Karin Fleschutz Die Stiftung als Nachfolgeinstrument für Familienunternehmen GABLER EDITION WISSENSCHAFT Karin Fleschutz Die Stiftung als Nachfolgeinstrument für Familienunternehmen Handlungsempfehlungen für die Ausgestaltung und Überführung Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Axel G. Schmidt GABLER EDITION WISSENSCHAFT Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. Dissertation Universität Trier, 2007 1. Auflage 2008 Alle Rechte vorbehalten © Gabler | GWVFachverlage GmbH, Wiesbaden 2008 Lektorat: Frauke Schindler /Britta Göhrisch-Radmacher Gabler ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.gabler.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbe- sondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. indiesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: Regine Zimmer, Dipl.-Designerin, Frankfurt/Main Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany ISBN 978-3-8349-1400-2 Meinen Eltern Geleitwort Mit Blick auf den in zahlreichen Familienunternehmen bevorstehenden oder sich bereits vollziehenden Generationswechsel haben bestimmte Gestaltungsformen des Generations- wechsels wie etwa die familieninterne Nachfolge, MBI und MBO oder der Verkauf an Dritte bereits recht viel Aufmerksamkeit in wissenschaftlichen und praxisorientierten Publikationen erhalten. Dem gegenüber findet die unternehmensverbundene Stiftung in der ökonomisch geprägten Literatur zu Familienunternehmen in der Regel lediglich dadurch Beachtung, dass auf die Stiftung als weitere mögliche Gestaltungsform hingewiesen wird. Im wissenschaft- lichen Schrifttum zum Stiftungswesen hingegen dominieren juristische Abhandlungen, die sich etwa mit steuer- oder erbrechtlichen Aspekten befassen. Daher sind wirtschaftswissenschaftliche Arbeiten rar, die eine Verbindung zwischen unternehmensverbundener Stiftung und dem Generationswechsel in Familienunternehmen herstellen. Insofern ist die von Frau Fleschutz verfasste Dissertation auch als eine Art interdisziplinärer Brückenschlag zu verstehen, indem sie unter Einbeziehung von Erkenntnissen aus anderen wissenschaftlichen Fachrichtungen die unternehmensverbundene Stiftung als Instrument zur Gestaltung der Nachfolge in Familienunternehmen in das Zentrum ihrer Untersuchung rückt. Ihr übergeordnetes Forschungsziel liegt darin, existierende Erkenntnislücken an der Schnitt- stelle zwischen Familienunternehmen und Stiftungswesen zu schließen und hier insbesondere die Frage zu beantworten, welche belastbaren Handlungsempfehlungen sich hinsichtlich der Ausgestaltung und Überführung der Stiftung auf der Basis theoretischer Überlegungen und selbst erhobener empirischer Erkenntnisse ableiten lassen. Insgesamt betrachtet leistet diese Schrift einen erheblichen Beitrag zur Schließung von Erkenntnislücken. Dies ist nicht zuletzt auf die umfangreichen und interessanten empirischen Befunde zurück zu führen, die mit außerordentlich hohem Aufwand unter Verwendung diverser empirischer Methoden erarbeitet wurden. Hier hat Frau Fleschutz ein Stück Pionierarbeit geleistet. Vor diesem Hintergrund wünsche ich dieser Arbeit die ihr gebührende Beachtung in Wissenschaft und unternehmerischer Praxis. Univ.-Prof. Dr. Axel G. Schmidt, Universität Trier Vorwort Die Unternehmensnachfolge zählt zu den erfolgskritischsten Momenten insbesondere für Familienunternehmen. Beinahe jedes fünfte Familienunternehmen steht in den kommenden fünf Jahren vor dieser Herausforderung. Die Stiftung ist eine der Möglichkeiten, die sich als Nachfolgelösung bietet und die auf Grund ihrer Vorzüge zunehmende Verwendung findet. Heutzutage existieren über 400 Beispiele stiftungsgetragener Unternehmen in Deutschland, von denen 25 Prozent in den letzten 10 Jahren initiiert wurden. Der Fokus bisheriger wissenschaftlicher Untersuchungen lag auf juristischen, insbesondere steuerrechtlichen oder erbrechtlichen Aspekten der unternehmensverbundenen Stiftung. Über die betriebswirtschaftliche Ausgestaltung von Stiftungslösungen bzw. den Überführungs- prozess mangelte es an Transparenz. Selbst in Gesprächen mit Vertretern stiftungsgetragener Unternehmen wurde deutlich, dass diesen häufig nur ihre eigene Lösung bekannt war und ihnen Vergleichsmöglichkeiten fehlten. Zielsetzung dieser Arbeit ist die Herleitung von Handlungsempfehlungen für die betriebs- wirtschaftliche Ausgestaltung einer Stiftungslösung und den Überführungsprozess. Dabei war es mir wichtig, eine möglichst große Vielfalt an Themen zu addressieren, mit denen sich Unternehmer bei der Gestaltung ihrer Lösung auseinandersetzen müssen. Um der Heterogenität der Zielsetzung einzelner Stifter und der Charakteristika der zu überführenden Unternehmen Rechnung tragen zu können, wurde eine differenzierte Auswertung der empirischen Ergebnisse vorgenommen. Die vorliegende Studie soll jedoch nicht nur eine Hilfestellung für Unternehmer sein, die sich mit der Option der Stiftung für ihr Unternehmen auseinandersetzen, sondern auch für Vertreter bestehender Stiftungslösungen, die diese kritisch hinterfragen bzw. optimieren möchten. Im August 2007 wurde die vorliegende Arbeit vom Promotionsausschuss der Universität Trier als Dissertation angenommen. Zu ihrem Gelinger haben die Unterstützung und die Anregungen, die ich von zahlreichen Personen erfahren habe, einen wichtigen Beitrag geleistet: Allen voran bin ich meinem Doktorvater Herrn Prof. Dr. Axel G. Schmidt zu großem Dank verpflichtet. Seine konstruktiv-kritische Hinterfragung meiner Arbeit, seine stetige und immerzu zeitnahe Unterstützung sowie seine motivierende und anspornende Art waren entscheidend für ihr Gelingen. Für die freundliche Übernahme des Zweitgutachtens danke ich Herrn Prof. Dr. Walter Schertler. Ohne den intensiven Austausch mit Vertretern unternehmensverbundener Stiftungen, stiftungs- getragener Unternehmen sowie Stiftern und Stiftungsexperten wäre die Entwicklung und empirische Fundierung meiner Hypothesen nicht möglich gewesen. Ihnen danke ich sehr für ihre Bereitschaft zu ausführlichen Gesprächen, dem Teilhabenlassen an ihren Erfahrungen und den konstruktiv kritischen Diskussionen. X Vorwort Zudem gilt mein Dank meinem Arbeitgeber The Boston Consulting Group (BCG), der die Rahmenbedinungen für diese Arbeit geschaffen hat. Ebenso danke ich der Friedrich-Naumann- Stiftung, deren Stipendiatin ich während dieser Zeit sein konnte. Viele Freunde und Kollegen haben mir während dem Entstehen dieser Arbeit unterstützend zur Seite gestanden – auch Ihnen danke ich sehr, sehr herzlich. Ein ganz besonderer Dank gilt Max, der mir den notwendigen Rückhalt gegeben und entscheidend dazu beigetragen hat, dass diese Zeit so wunderschön war. Meinen Eltern, die mich stets bedingungslos unterstützt, gefördert und ermutigt haben, widme ich diese Arbeit in tief empfundener Liebe und Dankbarbeit. Karin Fleschutz Inhaltsübersicht I Einleitung………………………………………………………………………………. 1 II Methodisches Vorgehen und Forschungsdesign…………………………………….. 19 III Grundlegende Begrifflichkeiten, konzeptioneller und theoretischer Bezugsrahmen… 41 IV Einzelfallstudien…………………………………………………………………….. 121 V Handlungsmöglichkeiten und Empfehlungen zur Ausgestaltung der unternehmensverbundenen Stiftung………………………………………………… 141 ………….. 265 VII Weiterreichende Aspekte……………………………………………………………. 331 VIII Schlussbetrachtung………………………………………………………………….. 367 Inhaltsverzeichnis Inhaltsübersicht........................................................................................................................XI Inhaltsverzeichnis..................................................................................................................XIII Abkürzungsverzeichnis.........................................................................................................XXI I Einleitung............................................................................................................................1 1 Einführung in das Forschungsthema und Diskussion seiner Relevanz............................1 2 Bisheriger Stand der Forschung.......................................................................................6 3 Ziel: Ableitung von Handlungsempfehlungen entlang von Leitfragen............................9 4 Realismus als wissenschaftstheoretischer Bezugsrahmen der Arbeit............................13 5 Struktur der Arbeit.........................................................................................................15 II Methodisches Vorgehen und Forschungsdesign............................................................19 1 Methodisches Vorgehen.................................................................................................19 2 Forschungskonzeption....................................................................................................22 3 Aussagekraft der Studie.................................................................................................27 3. 1 Kritische Betrachtung der Fallstudien-Forschung als Forschungsmethode...........27 3. 2 Reliabilität und Validität der Studie.......................................................................28 4 Datenerhebung...............................................................................................................28 4. 1 Bestimmung der Grundgesamtheit der uv. Stiftungen und ihrer Charakteristika..29 4. 2 Datenerhebung für die Stiftungslösungen und bei der Expertengruppe................30 4. 3 Datenerhebung bei Einzelfallstudien.....................................................................32 5 Materialaufbereitung......................................................................................................33 6 Datenauswertung............................................................................................................33 6. 1 Datenauswertung der Ist-Ausgestaltung.................................................................34 6. 2 Datenauswertung für die Ableitung der Handlungsempfehlungen........................34 6. 3 Faktorenanalyse als weiterführende Datenauswertung..........................................36 6. 4 Die Definition von Erfolg......................................................................................38