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Die Stahlindustrie der Vereinigten Staaten von Amerika in ihren heutigen Produktions- und Absatz-Verhältnissen PDF

372 Pages·1905·13.019 MB·German
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Die Stahlindustrie der Vereinigten Staaten von Amerika in ihren heutigen Produktions- und Absatz-Verhaltnissen. Von Dr. Hermann Levy, Privatdozent der Nationalokonomie an der Universitlit Halle. Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH 1905. AAilllee RReecchhttee vvoorrbbeehhaalltteenn.. SSoo ffttcc oovveerr rreepprriinntt ooff tthhee hhaarrddccoovveerr 11ss tt eeddiittiioonn 11990055 ISBN 978-3-642-90037-2 ISBN 978-3-642-91894-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-642-91894-0 Vorwort. Als ich im April des J ahres 1904 nach den Vereinigten Staaten von Amerika reiste, hatte ich mir die Aufgabe gestellt, zu unter suchen, welche Fortschritte die amerikanische Industrie seit dem jiingsten Aufschwunge in der Fertigfabrikation und Weiter verarbeitung ihrer Rohstoffe gemacht babe. Ist doch die Frage, inwieweit die Neue Welt ihre ungeheuren Schatze an Rohstoffen selbst zu hochwertigen Fertigfabrikaten verarbeiten wird und unter welchen Kosten dies geschehen kann, das vielleicht bedeutsamste Problem der ganzen ,amerikanischen Gefahr". Schon nach kurzem Aufenthalt in Amerika erkannte ich, daB weder meine Zeit noch das zur Verfiigung stehende Material mir gestatten wiirde, jene Aufgabe in halbwegs befriedigender Weise zu bearbeiten. Dagegen schien es lohnend und moglich, die Produktions- und Absatzverhaltnisse eines bestimmten Gebietes der Industrie nach dieser Richtung hin zu untersuchen. Ich wahlte die Stahlindustrie. So viel tiber die amerikanische Stahlindustrie in letzter Zeit geschrieben worden ist - ich erinnere an die vortrefflichen Aufsatze von L. Glier -, eine systematische Be handlung ihrer Produktions- und Absatzverhaltnisse ist bisher noch nicht vorhanden. Der groBte Teil der Literatur hat sich mit rein finanziellen Problemen - vor allem bei der Besprechung des Stahltrusts - beschaftigt und die Probleme der Produktions und Absatzverhaltnisse nur als Nebenfragen behandelt. Das eng lische Buch von Jeans wiederum ist in erster Linie vom Stand punkte des Technikers aus geschrieben und kaum als Dokument na tionalokonomischer Wissenschaft anzusehen. Ein solches macht vor allem das Studium der geschichtlichen Entwicklung der Stahlindustrie notig. Man wird von dem Wissenschaftler verlangen, daB er, wenn auch nicht feststehende Gesetze, so doch gewisse I• - IV - Tendenzen aufdecke, denen die wirtschaftliche Entwicklung einer Industrie gefolgt ist und moglicherweise weiter folgen wird. Beide Momente sind bisher stark vernachlassigt worden. Amerikanische Wirtschaftsgeschichte muB tiberhaupt erst geschrieben werden. Das Interesse an der Gegenwart tiberwuchert in den Vereinigten Staaten den wissenschaftlichen Trieb, zu erforschen, wie das, was ist, geworden ist. Weiter mangelt der bestehenden Literatur tiber die ameri kanische Stahlindustrie das Streben, aus dem Gewirre der Details und Sonderstudien groBziigige, einheitliche Tendenzen der Ent wicklung herauszufinden. GewiB, es ist toricht zu glauben, daB man tiber ein Land oder tiber eine Industrie eines Landes, das sich noch so in der J ugendentwicklung befindet, allgemeingiiltige, feststehende Gesetze aufstellen kann. Aber diese ganz berechtigte Furcht soll nicht dazu fiihren, das Mosaik der einzelnen, als sicher festgestellten Tatsachen musterlos aneinanderzureihen, ohne daB auch nur der Versuch gemacht werde, den allgemeinen Entwicklungs tendenzen nachzusptiren, welche das Vorhandensein der losgelosten Erfahrungstatsachen bedingten. Wer aber mit dem !deale, die Masse der praktischen Er fahrungstatsachen zu einem wissenschaftlichen Organismus zu be leben, an das Studium einer amerikanischen Industrie herangeht, wird bald unter der Last seiner Aufgabe seufzen. Er wird finden, daB das geschichtliche Material hochst mangelhaft ist. Er wird weiter finden, daB es an Vorarbeiten auf wichtigen Gebieten fehlt, und daB vor allem eine streng wissenschaftliche Erorterung der einzelnen Probleme sich selten vorfindet. Ob es mir gelungen ist, jene zunachst sehr entmutigenden Schwierigkeiten zu tiberwinden, das muB ich dem wohlwollenden Urteil der Leser tiberlassen, vor allem derjenigen, welche jene Schwierigkeiten begreifen oder sie selbst kennen gelernt haben. Mir selbst bleibt bier nur noch iibrig, denjenigen zu danken, die mir in liebenswiirdiger Weise geholfen haben, meine Studien auszufiihren und meine Aufgabe, soweit es mir moglich war, zu losen. Zunachst danke ich zahlreichen Beamten der amerikanischen Regierung, welche mir in zuvorkommendster Weise Bibliotheken und teilweise auch bisher unveroffentlichtes Material zur Verftigung stellte. Vor allem verschiedenen Herren der Interstate Commerce Commission. Ferner vom Department of Commerce and Labour: v - Hon. Carroll D. Wright, Hon. J. R. Garfield, Hon. 0. P. Austin, Mr. E. D. Durand, Mr. F. Walker und Mr. Jacobson; vom U.S. Geological Survey: Dr. David T. Day; vom Census Bureau: Hon. S. N. D. North; von der Library of Congress: Hon. Worthington C. Ford. Ferner nenne ich die Namen derjenigen Beamten privater Stahlunternehmungen und derjenigen Fabrikanten, welche mich mit Informationen und Tatsachenmaterial unterstiitzt haben: von der United States Steel Corporation: Judge E. H. Gary und Mr. James Gayley, Vizeprasident der Corporation, beide in New York; Mr. A. C. Dinkey, Prasident der Carnegie Steel Com pany in Pittsburg; Mr. J. A. Topping, Prasident der American Sheet and Tinplate Company, ebenda; Mr. C. L. Miller, Prasident der American Steel and Wire Company, ebenda; von anderen Stahlgesellschaften: Mr. J. W. Townsend von der Cambria Steel Company, in Philadelphia, Mr. Wallace Rowe von der Pittsburg Steel Company in Pittsburg, von der Lakawanna Steel Company Mr. Farguhar und Mr. McKay in New York; von der Colorado Fuel and Iron Company Mr. E. S. Prentice in New York. Von einzelnen Fabrikanten bin ich fiir Informationen zu Danke ver pflichtet: Mr. Joseph Wharton in Philadelphia, Mr. E. Hewitt in New York, Mr. Stewart Wood und Mr. N. G. Taylor, beide in Philadelphia, Mr. W. L. Scaife, Mr. Ch. H. Read, Mr. F. C. Neale, samtlich in Pittsburg, und zahlreichen anderen. Besonders verpflichtet bin ich ferner dem ebenso liebens wiirdigen wie vielbewanderten Herausgeber des Iron Age, Mr. Charles Kirchhoff in New York. Ebenso dem bekannten Sekretar der American Iron and Steel Association: Mr. James M. Swank in Philadelphia, Mr. John Birkinbine, ebenda; auch Mr. E. B.V. Luty in Pittsburg, sowie Mr. A. 0. Bakert. SchlieBlich will ich auch noch die Bankfirma Ladenburg, Thalmann & Co. in New York erwahnen, ihren Chef, Herrn Thal mann, sowie auch vor allem Herrn W. Lieberoth, dessen Emp fehlungsbriefe mir auBerordentlich forderlich gewesen sind. Nun noch m einen aufrichtigen Dank fiir die liebenswiirdigen Bemiihungen des Herrn Bergrat a. D. und Reichstagsabgeordneten Georg Gothein. Er hat mir in freundlichster Weise durch Rat und Tat bei der Vollendung meines Buches beigestanden. All diesen Herren und noch manchen anderen nichtgenannten - VI danke ich hier aufs herzlichste flir die Miihe und Zeit, die sie m1r gewidmet haben. Ausdriicklich mochte ich erwahnen, daB die Behandlung der Ereignisse im allgemeinen nicht tiber das J ahr 1904 hinaus geht. Das statistische Material ist in der Regel den amtlichen Quellen oder den Berichten der American Iron and Steel Association entnommen. Wo keine anderen Quellen in den FuBnoten angegeben sind, konnen also diese genannten Quellen als zu Grunde liegend angenommen werden. Und somit ware denn das Buch reisefertig. Hermann Levy. Abkiirzungen. I. C. = Industrial Commission. Report A. I. St. A. = Report American Iron and Steel Association. Directory = Directory to the Iron and Steel Works. lnhaJtsverzei chnis. I. Die Nachfrage nach Stahl in den Vereinigten Staaten. . S. I-I8 Der Bedarf einst und jetzt. - Die heutigen Verbraucher von Stahl. - Der EinfiuB des landwirtschaftlichen Wohlstandes auf die Stahl industrie. ll. Die Rohproduktion . . S. 19-176 I. Die ersten Stadien der modernen Entwicklung . S. 19-47 Die Lage der alten Produktionszentren der Stahlindustrie. - Die ErschlieBung der neuen Erzlager am Lake Superior. - Frachten- schutz und Zollschutz in ihren Wirkungen auf die Entwicklung der Stahlindustrie diesseits und jenseits der Alleghenies. - Hoch konjunktur und Krisis zwischen 1870 und I88o. - Die Not wendigkeit einer Kostenminderung in den letzten 25 Jahren. 2. Forts c h r itt e u n d Verb i 11 i gun g en in den 1e t zt en 2 5 J a hren . . S. 47-75 Die ErschlieBung des Mesabi-Distriktes. - Die Verbilligung im Fordern und Transport der Erze. - Die Kohlenfrage. - Die Verbesserungen der Hochofentechnik und die Verbilligung der Roh eisenproduktion. 3· Die heutigen Produktionskosten . S. 75-119 Ursachen der Angliederung von Erz- und Kohlengruben an Hoch ofen. - Die Kosten der einzelnen Produktionselemente fiir den Stahltrust und die outsiders. - Die Maximal- und Minimalkosten des Bezuges von Eisenerz und der Roheisenproduktion. - Die Produktionskosten in verschiedenen Landesteilen: Riickgang der ostlichen Produktion; der Siiden; Illinois und der ferne Westen; Pittsburg als heutiger Standort der Roheisenerzeugung. 4· Die Rentabilitiitsverhiiltnisse in der Roheisen-Pro duktion . . S. II9-163 Preis- und Konjunkturschwankungen. - Der Roheisenmarkt: EinfluB der Corporation und des Syndikats. - Vergleich von Produktionskosten und Preisen. - EinfluB der Preise auf die Steigerung der Produktion und die Differenzierung der Produk tionskosten. - Die Chancen neuentstehender kombinierter GroB Unternehmungen. - Die Produktionspolitik des Trusts in der Roheisenerzeugung. - Das Export-Problem. - Die Grenzen der Weiterentwickelung. - Erschopfung der Erzlager, die Erzeugung von Thomas-Roheisen usw. 5· Die Herstellung von Rohstahl . S. 163-176 Verbesserungen und Verbilligungen. Bessemer- und Siemens- Martin-Verfahren. - EinfluB der verschiedenen Produktions prozesse auf die Entwicklung der Betriebskombination: Anteil der Corporation an der Bessemer- und HerdfiuBstahlerzeugung. - Ergebnisse. m. Fertigfabrikation . . S. 177-301 I. Die schweren Produkte . s. 177-232 a) Die Schienenindustrie: EinfiuB der Preisverhiiltnisse und Zolle auf die Entstehung der Industrie. - Die Fortschritte der Technik und die Kosten der Handarbeit. - Die Entwicklung der Betriebs- VIII kombination; die Konzentration der Schienenindustrie in wenige Unternehmungen. - Die Preisfestsetzungen. - Stellung der ein zelnen Unternehmungen im Schienenkartell. - Die Produktions kosten; die Exportfrage. - Die Aussichten fiir das Entstehen neuer Konkurrenz in der Schienenindustrie. - Die Zollfrage . S. 177-216 b) Baumaterial: Betriebskombination und Betriebskonzentration. - Die Bedeutung des Siemens-Martin-Prozesses. - Stellung des Trusts und der unabhangigen Unternehmungen . S. 216-222 c) Kniippel: Roheisenpreis, Kniippelpreis und die Stellung der reinen Werke; der Konvertierungskontrakt. - Langfristige Kon trakte; Stellung des Pools, - Verschiedenheiten in der Entwick lung der Betriebskonzentration in der Roheisenindustrie und in der Herstellung schwerer Walzprodukte . . S. 223-232 2. Die Drahtindustrie . . S. 232-266 (Zur Entwicklungsgeschichte der Betriebskombination): Das Ent- stehen der Drahtindustrie in den Vereinigten Staaten und die Wirkungen der Zollpolitik. - Die reinen und gemischten Werke zu Ende der achtziger Jahre. - Die Krisis der neunziger Jahre und die Entstehung des Drahttrusts. - Die Wirkungen des Stahl- trusts auf die Drahtindustrie: Kritik seiner Preispolitik; Konsum· tionseinschrankungen. - Die Betriebskombination unter den outsiders; heutige Lage. - Produktionskosten, Exportfrage und Zollpolitik. 3· Die WeiBblechindustrie . . S. 267-301 (Zur Frage der Erziehungszolle): Die Konsumtion von Weil3blech in den Vereinigten Staaten. - Der ProduktionsprozeB und die Kosten der Handarbeit. - Die Entwicklung seit 1891 und die Bedeutung der Zollpolitik fiir die Entfaltung der Industrie. - Die Krisis und ihre Wirkungen. - Der Trust; Kritik seiner Preispolitik. - Der Riickgang der Konjunktur seit 1902. - Die Produktionskosten und Dberschiisse. - Die Stellung der Steel Corporation und die Lage der outsiders. - Die Stellung der amerikanischen Weil3blechindustrie zu derjenigen des Weltmarktes: Die Lohnfrage; Das Exportp roblem; Ausfuhrpramien der Arbeiter. - Politik des Trusts gegeniiber der heimischen Konkurrenz. IV. Die moderne Entwicklung der Stahlindustrie und das Export- problem . S. 302-358 Bedeutung des heutigen Exportes und die Chancen seiner weiteren Ausgestaltung. - Die Lohn- und Arbeiterfrage. - Die Entwick- lung der industriellen Verhaltnisse in Ost- und Westpennsylvanien. - Bedeutung und EinfluB der Gewerkvereinsbewegung. - Die heimischen Absatzverhaltnisse. - Das Trustproblem: Beweggriinde fiir die Bildung von Trusts; Entstehungsgeschichte des Stahl- trusts; Ursachen fiir die E xistenzmoglichkeit monopolartiger Unternehmungen in der Stahlindustrie; die Chancen einer Weiter entwicklung monopolahnlicher Organisation: Grenzen der Produk- tions- und Preispolitik des Trusts; Bedeutung und EinftuB der Dberkapitalisation. - Eventuelle Folgen einer Anderung in der amerikanischen Zollpolitik. - Die Stellung der alten Kultur- lander zu der amerikanischen Konkurrenz. - SchluB. I. Die Na chfrage nach Eisen und Stahl. Das Zeitalter des Stahls, das in dem letzten Drittel des ver- Einleitung. flossenen J ahrhunderts machtvoll in allen KulturHi.ndem eingesetzt hat, findet heute in den Vereinigten Staaten von Amerika seinen bedeutsamsten Reprasentanten. Die Vereinigten Staaten iiber- fliigeln alle Lander der Welt in der Erzeugung von Roheisen und Stahl und der zur Herstellung jener Produkte in erster Linie be notigten Rohstoffe : Eisenerz und Kohle.1) Bis zum Ende der achtziger Jahre hatte sich GroBbritannien der Vorherrschaft unter den Stahl produzierenden Landem riihmen konnen. Seit jener Zeit muBte es diese Stellung an die Vereinigten Staaten abtreten und heute ist GroBbritannien in seiner Roheisen und Stahlproduktion an die dritte Stelle geriickt, da das Deutsche Reic' die englische Stahlproduktion iiberfliigelt hat. Der produktiven Dberlegenheit der amerikanischen Stahl industrie in der heutigen Weltwirtschaft entspricht die wach sende Bedeutung, welche jener Industriezweig innerhalb der ameri- 1) Nach Report A. I. St. A. 1904, S. 93 betrug die Produktion in Tons von 2204 Pounds (im Jahre 1903): Land Eisenerz Kahle Roheisen Stahl V ereinigte S taat en 35 019 308 319 o68 229 18 009 2S2 14 534 978 GroBbri tannien 13 7!5 645 230 334 469 8 811 204 5 134 101 Deutschland 21230639 I62 3I2 07S 10085634 880I SIS Frankreich S 003 782 35 002 992 2 827 668 I 905 000 Nach derselben Veriiffentlichung betrug der Antell der amerikanischen Produktion an der der Welt beim: Eisenerz 34,7! 0/0, Kohle 33,65 Ofo, Roheisen 38,80 °J0, Stahl 40,93. Es sind jedoch diese Zahlen teilweise das Ergebnis von Schatzungen und daher nur als approximativ zu betrachten. Levy, Stahlindustrie. 1 2 kanischen Volkswirtschaft genieBt. Von den vier groBen In dustriegruppen, welche nach dem Zensus vom Jahre rgoo eine J ahresproduktion im Wert von mehr als einer Milliarde Dollar herstellten, nahm die Produktion von Eisen und Stahl und der aus diesen Stoffen verfertigten Produkte die zweite Stelle ein. Sie hatte damit die Textilindustrie iiberfliigelt, welche noch im Jahre r8go den Anspruch auf jenen Platz behauptet hatte. Sieht man von der Nahrungsmittelindustrie ab, welche die Schlacht hausindustrie, die Miihlenindustrie und ahnliche Industrien um faBt, so steht die Herstellung von Stahl und Eisen heute in den Vereinigten Staaten als diejenige lndustrie da, deren Jahreserzeu gung einen hoheren Wert reprasentiert als irgend ein anderer Zweig des weiter verarbeitenden GewerbefleiBes.1) So rangiert sich heute die amerikanische Stahlindustrie so wohl welt- als volkswirtschaftlich in die Front der industriellen Produktion. Die Wirkungen jener Stellung von zunehmender Aus dehnung sind die gewesen, daB jene lndustrie sowohl auf dem intemationalen wie auf dem amerikanischen Markte an EinfluB auf den allgemeinen Gang des Wirtschaftslebens stark gewonnen hat. Der EinfluB auf den Gang des Weltmarkts nahm zu, in dem MaBe wie die Vereinigten Staaten von einem Importland zum Exporteur von Eisen und Stahl wurden. Der steigende Ein fluB der heimischen Stahlindustrie auf den Gang der na tionalen Wirtschaftsverhaltnisse andererseits war die natiirliche Folge des rapiden Anwachsens der Industrie; eines Anwachsens, welches teils durch Befriedigung der neuentstehenden Nachfrage geschah, teils auf die Eroberung des schon bestehenden, aber bisher vom Auslande ganz oder teilweise versorgten heimischen Marktes zuriickzufiihren war. Die Wichtigkeit der Eisen- und Stahlindustrie im Gefiige des amerikanischen Wirtschaftslebens drangt sich jedem, der ein- 1) Vgl. Census von I900, Manufactures, Part I, Washington I902 (spater abgekiirzt Manufactures I), S. CXLV. Darnach betrug der Wert der jahrlichen Produktion in 1000 Dollar in der xgoo x8go r88o Nahrungsmittelindustrie 2 277 702 I 636 I97 I I7I 165 Textilindustrie I 637 484 I 26I 672 97I 274 Eisen- und Stahlindustrie (u. deren Produkte) I 793 490 I I44 056 659 4I I Holz- und Holzwarenindustrie I 030 906 877 954 489 368 Diese lndustriegruppen werden unterschieden von a) Landwirtschaft und b) Bergwerksproduktion. tJber b) vgl. Zensus, Manufactures I, S. XXXIV.

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