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Die Sonnenkorona: Beobachtungen der Korona 1939–1949 PDF

268 Pages·1951·19.361 MB·German
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LEHRBÜCHER UND MONOGRAPHIEN AUS DEM GEBIETE DER EXAKTEN WISSENSCHAFTEN ASTRONOM! SCH-GEOPHYSIKALI SCHE REIHE BAND IV DIE SONNENKORONA I BEOBACHTUNGEN DER KORONA 1939-1949 VON M. WALDMEIER PROFESSOR AN DER EIDG. TECHN. HOCHSCHULE UND AN DER U~IVERSITÄT ZÜRICH Springer Basel AG 1951 Nachdruck verboten. Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen und der Reproduktion auf photostatischem \Vege oder durch Mikrofilm, vorbehalten Copyright 1951 by Springer Basel AG Ursprünglich erschienen bei Verlag Birkhäuser AG., Basell951. Softcover reprint of the bardeover 1st edition 1951 ISBN 978-3-0348-6924-9 ISBN 978-3-0348-6923-2 (eBook) DOI 10.1007/978-3-0348-6923-2 5 VORWORT Nachdem die vom Verfasser seit 1938 ohne größere Unterbrechung fort geführten Koronabeobachtungen sich nunmehr über einen vollen elfjährigen Zyklus der Sonnenaktivität erstrecken, ist die Zeit gekommen, die Beobach tungen und die daraus abgeleiteten Resultate zu veröffentlichen. Zahlreiche Einzelergebnisse über die Sonnenkorona sind in den vergangeneu Jahren in Zeitschriften publiziert worden. Hier stehen weniger die Ergebnisse einzelner Untersuchungen zur Diskussion, sondern vielmehr die Ergebnisse, welche sich auf das gesamte Beobachtungsmaterial beziehen, also das Verhalten der Korona in bezug auf die Intensität der Emissionslinien, die Form und die Struktur, sowie deren Variationen innerhalb des elfjährigen Zyklus. Da mit der Erfüllung unseres Programms über einen elfjährigen Zyklus unsere Koronabeobachtungen zu einem gewissen Abschluß gekommen sind, sollen hier die Beobachtungen und ihre Ergebnisse der Fachwelt zugänglich gemacht werden. Das ganze Werk wird drei Bände umfassen. Der vorliegende erste Band enthält die Beobachtungen, der zweite Band zur Hauptsache die statistische Auswertung derselben sowie die Resultate zahlreicher weiterer Untersuchungen, für welche das benutzte Beobachtungsmaterial nicht in ex tenso publiziert werden kann, und der dritte Band soll in Form einer Mono graphie eine umfassende Darstellung unserer heutigen Kenntnisse über die Physik der Korona geben. Das dem Verfasser zur Verfügung stehende Personal gestattet keine er schöpfende Bearbeitung des vorliegenden Beobachtungsmaterials innert nütz licher Frist. Aus diesem Grunde wird im zweiten Band nur eine beschränkte Zahl von Problemstellungen ihre Bearbeitung finden. Zahlreiche Probleme, welche auf Grund des vorliegenden Beobachtungsmaterials ihre Lösung finden könnten, mußten aus Zeit- und Personalmangel vorläufig zurückgestellt wer den. Dieser Umstand hat den Verfasser in erster Linie bewogen, das ganze Beobachtungsmaterial zu publizieren, um dadurch die Fachkollegen in die Lage zu setzen, an Hand desselben die noch offenen oder sich erst aus der weiteren Entwicklung ergebenden Fragen selbst zu beantworten. Auf diese Art ist nicht nur ein schnellerer Fortschritt der Koronaforschung zu erwarten, sondern es ist auch zu hoffen, daß dadurch das Material vollständiger ausgeschöpft werde, als dies durch ein einzelnes Observatorium allein möglich ist. Beim Abschluß des vorliegenden Bandes dankt der Verfasser Herrn Ing. E. HusMANN für die vorzügliche Ausführung der graphischen Arbeiten, welche im wesentlichen den Inhalt des ersten Bandes darstellen. Einen besonderen Dank spreche ich der <(Stiftung für wissenschaftliche Forschung an der Uni versität Zürich)> aus, welche durch eine Subvention die Herausgabe des vor- 6 Vorwort liegenden Bandes ermöglicht hat. Schließlich danke ich dem Verlag Birkhäuser, daß er dieses spezielle Werk übernommen und in bester Ausstattung heraus gebracht hat. Mein Dank gilt aber auch all denen, welche es mir durch ihre Unterstützun gen in den Jahren 1937/38 ermöglicht haben, mein Vorhaben zu realisieren: Herrn Prof. Dr. W. BRUNNER, Direktor der Eidgenössischen Sternwarte, mei nem damaligen Vorgesetzten und Amtsvorgänger, Herrn Prof. Dr. A. RoHN, dem damaligen Präsidenten des Schweizerischen Schulrates, Herrn Prof. Dr. P. KARRER, dem damaligen Präsidenten der Stiftung für wissenschaftliche Forschung an der Universität Zürich, Herrn Dr. B. LYOT, Astronome titulaire a l'Observatoire de Meudon, Herrn Dr. A. CouDER, Optisches Institut Paris, und der Direktion der optischen Werke Kern & Cie., Aarau. Mein herzlichster Dank aber gilt meiner lieben Frau, Dr. ANNI W ALDMEIER BROCKMANN, welche von Anfang an bei den Arbeiten auf dem Aroser Obser vatorium mit dabei war und durch ihre selbstlose und aufopfernde Mitarbeit, anfänglich unter primitiven, später oftmals unter sehr schwierigen Bedingun gen, meine Forschungsarbeit überhaupt erst in ersprießlicher Art ermöglicht hat. Zürich, Eidg. Sternwarte, Oktober 1949. M. WALDMEIER 7 INHALTSVERZEICHNIS Vorwort . 5 Einleitung 9 Das astrophysikalische Observatorium Arosa 11 Der Koronagraph 12 Das Spektroskop 20 Das Beobachtungsprogramm 22 Intensitätsschätzungen und Kalibrierung . 24 Erläuterungen zu den Koronadiagrammen 28 Koronadiagramme . . . . . . . . . . . 31 Veröffentlichungen über Koronabeobachtungen 1939-1950. 269 Herrn BERN ARD LYOT Paris-Meudon gewidmet 9 EINLEITUNG Als der Verfasser im Jahre 1938 mit den Koronabeobachtungen begann, entsprach es ganz der Tradition der Eidgenössischen Sternwarte, auf welcher die Sonnenflecken und -fackeln, die Protuberanzen, Filamente und Eruptionen seit vielen Jahrzehnten fortlaufend beobachtet und die Beobachtungen sta tistisch ausgewertet werden, daß auch die Koronabeobachtungen fortlaufend nach einem bestimmten Programm nach Möglichkeit täglich durchgeführt wur den. Diese Untersuchungen sollten Aufschluß geben über die örtlichen und zeit lichen Variationen der Intensität der koranalen Emissionslinien, insbesondere über die Variation mit der heliographischen Breite, mit dem Abstand vom Sonnenrand, mit dem elfjährigen Zyklus der Sonnenaktivität und über den Zusammenhang der koranalen Emissionen mit den übrigen Manifestationen der Sonnenaktivität (Flecken, Fackeln, Protuberanzen, Eruptionen). Dies war eine ganz neue Zielsetzung, indem über die aufgeworfenen Fragen damals noch gar nichts bekannt gewesen war. Es war aber auch ein weitgespanntes Programm, indem die angeschnittenen Fragen für ihre definitive Beantwortung ein homo genes, sich lückenlos über einen vollständigen elfjährigen Zyklus erstreckendes Beobachtungsmaterial erforderten. Dieses zu beschaffen war somit die Haupt aufgabe des Aroser Observatoriums. Nachdem zunächst eine geeignete Methode ausprobiert werden mußte, konnte mit Beginn des Jahres 1939 mit den regel mäßigen Beobachtungen begonnen werden. Seither sind dieselben mit unver änderter Apparatur, mit unveränderter Methode und vom gleichen Beobachter bis auf den heutigen Tag weitergeführt worden. Kurz vor Beginn unserer regel mäßigen Koronabeobachtungen war das Sonnenfleckenmaximum (April1937) überschritten worden. Nachdem im Mai 1947 ein weiteres Sonnenfleckenmaxi mum erreicht worden war, befinden wir uns heute wieder an derselben Stelle des elfjährigen Zyklus wie beim Beginn unserer Beobachtungen. Der vorliegende Band enthält die Beobachtungen bis Ende März 1949. Das statistische Pro gramm läuft zur Zeit noch weiter, und es ist beabsichtigt, zu gegebener Zeit das weiterhin gewonnene Beobachtungsmaterial als eine Fortsetzung der vor liegenden Veröffentlichung zu publizieren. Unmittelbar vor Kriegsausbruch hatte der Verfasser (1) 1) auf einen mög lichen Zusammenhang zwischen gewissen Erscheinungen der Korona und erd magnetischen und ionosphärischen Stürmen aufmerksam gemacht, der später von den kriegführenden Ländern, welche sich genötigt sahen, zur Aufrecht erhaltung der drahtlosen Nachrichtenübermittlung einen Funkberatungs- und -prognosendienst einzuführen, zum Anlaß genommen wurde, um Koronabeob- 1) Die in Klammern gesetzten Zahlen beziehen sich auf die entsprechenden Nummern des Publikationenverzeichnisses (S. 269). 10 Einleitung achtungen in den Dienst der Funkprognosen zu stellen. So wurden nach dem vom Verfasser entwickelten Programm ab August 1942 an einem amerikani scheiJ. Observatorium Koronabeobachtungen ausgeführt für das Central-Radio Propagation-Laboratory, Washington, ab 1943 an einem von der deutschen Luftwaffe entwickelten Observatorium, ferner an einem damals ebenfalls in dem Machtbereich der deutschen Luftwaffe stehenden französischen Obser vatorium. Von 1948 an wurde dasselbe Programm auch von einem österreichi schen, noch während des Krieges von der deutschen Luftwaffe errichteten Observatorium übernommen. Die von den fünf existierenden Koronabeobachtungsstationen (Arosa [Schweiz], Climax [USA.], Kanzelhöhe [Österreich], Pie du Midi [Frankreich], Wendelstein [Deutschland]) erhaltenen Koronabeobachtungen werden seit 1947 fortlaufend in dem von der Eidgenössischen Sternwarte Zürich herausgegebenen « Quarterly Bulletin on Solar Activity» publiziert. Von der Station Arosa wer den allerdings nur die Beobachtungen der Koronalinie 5303 A publiziert, und auch diese nicht vollständig, so daß in dem vorliegenden Band auch für die Zeit ab 1947 auf eine vollständige Publikation des Beobachtungsmaterials nicht ver zichtet werden konnte. Als der Verfasser sich im Jahre 1938 der Koronaforschung zugewandt hatte, war die Korona eine in allen Teilen höchst rätselhafte Erscheinung. Wenig war bekannt über ihre Dichte, nichts über ihren physikalischen und kinematischen Zustand, über ihre Temperatur und ihre chemische Zusammensetzung; keine der koronalen Emissionslinien hatte ihre Identifikation gefunden. Da damals auch die Theorien kein Licht in das Gewirr der koronalen Rätsel zu werfen vermochten, spielte die Korona lange Zeit die Rolle eines lusus naturae, eines mehr merkwürdigen und schmuckhaften als interessanten Anhängsels der Sonne. Erst mit der rasch einsetzenden Aufklärung ihrer physikalischen Natur wuchs die Bedeutung der Korona. Ihre auf eine Million Grad erhitzten Gase sind die heißeste Materie, die unserer Beobachtung zugänglich ist. Durch ihre hohe Temperatur ist die Korona die Quelle einer intensiven ultravioletten und Röntgenstrahlung, damit auch die Ursache für die Ionosphäre und der eigent liche Träger der solar-terrestrischen Beziehungen. Durch ihre hohe Temperatur ist sie aber auch die Quelle der solaren Radiowellen und steht sie in enger Beziehung zur Entstehung der kosmischen Strahlung. So nimmt heute die Korona unter den solaren Erscheinungen eine zentrale Stellung ein. Die Existenz von «Radiosternen» zeigt überdies, daß das Koronaphänomen, das vorerst nur bei der Sonne erforscht werden kann, nicht ein Privileg dieser allein ist, sondern eine allgemeine Erscheinung der Sternatmosphären bildet und bei vielen Sternen in noch weit stärkerer Entwicklung auftritt als bei der Sonne.

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