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Die selbsttätigen Pumpenventile in den letzten 50 Jahren: Ihre Bewegung und Berechnung PDF

307 Pages·1925·19.098 MB·German
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DIE SEI~BSTTÄTIGEN PUMPENVENTILE IN DEN LETZTEN 50 JAHREN IHRE BEWEGUNG UND BERECHNUNG VON DIPL.-ING. R. STÜCKLE A. O. PROFESSOR UND OBERINGENIEUR AM INGENIEUR· LABORATORIUM DER TECHN. HOCHSCHULE STUTTGART MIT 183 T.EXTABBILDUNGEN UND 8 TAFELN SPRINGER-VERLAG BERLIN HEIDELBERG GMBH 1925 Additional material to this book can be downloaded from http://extras.springer.com ISBN 978-3-662-27419-4 ISBN 978-3-662-28906-8 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-28906-8 ALLE RECHTE, INSBESONDERE DAS DER ÜBERSETZUNG IN FREMDE SPRACHEN, VORBEHALTEN. COPYRIGHT 1925 BY SPRINGER-VERLAGBERLINHEIDELBERG URSPRUNGLICH ERSCHIENEN BEI JULIUS SPRINGER IN BERLIN 1925 SOFTCOVER REPRINT OF THE HARDCOVER 1S T EDITION 1925 Vorwort. Zur Abfassung der vorliegenden Arbeit veranlaßte mich der Um stand, daß ich im Jahr 1914 den Lehrauftrag über das Gebiet der Kolbenpumpen und der Kolbenkompressoren an der Technischen Hoch schule Stuttgart erhielt. Ich glaube, daß es bei der außerordentlichen Mühe, welche die Verfolgung des Gegenstandes in der Literatur er fordert, und bei der Bedeutung, welche die selbsttätigen Pumpen ventile für viele Ingenieure haben, gewiß manchen Fachgenossen er wünscht sein wird, einen Überblick in bequemer Weise zu erlangen. ='feues bietet die Arbeit insofern, als aus den Bergschen Ver suchen mit federbelasteten Tellerventilen, einiachen und mehr· fachen Ringventilen die Berichtigungsziffern flp aus der Gleichung /lp • hmax ·l i2 g b = n Q errechnet und in Kurventafeln in Abhängigkeit . . Spaltquerschnitt vom Ventilhub h SOWIe von der Größe x = S' d h h . Itz urc gangsquersc mtt dargestellt wurden, und daß sich dabei ergab, daß auch für die Bergsehen Versuchsventile, wie für diejenigen von Krauss, die 1 Li n d n ersehe Gleichung fl p = 1/1 + 5x ' die aus den Versuchen Ba c h s errechnet wurde, bei nicht zu kleinen Hüben brauchbare Näherungswerte liefert. Ebenso wurden nach dem Vorgang von Kr aus s die Widerstands p ziffern (p = 11[ und (H = ~v auch für die Bergsehen Ventile Cl Cl 2g 2g errechnet und in Abhängigkeit vom Ventilhub sowie von der Größe x in Kurventafeln aufgezeichnet. Dabei ergab sich, daß für x> 0,7 sowohl die (p als die (n-Werte für die untersuchten Ventile von Bach, B erg und Kr aus s ziemlich nahe zusammenfallen. Weiter wird als neu eine von E. Braun aus den Bachschen und den Bergschen Versuchen abgeleitete Beziehung gegeben, die es ermöglicht, für den Ba c h sehen und den Be r g schen Ventilen ähnliche Ventile die Schlag grenze mit einiger Sicherheit vorauszubestimmen. Auf die hervorragende Arbeit von Schrenk: Versuche über Strömungsarten, Ventilwiderstand und Ventilbelastung, Forschungs arbeiten Heft 272, die leider erst nach Drucklegung dieses Buches erschienen ist, kann hier nur kurz verwiesen werden. S tu ttgart, im Oktober 1925. R. Stückle. Inhaltsverzeichnis. Seite I. Erken nt ni s se über Ven til bewegung, Ventil belastung, Ventilwiderstand, Ventilüberdruck und Sitzbreite sowie über die Ausflußziffer in der Zeit bis zu <Len Bachschen Versuchen Anfang der achtziger Jahre. 1 1. Ventilbewegung und Ventilbelastung 1 2. Ventilüberdruck und Sitzbreite . . 19 3. Ausflußziffer und Ventilwiderstand . 27 TI. Die Versuche von Bach. . . . . 30 1. Versuche über Ventilbelastung und Ventilwiderstand 30 2. Versuche z,ur KlarsteIlung der Bewegung selbsttätiger Pumpenventile 43 .III. Durch die Bachsehen Versuche unmittelbar ange regte Arbeiten von TobeIl und Westphal, sowie die Arbeiten von Müller, Rudolf und Schröder 64 1. J. Tobell . . . . 64 2. M. Westph.al . . 92 3. O. H. Müller jr. . 96 Bantlin . 108 4. Rudolf . . . . . 109 5. Schröder . . . . 113 IV. Die Vers uc he von Bel'g und Klein und die daran an schließenden Erörterungen (Baumann), sowie die Arbeiten von Lindner, Sieglerschmidt und Körner 117 1. Versuche von Berg . . . . . . . . . . . . . 117 2. Versuche von Klein . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 138 a. Versuche zur Bestimmung der Ausflußziffer . . . . . . .. 138 R. Baumann, Bestimmung. der Ausflußziffer für die Bachschen Ventile; Erörterungen . . . .............. 141 b. Versuche Kleins zur Bestimmung des Druckverlustes im Ventil. 145 Auseinandersetzungen zwischen Berg und Klein . 151 c. Versuche Kleins aus den Jahren 1907 und 1908 . 154 3. Untersuchungen von Lindner 169 4. Sieglerschmidt. . . . . . . . . . 180 5. Körner ............ 202 V. Versuche und Untersuchungen aus neuerer Zeit 207 1. Untersuchungen und Versuche von Schoene 207 2. Neuere Versuche von Berg 227 E. Braun . . . . . 247 3. Versuche von Krauss . . 248 Schrenk . . . . .. .. . 282 VI. Zusammenfassung. . . . . 282 Zahlentafeln .. . . . . . . . . 285 VII. Bezeichnung der Buchsta ben in den Gleichungen 294 VIII. Literaturverzeichnis . 296 Berichtigungen. . . . . . . . . . 298 I. Erkenntnisse über Ventilbewegung, Ventilbelastung, Ventilwiderstand, Ventilüberdruck und Sitzbreite sowie über die Ausflußziffer in der Zeit bis zu den B a c·h sehen Versuchen Anfang der achtziger Jahre. 1. Ventilbewegung und Ventilbelastung. Die ältere Literatur - bis Anfang der 70er Jahre des vorigen Jahr hunderts - begnügt sich, trotzdem die Ventile damals schon zu den sehr häufig gebrauchten Maschinenelementen gehörten, damit, nur die einfachsten Berechnungen für die Hauptabmessungen und den Ventil hub von Klappen-, Kegel-, Kugel-, Teller-, Ring- und Doppelsitzven tilen, wie z. B. Glockenventilen, zu geben. Der Einfluß des Ventil gewichts auf die Ventilbewegung ist im wesentlichen ziemlich unbe achtet geblieben; man beschränkte sich im allgemeinen auf die Aus führung desjenigen Ventilgewichts, welches die Festigkeit des Ventils erforderlich machte, und suchte das richtige Spiel der Ventile durch Hubbegrenzung zu sichern. Wissenschaftliche Versuche mit Pumpen und Pumpenventilen fehlten ganz, und ebenso waren Versuche an aus geführten Anlagen äußerst selten. So behandelt z. B. Reuleaux in seinem 1865 erschienenen Handbuch "Der Konstrukteur" 1) unter "He bungsventilen" die verschiedenen Ausführungsformen von Klappen-, von ein- und doppelsitzigen Kegelventilen, von einem Kugelventil - das Tellerventil und selbst einfache Ringventile mit ebener Sitzfläche sind nicht erwähnt - des Hornblower Doppelsitz- und eines Glocken ventils, wobei er sich damit begnügt, Angaben über die nötige Sitz breite und über die Hubhöhe sowie über den Abfluß zu machenl). Selbst die im Jahre 1873 herausgegebene 3. Auflage des genannten Werkes bietet nichts weiter in dieser Richtung. 1) Für Klappen mit Leder- oder Kautschukdichtung und für einfache Kegel und Kugelventile schlägt er vor, dieSitzbreite b,= d ~ dl = 4 + {ci; zu nehmen; die Projektion des Spiegelrings wird da:n1n bei letzteren Ventilen zu d ~-~ - 4 mm angegeben. Die Hubhöhe h soll = oder wenig größer genommen werden. Hin sichtlich des Abflusses verlangt Reuleaux, daß dieser, und das ganz besonders beim Kugelventil, genügend hoch über dem Ventilscheitel angeordnet werde, damit nicht der Rückstrom das Ventil offen halte. S t ü c k I e, Pumpenventile. 1 2 Erkenntnisse über Ventilbewegung usw. bis zu den Versuchen Baohs. In den 70er Jahren war es besonders Fink2u.3) 1), der sich mit der Bewegung reiner Gewichtsventile eingehender befaßte und als erster eine Beziehung zur Berechnung des Ventilgewichts aufstellte. Nach Fink2u.3) wirkt am Anfang des Hubs, wenn das Saugventilsich hebt, der zentrifugale Druck des Wassers, das in der Achsenrichtung zugeführt und durch die Deckplatte mehr oder weniger horizontal abgelenkt wird, auf weitere Hebung des Ventils, und zwar mit einer Kraft, welche oft das Ventilgewicht überschreitet, weshalb man, um das Hinauswerfen des Ventils aus dem Sitz zu verhindern, den Hub des Ventils irgendwie beschränken müsse2). Am Anfang des Hubs nimmt nach Fink die Geschwindigkeit der durch das Ventil gehenden Flüssigkeit dem Gesetz der Kolbenbewegung entsprechend zu, gegen Ende des Hubs, demselben Gesetz entsprechend, ab. Der auf Hebung des Ventils wirkende zentrifugale Druck, der proportional dem Quadrat der Geschwindigkeit ist, läßt schnell nach, das Ventil bekommt das Übergewicht und beginnt zu schließen. Es hat in der Regel noch nicht geschlossen, wenn der Kolben im toten Punkt angelangt ist. Erst bei der folgenden Rückbewegung des Kolbens schließt nach F i n k das Ventil vollständig. Dabei wird nach seiner Ansicht zunächst etwas Wasser wieder entweichen, dann der Druck im Pumpeninnern zu nehmen und das Druckventil öffnen. Da weiter nach Fink in gleicher Weise auch das Druckventil in der Regel erst vollständig schließt, wenn der Kolben den ersten Totpunkt wieder überschritten hat, so wird auch auf diesem Weg etwas Wasser zurückfließen und dann erst das Saugventil sich öffnen. Es wird also, je später das eine Ventil schließt, das andere um so später öffnen und um so mehr Wasser zurückfließen; außerdem wird, je weiter der Kolben vorgeschritten ist, wenn das Ventil auf seinem Sitz auftrifft, ein um so stärkerer Stoß eintreten; und dieses soll im allgemeinen um so mehr der Fall sein, je rascher die Pumpe läuft. Der Schluß der Ventile ist also nach Fink möglichst zu beschleunigen. Auf Ableitung eines Bewegungs gesetzes, nach dem der Schluß des Ventils erfolgen muß, verzichtet Fink, stellt aber fest, daß, da die Fallzeit von dem Gewicht des Ventils und von seiner Hubhöhe abhängt, Verringerung der Fallzeit durch Ver größerung des Gewichts oder durch Verminderung der Hubhöhe zu erreichen sei. 1) Die sohrägstehenden Indexziffern an den Autorennamen verweisen auf das Literaturverzeichnis am Schluß. 2) Den Ventilhub schlägt Fink vor = 0,75 ~l zu nehmen, trotzdem bei einem Hub = ~1 schon der freie Durchgangsquerschnitt gleich dem Kreisquer schnitt des Ventilsitzdurchgangs ist, um den Wasserdurchgang zu erleichtern. Ventilbewegung und Ventilbelastung. 3 Bei der Berechnung des nötigen Ventilgewichts geht Fink davon aus, daß dieses nach Abzug eines gleich großen Wasservolumens ent weder gleich groß, kleiner oder größer als die eingangs erwähnte Kraft sei, die das Ventil hebt. Im ersten Fall schwimmt das Ventil auf dem aufsteigenden Wasserstrom, im zweiten Fall findet weitere Hebung statt, bis das Ventil auf einen Widerstand stößt, oder es senkt sich, wie im dritten Fall. Fink schließt daraus, daß ein leichtes Ventil früher und höher gehoben wird als ein schweres, länger in der gehobenen Stellung verharrt, der Schluß also auch später erfolgt. Wird nach Fink das Ge wicht des Ventils so groß gewählt, daß es bei der größten Geschwin digkeit des Pumpenkolbens und nicht zu großer Erhebung im Gleich gewicht ist mit der den Auftrieb bewirkenden Kraft, dann wird während des ganzen Hubes zwar durch dieses Gewicht ein größerer Arbeitswider stand entstehen als bei einem leichten Ventil, das Ventil aber wird nicht so heftig gegen die Hubbegrenzung schlagen, und da es schon früher beginnen wird zu schließen, wird auch der Abschluß schon früher und mit geringerem Stoß erfolgen und die nach Überschreiten des Kolben totpunktes zurückfließende Wassermenge verringert werden. Was einerseits durch erhöhten Kraftverbrauch verlorengeht, wird - zum Teil wenigstens --.:.. durch ruhigeren Gang und erhöhte Lieferung zurück gewonnen. Fink setzt in Ermangelung von Versuchsergebnissen über die Größe der den Auftrieb bewirkenden Kraft, von der ihm nur bekannt ist, daß sie mit zunehmender Erhebung abnimmt, diese Kraft gleich dem Druck einer Wassersäule, die F/ mal so 2 hoch ist wie die zur größten Durchgangsgeschwindigkeit gehörige Druckhöhe. Da man für die Erhebung ein ganz bestimmtes Maß zulasse, und zwar bis der zylindrische Durchgangsquerschnitt höchstens gleich dem Il/2fachen Ventilsitz-Durchgangsquerschnitt wird, so handle es sich hauptsächlich um das Maß dieser Kraft bei der Maximalerhebung. Die Durchgangsgeschwindigkeit sollte dabei für jedes Ventil mit Rücksicht auf die größte Kolbengeschwindigkeit in der Mitte des Hubs und auf die mittlere zulässige Hubzahl ermittelt und hiernach das Gewicht des Ventils bestimmt werdenl). Die zweite Auflage des Finksehen Buches3) bietet nichts wesent lich Neues. Die im Grunde richtigen Anschauungen bezüglich Ventil bewegung und die - allerdings unzutreffende - Grundlage für die Berechnung des Ventilgewichts (vgl. S. 18) sind die gleichen geblieben. In dieser Auflage betont Fink, daß für den Schluß des Ventils, der 1) Die Sitzbreite der Ventile schlägt Fink vor = 1,4 V~ (dl in mrn) zu nehmen. Bezüglich des Vorschlags vonDr. F. Redtenbacher(s. Lit.-Verz. 4), derd = 1,2 d} wählt, sagt Fink, daß sich die Praxis nicht danach richte und d -; d} bei großeIl Ventilen kleiner mache, als diese Regel ergebe. 1* 4 Erkenntnisse über Ventilbewegung usw. bis zu den Versuchen Bachs. nur nach der Kolbentotlage eintreten könne, ganz besonders das Ventil gewicht und die Ventilform in Betracht komme, und erklärt den Stoß im Triebwerk der Pumpe und gegen die Ventile als Folge der Schluß verspätung . Nach F i n k sollte die Ventilerhebung für "einigermaßen schnell arbeitende Pumpen" 45 mm nicht überschreiten. Auch v. Hauer5) verlangt, daß das Ventil sich rasch schließen soll; nicht ganz klar ist aber die zugehörige Begründung: "Denn diese Be wegung ist die Folge der beim Wechsel des Kolbenlaufes stattfindenden Verzögerung und Umkehr der Wasserströmung; das Wasser tritt also, während das Ventil sich dem Sitz nähert, zum Teil zurück und wird im Augenblick des Abschlusses plötzlich in seiner Bewegung aufgehalten. Es ergeben sich dadurch Wasserverluste und Stöße." Die lichte Ventil- dr sitzöffnung Jt wählt v. Ha uer "nicht kleiner" als den Querschnitt 4 der anschließenden Leitungen, weil sonst das Wasser mit größerer Ge schwindigkeit durch die Öffnung strömt, der EffektverIust zunimmt, bei Saug ventilen das Ansaugen erschwert wird und "das Ventil beim Schluß stärker schlägt". Der zuletzt angegebene Grund ist zum min desten nicht einwandfrei. Damit das Ventil rasch schließt, soll die Hubhöhe desselben so gering sein, als ohne Verengung des Querschnitts für das durchströmende Wasser zulässig ist. Er bestimmt die Hub höhe aus der Bedingung, daß der Querschnitt des das Ventil verlassen den Wasserstrahls nicht kleiner sein soll als die Fläche der Ventilsitz öffnung. Wegen der Ablenkung des Wasserstrahls wählt er bei Teller-, Kegel. und Kugelventilen den Hub größer, als dieser Bedingung ent- spricht, nämlich h = 0,7 d1. Nach v. Ha ucr ist das Gewicht des Ven- 2 tils in bezug auf leichte Eröffnung nur von untergeordneter Bedeutung, und zwar beim Druckventil mehr als beim Saugventil, weil das Ge wicht des Ventils, auf den Querschnitt der zugehörigen Ventilsitzöffnung verteilt, nur einen geringen Bruchteil einer Atmosphäre betrage. Nach ihm "wird einerseits das Ventil durch den Unterschied der Span nungen unter und über dem geöffneten Ventil im Verein mit der Stoß kraft des aufsteigenden Wassers schwebend erhalten, und andererseits wird durch diese Kräfte das aus der plötzlichen Querschnittsänderung und Ablenkung des Wasserstrahis entstehende Bewegungshindernis überwunden. Ein schweres Ventil erfordert, um offen zu bleiben, einen größeren Spannungsunterschied; dieser erteilt dem Wasser eine größere Geschwindigkeit, daher wird der Querschnitt des Wasserstrahls kleiner, d. h. ein schweres Ventil erhebt sich weniger hoch. Da der genannte, mit dem Ventilgewicht wachsende Spannungsunterschied als Neben hindernis zu dem vom Pumpenkolben zu überwindenden Widerstand hinzutritt, soll das Ventil so leicht sein, daß es in der höchsten, von der Ventil bewegung und Ventil belastung. 5 Hubbegrenzung (die auch v. Hauer als notwendig gegen Herauswerfen des Ventils hält) zugelassenen Stellung sich gerade im Gleichgewicht befindet. Das Ventilgewicht sollte also der bei ganz geöffnetem Ventil wirksamen hebenden Kraft gerade gleich sein." v. Hauer will somit, fortschrittlich gegenüber Fink, nicht bloß die Stoßkraft, sondern auch den Spannungsunterschied unter und über dem Ventil berücksichtigt haben. Leider ist für ihn die Befolgung dieser Regel dadurch erschwert, "daß die Stoßkraft nicht genau bekannt ist und bei Annahme der wahr scheinlichen Werte für dieselbe das Gewicht sich bei größerem Durch messer so klein ergibt, daß die Abmessungen für die praktische Ausfüh rung zu gering werden". Dies gilt nach v. Hauer auch für die An nahme, daß jene Kraft gleich dem Gewicht einer Wassersäule von der ein- bis zweifachen Höhe, welche der Geschwindigkeit Cl des Wassers c2 c2 in der Ventilsitzöffnung entspricht, d. h. = 1000 ~ bis 2000 --.J. sei. 2g 2g v. Ha uer beurteilt auch die zur damaligen Zeit vorgeschlagenen Mittel zur Erleichterung der Bewegung der Ventile. Bezüglich des Vor schlags, das Öffnen der Ventile durch eine Spiralfeder zu erleichtern, deren Spannung groß genug ist, um den zur Hebung nötigen Überdruck zu ersetzen, stellt er richtigerweise fest, daß, falls diese Feder eine merk liche Wirkung äußern soll, ihre Spannung so groß sein müsse, daß der Schluß des Ventils sehr verzögert würde. Den Schluß des Ventils durch eine Feder zu erleichtern, hält v. Hauer eher für angezeigt, weil dieser Bewegung nur der Widerstand der Flüssigkeit entgegenwirkt, daher auch eine Feder von geringer Spannung den Schluß merklich beschleu nigen, die Öffnung nicht wesentlich verzögern werde. Er meint aber, eine solche Feder würde sich in bezug auf das geöffnete Ventil verhalten wie eine ihrer Spannung gleiche Gewichtsvermehrung des Ventils und daher eine Verminderung des Effekts zur Folge haben; außerdem wür den die Federn eine geringe Dauer besitzen und daher öftere Reparaturen erfordern. An teilweisen Ersatz des Ventilgewichts durch Federbelastung denkt v. Hauer noch nicht. Er geht sogar so weit, bezüglich der den Schluß unterstützenden Feder auszusprechen: "Ebensowenig Aussicht auf Erfolg hat das neulich von R. Daelen1) vorgeschlagene Ventil, bei dem eine Art Vorschluß, ähnlich wie bei Schiebern von Wassersäulen maschinen, jedoch selbsttätig wirkend, angeordnet ist." Daß ein Ventil, wie dasjenige von Daelen, das außer der Dichtung zwei kleinere Ven tile, einen gebohrten Zylinder mit Kolben, der am Umfang eine Liderung trägt, und endlich eine mittels Lederstulps zu bewirkende Dichtung für dessen Kolbenstange besitzt, schon infolge seines ver wickelten Aufbaues keine Aussicht auf Erfolg hat, ist selbstverständ- 1) D.R.P. 1877, Nr. 199.

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