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Die Sonne, Stern unserer Erde PDF

296 Pages·1996·13.414 MB·German
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KENNETH R. LANG Die SONNE, Stern unserer Erde Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH Kenneth R. Lang Die SONNE, Stern unserer Erde Übersetzt von Anita Ehlers Mit 133 Abbildungen davon 61 in Farbe Springer Professor Kenneth R. Lang Department of Physics and Astronomy Robinson Hall Tufts University Medford, MA 02155, USA Übersetzerin Anita Ehlers Riedener Weg 60 D-82319 Starnberg Umschlagbild: Die Sonne, aufgenommen durch ein Röntgenteleskop bei der Yohkoh Mission der ISAS, Japan. Das Teleskop wurde zur Verfügung gestellt durch das Lockheed Palo Alto Labo ratory, das National Astronomical Observatory, Japan, und die Universität Tokyo, mit Unter stützung der NASA und ISAS. Titel der amerikanischen Originalausgabe: Sun, Earth and Sky © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1995 ISBN 978-3-662-06683-6 ISBN 978-3-662-06682-9 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-06682-9 Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Lang, Kenneth R.: Die Sonne, Stern unserer Erde / Kenneth R.Lang. Übers. von Anita Ehlers. Berlin ; Heidelberg ; New York ; Barcelona; Budapest ; Hongkong ; London ; Mailand ; Paris; Santa Clara ; Singapur ; Tokio: Springer, 1996 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Ein zelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bun desrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmun - gen des Urheberrechtsgesetzes. © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1996 Ursprünglich erschienen bei Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 1996. Softcover reprint of the hardcover 1s t edition 1996 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daß solche Na men im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Hersteller: c.-D. Bachern, Heidelberg Schutzumschlaggestaltung: Design Concept, Emil Smejkal, Heidelberg © für den Liedtext »Here comes the Sun« auf S. VI: 1969 Harrissongs,Ltd. Reproduktionen der Halbtonabbildungen: Schneider Repro GmbH, Heidelberg Datenkonvertierung, Reproduktion der Strichabbildungen SPIN: 10478190 55/3144 - 543210 - Gedruckt auf säurefreiem Papier Julia Sarah Lang gewidmet Here comes the Sun. Here comes the Sun and I say It's alright. Little darling, it's been a long, cold, lonely winter. Little darling, it feels like years since it's been here. Here comes the Sun. Here comes the Sun and I say It's alright. Little darling, the smiles returning to their faces. Sun, Sun, Sun, Here it comes. George Harrison Vorwort Dieses Buch wurde für meine Tochter Julia geschrieben: Ihre Liebe und ihr Beistand gaben mir Kraft. Es ist eine Freude zu sehen, wie Julia bei allem, was sie umgibt, den Einzelheiten Beachtung schenkt. Kinder und andere neugierige Menschen nehmen Welten wahr, die für die meisten von uns un sichtbar sind. Dieses Buch beschreibt einige dieser unsichtbaren Welten, vom verbor genen Sonneninneren bis zu der durchsichtigen Erdatmosphäre. Wir konn ten sie entdecken und erforschen, weil das Raumfahrtzeitalter eine Erweite rung unserer Sinne ermöglichte. Noch vor einem halben Jahrhundert konnten Astronomen den Kosmos nur im sichtbaren Licht wahrnehmen. Die moderne Technologie hat unsere Wahrnehmungsfähigkeit erweitert; mit ihrer Hilfe erfassen wir die unsicht baren Bereiche der subatomaren Teilchen, Magnetfelder, Radiowellen, Ultra violett- und Röntgenstrahlung. Sie erweitert und schärft unsere Sicht der Sonne und liefert eine vollständigere Beschreibung der Umwelt der Erde. Ein wunderbarer neuer Kosmos entfaltet und eröffnet sich uns, weil uns neuartige Instrumente Augen geben, die uns sehen lassen, was unsichtbar ist, und Hände, die uns berühren lassen, was wir nicht fühlen können. Riesige Radioteleskope stimmen sich jetzt auf die Sonne ein und hören ihr selbst an Regentagen zu. Teleskope auf Satelliten, etwa an Bord von Yohkoh, dem »Sonnenstrahl«, beobachten unser Tagesgestirn von außerhalb der absorbierenden Atmosphäre und gewinnen genaue Röntgenbilder einer für uns unsichtbaren Sonne. Raumschiffe erforschen die unsichtbaren sub atomaren Teilchen und Magnetfelder auch ganz direkt; so hat das Raumschiff Ulysses beispielsweise kürzlich zum ersten Mal den Bereich über den Polen der Sonne erkundet, und die bewunderungswürdigen Voyager-Sonden ha ben vielleicht sogar den verborgenen Rand des Sonnensystems erreicht. Meine Kollegen haben mir großzügig ihre von der Erde oder aus dem Raum aufgenommenen Lieblingsbilder zur Verfügung gestellt. Das Buch enthält viele graphische Darstellungen, die jeweils neue Einsichten ermögli chen. Jedes Kapitel beginnt mit einem Werk der modernen Kunst, das zeigt, wie Künstler die mystischen und übernatürlichen Aspekte der Sonne sehen oder wie die wechselnde Beleuchtung durch das veränderliche Sonnenlicht die Sichtweise beeinflußt. Diese Bilder zeigen uns die Sonne in einem ande ren Licht; sie wärmt uns das Herz, erhellt unsere Tage und heizt unseren wunderbaren, von Leben strotzenden Planeten Erde. Dieses Buch beschreibt eine faszinierende Entdeckungsreise und be richtet von über einem Jahrhundert außerordentlicher Leistungen. Unsere VIII Vorwort Reise beginnt tief im Sonnen inneren, wo Kernreaktionen ablaufen. Hier stößt Antimaterie, die beim Verschmelzen von Atomkernen entstand, mit der ihr entsprechenden Materie zusammen; der Zusammenstoß vernichtet sie und verwandelt sie in einen Hauch reiner Strahlungsenergie, wie sie die Sonne leuchten läßt. Auch Neutrinos entstehen im Sonnenkern; sie durchlaufen mühelos so wohl die Sonne als auch die Erde. In jeder Sekunde durchqueren Milliarden der geisterhaften Neutrinos jeden von uns. Gewaltige unterirdische Neu trinodetektoren ermöglichen uns einen Blick in den innersten Kern der Sonne, in dem die Energie erzeugt wird, und doch zählen wir immer zu we nig Neutrinos. Entweder strahlt die Sonne nicht so, wie wir vermuten, oder wir irren uns, wenn wir meinen, wir wüßten, was ein Neutrino ist. Gegen wärtig vermutet man, Neutrinos hätten eine Identitätskrise; vielleicht ver wandeln sie sich in eine Form, die wir nicht aufzuspüren wissen. Heute können wir die äußeren Schichten der Sonne gleichsam abschälen und in ihr Inneres sehen, indem wir ihre weithin spürbaren pochenden Be wegungen beobachten. Schwingungen der Oberfläche, verursacht durch Schall, der in der Sonne gefangen ist, verraten uns, woraus das Sonneninnere besteht. Die sogenannte Helioseismologie ermöglicht es, die Rotationsrate des Sonneninneren zu messen; das Innere rotiert jedenfalls in äquatornahen Schichten langsamer als erwartet. Dann sehen wir die Sonne als magnetischen Stern. Seine sichtbare Ober fläche ist übersät mit dunklen kalten Bereichen, sogenannten Sonnen flecken, in denen starker Magnetismus einen Teil des nach außen gerichte ten Wärme-und Energiestroms erstickt. Die Sonnenflecken sammeln sich in der Regel in bipolaren Gruppen, die durch Magnetbögen verbunden sind und die äußere Atmosphäre der Sonne formen und zusammenhalten. Die Anzahl der Sonnenflecken schwankt etwa alle elf Jahre von einem Maximum zu einem Minimum und wieder zurück zu einem Maximum; die meisten Formen der Sonnentätigkeit schwanken in Übereinstimmung mit diesem magnetischen Sonnenfleckenzyklus. Im weiteren Verlauf der Reise entdecken wir, daß der scharfe sichtbare Sonnenrand eine Täuschung ist. Die Sonne wird von einem dünnen heißen Gas eingehüllt, der sogenannten Korona, die nie in Ruhe ist. Sie brodelt und wirbelt mit dem Magnetismus der Sonne und schafft ein sich immer verän derndes unsichtbares Reich, dem sich keine unveränderlichen Eigenschaf ten zuschreiben lassen. Das Yohkoh -Röntgenteleskop hat gezeigt, daß helle magnetisierte Struk turen' sogenannte koronale Schleifen, immerzu in Aufruhr sind; sie beein flussen im Kleinen wie im Großen und in Zeit und Raum Helligkeit und Form. Auch die dunklen Röntgenbereiche, sogenannte koronale Löcher, ver ändern ebenso wie alles andere auf und in der ruhelosen Sonne ihre Gestalt. Aus ihnen heraus wirbelt ein sehr rascher Sonnenwind, der an den Planeten vorbeirast, Sonnenmaterie in den Raum bläst und interstellare Materie zur Seite fegt; er bildet die Heliosphäre. Es ist eines der großen Geheimnisse der Sonne, wie die Korona, die sich zu diesem Sonnenwind ausdehnt, ihre Tem peratur von 1 Mio. Grad erreicht. Vorwort IX Das Buch betrachtet dann stürmische Vorgänge auf der Sonne, die bei unsichtbaren Wellenlängen entdeckt werden und mit dem Sonnenfleckenzy klus der magnetischen Aktivität synchronisiert sind. Gewaltige Ausbrüche, sogenannte Sonnenflares, setzen in wenigen Minuten magnetische Energie frei, die Milliarden von Kernexplosionen entspricht; dadurch steigt die Tem peratur von Bereichen, die so groß sind wie die Erde, auf einige 10 Mio. Grad an. Magnetblasen, sogenannte Korona-Ausbrüche, gehen von der Sonne aus, wachsen unablässig und sind bald so groß wie sie. Die zugehörigen Schock wellen beschleunigen die Materie und treiben ungeheuer viele sehr schnelle Teilchen vor sich her. Wir wenden uns dann der Erde zu, unserem heimatlichen Planeten, auf dem Wärme und Licht der Sonne Leben ermöglichen. Unbemannte Raum sonden haben gezeigt, daß der Raum außerhalb unserer Atmosphäre nicht leer ist, sondern voller Schwärme heißer, unsichtbarer Sonnenteilchen. Das Magnetfeld der Erde schirmt uns vom unablässig wehenden Son nenwind ab, seine Böen jedoch rütteln an unserem Magnetfeld und dringen gelegentlich hinein. Geladene Teilchen, die den Magnetschirm der Erde durchstoßen haben, können in solchen nahen Vorratslagern wie den Van Allen-Strahlungsgürteln gespeichert werden. Vor kurzem haben Raum schiffe Chemikalien freigesetzt, die den erdnahen Raum erleuchten können; Satelliten haben einen neuen Strahlungsgürtel entdeckt, der Sternenasche enthält, die nicht von der Sonne stammt. Die Reise geht weiter mit einer Betrachtung der vielfarbigen Polarlich ter. Sonnenelektronen, die mit dem Magnetschweif, also sozusagen anschei nend durch die Hintertür, die Erde erreichen, erhalten in unserem Magnet feld zusätzliche Energie und gelangen so in die polare Atmosphäre, die sie wie ein kosmisches Neonzeichen beleuchten. Unvorhersehbare heftige Ausbrüche auf der Sonne schleudern geladene Teilchen und energiereiche Strahlung, die unser Leben beeinflussen kann, auf die Erde. Die starke Strahlung der gewaltigen Sonnenflares erreicht die Erde nach nur acht Minuten; sie kann die Erdatmosphäre verändern, lang wellige Radiokommunikation unterbrechen und Satellitenbahnen stören. Sehr energiereiche Teilchen brauchen für diesen Weg eine knappe Stunde. Sie können ungeschützte Astronauten gefährden oder die Elektronik in Sa telliten zerstören. Massenausbrüche der Sonne erreichen unseren Planeten nach wenigen Tagen und führen zu starken geomagnetischen Stürmen mit Polarlichtern und Kurzschlüssen in den Überlandleitungen. All diese Effek te, die auf den Rhythmus des Magnetzyklus der Sonne abgestimmt sind, sind für uns lebenswichtig; in den Wetterämtern beobachten deshalb Me teorologen ununterbrochen von der Erde und aus dem Raum die Sonne, um vor bedrohlicher Sonnenaktiviät warnen zu können. Die Erde ist in eine dünne Luftschicht eingehüllt, die uns als Lüftung, Schutz und wärmende Hülle dient. Sie wirkt als Ventil, denn sie läßt Son nenlicht hinein, das die Oberfläche erwärmt, verhindert aber das Entwei chen eines Teils der Wärme in den kalten äußeren Raum. Ohne diesen »natürlichen« Treibhauseffekt würden die Meere gefrieren; ohne ihn gäbe es kein Leben, wie wir es kennen. Vor langer Zeit, als die Sonne schwach war,

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