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Die Tafel des Gregorius als schrifttragendes Artefakt PDF

32 Pages·2015·0.47 MB·German
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Peter Uwe Hohendahl • Erhard Schütz (Hrsg.) 52 11 Perspektiven konservativen Denkens 00 22 // Deutschland und die Vereinigten Staaten nach 1945 23 • • GG Bern, Berlin, Bruxelles, Frankfurt am Main, New York, Oxford, Wien, 2012. 362 S. V II Publikationen zur Zeitschrift für Germanistik. Bd. 26 X Herausgegeben von der Philosophischen Fakultät II / XX Germanistische Institute der Humboldt-Universität zu Berlin X • br. ISBN 978-3-0343-1139-7 •e CHF 90.– / €D 74.– / €A 76.10 / € 69.20 / £ 62.– / US-$ 96.95 eg g ol ol F D ie Beiträge des vorliegenden Bandes widmen sich vergleichend der Entwicklung des F e Konservatismus in der Bundesrepublik Deutschland und den USA von 1945 bis heute. e u Sie gehen dabei auf die unterschiedlichen Rahmenbedingungen und wechselseitigen ue ZeZeitistcschhrifritf tf üfür r e N Beziehungen ebenso ein wie auf die wesentlichen Akteure zwischen Politik und Kultur, Theorie N und Praxis. Damit liefert der Band erstmals einen Überblick über diese kulturpolitisch höchst ein- • • flussreiche Strömung der jüngsten Gegenwart. k Neben historischen Überblicken bietet der Band vor allem Einzelstudien zu einflussreichen Perso- stiknisti GGEERRMMAANNIISSTTIIKK nen und Positionen – u. a. zu Gottfried Benn, Allan Bloom, James Burnham, Carl Schmitt, Arnold nia a m Gehlen, Ernst Jünger, Eduard Spranger, Leo Strauss oder Eric Voegelin, aber auch Analysen zu kul- m turpolitischen Feldern wie Erziehungswesen, Medien und Militär. rer e G Inhalt: Peter Uwe Hohendahl/Erhard Schütz: Vorbemerkung • Peter Uwe Hohendahl/Erhard Schütz: G Perspektiven konservativen Denkens. Deutschland und die Vereinigten Staaten nach 1945. Einlei- r ür üf tVuonng d •e Hne Errfirniende rMuünngkelne rd:e Kuotnscsherevr aWtieshmrums aucnhdts Kgreineegr •ä Mlea znuu Ceal rKl öSpcphemni:t «t…s w«Tihe edoarsi eG deseest Pz aerst biseafnahenl.»» ft frift rih • Erhard Schütz: Erwachsene Deutsche, «Faust» in der Tasche. Konservative Journalisten und die hc c US-Kultur nach 1945 • Isabel Hull: Zwischen Konservatismus und Revolution: Carl Schmitts völker- s st rechtliche Schriften • Rüdiger Steinlein: Bewältigen – verhindern – bewahren. Pädagogik als kon- eitei NNeeuuee F oFolglgee • •X XXXVI I Z servatives Projekt nach 1945: Eduard Spranger • Steffen Martus: «Das mag dann auch zu einer Z 23//22001152 Grenzwanderung führen»: Der Briefwechsel zwischen Ernst Jünger und Theodor Heuss • Thomas Wegmann: «Ach, vergeblich das Fahren!» Gottfried Benns Ästhetik des Bleibens und einige kon- servative Allianzen im literarischen Feld • Helmuth Kiesel: Gottfried Benns Probleme mit dem «Herrn [Sedlmayr] von der Mitte» • Stephen Brockmann: James Burnham und der deutsche Nach- kriegskonservatismus • Max Pensky: Anti-Dialectics: Arnold Gehlen and the Fate of Conservative Philosophical Anthropology in Germany • Jason Frank: Is there a Straussian Constitutionalism? • Peter Uwe Hohendahl: Auf den Spuren Machiavellis: Exekutive Gewalt und Staatsräson bei Leo Strauss und seinen Schülern • Peter Gilgen: Eros und Hermeneutik: Allan Blooms Bildungsphilo- sophie • Richard Faber: Erik Voegelin – ein Politotheologe autoritär-liberaler Couleur • Davydd J. Greenwood: From Conservatism and Liberalism to Neo-liberalism and Neo-conservatism in Ameri- can Higher Education since 1945: The Unnoticed Coup. PPeeteter rL aLanngg Peter Lang AG • Internationaler Verlag der Wissenschaften InItnetrenrantaiotinoanlaelre Vr eVrelarlga gd edre Wr Wissisesnesncshcahfateftnen Moosstrasse 1 • P. O. Box 350 • CH-2542 Pieterlen • Schweiz Tel : +41 (0) 32 376 17 17 • Fax : +41 (0) 32 376 17 27 [email protected] • www.peterlang.com Peter Uwe Hohendahl • Erhard Schütz (Hrsg.) 52 11 Perspektiven konservativen Denkens 00 22 // Deutschland und die Vereinigten Staaten nach 1945 23 • • GG Bern, Berlin, Bruxelles, Frankfurt am Main, New York, Oxford, Wien, 2012. 362 S. V II Publikationen zur Zeitschrift für Germanistik. Bd. 26 X Herausgegeben von der Philosophischen Fakultät II / XX Germanistische Institute der Humboldt-Universität zu Berlin X • br. ISBN 978-3-0343-1139-7 •e CHF 90.– / €D 74.– / €A 76.10 / € 69.20 / £ 62.– / US-$ 96.95 eg g ol ol F D ie Beiträge des vorliegenden Bandes widmen sich vergleichend der Entwicklung des F e Konservatismus in der Bundesrepublik Deutschland und den USA von 1945 bis heute. e u Sie gehen dabei auf die unterschiedlichen Rahmenbedingungen und wechselseitigen ue ZeZeitistcschhrifritf tf üfür r e N Beziehungen ebenso ein wie auf die wesentlichen Akteure zwischen Politik und Kultur, Theorie N und Praxis. Damit liefert der Band erstmals einen Überblick über diese kulturpolitisch höchst ein- • • flussreiche Strömung der jüngsten Gegenwart. k Neben historischen Überblicken bietet der Band vor allem Einzelstudien zu einflussreichen Perso- stiknisti GGEERRMMAANNIISSTTIIKK nen und Positionen – u. a. zu Gottfried Benn, Allan Bloom, James Burnham, Carl Schmitt, Arnold nia a m Gehlen, Ernst Jünger, Eduard Spranger, Leo Strauss oder Eric Voegelin, aber auch Analysen zu kul- m turpolitischen Feldern wie Erziehungswesen, Medien und Militär. rer e G Inhalt: Peter Uwe Hohendahl/Erhard Schütz: Vorbemerkung • Peter Uwe Hohendahl/Erhard Schütz: G Perspektiven konservativen Denkens. Deutschland und die Vereinigten Staaten nach 1945. Einlei- r ür üf tVuonng d •e Hne Errfirniende rMuünngkelne rd:e Kuotnscsherevr aWtieshmrums aucnhdts Kgreineegr •ä Mlea znuu Ceal rKl öSpcphemni:t «t…s w«Tihe edoarsi eG deseest Pz aerst biseafnahenl.»» ft frift rih • Erhard Schütz: Erwachsene Deutsche, «Faust» in der Tasche. Konservative Journalisten und die hc c US-Kultur nach 1945 • Isabel Hull: Zwischen Konservatismus und Revolution: Carl Schmitts völker- s st rechtliche Schriften • Rüdiger Steinlein: Bewältigen – verhindern – bewahren. Pädagogik als kon- eitei NNeeuuee F oFolglgee • •X XXXVI I Z servatives Projekt nach 1945: Eduard Spranger • Steffen Martus: «Das mag dann auch zu einer Z 23//22001152 Grenzwanderung führen»: Der Briefwechsel zwischen Ernst Jünger und Theodor Heuss • Thomas Wegmann: «Ach, vergeblich das Fahren!» Gottfried Benns Ästhetik des Bleibens und einige kon- servative Allianzen im literarischen Feld • Helmuth Kiesel: Gottfried Benns Probleme mit dem «Herrn [Sedlmayr] von der Mitte» • Stephen Brockmann: James Burnham und der deutsche Nach- kriegskonservatismus • Max Pensky: Anti-Dialectics: Arnold Gehlen and the Fate of Conservative Philosophical Anthropology in Germany • Jason Frank: Is there a Straussian Constitutionalism? • Peter Uwe Hohendahl: Auf den Spuren Machiavellis: Exekutive Gewalt und Staatsräson bei Leo Strauss und seinen Schülern • Peter Gilgen: Eros und Hermeneutik: Allan Blooms Bildungsphilo- sophie • Richard Faber: Erik Voegelin – ein Politotheologe autoritär-liberaler Couleur • Davydd J. Greenwood: From Conservatism and Liberalism to Neo-liberalism and Neo-conservatism in Ameri- can Higher Education since 1945: The Unnoticed Coup. PPeeteter rL aLanngg Peter Lang AG • Internationaler Verlag der Wissenschaften InItnetrenrantaiotinoanlaelre Vr eVrelarlga gd edre Wr Wissisesnesncshcahfateftnen Moosstrasse 1 • P. O. Box 350 • CH-2542 Pieterlen • Schweiz Tel : +41 (0) 32 376 17 17 • Fax : +41 (0) 32 376 17 27 [email protected] • www.peterlang.com Zeitschrift für Germanistik Zeitschrift für Germanistik Neue Folge XXV – 2/2015 Herausgeberkollegium Steffen Martus (Geschäftsführender Herausgeber, Berlin) Alexander Košenina (Hannover) Erhard Schütz (Berlin) Ulrike Vedder (Berlin) PETER LANG Internationaler Verlag der Wissenschaften Bern · Berlin · Bruxelles · Frankfurt am Main · New York · Oxford · Wien Herausgegeben von der Philosophischen Manuskripte sind, mit zwei Ausdrucken ver sehen, Fakultät II / Institut für deutsche Literatur an die Redaktion zu schicken. der Humboldt-Universität zu Berlin Redaktion: Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird kei- Prof. Dr. Steffen Martus ne Haftung übernommen. (Geschäftsführender Herausgeber) Dr. Brigitte Peters Die Autor(inn)en von Abhandlungen und Dis- Anschrift der Redaktion: kus sio nen erhalten ein Belegheft. Zeitschrift für Germanistik Humboldt-Universität zu Berlin Universitätsgebäude am Hegelplatz, Haus 3 Jahresabonnement(s) zum Preis von Dorotheenstr. 24 150.– SFR, 108.– €, 115.– €*, 118.80 €**, D-10099 Berlin 94.– £, 150.– US-$ Tel.: 0049 30 20939 609 pro Jahrgang zzgl. Versandspesen Fax: 00493020939630 http: www2.hu-berlin.de/zfgerm Jahresabonnement(s) für Studierende gegen Kopie der Immatrikulationsbescheinigung Redaktionsschluss: 01.02.2015 105.– SFR, 75.– €, 80.– €*, 82.50 €**, 65.– £, 105.– US-$ Erscheinungsweise: 3mal jährlich * €-Preise inkl. MWSt. – gültig für Deutschland Bezugsmöglichkeiten und Inseratenverwaltung: ** €-Preise inkl. MWSt. – gültig für Österreich Peter Lang AG Internationaler Verlag der Wissenschaften – Individuelles Online-Abonnement: Hochfeldstraße 32 € 115.00/$ 150.00 CH-3012 Bern – Online-Abonnement für Institutionen: Tel.: 0041313061717 € 230.00/$ 300.00 Fax: 0041313061727 – Online-Bezug einzelner Artikel: [email protected] € 15.00/$ 20.00 ISSN 2235-1272 © Peter Lang AG, Internationaler Verlag der Wissenschaften, Bern 2015 Alle Rechte vorbehalten. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Inhaltsverzeichnis Michael R. Ott – Die Tafel des Gregorius als Miszelle schrifttragendes Artefakt 253 chRiStian MeieRhOfeR – Die Gemeinschaft hania SiebenpfeiffeR – „… un petit ciel de der Bücher und der Große Krieg. Strategien kul- pourpre émaillé d’or.“ Die Faszination entkörper- turpolitischer Erneuerung im Verlag Eugen Die- lichter Bilder in der Frühen Neuzeit 268 derichs 408 beRnhaRd Jahn – Der Weg zur Professur. Die Verflechtung des sozialen Lebens in Studenten- und Universitätsr omanen um 1900. Ein Beitrag zur historischen Praxeologie des universitären Konferenzberichte Alltags 287 Krise und Zukunft in Mittelalter und (Früher) Neu- ROnald WebeR – „In Kollision zu Brecht“. Die zeit. Studien zu einem transkulturellen Phänomen „Glücksgott“-Fragmente von Peter Hacks und (Interdisziplinäre Tagung in Bayreuth v. 31.10.–2.11. Heiner Müller 304 2014) (Nadine Hufnagel, Viola Wittmann) 414 chRiStian Klein – Effizienz und Existenz. Ten- Bündnisse. Politische und intellektuelle Al lianzen denzen des Angestelltenromans in der deutschen im Jahrhundert der Aufklärung (Tagung in Re- Gegenwartsliteratur 327 gensburg v. 15.–17.9.2014) (Erika Thomalla) 416 Magdalena MaRia bachMann – Reden über Zwischen Literatur und Journalistik. Generische Nichts. Die Kolumnen von Max Goldt als Persi- Formen in Periodika des 18. bis 21. Jahrhunderts flage der Gattung Essay 345 (Tagung in Innsbruck v. 9.–10.10.2014 (Natalia JOhanneS biRgfeld – Paradoxes Denken auf der Igl) 419 Bühne oder Kommunikation mit dem Publikum Scientia Quantitatis. Quantitative Literaturwis- in Absehung des Publikums? Theorie-Theater am sen schaft in systematischer und historischer Pers- Beispiel von René Polleschs „Ein Chor irrt sich pektive (Tagung in Hannover v. 30.9.–2.10.2014) gewaltig“ 362 (Friederike Schruhl) 423 Michael KäMpeR-van den bOOgaaRt – Aus- einandergesetzte Texte und gerade gebogene Be- deutungen: Wenn einer was einfällt beim Inter- pretieren… 384 Besprechungen eva MiRiaM SiMOn: Literarische Bearbeitungen des Phaedra-Mythos von Euripides bis A.W. Schle- Dossier gel (Inge Stephan) 425 chRiStiane KRuSenbauM-veRheugen: Figuren andReaS degen – „,Er gilt als der ‚kommende‘ der Referenz. Untersuchungen zu Überlieferung Mann.“ Zum 100. Geburtstag von Stephan und Komposition der ‚Gottesfreundliteratur‘ in Hermlin (1915–1997) 398 der Straßburger Johanniterkomturei zum ‚Grü- nen Wörth‘ (Albrecht Dröse) 426 252 Inhaltsverzeichnis SiMOn bunKe, antOniO ROSelli: Kleines Lexi- caRlOS SpOeRhaSe (Hrsg.): Sibylle Lewitscharoff kon der Aufrichtigkeit im 18. Jahrhundert. Texte (Matthias Schaffrick) 458 – Autoren – Begriffe (Alexander Weber) 428 innOKentiJ KReKnin: Poetiken des Selbst. Iden- Michael MauReR: Johann Gottfried Herder. tität, Autorschaft und Autofiktion am Beispiel Leben und Werk (Kaspar Renner) 430 von Rainald Goetz, Joachim Lottmann und Al- ban Nikolai Herbst (Magdalena Maria Bach- OliveR Ruf (Hrsg.): Goethe und die Schweiz mann) 460 (Peter Schnyder) 433 Stefan WilleR: Erbfälle. Theorie und Praxis nORMan KaSpeR: Ahnung als Gegenwart. Die kultureller Übertragung in der Moderne (Simon Entdeckung der reinen Sichtbarkeit in Ludwig Trautmann) 462 Tiecks frühen Romanen (Annette Antoine) 436 claudiuS Sittig, Jan StandKe (Hrsg.): Lite- Steffen Siegel (Hrsg.): Neues Licht. Da- raturwissenschaftliche Lehrbuchkultur. Zu Ge- guerre, Talbot und die Veröffentlichung der Foto- schichte und Gegenwart germanistischer Bil- grafie im Jahr 1839 (Leonie Süwolto) 438 dungsmedien (Walter Erhart) 464 beRnd neuMann: Franz Kafka und der Große chRiStian hiSSnaueR, Stefan ScheReR, clau- Krieg. Eine kulturhistorische Chronik seines dia StOcKingeR: Föderalismus in Serie. Die Ein- Schreibens (Roman Halfmann) 440 heit der ARD-Reihe „Tatort“ im historischen Ver- hendRiK StieMeR: Über scheinbar naive und di- lauf; chRiStian hiSSnaueR, Stefan ScheReR, lettantische Dichtung. Text- und Kontextstudien claudia StOcKingeR (hrsg.): Zwischen Serie zu Robert Walser (Kay Wolfinger) 442 und Werk. Fernseh- und Gesellschaftsgeschichte im „Tatort“ (Jochen Vogt) 467 WalteR WeRbecK (Hrsg.): Richard Strauss Handbuch (Cord-Friedrich Berghahn) 444 SandRa OSteR: Das Autorenfoto in Buch und Buchwerbung. Autorinszenierung und Kanoni- MaRtin hOllendeR: Der Berliner Germanist sierung mit Bildern (Hannah Markus) 471 und Theaterwissenschaftler Max Herrmann (1865–1942). Leben und Werk (Mirko Nott- YvOnne Wübben, caRSten Zelle (Hrsg.): scheid) 449 „Krankheit Schreiben“. Aufzeichnungsverfah - ren in Medizin und Literatur (Marie-Luise Wün- haRtMut vOllMeR, beRnd Witte (Hrsg.): sche) 473 Franz Hessel: Sämtliche Werke in fünf Bänden (Barbara von Reibnitz) 452 gabRiele düRbecK, axel dunKeR (Hrsg.): Post- koloniale Germanistik. Bestandsaufnahme, theore- ulf diedeRichS: Eugen Diederichs und sein tische Perspektiven, Lektüren (Elisa Leonzio) 477 Verlag. Bibliographie und Buchgeschichte 1896 bis 1931 (Sören Ohle) 454 MatthiaS Schöning (Hrsg.): Ernst Jünger Handbuch. Leben – Werk – Wirkung (Erhard Informationen Schütz) 456 Eingegangene Literatur 480 10.3726/92148_253 253 Michael R. Ott Die Tafel des Gregorius als schrifttragendes Artefakt* I. Schrifttragende Artefakte. In zahlreichen mittelhochdeutschen Texten spielen materielle Dinge eine wichtige Rolle; in besonders spannenden Fällen tun sie dies auf eine Art und Weise, die den Gegenständen weit mehr zutraut, als nur instrumentelles Objekt von Figu- renhandeln zu sein. Gerade dann, wenn sie für die Handlung von einigem Gewicht sind, stellen erzählte Dinge Schnittstellen dar, an denen etwa die Höfische Kultur (mitsamt der für sie spezifischen Kleidung und Waffen) mit der religiösen, transzendenten Sphäre in Berührung kommt oder auch Bruchstellen, an denen die Dinge durch ihre Qualität und Exzeptionalität die gewöhnlichen Gebrauchsmöglichkeiten überschreiten. Gerade die Ge- genstände der letzteren Kategorie – etwa das Signalhorn Rolands im Rolandslied, die be- schriftete Hundeleine im Titurel Wolframs von Eschenbach oder auch der Liebestrank (dieses maßlose Pharmakon) im Tristan Gottfrieds von Straßburg – bilden Bruchstellen innerhalb eines Erzählens, das den Rahmen einer realistischen Narration zwar strapaziert, aber doch nur punktuell oder phasenweise verlässt. Eine Untermenge dieser materiellen Dinge bilden Artefakte, also Gegenstände, die gemacht sind, an denen bestimmte Praktiken vollzogen wurden und die Teil einer sozio- kulturellen Sphäre sind, die auf die Gegenstände Einfluss ausübt und auf die die Gegen- stände ihrerseits Einfluss nehmen. Dieser Artefaktcharakter wird in den Erzählungen unter schiedlich stark betont, was z.B. daran sichtbar wird, dass weder Produktion und Produzenten eine Rolle spielen oder bei exzeptionellen Gegenständen die Gemachtheit zugunsten einer unvermittelten Präsenz in den Hintergrund tritt. Wiederum eine Unter- menge dieser Artefakte bilden schließlich die schrifttragenden Artefakte: die Hundeleine im Titurel, der Gral im Parzival, das Scheingrab in Flore und Blanscheflur oder auch die Grabmäler im Eneasroman.1 Diese schrifttragenden Artefakte verfügen über eine ästheti- sche oder genuin materielle Wirksamkeit und Bedeutsamkeit. Vor allem aber haben sie an einem Zeichensystem Anteil, das recht effektive Kommunikation unter Abwesenden, Ver- sprachlichung des Unsagbaren sowie magische Interaktion ermöglicht – und elaborierte Textgeschichten zu stiften vermag.2 Dabei lässt sich grundsätzlich unterscheiden zwischen der Materialität der Artefakte auf der einen und dem von ihnen vermittelten Geschriebenen auf der anderen Seite. Hilf- reich ist diese Unterscheidung, weil sie es ermöglicht, den Blick sowohl für die materiale als auch für die hermeneutische Dimension zu schärfen. Weniger hilfreich ist die Unter- scheidung, wenn sie dazu führt, dass das Geschriebene „entmaterialisiert“ und/oder das * Dieser Aufsatz entstand innerhalb des Teilprojekts C05 Inschriftlichkeit. Reflexionen materialer Textkultur in der Literatur des 12. bis 17. Jahrhunderts des von der DFG geförderten SFB 933: Materiale Textkulturen. Mate- rialität und Präsenz des Geschriebenen in non-typographischen Gesellschaften. Der Verfasser dankt Ricarda Wag- ner für zahlreiche Hinweise. 1 Vgl. eRnSt (2006). 2 Vgl. StROhSchneideR (2014). © Peter Lang AG Zeitschrift für Germanistik, Neue Folge XXV (2015), H. 2, S. 253–267 254 Michael R. Ott Material „enthermeneutisiert“ wird. In zahlreichen Fällen ist es gerade eine intensive Ver- bindung von Material und Schriftzeichen, die Artefakte generiert, deren Wirksamkeit, Präsenz und Bedeutsamkeit weder bloß auf das Geschriebene noch lediglich auf die Ma- terialität reduziert werden kann. Wenn von solchen (und man kann vielleicht sogar sagen „mit solchen“) schrifttragen- den Artefakten erzählt wird, sind diese (oft) nicht einfach nur passive Objekte des Figu- renhandelns, sondern sie sind eingebunden in ein Netz von kulturellen Bezügen, sozialen Praktiken und personalen Beziehungen. Zu den kulturellen Bezügen zählen z.B. beschrif- tete Grabmäler, die Ausdruck sind von (sich mit der Zeit verändernden) Bestattungsfor- men und Arten des Umgangs mit der Erinnerung an die Toten. Als soziale Praktik können auch Voraussetzungen und Verfahrensweisen der Produktion, des Transports und der Re- zeption von Briefen gelten; und zu den personalen Beziehungen sind all die Verbindungen zwischen fiktionalen Figuren zu zählen, die mittels schrifttragender Artefakte geknüpft, getrennt oder moduliert werden. Um diese Bezüge, Praktiken und Beziehungen erfassen zu können, dürfte es hilfreich und sinnvoll sein, den Einfluss, die Effektivität und Handlungsmöglichkeiten zu beto- nen, die mit den jeweiligen Gegenständen verknüpft sind und die deshalb auch von die- sen Gegenständen ausgehen. Tut man dies, so möchte ich vermuten, erleichtert das die Beschreibung der in mittelhochdeutschen Texten konzipierten Dingwelten, deren Ge- genstände eben – so wurde zu Beginn behauptet – weit mehr sind als instrumentelles Objekt von Figurenhandeln. Diese Feststellung allein allerdings ist sicherlich wenig überraschend: Die Dingwelten mittelalterlicher Erzählungen wurden in vielerlei Hin- sicht diskutiert, sei es in medienwissenschaftlicher,3 literar-ästhetischer4 oder vestimen- tärer5 Hinsicht, im Rahmen einer breitangelegten Untersuchung mittelalterlicher Ding- bedeutung – bei Friedrich Ohly etwa –6 oder auch mit Blick auf gabenökonomische Fragestellungen.7 Die Konzentration auf schrifttragende Artefakte will derartige Ansätze nicht ersetzen, sondern um Aspekte erweitern, die für diese Untergruppe materieller Dinge spezifisch sind. Soviel sei als konzeptioneller Rahmen vorausgeschickt, bevor es im Folgenden darum geht, die Überlegungen anhand eines prominenten Beispiels aus der mittelhochdeutschen Erzählkultur zu erproben. II. Die Tafel des Gregorius. Als Symbol und identitätsbildender Gegenstand mag sie we- sentlich sein für Sünde, Buße und Absolution des Protagonisten; als Memorialobjekt mag sie Erinnerung organisieren und adelige Abstammung legitimieren – zuallererst aber ist die Tafel in Hartmanns Gregorius ein schrifttragendes Artefakt. Als solches ist die Tafel zu analysieren, wenn herausgearbeitet werden soll, wodurch und auf welche Weise dieses Artefakt effektiv und bedeutsam sein kann. Voraussetzung hierfür ist ein begriffliches 3 Vgl. WenZel (1997). 4 WandhOff (2003). 5 Vgl. KRaSS (2006). 6 Zu Friedrich Ohly aus Perspektive der jüngeren mediävistischen Auseinandersetzung mit Materialität vgl. KuMleR, laKeY (2012). 7 egidi u. a. (2012). © Peter Lang AG Zeitschrift für Germanistik, Neue Folge XXV (2015), H. 2, S. 253–267

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MICHAEL R. OTT – Die Tafel des Gregorius als schrifttragendes Artefakt 253. HANIA SIEBENPFEIFFER – „… un petit ciel de pourpre émaillé d'or.
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