirtscltaftliches Gleichgewicbt durcb Kapitalexport. . 90 1. Der Kapitalexport aIs wirtschaftspolitisches MitteI. . . 91 2. Amerikas Gliiubigerstellung nach dem zweiten Weltkrieg 92 3. BALOGHS Ei.nwand gegen den amerikanischen Kapitalexport . . . . . . . . . 93 4. Amerikas GliiubigerstellWlg und der poHtisch -institutionel1e Rahmen 94 5. Zweckmii6igkeit des Kapitalexportes 96 6. Zusammenfassung. . . . . . . . 98 9. Kapitel: Die Aussicbten des intensiven Wacbstums 99 1. SCHUMPETERS Kritik . . . . . . . . 99 2.. Wtlrdigung der SCHUMPETER'schen These 99 a) Einfllhrung neuer Produktionsmethoden . 100 b) Einflihrung neuer Endprodukte . . . . 102 10. Kapitel: Die Ersatzinvestition in der reifen Wirtschaft 105 1. TERBORGHS Analyse der Ersatzinvestition 105 2. Wilrdigung der TERBORGH'schen These 106 11. Kapitel: Zusammenfassung und Folgerungen. . . . 110 V. DOfIDeuhistorisdler Bxkurs Einleitung . . . . . . 111 1. Kapitel: RlCARDOS Theorie des stationiren Zustands 112 2. Kapitel: MILLS Theorie des stationaren Zustands . . 116 3. Kapitel: Die MARX'sche Stagnationstbeorie. . . . . 122 4. Kapitel: Ein Vergleicb zwiscben RICARDO, MILL, MARX und den moderDen Stagnationisten 127 Literaturverzeichnis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . • 133 E i n I e i tun g. I. Der gesmimdime Rahmen der Theorie der sakufaren Stagnation. In den zwanziger Jahren dieses Jahrhunderts hatten die Ver 1. Die amerikanisdle einigten Staaten von Amerika eine Periode einzigartiger Pro Wirtsdlaft In speritat erlebt. Das Bruttovolkseinkommen nahm durchschnitt den lOer Ja hr.n lich im Jahr urn mehr als drei Milliarden Dollar zu, bis es Ende 1929 erstmalig den hohen Stand von 97,4 Milliarden Dollar erreicht hattle.1 In relativ kurzer Zeit war die am den Nach kriegsboom folgende Depression iiberwunden. Vor Amerika lagen siehen Jahre wirtschaftlicher Stabilitat und wirtschaftlichen Fort schrittes. Den kleinen RiickschUigen von 1923/24 und 1926/27 kam eine sehr geringe Bedeutung zu. Bei einer Betrachtung des Volkseinkommens, der das dreijahrige gleitende Mittel zu Grunde gelegt wird, kommen sie iiberhaupt nicht zum Vorschein. Ohne daB der Staat planmaBig eingegriffen hiitte, bestand Vollbe sch.iiftigung. Von 1923 bis 1929 waren nie mehr als 5 0J0 der arbeitsfiihigen BevoIkerung ohne Beschiiftigung.2 Es ist ver stiindlich, daB Geschaftswelt und Wissenschaft sich in einem Taumel der Begeisterung hefanden, daB die Presse von einer "Ne w Era" zu sprechen wagte. Die Bevolkerung nahm im dritten Jahrzehnt urn 17,1 Millionen zu und erreichte damit ihren groBten absoluten Zuwachs im Laufe der amerikanischen Ge schichte.3 Parallel damit ging eine Einkommenssteigerung pro Kopf der BevoIkerung von 36 0/0.4 In Westeuropa hingegen hatte sich die Dynamik des Hochkapitalismus verlangsamt. Das Wirt schaftssystem war in den Spat- oder Altkapitalismus iibergegan gen. Im Lande der unbegrenzten Moglichkeiten schien dagegen der Kapitalismus noch einmal eine Kraft zu entfalten, deren Die Angaben iiber das amerikanische Volkseinkommen und das In vestitionsvolumen stammen von S. Kuznets, National Product since 1869, New York 1946, S. 51 und 55. Die Ziffern Uber den Beschaftigungsgrad sind dem Aufsatz von B. M. Anrlerson, The Road back to Full Employment, entnommen. Erschienen in "Financing American Prosperity", New York 1945, herausgegebeo von P. Roman uod F. Machlup, S. 10/11. Amerikanischer Zensus 1930. 4 S. Kuznets, National Income and Capital Formation 1919-1935, New York 1937, S. 11. 1· 3 Ausmafl man nicht vorausgeahnt hatte, und der keine Grenze gesetzt war. 2. Die In diese Situation des Optimismus und der Prosperitat schlug amWelrrllskmanaifltd I. n.! wie ein Blitz aus heiterem Himmel der New Yorker Borsen den 30er Ja hrcn krach vom Oktober 1929, der die Weltwirtschaftskrise ein leitete. Im Gegensatz zu England ging Amerika einer auBer gewohnlich schweren Depression entgegen. Innerhalb von vier Jahren sank das nominale Bruttovolkseinkommen urn 51 % • AIs die Stockung ihren Tiefpunkt erreicht hatte, waren 12,7 Millionen Menschen, ein Viertel der arbeitsfahigen Bevolkerung, ohne Arbeit. Gleichzeitig fiel der Index der industriellen Produktion von 115 auf 58 (zwischen 1929 und 1933).5 Drei Jahre lang, van 1932 bis 1934, verminderte sich der Kapitalbestand der amerikanischen Volkswirtschaft, denn im laufenden Produktions prozeB verschlissenes Sachkapital im Werte von 11,3 Milliarden Dollar wurde nicht wieder erneuert.6 Nur sehr langsam begann das Land sich wieder zu erholen. In der Nachkriegsdepression von 1921 waren schon nach 18 Monaten Anzeichen eines leichten Aufschwunges erkennbar gewesen. Diesmal wurde der Tiefpunkt erst im Jahre 1933 iiberschritten. 1937 schien der Riickschlag iiberwunden, doch die alte Prosperitat stellte sich nicht wieder ein. Das reale Volksein kommen hatte zwar den Stand von 1929 fast erreicht. Pro Kopf der Bevolkerung lag es indes betrachtlich unter dem Niveau des letzterr Boomjahres.1 Solange die Hohe des Volkseinkommens und des Produktions volurnens das wichtigste Kriterium des Volkswohlstandes ge wesen war, batten diese Zahlen nicht beunruhigt. Seit der groGen Depression haben sie jedoch gegeniiber den Verhaltnissen auf dem Arbeitsmarkt an Bedeutung verloren. Hier sah es inmitten des "Aufschwunges" keineswegs gut aus. Mehr als 6 Millionen Menschen waren arbeitslos, 12 % der arbeitsfahigen Bevolkerung. Dies ist eine betrachtliche Zahl, wenn man sie mit den 0,9 0/0 des Jahres 1929 oder den 3,7 % des Durchschnitts der 20er Jahre vergleicht. Zudem hielt diese "giinstige" Lage nur kurze Zeit an, und 1939 war die Zahl der Arbeitslosen wieder auf 9 Millionen gestiegen.8 Diese niichternen Zahlen muBten denen, die einige Jahre zuvor das hohe Lied des Kapitalismus, des "Creators", ge sungen hatten, zu denken geben. Kein Wunder, daB die Wissen schaft mit Hilfe neuer Methoden und neuer Theorien eine Er klarung dies er Vorgange zu finden suchte. LieB sich denn im Hinblick auf ein Jahrzehnt schwerster Arbeitslosigkeit die klas sische Theorie der Beschaftigung noch aufrecht erhalten? 6 J. A. Estey, Business Cycles, New York 1946, S. 64/65. 6 Kutznets, National Product ft. a. 0., S. 55. Kutznets, NatiQnal Income a. a. 0., S. 11. 8 Anderson, a. a. 0., S. 10/11. 4 Diese Theorie hatte sich fast ausschlieBlich mit dem Phanomen 3. Die der technologischen Arbeitslosigkeit beIaBt. Die Einfiihrung neuer klassisme Kompen. Maschinen auf Grund der technischen Entwicklung fiihrte zu sationstheorle niichst zu einer Entlassung von Arbeitem. Ein emstes Problem konnte damit jedoch nicht entstehen. Schon nach kurzer Zeit - so wurde argumentiert - wiirde der Marktmechanismus die £rei gesetzten Arbeiter wieder in den ProduktionsprozeB ein gliedern. Die Folge eines relativen Oberangehotes an Arbeitem und einer gesteigerten Nachfrage nach Kapital ware eine Reduktion der Lohne und eine Erhohung des Zinses. Dies wiirde wiederum den Unternehmer veranlassen, nach einiger Zeit Kapital durch Arbeit zu ersetzen. Gleichzeitig vertrat man die Ansicht, daB eine Lohnsenkung die extramarginalen Unternehmer in die Lage versetzte, ihre Produktion wieder aufzunehmen. Eine Produktionsausdehnung am Grund niedrigerer Gestehungskosten wiirde somit die Nach £rage nach beschaftigungslosen Arbeitern erhohen. Die klassische Kompensationstbeorie zeigte auf diese Weise, daB Unrerbeschaf tigung nur ein vOriibergehender Zustand sein konnte. Diese rein ahstrakte Argumentation wurde offensichtlich der Wirklichkeit mit ihrer schweren Arbeitslosigkeit nicht gerecht. Jahre hindurch versuchte man dann auI Grund der Konjunktur theorie das Phanomen der Unterbeschaftigung zu erfassen. Es handelte sich darum, eine Erklarung rur die seit Beginn des Hochkapitalismus regelmaBig auftretenden Wechsellagen von Pro speritiit und Depression zu finden. Diese Unterbeschaftigung der volkswirtschaftlichen Produktivkr1i:fte war durch ihren perio dischen Charakter gekennzeichnet: mit der Stockung trat sie am, mit der Aufschwungsphase verschwand sie wieder. Das Bild des konjunkturellen Ablaufs paBte jedoch nicht mehr auI die Verh1iltnisse, die in den 30er Jahren in den Ver einigten Staaten herrschten. Hier verschwand zwn ersten Male mit dem Aufschwung von 1936/37 die Unterbeschaftigung nicht. An die SteIle der konjunkturellen war eine chronische Arbeits losigkeit getreten. Ke;ynes hatte 1935 in seiner "General Theory" die Moglichkeit 4. Ersatz einer langfristigen Arbeitslosigkeit angedeutet, ohne sie indessen dorm dne langfrlstlae eingehend analysiert zu haben.9 Dem Amerikaner Afvin Hansen Theorle blieb es vorbehalten, den Keynes'schen Gedankengang wieder amzunehmen. Seine Argumentation bezieht sich auf aIle hoch industrialisierten Lander, stiitzt sich jedoch in erster Linie auI die amerikanischen Verh1iltnisse. Unter den verschiedensten Be zeichnungen fand die Theorie Eingang in die wissenschaftliche Literatur: als "Theorie der siikularen Stagnation", wodurch das charakteristische Merkmal, die siikulare oder langfristige Arbeits losigkeit hervorgehoben wird; aIs Theorie der reifen Wirtschaft, 9 J. M. Keynes, The General Theory of Employment Interest and Money, London 1936. 5

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