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Die Syntax des Tempus: Zur strukturellen Repräsentation temporaler Ausdrücke PDF

349 Pages·1994·8.445 MB·German
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J ochen Zeller Die Syntax des Tempus J ochen Zeller Die Syntax des Tempus Zur strukturellen Reprasentation temporaler Ausdrucke Westdeutscher Verlag Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Zeller, Jo chen: Die Syntax des Tempus: zur strukturellen Reprasentation temporaler Ausdrucke / Jochen Zeller. Opladen: Westdt. VerI., 1994 ISBN 978-3-531-12556-5 ISBN 978-3-322-94200-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-94200-5 Alle Rechte vorbehalten © 1994 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen Der Westdeutsche Verlag ist ein Unternehmen der Verlagsgruppe Bertelsmann International. Das Werk einschlieBlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschutzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulassig und strafbar. Das gilt insbesondere fur VervieWiltigungen, Dbersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Umschlaggestaltung: Christine Huth, Wiesbaden Gedruckt auf saurefreiem Papier ISBN 978-3-531-12556-5 Vorwort Viele Meiner Freunde und Kollegen haben mir bei der Arbeit an diesem Buch mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Fur ihre Hilfe bedanke ich mich bei Iris Bachmann, Joachim Ballweg, Damir Cavar, Kathrin Cooper, Guido Dombrofski, Christine Erb, Eric FuB, Mi chael Gamon, Fritz Hamm, Katharina Hartmann, Stephan Hocks, Anette Hohenberger, Richard Klings, Karen Krohn, Oliver Lindner, Annette Maassen, Melanie MaBlich, Katja Muller, Renate Musan, Inga Netzband, Christian Plunze, Astrid Pohle, Joachim Sabel, Jorg Scheurich, Christoph Schmidt, Martin Schmidt, Martina Schmidt, Frank Siebelt, Markus Steinbach, Tim Stowell, RalfVogel, Chris Wilder und bei den Teilnehmem des Sprachwissenschaftlichen Kolloquiums der Universitat Frankfurt. Vor allem danke ich Gunther Grewendorf fur seine wohlwollende Forderung und die Unterstutzung Meiner Arbeit. Ohne ihn ware diese Publikation nicht moglich geworden. Mein besonderer Dank aber gilt Meinen Eltem, die so viel fur mich getan haben und immer fur mich da waren. Ihnen ist dieses Buch gewidmet. Frankfurt, im Mai 1994 Jochen Zeller Inhalt Einleitung ................................................................................................................... 11 Kapitell: Tempus und Zeiten ............................................................................. 15 1.1 Die Tempusdefinition ............................................................................ 15 1. 1.1 Ereignisse und ihr zeitlicher Rahmen ............................................ 16 1.1.2 Deixis .......................................................................................... 19 1.1.3 Tempus als grammatisches Merkmal ............................................ 22 1.2 Tempusform und Tempusbedeutung ...................................................... 27 1.3 Referenzzeit und Betrachtzeit ................................................................ 34 1.3.1 Die Reichenbach-Theorie ............................................................. 34 1.3.2 Definiter Tempusgebrauch und Betrachtzeit ................................. 39 1.4 Zusammenfassung ................................................................................ .46 Kapitel2: Tempus im Deutschen ........................................................................ .47 2.1 Das Priisens .......................................................................................... .48 2.1.1 Gebrauch des Priisens .................................................................. .49 2.1.1.1 Das Priisens in atemporalen Aussagen ..................................... .49 2.1.1.2 Das Priisens in Aussagen mit iiberlappender Sprech-und Ereigniszeit .......................................................... 50 2.1.1.3 Das Priisens in Aussagen iiber die Zukunft ............................... 52 2.1.1.4 Das Priisens in Aussagen iiber die Vergangenheit ..................... 53 8 Inhalt 2.1.2 Priisensanalysen ............................................................................ 54 2.1.2.1 Das Priisens als Gleich-und Nachzeitigkeitstempus ................. .55 2.1.2.2 Das Priisens als Gegenwartstempus .......................................... 58 2.1.2.3 Das Priisens als Tempus ohne Restriktionen ............................. 65 2.1.2.4 Das Priisens als Un-Tempus ..................................................... 67 2.2 Das Priiteritum ..................................................................................... 75 2.2.1 Die Definition .............................................................................. 75 2.2.2 Erstaunliche Verwendungen ......................................................... 78 2.3 Die Perfektformen ................................................................................. 79 2.3.1 Vier Thesen zum Perfekt des Deutschen ....................................... 80 2.3.2 Aspekt und Aktionsart ................................................................. 81 2.3.3 Das Partizip als non-deiktisches Tempus ...................................... 88 2.3.4 Perfekt und der Bezug zur Sprechzeit... ........................................ 93 2.3.5 Plusquamperfekt und Futur II ..................................................... 100 2.4 Die Futurkonstruktion ......................................................................... 102 2.5 Konjunktiv und consecutio temporum .................................................. 110 2.6 Zusammenfassung ............................................................................... 114 Kapitel 3: Die Syntax des Tempus ..................................................................... 117 3.1 Die Ebene der Logischen Form ............................................................ 119 3.2 Die Parametrisierung funktionaler Kategorien ...................................... 128 3.3 Eine Theorie der Tempusverankerung ................................................. 138 3.3.1 Tempus als referentieller Ausdruck ............................................. 138 3.3.2 Temporale Lesarten eingebetteter Siitze ..................................... 143 3.3.3 Tempusverankerung und syntaxabhiingige Interpretation ............ 147 3.3.4 Probleme mit Enys Theorie ........................................................ 155 3.4 Eine Theorie der temporalen Argumentstruktur.. ................................. 158 3.4.1 Tempus und temporale Argumente ............................................. 158 3.4.2 Die Tempora und die Bindungsprinzipien ................................... 162 3.4.3 Syntaktisch beschriinkte Tempusinterpretation ........................... 164 3.4.4 Probleme mit Zagonas Theorie ................................................... 169 Inhalt 9 3.5 Eine syntaktische Theorie der Zeit.. ..................................................... 172 3.5.1 Die Syntax des Tempus .............................................................. 172 3.5.2 Komplementsatze ....................................................................... 188 3.5.3 Relativsatze ................................................................................ 200 3.5.4. Inklusive Lesarten ...................................................................... 209 3.6 Zusammenfassung ............................................................................... 213 Kapitel 4: Die Syntax der Betrachtzeit .............................................................. 216 4.1 Quantoren, Ereignisse und der Kopf der ZP ......................................... 217 4.2 Die Position der Betrachtzeit.. ............................................................. 226 4.2.1 Ein Spezifikator fur ZP ............................................................... 226 4.2.2 Der duale Status der ZP ............................................................. 234 4.3 Der kategoriale Status der Betrachtzeit... ............................................. 236 4.3.1 Das Temporaladverb als ZP ........................................................ 236 4.3.2 Temporaladverbien und Lexikalisierungsprozesse ....................... 243 4.4 Optionales und obligatorisches PRO .................................................... 257 4.5 Zusammenfassung ............................................................................... 262 Kapitel5: Die Syntax der deutschen Tempusformen ........................................ 264 5.1 Die Syntax des Prasens ........................................................................ 265 5.2. Die Syntax des Prateritums .................................................................. 266 5.2.1 Die Syntax des indikativischen Tempus ...................................... 266 5.2.2 Die Syntax des Modus ............................................................... 269 5.2.3 TNS als Distanzkategorie ........................................................... 275 5.3 Die Syntax der Perfektformen .............................................................. 279 5.4 Die Syntax der Futurformen ................................................................ 287 5.4.1 Morphologisches und periphrastisches Futur .............................. 288 5.4.2 Das Konditional ......................................................................... 301 10 Inhalt 5.5 Eingebettete Satze im Deutschen ......................................................... 309 5.5.1 Die AusgangsJage ....................................................................... 309 5.5.2 Die Lesarten ............................................................................... 315 5.5.3 Die Basisstrukturen .................................................................... 318 5.5.4 Eine Analyse der consecutio temporum ...................................... 322 5.6 Zusammenfassung ............................................................................... 329 Schlu8betrachtung ................................................................................................... 331 Literatur ................................................................................................................... 334 Sachregister .............................................................................................................. 343 Einleitung Uber Tempus, die "Zeitform des Verbs", existiert eine kaum noch iiberschaubare Fiille an Literatur. Eine beeindruckend groBe Zahl von Linguisten und Philosophen hat sich bis lang mit diesem Thema beschaftigt, teils aus sprachiibergreifendem, teils aus sprachspe zifischem Erkenntnisinteresse. Zum Tempussystem des Deutschen ist besonders in den letzten 15 Jahren eine Reihe von wichtigen und innovativen Arbeiten erschienen (z.B. Bauerle 1979, Fabricius-Hansen 1986, Ballweg 1988, Thieroff 1992), in denen die be kannten Problemstellungen ausfuhrlich, wenn nicht gar erschopfend behandelt worden sind. Es ist deshalb nicht ganz unberechtigt, einem Autor eine Art Legitimation dafur ab zuverlangen, daB er den Korpus bereits existierender Studien urn ein weiteres Werk ver groBert. Tempus ist ein primar semantisches Phanomen, und die meisten der neueren Verof fentIichungen beschafiigen sich daher vor dem Hintergrund mehr oder weniger formal logisch konzipierter Regelsysteme mit der Interpretation temporaler Ausdriicke. Nun ist aber in jiingster Zeit, vorrangig im anglizistischen Sprachraum, mehrfach der Versuch untemommen worden, bei der Analyse der temporalen Bedeutungsaspekte eines Satzes auch seine syntaktische Struktur starker zu beriicksichtigen. Solche Versuche, durchge fuhrt im Rahmen des Modells der Generativen Grammatik, wie es auf der Basis der Ar beiten Noam Chomskys (1965, 1981, 1986a) entwickelt wurde, haben in jiingster Zeit einige erstaunliche Ergebnisse geliefert, die keinen Zweifel mehr daran lassen, daB tem porale Interpretationen nicht unabhangig von den Prinzipien und Bedingungen sind, die auch das syntaktische Teilsystem unseres sprachlichen Wissens determinieren. Diese strukturellen Tempustheorien vor dem Hintergrund des deutschen Tempussystems ver gleichend zu untersuchen und weiterzuentwickeln schien mir eine vielversprechende Aufgabe. In diesem Sinne ist es das Ziel meiner Arbeit, zu zeigen, daB sich fur eine Ana lyse der Temporalitat neue Perspektiven eroffilen, wenn die theoretischen Moglichkeiten genutzt werden, die die Generative Grammatik zur Verfugung stellt. 12 Einleitung Dazu gilt es jedoch zunachst einmaI, sich einen Begriff von Tempus zu machen: Allzuoft scheint es, als wiirde in der Forschung iiber die Zugehorigkeit einer Verbform zur Klasse der Tempora diskutiert, bevor iiberhaupt Kriterien fur eine soIche Zugehorig keit entwickeIt werden. In Kapitel 1 versuche ich deshalb, durch einige konzeptuelle Voruberlegungen solche Kriterien aufzustellen und durch eine schrittweise Annaherung an die wesentlichen Charakteristika temporaIer Ausdrucke eine Definition zu liefe m, die den grammatischen Status des Tempus und seine besondere Funktion durch den Rekurs auf eine syntaktische Theorie zu erfassen vermag. In Kapitel 2 geht es in erster Linie urn das Tempussystem des Deutschen und urn die Probleme, die bei der Betrachtung der verschiedenen Formen auftreten. Ich diskutiere das Prasens, das Prateritum, das Futur und die Perfektkonstruktionen und beurteile ihren temporaIen Charakter, besonders im Hinblick auf die Erlauterungen aus Kapitel 1 und die dort gelieferte Definition. Die mit der Tempusbetrachtung auf das engste verbundenen grammatischen Bereiche des Aspekts und der ModaIitat werden dabei ebenfaIls gestreift, und schlieBIich sind auch eingebettete Satze, deren Interpretation in ganz besonderem MaI3e von den strukturellen Gegebenheiten abhangig ist, bereits Gegenstand der Darstel lung in diesem KapiteI. In Kapitel 3 widme ich mich dann der Syntax des Tempus. Nach einer knappen Illu stration der syntaktischen V oraussetzungen, die ich zur Grundlage meiner Ausfuhrungen mache, wende ich mich den Theorien Miirvet Enys (1987), Karen Zagonas (1989, 1991, 1992) und Tim Stowells (1993)* zu, die Tempus und seine Funktion auf der Basis syn taktischer Oberlegungen zu Struktur und Reprasentation temporaler Ausdrucke zu ana lysieren versuchen. Die Diskussion dieser drei Theorien gestaItet sich recht ausfuhrlich, da nur durch eine detaillierte Auseinandersetzung mit den jeweiligen Vorschlagen die ganze Bandbreite der relevanten Probleme, der angebotenen Losungen und der offen bleibenden Fragen deutlich gemacht werden kann. Zudem liefert besonders die Theorie Stowells, die als Erweiterung der Ansatze Enys und Zagonas zu betrachten ist, eine Fiille von Argumenten, die fur eine syntaktische Tempusanalyse sprechen. Ein Punkt unter vielen betriffi: die Interaktion aspektueller und temporaler Faktoren. Stowell macht die mit dem Ineinandergreifen dieser beiden Domanen verkniipften Probleme einem Lo- 1m Sommer 1992 prasentierte Tim Stowell den Teilnehmern der GLOW Summer School in seinem Kurs "The Syntax of Tense" seine syntaktische Analyse von Tempusphanomenen. Eine vollstandige schriftliche Ausarbeitung der Theorie steht jedoch noch aus. Ich orientiere mich daher bei meiner Darstellung an den Aufzeichnungen, die ich wahrend des Kurses in Gi rona/Spanien erstellte, und an einem ersten Arbeitspapier, das mir vorliegt.

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