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Die Restitution des Ullstein-Verlags (1945–52): Remigration, Ränke, Rückgabe: Der steinige Weg einer Berliner Traditionsfirma PDF

334 Pages·2020·1.701 MB·German
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JulianeBerndt DieRestitutiondesUllstein-Verlags(1945-52) Europäisch-jüdische Studien Beiträge  Herausgegeben vom Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien, Potsdam Redaktion: Werner Treß Band 50 Juliane Berndt Die Restitution des Ullstein-Verlags (1945-52)  Remigration, Ränke, Rückgabe: Der steinige Weg einer Berliner Traditionsfirma Dissertation,vorgelegtanderPhilosophischenFakultätderUniversitätPotsdamimJahr2019. Gutachter: Prof.Dr.JuliusH.Schoeps (UniversitätPotsdam/MosesMendelssohnZentrumfüreuropäisch-jüdischeStudien) Prof.Dr.MariaLöblich(FreieUniversitätBerlin) DiefreieVerfügbarkeitderE-Book-AusgabedieserPublikationwurdeermöglichtdurchden FachinformationsdienstJüdischeStudienanderUniversitätsbibliothekJ.C.Senckenberg FrankfurtamMainund18wissenschaftlicheBibliotheken,diedieOpen-Access-Transformation indenJüdischenStudienunterstützen. TrotzsorgfältigerProduktionunsererBücherpassierenmanchmalFehler.Leiderwurdeninder ErstpublikationdieförderndenInstitutionennichtvermerkt.Dieswurdekorrigiert. WirentschuldigenunsfürdasVersehen. ISBN978-3-11-062979-8 e-ISBN(PDF)978-3-11-063050-3 e-ISBN(EPUB)978-3-11-063100-5 DiesesWerkistlizenziertunterderCreativeCommonsAttribution4.0InternationalLizenz. WeitereInformationenfindenSieunter http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ DasE-BookistalsOpen-Access-Publikationverfügbarüberwww.degruyter.com, https://www.doabooks.orgundhttps://www.oapen.org LibraryofCongressControlNumber:2020934020 BibliografischeInformationderDeutschenNationalbibliothek DieDeutscheNationalbibliothekverzeichnetdiesePublikationinder DeutschenNationalbibliografie;detailliertebibliografischeDaten sindimInternetüberhttp://dnb.dnb.deabrufbar. ©2020JulianeBerndt,publiziertvonWalterdeGruyterGmbH,Berlin/Boston Einbandabbildung:Ullstein-Eule,©UnternehmensarchivderAxelSpringerSE Satz/Datenkonvertierung:bsixinformationexchangeGmbH,Braunschweig DruckundBindung:CPIbooksGmbH,Leck www.degruyter.com Open-Access-Transformation in den Jüdischen Studien OpenAccessfürexzellentePublikationenausdenJüdischenStudien:DiesistdasZielder gemeinsamenInitiativedesFachinformationsdienstsJüdischeStudienanderUniversitätsbib- liothekJ.C.SenckenbergFrankfurtamMainunddesVerlagsWalterDeGruyter.Unterstütztvon 18Konsortialpartnernkönnen2020insgesamt8NeuerscheinungenimOpenAccessGold- standardveröffentlichtwerden,darunterauchdiesePublikation. DienachfolgendenwissenschaftlichenEinrichtungenhabensichanderFinanzierungbeteiligt undförderndamitdieOpen-Access-TransformationindenJüdischenStudienundgewährleisten diefreieVerfügbarkeitfüralle: FachinformationsdienstJüdischeStudien,UniversitätsbibliothekJ.C.Senckenberg FrankfurtamMain StaatsbibliothekzuBerlin–PreußischerKulturbesitz UniversitätsbibliothekderFreienUniversitätBerlin UniversitätsbibliothekderTechnischenUniversitätBerlin Universitäts-undLandesbibliothekDüsseldorf UniversitätsbibliothekderEuropa-UniversitätViadrinaFrankfurt(Oder) BibliothekderVereinigtenTheologischenSeminarederGeorg-August-UniversitätGöttingen NiedersächsischeStaats-undUniversitätsbibliothekGöttingen Universitäts-undLandesbibliothekSachsen-Anhalt Staats-undUniversitätsbibliothekHamburg–CarlvonOssietzky GottfriedWilhelmLeibnizBibliothek–NiedersächsischeLandesbibliothek HochschulefürJüdischeStudienHeidelberg Universitäts-undStadtbibliothekKöln UniversitätsbibliothekMainz UniversitätsbibliothekderLudwig-Maximilians-UniversitätMünchen Universitäts-undLandesbibliothekMünster HerzogAugustBibliothekWolfenbüttel UniversitätsbibliothekWuppertal OpenAccess.©2020JuilaneBerndt,publiziertvonDeGruyter. DiesesWerkistlizenziertunter derCreativeCommonsAttribution-NonCommercial-NoDerivatives4.0License. https://doi.org/10.1515/9783110630503-201 Danksagung Für das Zustandekommen dieser Arbeit war es mir vergönnt, auf die Hinweise zahlreicher Ratgeber zurückzugreifen. In erster Linie gilt mein Dank Prof. Dr. Julius H. Schoeps, einem Doyen der deutsch-jüdischen Geschichtsschreibung und Kenner der Berliner Verhältnisse, der einen unentbehrlichen Beitrag für diese Studie leistete. Sein Wohlwollen und sein Ideenreichtum repräsentieren die wohl wichtigsten Eigenschaften, die einen Doktorvater auszeichnen. Aus- drücklich sei hier zudem Frau Prof. Dr. Maria Löblich Dank gezollt, die mich durchessentielleHinweiseundRatschlägeinderKommunikationswissenschaft unterstützteundbegleitete. DassmeingenerellesInteressean derUllstein-Thematik undder bisdahin nichtaufgearbeitetenRestitutionderFirmagewecktwurde,isteinzigHerrnRai- ner Laabs, dem Leiter des Unternehmensarchivs der Axel Springer SE, zu ver- danken. In einer perfekten Welt würde seine Leidenschaft für die Geschichte und für die Menschen, deren Schicksal sie formte, jedem Wissenschaftler als Vorbildgereichen. DieseArbeitwurdeunterderÄgidevonProf.Dr.GerdHeinrich(1931–2012) begonnen, der mich bereits während des Studiums den Wert des kritischen Blicks gelehrt hat. Prof. Heinrich, von vielen geschätzt für seine Nüchternheit und Akkuratesse, war sich bewusst, dass die Wahrheit am Ende durchaus in denblankenZahlen–hieralso:indenBilanzen–zuliegenvermag.Prof.Hein- rich residiert nun an der Seite Friedrich Wilhelm I., wo er im Tabakskollegium die Vorzüge des Pietismus debattiert. Ich hoffe, seinem Andenken mit dieser Studiegerechtzuwerden. Abschließend möchte ich neben meiner Familie auch meinen Freunden danken, die den langwierigen Entstehungsprozess dieser Arbeit geduldig be- gleitet haben. Stellvertretend für sie alle seien hier mein Vater, Werner Erich Berndt (1940–2016), sowie Dr. Berit Olschewski genannt, deren Fähigkeit zum Zuhörennichthochgenuggeschätztwerdenkann. Potsdam,imOktober2019 JulianeBerndt Inhaltsverzeichnis DanksagungVI 1 Einleitung1 2 DerAufstiegdesHausesUllstein(1877–1932)19 2.1 VorgeschichteundEtablierungaufdemZeitungsmarkt19 2.2 DerersteBerlinerZeitungskrieg28 2.3 KonsolidierungderMarktpositionundErweiterungdes Portfolios32 2.4 AufschwungandieWeltspitzeundzweiterBerliner Zeitungskrieg39 2.5 DieUllsteinAGinderWeltwirtschaftskrise(1929–1933)48 3 DerUllstein-VerlagwährenddesNationalsozialismus (1933–1945)63 3.1 1933:DieGleichschaltungdesUnternehmens63 3.2 1934:VerboteundZwangsverkauf71 3.3 DerUllstein-VerlagalsPropagandainstrument(1934–1945)82 4 FrüheBesatzungsjahreundVorbereitungderRestitution (1945–1950)89 4.1 1945:ErsteRestitutionsversucheundWiederaufnahmedes Betriebs89 4.2 DerunruhigeStillstand(1946–1948)115 4.3 DieBerlin-BlockadeundihrefinanziellenFolgenfürdenDeutschen Verlag(1948–1950)125 4.4 GemeinsamesZiel?DerFamilienverbandUllstein1949/50137 4.5 AntragaufRestitutionunderzwungenerSchuldenschnittfürden Tagesspiegel147 4.6 Stammesfehden151 5 1951–DasJahrderWeichenstellung161 5.1 NeueGegner,neuePläne161 5.2 Der„SonderausschussUllstein“umHansE.Hirschfeld179 5.3 AblehnendeHaltungderLandesregierung191 5.4 DasRingenumeinefinanzielleLösung200 5.5 EinigungmitdemBerlinerSenat212 5.6 Vorboten230 VIII  Inhaltsverzeichnis 6 DerlangeSchattenderRestitution(1952–1959)233 6.1 DerRestitutionsbeschlussvom3.Januar1952undseine unmittelbarenFolgen235 6.2 DieKonsequenzenderImmobilien-Übereignung242 6.3 DieRückkehrderUllsteinsaufdenZeitungsmarkt250 6.4 DerdritteBerlinerZeitungskrieg:Ullsteinvs.alleanderen265 6.5 DieAuseinandersetzungenumdieWiedereinführung derB.Z.281 6.6 DasScheiterndesUllstein-Verlags(1954–1959)290 7 Schlussbemerkung295 8 Anhang305 Abkürzungsverzeichnis307 Quellen-undLiteraturverzeichnis311 Personenregister323 1 Einleitung Der im Jahr 1877 gegründete Ullstein-Verlag war nicht nur eine Berliner oder eine deutsche, sondern eine europäische Institution. Auf dem Höhepunkt der Wirtschaftskraft des Unternehmens, in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre, ar- beiteten in der Kreuzberger Kochstraße und im Druckhaus Tempelhof rund „2.230 Redakteure, Layouter, Künstler und Verkaufsagenten, 3.000 technische Mitarbeiter sowie 4.700 Boten, Motorradfahrer und Chauffeure für die Ullstein AG“. In diesen Tagen druckte Ullstein täglich 37 Mio. Seiten in 14 Sprachen.1 EineigenesVertriebsnetz,BeteiligungenanFilmunternehmenundKooperatio- nenmitdemRadiorundetendasGesamtbildeinesmarktbeherrschendeneuro- päischenMedienimperiumsab. DiefünfSöhnedesVerlagsgründersLeopoldUllsteinhattendasUnterneh- men1921ineineAktiengesellschaftumgewandeltundin denWeimarerJahren andieSpitzederdeutschenMedienlandschaftgeführt.DochamEndederRepu- blikerschüttertennichtnurdieWeltwirtschaftskrise,sondernauchinterneQue- relenumdiehausinternenMachtverhältnissedenVerlag.IndieserZeitkames zwischen den Brüdern Ullstein zu Zerwürfnissen, die schließlich noch das Zu- standekommenderRestitutiondesUnternehmensnachdemZweitenWeltkrieg behindernwürden. Den Nationalsozialisten war der liberal gesinnte Verlag verhasst, der mit seinen Tageszeitungen den Berliner Markt dominierte, mit seinen Zeitschriften wie der Berliner Illustrirten Zeitung den Zeitgeist diktierte und mit seinen Bü- chernwieImWestennichtsNeuesselbstGeschichteschrieb. Aus heutiger Sicht gänzlich unverständlich scheint die Diskussion nach Kriegsende,obessichbeiderVeräußerungderUllsteinAGandennationalso- zialistischen Eher-Verlag im Jahr 1934 tatsächlich um einen Zwangsverkauf handelte. Die Ullsteins erhielten für ihr Unternehmen nur den Nennwert, und selbstvondiesemunangemessenniedrigenErlösflossamEndeeinGroßteilzu- rück an den NS-Staat, etwa in Form der „Reichsfluchtsteuer“. Nach und nach emigrierte nahezu die gesamte Familie ohne nennenswerte Finanzmittel nach Großbritannien,indieUSAodernachSüdamerika.DieseräumlicheEntfernung der mittlerweile weit verzweigten und teilweise zerstrittenen Ullsteins sollte sichebenfallsalsHemmnisfüreinerascheRestitutionerweisen. Die Nationalsozialistenänderten den Namen des Ullstein-Verlags erst 1938 inDeutscherVerlag.HierwurdennunPropaganda-Publikationennichtnurfür dasReich,sondernfürdasganzebesetzteEuropahergestellt.Einverheerendes 1 Pänke,Hedda: Die Familie undder Zeitungs- undZeitschriftenverlag. In:Ullstein Chronik 1903–2011.Hrsg.vonAnneEnderlein.Berlin2011.S.9–22,hierS.20f. OpenAccess.©2020JuilaneBerndt,publiziertvonDeGruyter. DiesesWerkistlizenziertunter derCreativeCommonsAttribution-NonCommercial-NoDerivatives4.0License. https://doi.org/10.1515/9783110630503-001 2  1 Einleitung Bombardement im Februar 1945 zerstörte nahezu das gesamte Berliner Zei- tungsviertelimStadtzentrum,darunterauchdenSitzdesDeutschenVerlagsin der Kochstraße. Relativ unbeschadet überstand dagegen die Druckerei des Un- ternehmensinBerlin-TempelhofdieKämpfeumdieHauptstadt. Nach Kriegsende beschlagnahmten die Amerikaner den Deutschen Verlag, setzten Treuhänder ein und nutzten das Druckhaus nun, um selbst Zeitungen herauszubringen.HierwurdenauchdievonihnenlizenziertenTageszeitungen, etwaderTagesspiegel,hergestellt.ErstimJanuar1952erhieltendieUllsteinsihr Unternehmen durch einen Beschluss der Wiedergutmachungskammer zurück, ausdemDeutschenVerlagwurdewiederdieUllsteinAG.Monatespätererteilte man dem Verlag die Lizenz für eine eigene Tageszeitung. Doch das wieder- erstandeneUnternehmengerietbaldinwirtschaftlicheSchwierigkeiten.1956si- chertesichAxelSpringereineSperrminoritätamUllstein-Verlag,dreiJahrespä- terübernahmerdasUnternehmenkomplett. In dieser Arbeit sollen die Umstände der Restitution der Ullstein AG zwi- schen dem Kriegsende 1945 und dem Wiedererstehen des Verlags 1952 sowie die langfristigen Folgen dieser verzögerten Unternehmensrückgabe untersucht werden. DieQuellenlagezudieserThematikistdurchausergiebig.DieVernichtung desGroßteilsdesUllstein-VerlagsarchivsamEndedesZweitenWeltkriegsspielt aufgrunddeshierzuuntersuchendenSchwerpunktseineuntergeordneteRolle. HingegensindimUnternehmensarchivderAxelSpringerSEumfangreicheMa- terialieninFormvonGeschäftsberichtenderUllsteinAG,Korrespondenzender FamilieUllsteinsowie–unerlässlichfüreineUntersuchungderRestitutiondes Verlags–derGroßteildesSchriftverkehrsderbeidenTreuhänderdesUnterneh- mensinderZeitzwischenKriegsendeundderRückgabederFirmaandieFami- lieUllsteinerhalten:Zwischen1945und1952engagiertensichErnstStrunkund Gustav Willner, die bereits lange vor der Machtergreifung der Nationalsozialis- tenimUllstein-Verlagtätigwaren,fürdieRestitution.HinzukommendieKorre- spondenzen von Dr. Ludwig Ruge, dem Familienanwalt der Ullsteins seit den Weimarer Jahren, der offiziell der Restitutionsbeauftragte der Erbengemein- schaftwar.DiebishernahezuausnahmslosunveröffentlichtenAufzeichnungen dieserdreiBeteiligtenstellensomiteinederSäulendieserUntersuchungdar. Weitere bisher ungedruckte Quellen, die unerlässlich zurAufarbeitung der Unternehmensgeschichte zwischen 1945 und 1952 sind,finden sichim Landes- archiv Berlin, da der formelle Antragsgegner der Restitution des Ullstein-Ver- lagsdieStadtBerlinwar. NebendenAktenderSenatskanzleiunddenUnterlagenderWiedergutma- chungsämter werden für diese Arbeit auch die Nachlässe Ernst Reuters und HansE.Hirschfelds,desLeitersdesPresse-undInformationsamtesdesBerliner

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