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Die Rehabilitation von Wirbelsaulengestorten PDF

152 Pages·1983·4.223 MB·German
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Manuelle Medizin H. Tilscher M. Eder Die Rehabilitation von Wirbelsäulengestörten Zweite, völlig neubearbeitete Auflage Mit 74 Abbildungen und 20 Tabellen Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH Univ. Doz. Dr. Hans Tilscher Orthopădisches Spital, SpeisingerstraBe 109 A-1130 Wien Dr. Manfred Eder Lehrbeauftragter fiir Chirotherapie der Universităt Graz SchOnaugasse 4, A-8010 Graz Die erste Auflage erschien im Verlag fiir Medizin Dr. Ewald Fischer, Heidelberg unter dem Titei: H. Tilscher, Die Rehabilitation von WirbelsăulengestOrten CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Tilscher, Hans: Die Rehabilitation von WirbelsiiulengestOrten/H.Tilscher; M.Eder.-2. Aufl.-Berlin; Heidelberg; New York; Tokyo: Springer, 1983. (Manuelle Medizin). 1.Aufl. im Veri. fiir Medizin Fischer, Heidelberg 1. Aufl. u. d. T.: Die Rehabilitation von WirbelsiiulengestOrten ISBN 978-3-540-12515-0 ISBN 978-3-662-00617-7 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-00617-7 NE: Eder, Manfred Das Werk ist urheberrechtlich geschiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, ins besondere die der Obersetzung, des Nachdrucks, der Entnahme von Abbildun gen, der Funksendung, der Wiedergabe auf photomechanischem oder iihnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Die Vergiitungsanspriiche des§ 54, Abs.2 UrhG werden durch die "Verwertungsgesellschaft Wort", Munchen, wahrgenommen. © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1983 Urspriinglich erschienen bei Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 1983. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dal3 solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetz gebung als frei zu betrachten wiiren und daher von jederrnann benutzt werden diirften. Produkthaftung: Fiir Angaben iiber Dosierungsanweisungen und Applikations forrnen kann vom Verlag keine Gewiihr iibemommen werden. Derartige Anga ben miissen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall anhand anderer Literatur stellen auf ihre Richtigkeit iiberpriift werden. 2119/3140-543210 Vorwort Als Vorläufer der vorliegenden Monographie wirkte unter dem glei chen Titel ein kleines Büchlein. Anläßlich eines eher zufälligen Zusammentreffens der Autoren mit dem Verantwortlichen des Springer-Verlages, Herrn. Dr. Graf-Baumann, kam es zu Gesprä chen über eine eventuelle Neuauflage, wobei sich die Intentionen beider Stellen über eine Inhaltserweiterung deckten. Außer dem Ti tel hat das vorliegende Endprodukt allerdings nur mehr wenige Par allele zu den seinerzeitigen Ausführungen aufzuweisen. Nicht nur der Umfang, sondern auch der gesamte Aufbau wurde völlig neu konzipiert, mit dem Ziel, die gestörte Wirbelsäule unter Aspekten zu betrachten, die abseits gewohnter Denkschemata das Krankheitspo tential Achsenorgan in die In- und Umwelt integriert. Daß sich dar aus eine vom Üblichen abweichende Themengestaltung ergab, ge schah nicht aus dem Bestreben, sich um jeden Preis vom Herge brachten zu distanzieren, sondern ist das Resultat eines langjährigen Befassens mit den Problemen der gestörten Wirbelsäule in For schung, Lehre und v. a. bei der täglichen Konfrontation mit dem Pa tienten im medizinischen Alltag. Die Autoren hoffen, über die gebotene Betrachtungsweise die ge gebene Problematik und resultierende Rehabilitationsfragen so dar gestellt zu haben, daß daraus die generelle Anregung erwächst, auch die üblicherweise weniger gewürdigten Störfaktoren und verbunde ne therapeutische Konsequenzen in die Rehabilitationsbemühun gen einzubeziehen. Allen jenen, die in ideeller und materieller Hinsicht zum Werden der Monographie beigetragen haben, sowie dem Verlag für die den Wünschen der Autoren entsprechende Buchgestaltung sei abschlie ßend herzliehst gedankt. Graz, Wien im Mai 1983 H. Tilscher M.Eder Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung . . . . . . . . . 1 2 Unbeeinflußbare Faktoren 7 2.1 Der Konstitutionsfaktor . 7 2.2 Angeborene und irreversible Veränderungen . 10 2.3 Biometeorologische Störfaktoren 12 2.4 Der Faktor M . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 3 Beeinflußbare körperliche Faktoren . . . . . . . . . . . . . 18 3.1 Schmerzgeschehen . . . . 18 3.2 Statik und Haltung . . . . 23 3.3 Strukturelle Störfaktoren 25 3.4 Stoffwechselfaktoren 30 3.5 Fokalgeschehen . . . 34 3.6 Entzündungsfaktoren 48 3.7 Der Faktor Psyche .. 50 4 Beeinflußbare Umweltfaktoren . 52 4.1 Beruf und Arbeit . 52 4.2 Sport ...... . 60 4.3 Alltagsnoxen . . . 66 4.4 Iatrogene Störfaktoren . 69 5 Der therapeutische Weg 73 5.1 Manuelle Medizin 73 5.1.1 Diagnostik . . . 74 5.1.2 Therapie ..... 87 5.2 Neuraltherapie . . 97 5.3 Therapiemaßnahmen über die Hautrezeptoren 108 5.4 Akupunktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109 VIII Inhaltsverzeichnis 5.5 Krankengymnastische Rehabilitation 112 0 Therapeutisches Reiten 126 506 0 0 Diätetische Rehabilitation 128 507 0 0 0 0 0 0 0 6 Synopse 138 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 7 Literaturverzeichnis 140 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 Einleitung Ehrenfels-Kriterium Systemgesetze und Kybernetik Stabilität und Stufenfunktion Reafferenzprinzip und Regelkreis Informationsgeschehen im Organismus Die Wirbelsäule als System Das Computerbild von L. D. Harrnon "Ein Ganzes ist mehr als die Summe seiner Teile". Der als Ehrenfels-Kriterium bekannte Satz kann als Leitmotiv auch jene Gedan kengänge anführen, die zum Verständnis komplexer medizinischer Abläufe erfor derlich sind. Das Sammeln von Daten, Details und Statistiken bleibt eine unbestrit tene Notwendigkeit, wird aber erst sinnvoll, wenn über ein Ordnungsprinzip aus Teilen ein Ganzes·, aus einem Haufen loser Bausteine ein funktionsfähiges Bauwerk erwächst. Die Elemente Kraft und Stoff formten das vergangene Weltbild. Das ei gentlich Verbindende aber, jenes Element, das Energie und Materie erst sinnvoll zusammenwirken läßt, das Phänomen der Organisation, hat eben erst begonnen, unsere Vorstellungswelt zu reformieren. Die Ganzheit, die wir suchen und deren Strukturen wir analysieren, repräsentiert sich stets als System und gehorcht den Ge setzmäßigkeiten einer offenen Ordnung, deren tragende Säulen Informationsüber mittlung und Schaltprinzipien bilden. Grundlegendes dazu verdanken wir demjun gen Wissensgebiet der Kybernetik (Wiener 1969), die als Wissenschaft der Steuer mechanismen bezeichnet werden kann. In Verbindung mit den Systemgesetzen eröffnet sie Erkenntnisse, die in ihrer Elementarität so herausragend sind, daß Ma ruyama (1978) nicht zu Unrecht die Einführung biokybernetischen Denkens als den größten Bewußtseinsschritt bezeichnet hat, den die abendländische Welt seit den al ten Griechen aufweisen kann. Das Denken in Systemen ist es also, das gleichfalls den weiteren Schlüssel zum Zugang biologischer Komplexe eröffnet und das, unter Einbeziehung kyberneti scher Regeln, auch die Basis der Ausrichtung der vorliegenden Monographie lie fern soll. Im Bereich medizinischer Probleme stehen ausschließlich extrem komplexe Sy steme zur Überlegung, wobei die Komplexität nicht von der Zahl der beteiligten Elemente, sondern vom Reichtum ihrer Beziehungen abhängt (Wieser 1959). Fer ner müssen Systeme die überleben, offen, anpassungsfähig und wandelbar sein, denn Überleben bedeutet mehr als bloßes vegetieren und schließt Weiterentwick lung, Entfaltung und Evolution in sich ein. Dieses Offensein sowohl in Richtung der Untersysteme als auch letztlich zum Superkomplex des Systems unserer Welt 2 Einleitung läßt sich grob vereinfacht auf die Konstruktion des Regelkreisgeschehens zurück führen. Die Verflechtung untereinander im Zustand eines stabilen Fließgleichge wichtes kennzeichnet die Regelkreise komplexer Systeme, ihre intelligente Organi sation ist das eigentlich Geheimnisvolle. Das stabile Fließgleichgewicht der Regel kreise erlangt in den Supersystemen der 3. Kategorie, zu der praktisch die hier medi zinisch interessierenden ohnehin gehören, eine Eigenschaft, die als Ultrastabilität bezeichnet wird. Sie garantiert Ersatzschaltungen der Untersysteme, die im Fall von Störungen in weitem Maß das vorgegebene Milieu des Systems zu erhalten versu chen. Der Ablauf der notwendigen Kompensationsmechanismen erfolgt dabei nach dem Prinzip der Stufenfunktion, die die Fähigkeit der Anpassung mit der des Wahlvermögens verbindet, wobei das System entlang einerneuen Variablen den al ten stabilen Zustand Zurückzugewinnen versucht. Der Gesamtablauf, das Zusam menwirken von Feedbacksignalen und Stufenfunktion zum Zweck der Stabilisie rung, wird auch als Homöostase bezeichnet. Das Wirkungsgefüge des Regelkreises und seiner Feedbackmechanismen, die ja weithin als bekannt anzusehen sind, können aus dem Schema und dem zugehörigen Text rekapituliert werden (Abb.1). 5 Hauptelemente beherrschen den Funktionsablauf im Regelkreis: 1. Rege/größe. Sie ist gleichzusetzen mit dem eigentlichen Funktionsziel im System. 2. Regler. In ihm wird die eintreffende Information (Input) über den Istwert mit dem Sollwert verglichen. Wenn nötig beeinflußt ein korrigierender ausströmen der Impuls (Output) die Regelgröße. 3. Meßfiihler. Er liegt in der Regelstrecke und erfaßt den aktuellen Istwert im Sy stem. 4. Stellglied. Als ausführender Teil der Steuerung und Empfänger des Output gleicht es die Istwerte an die Sollwerte an. 5. Rückkoppelung (Feedback). Für den Regelkreis als Ganzes ist die Rückwirkung vom Ausgang des Reglers über die Regelstrecke auf seinem Eingang unter Um kehrung der Wirkung der charakteristische Vorgang. Jeder positive Informa tionserfolg auf der Ausgangsseite führt zu einem konträren negativen Effekt am Führungsgröne Übertragung -des Istwertes Übertragung /der Stellgröne Abb. 1. Regelkreis Einleitung 3 Reglereingang, der als negativer Feedback bezeichnet wird. Man hat es hier also einmal damit zu tun, daß ein negatives Ereignis positive Auswirkungen besitzt. Unterbleibt hingegen die Verpolung der rückgeführten Wirkung, dann liegt ein positiver Feedback vor und aufklingende Reaktionen führen zur Instabilität des Systems, die Regelung pervertiert sich über einen Aufschaukelungseffekt zur Re gelkatastrophe. Um eine Grundstabilität des Regelkreises abzusichern, sind in komplexen Systemen D-Anteile (Glieder mit differentieller Empfindlichkeit) zwischengeschaltet, welche neben den Absolutwerten von Störungen auch die Änderungsgeschwindigkeiten berücksichtigen. Darüber hinaus verlangt die er wünschte Flexibilität komplexer Systeme eine Variationsbreite der Sollwerte über eine zentrale superpanierte Steuerung, wobei die periphere Regelung der zentralen Vorgabe angepaßt wird (Folgeregler). Extrem komplexe biologische Systeme sind dementsprechend in zahlreiche Steuerebenen gegliedert und folgen einem Hierarchieprinzip, das unmittelbar lebensnotwendige Schaltungen vorran gig einsetzt. Die Integrierung der bisherigen Aussagen in die zu beschreibende medizinische Materie läßt das Nervensystem (NS) als komplexestes aller Systeme und Zentrum biokybernetischer Aktivitäten in den Vordergrund treten. Das fundamentale Ele ment seiner Organisation liegt im Reafferenzprinzip (Holst u. Mittelstaedt 1950), nach dem die Rückmeldung des Erfolges einer bestimmten Leistung in das Steuer zentrum den weiteren Verlauf der Leistung bestimmt. Wir haben es hier also wie derum mit dem klassischen Rückkoppelungseffekt des Regelkreisgeschehens zu tun. Die im NS ablaufenden Impulsfolgen haben aber, und das macht die Durch schaubarkeit schwerer, immer die Wahl verschiedener Bahnen und vieler Schaltele mente. Die Gestaltung nervöser Abläufe und resultierender Leistungen ist somit keine starre, sondern eine wandelbare, und Voraussagen über Ereignisse im System beschränken sich auf den Wahrscheinlichkeitsbereich einer statistischen Ordnung. Erkennbar sind Input und Output, für die inneren Vorgänge bleibt das Bescheiden auf den Blackboxbegriff der Kybernetik gewahrt. Wesentlich erweitert sich jedoch die Betrachtungsmöglichkeit physiologischer oder pathophysiologischer Reaktionen, wenn in den Funktionskreis Materie Energie und Steuerung, der von Wolff (1967) erstmalig auch für vertebrologische Probleme als Basis vorgeschlagen wurde, sozusagen als 4. Dimension die Zeit ein bezogen wird. Erst die Verknüpfung von räumlich und zeitlicher Ordnung schafft für die Informationsvermittlung die Grundlage, den Nachrichtengehalt zu kodie ren. Die Nachrichtenvermittlung im NS bedient sich ja nur eines einzigen Weges, nämlich der Variation von Impulsfrequenzen. Daraus sowie aus der differenten Nervenleitgeschwindigkeit der einzelnen Faserarten (A-, B-, C-Fasern), also deut lich zeitabhängig, rekrutieren sich die Nachrichtenmuster. Der Zeitfaktor bedingt des weiteren, daß der Informationsgehalt einer Nachricht nicht allein durch den Alles-oder-Nichts-Charakter der Einzelimpulse im binären Sinn bestimmt wird, sondern sich über Impulsfolgen in einen Analogiemechanismus auflöst. Als weitere Variationsmöglichkeit der Informationsvermittlung wirkt darüber hinaus der sog. Elektrotonus (Sherrington 1906; Aldrian 1947), das konstant vor handene elektrische Feld, das als 2. Schicht die nervösen Aktivitäten über Intensi tätsschwankungen fördert oder hemmt.

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