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Die subjektive Dimension von Menschenrechten : Zu den Implikationen von Alltagsvorstellungen für die Politische Bildung PDF

290 Pages·2018·2.578 MB·German
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Bürgerbewusstsein Inken Heldt Die subjektive Dimension von Menschenrechten Zu den Implikationen von Alltagsvorstellungen für die Politische Bildung Bürgerbewusstsein Schriften zur Politischen Kultur und Politischen Bildung Herausgegeben von D. Lange, Hannover, Deutschland Bürgerbewusstsein bezeichnet die Gesamtheit der mentalen Vorstellungen über die politisch-gesellschaftliche Wirklichkeit. Es dient der individuellen Orientierung in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft und produziert zugleich den Sinn, der es dem Menschen ermöglicht, vorgefundene Phänomene zu beurteilen und handelnd zu beeinflussen. Somit stellt das Bürgerbewusstsein die subjektive Dimension von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Es wandelt sich in Sozialisations- und Lern- prozessen und ist deshalb zentral für alle Fragen der Politischen Bildung. Das Bür- gerbewusstsein bildet mentale Modelle, welche die gesellschaftlichen Strukturen und Prozesse subjektiv verständlich, erklärbar und anerkennungswürdig machen. Die mentalen Modelle existieren in Entstehungs- und Wirkungszusammenhängen mit der Politischen Kultur. Auf der Mikroebene steht das Bürgerbewusstsein als eine mentale Modellierung des Individuums im Mittelpunkt. Auf der Makroebene interessieren die gesellschaftlichen Bedingungen und sozialen Kontexte des Bür- gerbewusstseins. Auf der Mesoebene wird untersucht, wie sich das Bürgerbewusst- sein in Partizipationsformen ausdrückt. Die „Schriften zur Politischen Kultur und Politischen Bildung“ lassen sich the- matisch fünf zentralen Sinnbildern des Bürgerbewusstseins zuordnen: „Vergesell- schaftung“, „Wertbegründung“, „Bedürfnisbefriedigung“, „Gesellschaftswandel“ und „Herrschaftslegitimation“. „Vergesellschaftung“: Das Bürgerbewusstsein verfügt über Vorstellungen darüber, wie sich Individuen in die und zu einer Gesellschaft integrieren. Welche Vorstel- lungen existieren über das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft? Wie wird soziale Heterogenität subjektiv geordnet und gruppiert? „Wertbegründung“: Das Bürgerbewusstsein verfügt über Vorstellungen darüber, welche allgemein gültigen Prinzipien das soziale Zusammenleben leiten. Welche Werte und Normen werden in politischen Konflikten, gesellschaftlichen Auseinan- dersetzungen und ökonomischen Unternehmungen erkannt? Herausgegeben von Dirk Lange IPW-AGORA Politische Bildung Leibniz Universität Hannover Hannover Deutschland Weitere Bände in der Reihe http://www.springer.com/series/12208 Inken Heldt Die subjektive Dimension von Menschenrechten Zu den Implikationen von Alltagsvorstellungen für die Politische Bildung Inken Heldt Hannover, Deutschland Dissertation Universität Hannover, 2015 Bürgerbewusstsein ISBN 978-3-658-19431-4 ISBN 978-3-658-19432-1 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-19432-1 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2018 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informa- tionen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer VS ist Teil von Springer Nature Die eingetragene Gesellschaft ist Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany Meinen Eltern Inhaltsverzeichnis Abbildungs- und Tabellenverzeichnis ........................................................(cid:17).....(cid:20)(cid:20) 1 Einleitung ............................................................................................. 13 1.1 Ziel und Forschungsgegenstand ............................................... 13 1.2 Aufbau der Arbeit .................................................................... 16 1.3 Stand der Forschung ................................................................ 19 2 Theoretische Rahmung ....................................................................... 27 2.1 Konstruktivismus als erkenntnistheoretischer Interpretationsrahmen .............................................................. 27 2.2 Politikdidaktische Rekonstruktion als Forschungsmodell ....... 31 2.3 Alltagsvorstellungen als Erkenntnisinteresse ........................... 34 2.4 Spannungsfelder der Menschenrechtsbildung ......................... 38 2.4.1 ‚Menschenrechte‘ als Lerngegenstand ....................... 38 2.4.2 ‚Menschenrechtsbildung‘ im internationalen Diskurs 40 2.4.3 Lernziele und Inhalte: Kritische Anfragen ................. 45 2.4.4 ‚Bildungsziel‘ Menschenrechte? ................................ 47 3 Studiendesign und Methodik .............................................................. 51 3.1 Das Untersuchungsdesign ........................................................ 51 3.1.1 Qualitatives Untersuchungsdesign ............................. 51 3.1.2 Die zwei Phasen der Untersuchung ............................ 53 3.1.3 Sampling .................................................................... 56 3.1.4 Epistemologische und methodologische Einbettung .. 58 3.1.5 Forschungsethik ......................................................... 61 3.1.6 Strategien der Qualitätssicherung ............................... 62 3.2 Methoden der explorativen Vorstudie ..................................... 65 3.2.1 Das Fragebogendesign ............................................... 65 3.2.2 Durchführung der Befragung ..................................... 66 3.2.3 Datenauswertung der Fragebogenstudie ..................... 66 3.3 Methoden der Interviewstudie ................................................. 68 3.3.1 Das problemzentrierte Interview ................................ 68 3.3.2 Die Durchführung und Fixierung der Interviewgespräche..................................................... 69 3.3.3 Datenauswertung der Interviewstudie ........................ 70 3.3.4 Methodische Reflexion der Erhebungssituation ......... 70 8 Inhaltsverzeichnis 4 Das Varianzspektrum von Alltagsvorstellungen über Menschenrechte: Eine Exploration.................................................... 75 4.1 Ziel und Relevanz der explorativen Fragebogenstudie ............ 75 4.2 Ergebnisse der explorativen Datenanalyse .............................. 76 4.2.1 Deklarative Kenntnis kodifizierter Menschenrechte .. 76 4.2.2 Beschreibung von Menschenrechten .......................... 79 4.2.3 Handlungsmöglichkeiten ............................................ 84 4.2.4 Relevanzzuschreibung ................................................ 89 4.2.5 Die Situation der Menschenrechte in Deutschland ..... 93 5 Individuelle Vorstellungswelten: Drei exemplarische Fälle ............ 99 5.1 Ziel und Relevanz von Einzelfalluntersuchungen .................... 99 5.2 Porträt I - „Wenn die Minderheit leidet, ist das okay“ ........... 100 5.3 Porträt II - „Mich stört, dass das immer mit der NS- Vergangenheit in Verbindung gebracht wird“ ....................... 108 5.4 Porträt III – „Ich würde mich für Straßenhunde einsetzen“ ... 117 6 Der Begriff der Menschenrechte: Eine Analyse alltäglicher und wissenschaftlicher Sinnbildungen ............................................ 125 6.1 Ziel und Strukturierung .......................................................... 125 6.2 Drei lebensweltliche Begriffsauslegungen: Kurzfassung ...... 127 6.3 Gesetzesorientiertes Begriffsverständnis ............................... 129 6.3.1 Explikation der Alltagsvorstellungen ....................... 129 6.3.2 Kontrastierung mit einer wissenschaftlichen Perspektive ............................................................... 133 6.3.3 Diskussion ................................................................ 137 6.4 Moralorientiertes Begriffsverständnis.................................... 139 6.4.1 Explikation der Alltagsvorstellungen ....................... 139 6.4.2 Kontrastierung mit einer wissenschaftlichen Perspektive ............................................................... 145 6.4.3 Diskussion ................................................................ 147 6.5 Politikorientiertes Begriffsverständnis ................................... 151 6.5.1 Explikation der Alltagsvorstellungen ....................... 151 6.5.2 Kontrastierung mit einer wissenschaftlichen Perspektive ............................................................... 154 6.5.3 Diskussion ................................................................ 156 6.6 Zwischenbetrachtung ............................................................. 158 Inhaltsverzeichnis 9 7 Menschenrechte im Bürgerbewusstsein: Eine Typenbildung ....... 165 7.1 Ziel der Typenbildung ........................................................... 165 7.2 Verfahren der empirisch begründeten Typenkonstruktion..... 165 7.3 Eine Typologie von Alltagsverständnissen ............................ 171 7.3.1 Typ I: Menschenrechte als Vorschriften .................. 171 7.3.2 Typ II: Menschenrechte als Kodex prosozialen Verhaltens ................................................................ 177 7.3.3 Typ III: Menschenrechte als Instrument der Politik . 183 7.3.4 Typ IV: Menschenrechte als normativer Maßstab ... 186 7.3.5 Typenspezifische Ausgangspunkte einer Konzepterweiterung ................................................. 192 8 Der Transfer menschenrechtlicher Prinzipien auf den Alltagskontext .................................................................................... 199 8.1 Bezugnahmen auf Menschenrechte im Alltagskontext: Ziel und Erkenntnisinteresse .................................................. 199 8.2 Vorstellungen über den Zusammenhang von Menschenrechten und sozialen Gruppen ............................... 200 8.3 Vorstellungen über Diskriminierung als menschenrechtliches Alltagsproblem .................................... 201 8.3.1 „Ausländer nehmen unsere Arbeitsplätze“ – Diskriminierungen als Effekt von Frustration und Bedrohungsgefühlen ................................................. 202 8.3.2 „Einfach bei manchen Menschen verwurzelt“: Praxen der Diskriminierung als anthropologische Konstante ................................................................. 205 8.3.3 „Selbst Schuld“: Diskriminierung als Sanktion........ 207 8.3.4 „Weil sie ein geringes Ansehen haben“: Diskriminierung als Effekt gesellschaftlicher Ungleichheitsstrukturen ........................................... 212 8.4 Vorstellungen über Delinquenz als menschenrechtliches Alltagsproblem ...................................................................... 213 8.5 „Was zu tun wäre“: Lebensweltliche Handlungsvorschläge für ein menschenrechtliches Zusammenleben ....................... 216 8.5.1 „Sich anstrengen oder ausreisen“: Strategien der Responsibilisierung als Lösungsentwurf .................. 217 8.5.2 „Alles halb so schlimm“: Mangelnde Änderungserfordernisse als Erübrigung gesellschaftlicher Lösungsstrategien ........................ 226 10 Inhaltsverzeichnis 8.5.3 „Bessere Wertevermittlung und Therapie“: Bildungsarbeit und Selbstreflexion als Interventionsstrategie ............................................... 228 8.6 Implikationen für den Lerngegenstand .................................. 230 9 Fachdidaktische Anknüpfungspunkte ............................................. 23(cid:24) 9.1 Ziel und Relevanz .................................................................. 235 9.2 „Keine Ahnung, wie man genau darauf gekommen ist“ ........ 238 9.2.1 Die Begründungsfrage in Alltagsvorstellungen ....... 238 9.2.2 Der Capability Approach Martha Nussbaums .......... 239 9.2.3 Überlegungen zum Lerngegenstand ......................... 242 9.3 „Ich würde mit der ganzen Welt beraten“ .............................. 246 9.3.1 Einigungsprozesse über Menschenrechte ................. 246 9.3.2 Grundzüge der Diskursethik ..................................... 247 9.3.3 Überlegungen zum Lerngegenstand ......................... 250 9.4 „So richtig lohnt sich da Mitmachen nicht“ ........................... 256 9.4.1 Handlungserfordernisse in Schülerperspektive ........ 256 9.4.2 „The future of human rights“ von Upendra Baxi ..... 257 9.4.3 Überlegungen zum Lerngegenstand ......................... 261 10 Zusammenschau und Ausblick ........................................................ 267 11 Literaturverzeichnis .......................................................................... 277

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