Die Verbrennungskraftmaschine Herausgegeben von Prof. Dr. Hans List Graz Band 9 Die Steuerung der' Verbrennungskraftmaschinen Springer-Verlag Wien GmbH Die Steuerung der Verbrennungskraftmaschinen Von Dr. techno lng. A. Pischinger Professor an der Technischen Hochschule Graz Mit 269 Textabbildungen Springer-Verlag Wien GmbH ISBN 978-3-211-80075-1 ISBN 978-3-7091-5054-2 (eBook) DOI 10.1007/978-3-7091-5054-2 Alle Rechte, auch das der Ubersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Copyright 1948 by Springer-Verlag Wien Urspriinglich erschienen bei Springer-Verlag Wien 1948. Vorwort. Die Steuerung des Ladungswechsels, das Anlassen und da::; Umsteuern von Ver brennungskraftmaschinen erfordern Baugruppen, die in vieler Hinsicht eine selbständige Bearbeitung im Rahmen eines größeren Werkes über Verbrennungskraftmaschinen recht fertigen. Ich bin dem Wunsche von Prof. Dr. LIST, diese Schrift abzufassen, nachgekommen und habe mich bemüht, die während meiner Tätigkeit in der Industrie, als Hochschul lehrer und als Leiter eines Forschungsinstitutes gewonnenen Erfahrungen so nieder zulegen, daß sie sowohl dem Studierenden als auch dem fortgeschrittenen Ingenieur zur Erweiterung seines Wissensgebietes verhelfen können. Um dem Buch den Charakter der Unmittelbarkeit niedergelegter eigener Erkenntnisse zu wahren, habe ich den Schwerpunkt der Ausführungsbeispiele im Gebiete des Fahr zeug- und Stationärmotors belassen, wogegen der theoretische Teil gleichermaßen auch für andere Sonderkonstruktionen gilt. Herr Oberingenieur Dr.-Ing. OTTO CORDIER hat mich bei der Bearbeitung durch Rechenarbeit und durch Mithilfe am Studium der Literatur tatkräftig unterstützt. Herr S. PACHERNEGG hat mir bei Durchsicht des Manuskriptes und bei der Bearbeitung der Abbildungen wertvolle Anregungen gegeben. Beiden Herren sei an dieser Stelle beson ders gedankt. Herrn Dr.-Ing. F. MRAMoR danke ich für die mühevolle Arbeit des Korrekturlesens. Ebenso danke ich den Firmen für die Bereitstellung des Bildstoffes. Graz 1947. A. Pischinger. Inbal tsverzeicbnis. Seite Einleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 A. Steuerzeiten, Steuerdiagramme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 B. Ventilsteuerung.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 13 I. Bauarten .................................................................... 13 1. Einteilung der Bauformen nach der Lage der Ventile und der Nockenwellen...... 14 a) Stehende Ventile........... ... .... ..... . .... ... ... . .......... . .. . .... . .. 14 b) Hängende Ventile....................................................... 16 (X) Senkrecht hängende Ventile ........................................... 19 ß) Geneigt hängende Ventile ............................................. 27 2. Einteilung der Bauformen nach der Zahl der Ventile je Kopf. . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 32 3. Einteilung der Bauformen nach der Anordnung der Zylinder . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 42 a) Mehrzylinder-Einreihenmotoren ........................................... 42 b) Mehrzylinder-Zweireihenmotoren .......................................... 43 (X) Motoren mit V-förmig angeordneten Zylindern .......................... 43 ß) Boxer-Motoren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 44 y) Einfach- und Doppelsternmotoren ...................................... 44 6) Mehrreihen- und Mehrfachsternmotoren ................................. 44 s) EinzylindermotoreIl. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. 44 4. Einteilung der Bauformen nach der Art des Übertragungsmittels ............... 46 II. Mechanik des Nockentriebes. . ... ... ... . ............ . .. .. . .... .... ... ... ... . .... 50 1. Drehzahl der Nockenwelle .................................................. 50 2. Bewegungsverhältnisse unter Zugrundelegung starrer Getriebeketten ............. 52 a) Näherungsverfahren durch punktweise Lösung ............................. 57 b) Exakte Lösungsverfahren ................................................ 59 (X) Nocken und durch Schwinge geführte Rolle............................. 60 ß) Nocken und gerade, mittig geführte Rolle .............................. 68 y) Nocken und gerade, außermittig geführte Rolle ......................... , 76 6) Nocken und gerade geführter Pilz ..................................... , 7!J s) Nocken und durch Schwinge geführte Gleitfläche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 80 C) Übertragungsglieder zwischen Nockensystem und Ventil........... . .. . . .. 83 3. Kräftespiel................................................................. 85 4. Richtlinien für den Entwurf des Nockentriebes ............................... 89 5. Bewegungsverhältnisse und Kräftespiel bei Berücksichtigung elastischer Defor- mationen im Übertragungsmittel ............................................ , 92 a) Der Öffnungsstoß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 93 (X) Genaue Betrachtungsweise unter Berücksichtigung der Druckschwingungen in der Stoßstange .................................................... 93 ß) Untersuchung der Verhältnisse bei Vernachlässigung der Druckschwingungen in der Stoßstange ..................................................... 98 b) lIydraulische Bewegungsübertragung ....................................... 101 111. Bauteile ....................................... ' ............................... 113 1. Ventilfedern ............................................................... 113 a) Kennlinie der Feder ..................................................... 113 b) Bestimmung der Federabmessungen ....................................... 115 (X) Ausführung einer Feder .................... ; ......................... 115 ß) Ausführung eines aus mehreren Federn bestehenden Federsatzes .......... 119 c) Festigkeitswerte ............................................ ' ............. 123 d) Schwingungen von zylindrischen Schraubenfedern ........................... 126 IX) Schwingungserregung, harmonische Analyse der Hubfunktion ............ 126 ß) Ableitung der Bewegungsgleichung und deren Lösung .................... 135 InhaltsverzeichniR. VII Seite 2. Ventile, Ventilsitze und Führungsbuchsen ..................................... 145 a) Baustoffe ............................................................... 147 b) Wärmeabfuhr ............................................................ 149 c) Formgebung ............................................................ 153 3. Nockenwelle und deren Antrieb .............................................. 161 a) Nockenwelle ............................................................. 161 b) Zahnräder .............................................................. 167 c) Ketten und Kettenräder.... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 171 4. Übertragungsgestänge zwischen Nockenwelle und Ventil ....................... 173 a) Piltstößel und Rollenstößel .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 173 b) Gleitschwinge, Rollenschwinge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 174 c) Stoßstangen (Stößelstangen) .............................................. 175 d) Ventilhebel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 175 IV. Schmierung der Steuerungsteile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 176 C. Schiebersteuerungen für den Ladungswechsel ......................................... 179 I. Überblick .................................................................... 179 II. Ausführungsbeispiele .......................................................... 185 1. Der Zweitaktmotor als Schiebermotor ........................................ 185 2. Der Burt-Mc-Collum-Schieber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 188 D. Steuerung des Anlaßvorganges ...................................................... 191 I. Zünddrehzahl ................................................................. 191 11. Anlaßwiderstände ............................................................. 192 111. Handandrehen ................................................................ 195 1. Kräftespiel, notwendiges Schwungmoment, Andrehhilfe ........................ 195 2. Andrehmittel und Grenze für das Handandrehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 200 IV. Anlassen mit Hilfe des Elektromotors .......................................... 203 V. Anlassen mit Druckluft oder Druckgas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 204 1. Kräftespiel mit Anlaßfüllung ................................................ 205 2. Ausführungsbeispiele ............................................... ; . . . . . . .. 206 a) Mechanisch gesteuerte Anlaßventile ........................................ 206 b) Pneumatisch gesteuerte Anlaßventile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 208 c) Rückschlagventile als Anlaßventile ........................................ 211 d) Anlaßgefäße ............................................................ 213 E. Umsteuerung ..................................................................... 216 I. Umsteuereinrichtung an Viertaktmotoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 217 1. Umsteuerdiagramm, Baugrundsätze, Bauelemente ............................. 217 2. Ausführungsbeispiele ........................................................ 219 H. Umsteuereinrichtungen an Zweitaktmotoren ...................................... 226 1. Umsteuerdiagramm, Bauelemente ............................................ 226 2. Ausführungsbeispiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 234 Schrifttum. . . . . . . ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 240 Einleitung. Die Steuerungseinrichtung l'i11Pr Verbrennungskraftmaschine hat den \Vechsel des Zylinderinhaltes (Ladungswechsell zwischen zwei Arbeitsspielen und den Be ginn des Energieumsatzes so zu lenken, daß der Arbeitsprozeß möglich~t wirt schaftlich und unter Abgabe hoher Leistung ablaufen kann. Unter \IVirtschaftlich keit ist hiebei nicht allein der \Virkungsgrad des Arbeitsumsatzes, sondern auch der Ausnützungsgrad des VVerkstoffes und spines Bearheitungsaufwandes zu ver stehel1. Die Ladung wird elltweder durch dip V(>rdrängerwirkung des Arbeitskolbens .des Motors selbst (Viertakt) oder durch hiezu vorgesehene Fördereinrichtungen (Pumpen oder Gebläse beim Zweitakt'l oder auch durch beide zusammen (aufge ladener Viertakt)in und aus den Arbeitszylinder geschoben. Die Verbindung des Zylinderinneren mit den Ein- und Auslaßleitungen wird dabei sinngemäß durch Absperrorgane freigegeben und unterbrochen. Als Absperrorgane dienen Ventile oder Schieber, als solcher im besonderen Fall der Kolben. I TIl einzelnen sind vorgesehen: 1. Einlaßorgane. Durch sie gelangt die Frischladung in den Arbeitszylinder. Bei allen gemi~chansaugenden .Motoren (Gas- und Vergasermotoren) ist außer dem Absperrorgan ein \Iischorgan (Vergaser, J\Iischventin vorhanden, das zum Teil baulich und in der Wirkung mlt ersterem vprbunden ist (MischvenÜl bei Gas-· motoren). In anderen Fällen tritt Luft und Brennstoff durch getrennte Organe ein (Dieselmaschine, Ottomotoren mit Brennstoffeinspritzung oder Gaseinblasungi. 2. Auslaßorgane. Diese geben den \Veg für die Abgase aus dem Zylinder frei. 3. Jlnlaßorgane. Si!:' werden nur bei Inbetriebnahme der Maschine betätigt, um hochgespannte Luft oder Gas als Treibmittel wahrend eines Teiles des Arbeits hubes in den Z vlinder zu leiten. \,T enn der Motor die für den Normalbetrieb not wendige ;\1indestdrehzahl erreicht hat, werden sie unter gleichzeitigem Umschalten der Steuerungsbewegungen auf den Normalbetrieb stillgesetzt. Bei elektrisch oder durch andere ·Maschinen ;;fremdangelassenen" Motoren entfallen diese Anlaß einrichtungen. 4. Zündpinrichtzmgen dienen zur Einleitung der Yernren nung bei Otto motoren. Die stoffliche Auft eilung des Gesamtwerkes, in dessen Rahmen dieses Heft er scheint, läßt eine Beschränkung der Erörterungen auf jene Fragen zu, die noch nicht an anderer Stelle ausführlich behandelt wurden. Über die Steuerungs- einrichtungen der Gasmaschinen und die dazugehörigen 1\lisch- und Regeleinrich tungen, sowie über Zündeinrichtungen wird eingehend in Heft 5 berichtet [4]. Ebenso sind die Einspritzorgane ausführlich in Heft 7 dieses VVerkes behandelt, so daß sich ein weiteres Eingehen auch darauf erübrigt [7J. Den Zündeinrich tungen von Ottomotoren mit Benzinbetrieb ist das Heft 6 dieses \Verkes vorbe halten [6J. List, Verbrennungskraftmaschine, H.9. Pischinger 2 Steuerzeiten, Stenerdiagrarnme A. Steuerzeiten, Steuerdiagramme. Der Ablauf des Arbeitsprozesses steht zeitlich im festen Zusammenhang mit der Bewegung des Kolbens, Demnach muß die Steuerbewegung zwangsläufig mit der Kolbenbewegung gekuppelt sein, Sie \vird, soferne nicht der Kolben selbst als Steuerorgan dient (ZweitaktJ, von der Drehbewegung der Kurbelwelle abgeleitet, rn Sonderfällen, wenn keine Kurbelwelle vorhanden ist, betätigt der Kolben selbst die Steuerorgane (z. B. Rammen und andereJ. Die kinematische Kette zwischen Kurbeltrieb und Steuerorgan ist fpst, wenn der Drehsinn des Motors unveränder lich ist und sinngemäß veränderlich~ wenn der Wotor umsteuerbar ist. Der Steuervorgang wiederholt sich nach jedem Arbeitsspiel : Beim Viertakt verfahren also nach je zwei Kurbelumdrehungen, welche die vier Hübe: Saug-, Verdichtungs-, Arbeits- und Ausschubhub beinhalten; beim Zweitaktverfahreu nach je einer l'mdrehung, wobei der Entlade- und Ladevorgang im Bereich der unteren Totpunktslage dps Kolbens zwischen Arbeits- uno Veroichtllngshl1h ah läuft. Abb. 1. Steuerdiagramm eines Zweitakt-Dieselmotors. OT obere Totlage der Kurbel. Aa Auslaß öffnet. UT untere Totlage der Knrhel. Az Auslaß schließt.. E" Einlaß öffnet. EB Einspritzbeginn. E: Einlaß schließt. EE Einspritzende Als Steuerzeiten oder Steuerdaten bezeichnet man jene Stellung der Kurbel welle, bezogen auf die obere oder untere Totpunktslage, bei der die Steuerquer schnitte geöffnet oder geschlossen werden. Bei Ventilsteuerung entspricht dies dem Beginn und dem Ende der Bewegung der Steuerorgane. Statt des "\Vinkels wird manchmal auch die Kolbenlage selbst in bezug auf den Totpunkt angegeben. Man pflegt gelegentlich, ähnlich wie im Dampfmaschinenbau, die Auf einanderfolge der Steuerzeiten im Steuerdiagramm festzulegen. Als Beispiel zeigt Stenerzeiten, Stc>uerdiagramme 3 Abb. 1 ein Diagramm für eine Zweitaktdieselmaschine. Auf dem Kurbelkreis um den Drehpunkt 0 sind die Kurbelstellungen bei Beginn und Ende des Steuervor ganges gezeichnet. Jede Kurbelstellung ist durch Angabe des Winkels a zu einer der beiden Totlagen gekennzeichnet. In Aa öffnet der Auslaß, in Ea der Einlaß. Bis zur Stellung Hz, bei der der Einlaß wieder schließt, sind beide Steuerquer schnitte zum Ausspülen und Laden offen. Az bedeutet den Schluß der Auslaß schlitze, EB und ER den Beginn und das Ende der Einspritzung. Die zu einer bestimmten Kurbelstellung (z. B. Ea in Abb. 1) gehörige Kolben steIlung findet man durch Bogenprojektion des Kurbelradius auf die Kolbenweglinie OT -UT mit der Schubstangenlänge 1 als Radius des Projektionsstrahles. Statt der Bogenprojektion kann die~äherungskonstruktion nach Brir [1] (Abb. 2) ange wendet werden, wonach der Schnittpunkt A' 'des von 0 nach 0' parallel verschobe nen Kurbelstrahis mit dem Kurbelkrei- orthogonal auf die Kolbenweglinie proji ziert wird. Der Ausgangspunkt des Kur- b f I stra hls 1' st um d]' e ,St reck e 00' = R- 2 2l im Sinne des Hingangs der Kurbel ver schoben. Der größte Fehler beträgt seihst bei kleinem Schubstangenverhältnis weniger als 1 v. J 1. Aus Tab. I kann unmittelbar der Kolbenweg x, bezogen auf den Hub 2R = 1, zu dem dazugehörigen Kurbel winkel für die Schubstangenverhältnisse zft ---- R 1 I, = - = ._. ., -, -, _. II --- .-\bh, 2, Ermittlung ues K.olbenweges ans L 3,-) 4 4,5 5 dem Kurbelwinkel. ?hherungsmethocle nach Brix.) entnolllmen werden [2]. Darin ist der Kolbenweg und der Kurbdwinkel für den Hingang von der oberen, für den Rückgang von der unteren Totpunktstellllng aus gezählt (Abb. t). Zvvischen den benachbarten Schllbstangenverhältnissen kann mit hinreichender Ge nauigkeit linear interpoliert werden. Die bekannte Gleichung für den Kolbenweg~ nach der die Tah. T für den Kurbelradius R = 0,5 herechnet wurde, lautet: + .r = R (I - coslX) I [I - lrl --- (AsinIXY] mit dem Pluszeichen für den Hingang, dem :Minuszeichen fiir den Rückgang. Für Viertaktmotoren wurde von ,"I!fag{/,' ein Diagramm nach Abb. ?) vorgeschlagen [3J. Fliebei ist der Kurbelkrejs zweimal nebeneinander gezei.chnet. Fm den Be rührungspunkt als Mittelplinkt ist ein weiterer Kreis geschlagen, der die Umfangs bewegung der Steuerwelle versinnbildlicht. Zusammengehörige Stellungen der mit den beiden VVellen umlaufenden Vektoren schneiden sich jeweils auf dem Kurbel kreis, weil dann für jede Stellung der Steuerwinkel gleich dem halben Kurbelwinkel ist und somit die Bedingung erfüllt ist, daß die Kreisfrequenz der Kurbelwelle doppelt so groß ist wie die der Steuerwel1e. Die Kolbenstellung findet man wie in Ahh. 1 oder Abb. Zangegeben.