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Die schwebende Militärfrage : Ein Beitrag zur Lösung derselben im wahren Interesse des preußischen Staates PDF

41 Pages·1862·2.154 MB·German
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Die ſchwebende Militairfrage. r e n s e n s e S Ein Beitrag zur Löſung derſelben im wahren t e Intereſſe des Preußiſchen Volkes. e r d Von Otto de la Chevallerie. Berlin 1862. Verlag von J. Schleſier. Mohrenſtraße Nr. 63. T I 11 یمیس 5 Die ſchwebende Militairfrage. Ein Beitrag zur Löſung derſelben im wahren Intereſſe des Preußiſchen Volkes. Von K Otto de la Chevallerie. 1 Berlin 1862. Verlag von J. Schleſier. Mohrenſtraße Nr. 63. ل : نولو 11:01 : ۱۰۱۱:۰۱! ! ! ) . 11:1 .3 :راردازنا( درا را 11 CIR !.. )4itرد را ' i t: roboti 1 Die Militairfrage foll während des gegenwärtigen Landtags ihre definitive Löſung erhalten. Es ſteht dabei unſere Zukunft auf dem Spiele. Kein Wunder, wenn unter ſolchen Umſtänden dieſe Frage die ganze Pyramide der Bevölkerung von ihrer höchſten Spite bis zu ihrer tiefſten Baſis herab in Bewegung fett. Leider haben bei dieſer Bewegung Vorurtheile und Parteimanöver ihre 'fluchbeladene Hand im Spiele und verhülen das volle Licht der Wahrheit. ' Durch abfichtliche Verbrehungen und verkehrte Anſchauungen wird ein Schein erzeugt, welcher viele Gemüther mit Angſt vor den von der Regierung ergriffenen Maßregeln erfüllt und die Geiſter zum Gegenſaße gegen dieſelben treibt. Der Grund, daß ſo etwas möglich iſt, liegt haupt ſächlich in der langen Friedenszeit, die wir hinter uns haben. Durch das faſt vierzigjährige Unterbleiben der Mobilmachungen bildete fich die Anſicht, daß die bisherige Heeresverfaſſung finanziell vortheilhafter geweſen, als die neue. Die ſeit 1848 eingetretenen Mobilmachungen haben zwar gezeigt, wie irrig dieſe Anſicht iſt, aber im Verhältniß haben trokdem nur Wenige dieſen Irrthum erkannt, weilſie nicht einzuſehen vermögen, daß fidh die Zeiten geänderthaben, namentlich in Betreff der Werthverhältniffe,'und daß die beſtehenden Verhältniffe auf lange Zeit hin nicht nur die entſchiedenſte Kriegsbe reitſchaft gebieten, ſondern auch eine weſentliche Umgeſtaltung der Heeresorganiſation fordern. Dieſe Verhältniſſe richtig zu würdigen und ihren Forderungen in der entſprechendſten Weiſe nachzukommen, war die Regierung voll 1* fommen im Stande, weil zu ihrer Kenntniß nicht nur alle Vorgänge und Regungen im Innern des Landes, jondern auch die tiefern at: ſichten und Pläne der benadbarten Staaten in umfaſſenderer Weije gelangen, als ſich deſjen irgend ein einzelner Privatmann, er ſei noch jo intelligent und glüdlich geſtellt, rühmen kann. Die Schritte der Regierung verdienen daher in Betreff der Militairfrage jedenfalls von Hauſe aus mehr Vertrauen, als die Voridhläge des intelligenteſten Parteiführers und das Verlangen der imponirendſten Majorität zu fällig zuſammengewürfelter Volksvertreter, Die vorliegende Beleuchtung der Militairfrage will ſich theils den bisherigen Beleuchtungen anſchließen, theils aber eine ganz ſelbſt: ſtändig daron abweidende Ridytung einſchlagen. Der Anſchluß beſteht darin, daß auch wir die Militairfrage nach ihrer politiſd-mili tairiſchen und vollswirthſchaftlich -finanziellen Seite be leuchten werden, weil die darauf bezüglichen Verhältniſſe naturgemäß für die Löſung der Frage entſcheidend ſind. Sie bezeichnen in jenen beiden Seiten die zwei Hauptſtandpunkte, von denen ſtaatliche Dinge überhaupt betracytet zu werden pflegen. :. Was nun aber die andere, von den bisherigen Beleuchtungen abweichende Richtung betrifft, welche wir in dieſer Schrift einzuſchla: gen beſtrebt ſein werden, ſo beſteht diefelbe einfach darin , daß wir feinen Parteiſtandpunft einnehmen: 4 ir sig Wir halten es für den größten Nachtheil und für das ſchlimmſte Hindernis einer dem wahren Intereſje des Preußiſchen Bolfes ent jprechenden Löſung der Militairfrage, daß alle ihre bisherigen Be 1 ſprechungen von der liberalen, wie von der konſervativen Seite vor herrſchend polemiſch waren und deshalb zu einer rein objektiven und unbefangenen Behandlung des Themas- nicht führenikonnten. Nur der Umſtand, daß durch die bisherige,:polemiſche Behandlung gewviſje Vorſtellungen und Anſchauungen Eigenthum der öffentlichen Meinung geworden, muß auch uns beſtimmen, dieſe Vorſtellungen und Auf faſſungen einen beſonderen Grörterungfu,unterwerfen, Das ſoll aber nicht im Sinne der Fortſeßung des Streites, ſondern lediglich in der Abſicht geſchehen, auch in dieſer Richtung ein unparteiiſches Reſultat herbeizuführen. Unſere Arbeit theilt fich demnach von ſelbſt in die folgenden drei Abtheilungen: 1) Die Stellung der Krone zur Militairfrage im con ftitutionellen Staate; 2) die neue Armeeorganiſation von ihrer politiſch-mili tairiſchen und volkswirthſchaftlich-finanziellen Seite; 3) Beleuchtnng der hauptſächlich ſten Einwendungen ge gen die neue Militairorganiſation. 2 Ylio i sarriisfi . w ji :) ,,111 "..!! ?; , ;... }' , it's ?1 :: uit , + زرز (. ,3; liu , ! 11. ! TU II 1: 10:1 ** - . رو ا م اا (، 11 twit qui lju 17 ، ران زاربا ار 1 , !! T, رورا * ۰۰۱ار . . .و Liet ,,!!!! I. { ت ا و ، ار ام . !. Die Stellung der Krone zur Militairfrage im conftitutionellen Staate. DIT 11w strí Wenn die Fortſchrittspartei behauptet, daß das Miniſterium als ein conſtitutionellesMiniſterium die imWahlergebniß fichausſprechende Meinung des Landes auch in Betreff der Heeresreform anzunehmen, und die Armee-Ausgaben nach der Entſcheidung der Majorität des Landtags zu bemeſſen habe, fo überſieht ſie, daß in Preußen der il Conſtitutionalismus:nur ſo weit berechtigt iſt, als er die Selbſt= ſtändigkeit der Kronenicht aufhebt,daß in Preußen der Träger der Krone der Landesvertretung wenigſtens ebenbürtig, nach ſeinerStel 11 lung imStaatsleben aber als der permanente Ausdrud der Einheit des Volks ihr, als dem Ausdrucke der Vielheit des Volks, jedenfalls übergeordnet iſt, wie der Geiſt dem Leibe. In dem Augenblice, wo man den König zwingen will, ſich der zufälligen Mehrheit des Ab geordnetenhauſeszu unterwerfer,bricht man dieVerfaſſung,degradirt man den erſten Factor desStaatslebeng zum bloßen Punkteüber den I, verräth man das Volk; indem man daſſelbe ſeinem angeſtammten, ihm von Gottgegebenen Leiter,entziehtund untereinedurch wühlexiſche Agitation,durch Täuſchung und Volksverführung zu Standergebrachte 11 Abgeordnetenmehrheit''ſtellt, macht man aus der Monarchie factiſch eineRepublik. timos :. ,! 1 11,1 Lit 11.2 - 8 Es iſt im höchſten Grade wünſchenswerth, daß ſich das Land des Verhältniſſes bewußt werde, das zwiſchen der Krone, als dem perma nenten Ausdruck der Einheit des Volks und dem Landtage, als dem wechſelnden Ausdruck der Vielheit des Volks beſteht, daß es einſebe, wie der König der alleinige Schüßer der bleibenden allgemeinen Inte reſſen des Landes, der Landtag nur der Geltendmacher der particulären Bedürfniſſe und Intereſſen der Bewohner des Landes iſt. Die Militairfrage iſt in erſter Linie eine Angelegenheit Deſſen, der die bleibenden allgemeinen Intereſſen des Landes zu vertreten hat, und gehört vor das Forum des Landtags nur ſo weit, als es fich das bei um die Hebernahme von laſtenhandelt. DerLandtaghatallero dings zu unterſuchen, ob die Kräfte des Landes für die Beanſpruchung derſelben groß genug find, aber er darf ſich dabei nicht der Wahrheit verſchließen, daß für die Erhaltung der ſtaatlichen Eriſtenz in Zeiten der.Gefahr, wie die gegenwärtige, jeder Staatsgenoſſe ſchwere Opfer bringen muß;' er darf ferner nicht verlangen, daß fich dem unter 1 geordneten Factor des Staatslebens, der höhere unterordne; die ob waltende Gefahr wird ihm vielmehr ein nachgiebiges Verhalten aus höheren Rüdfichten zur'moraliſdhen Pflicht machen, und es würde dieſe politiſche Anſchauuitg die Löſung der Militairfrage auf eineWeiſe ermöglichen, welche Preußen's Anſehen in Deutſchland und in ganz Europa gewiß mehr" fördern dürfte, als: der glänzendſte Steg der Fortſchrittspartei. Siis ,.;!!! gueros * Die Militairfrage umfaßt in ihrer gegenwärtigen Lage haupt: fächlich die beiden beſondern Fragens Kawn die Militairreorga: niſation wieder aufgehoben werden? und: Können die Ko ften derſelben wirklich pom lande getragen werden? 1 Was die erſtere Frage betrifft, ſo hat ſich die Lage, durch welche die Reorganiſation hervorgerufen wurde," eher verſchlimmert als ver beffert. Alle Regierungen Europa’s fühlen dieNähe eines gewaltigen Ungewitters, das ihr Beſtehen bedroht. Dieſer Umſtand iſt der Grund davon, daß alle Staaten ohne Ausnahme ihre militairiſchen Beerkräfte

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