Stahl Die Qualitatstechnik FMEA als lerninstrument in Organisationen GABLER EDITION WISSENSCHAFT Patrick Stahl Die QualitOtstechnik FMEA als Lerninstrument in Organisationen Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Rolf Buhner Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Die Deutsche Bibliothek -ClP-Einheitsaufnahme Stahl, Patrick: Die Qualitătstechnik FMEA als Lerninstrument in Organisatianen / Patrick Stahl. Mit einem Geleitw. von Rolf Buhner. -Wiesbaden : Dt. Univ. -VerI. ; Wiesbaden : Gabler, 1997 (Gabler Edition Wissenschaft) Zugl.: Passau, Univ., Diss., 1996 Der Deutsche Universităts-Verlag und der Gabler Verlag sind Unternehmen der Bertelsmann Fachinformation. Gabler Verlag, Deutscher Universităts-Yerlag, Wiesbaden © Springer Fachmedien Wiesbaden, 1997 Ursprunglich erschienen bei Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden 1997 Lektorat: Ute Wrasmann / Brigitte Kn6ringer Das Werk einschliel3lich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschutzt. Jede Verwertung aul3erhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsge setzes ist ohne Zustimmung des Verlages u.(lzulăssig und strafbar. Das gilt insbesondere fur Vervielfăltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfil mungen und die Einspeicherung unâ Verarbeitung in elektronischen Systemen. Hochste inhaltliche und technische Qualităt unserer Produkte ist unser ZieI. Bei der Produktion und Auslieferung unserer Bucher wollen wir die Umwelt schonen: Dieses Buch ist auf săurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk beredltigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dal3 solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wăren und daher von jedermann benutzt werden durften. ISBN 978-3-8244-6503-3 ISBN 978-3-663-08408-2 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-08408-2 Geleitwort v Geleitwort Unter dem Wettbewerbsdruck, dem sich viele Untemehmen heute ausgesetzt sehen, wird in Theorie und Praxis das Konzept einer lemenden Organisation diskutiert. Gleichzeitig bemi.ihen sich viele Untemehmen urn cine Qualitatsphilosophie und versuchen, diese mit Hilfe von Techniken und Instrumenten aus dem Qualitatsmanagement umzusetzen. Die vorliegende Arbeit weist nach, daB Lemen und das Streben nach ,Total Quality" viele Parallelen aufweisen und befallt sich daher mit der Frage, wie durch die Nutzung der Fehlermoglichkeits- und -einfluB-Analyse (FMEA) die lemende Organisation erreicht bzw. untersti.itzt werden kann. Es geht der Arbeit nicht urn die Entwicklung einer Lemtheorie, sondem urn einen prag matischen Beitrag zur Verbesserung von Lemprozessen in Untemehmen. Gemeint sind damit sowohl individuelle Lemprozesse einzelner Organisationsmitglieder als auch kol lektive, organisationale Lemprozesse, bei denen die Organisation als Ganzes oder Teile der Organisation Iemen. Die in der Organisationstheorie stark sozialwissenschaftlich fun dierten Lernkonzepte und -aussagen erfahren in der Arbeit cine pragmatische Erganzung. Anliegen dieser Arbeit ist es aufzuzeigen, wie Lemen in der betrieblichen Wirklichkeit anhand einer FMEA systematisch betrieben werden kann und nicht, wie es sich theore tisch abspielt oder abspielen so lite. Die Arbeit erklart zunachst knapp die Qualitatstechnik FMEA, ihre Anwendungsweise und Spielarten. Danach entwickelt der Autor ein einfaches Lernmodell, das den Leser durch die gesamte Arbeit begleitet und entsprechend des jeweiligen Kontextes schrittweise komplexer wird. Anhand dieses Lernmodells Ieitet der Autor die Lernfunktionen der FMEA fUr einzelne und ftir Gesamtheiten von Organisationsmitgliedern ab. Dazu gibt der Autor lerntheoretisch fundierte, aber praktisch anwendbare Empfehlungen, wie die FMEA eingesetzt werden sollte, urn maximale Lernerfolge zu erreichen. In bezug auf die Entwicklung einer lernenden <;rganisation ist die FMEA deshalb von hoher Bedeutung, wei! sie eine Integration von Wissen erlaubt, breit anwendbar ist, in vielen Organisationen bereits einen hohen Bekanntheitsgrad aufweist und daher Ieicht kommunizierbar ist. Die Arbeit gibt Hinweise darauf, wie der Einsatz der FMEA in Un ternehmen zu organisieren ist und entwickelt Kennzahlen, die zur Lernsteuerung und zum VI Geleitwort Lemcontrolling in Organisationen geeignet sind. Diese Kennzahlen zeigen, daB auch im qualitativen Bereich Messungen moglich sind und zielfl.ihrend sein konnen. Eine Kosten-Nutzen-Betrachtung des FMEA-Einsatzes ergiinzt die Betrachtung der FMEA als Leminstrument. Die Lernkosten lassen sich dabei unterscheiden in positive Kosten mit Investitionscharakter und in negative Lemkosten, die Verschwendung darstel len. Diese Betrachtung bringt eine neue Facette in die betriebswirtschaftliche Diskussion, da Lernkosten bislang pauschal als gewinnmindemder Aufwand gesehen werden. Die Arbeit von Herm Stahl zeigt lemtheoretisch fundiert einen praktisch moglichen Weg zu einer lemenden Organisation auf. Im Mittelpunkt steht die Durchsetzung einer erkann ten Lernnotwendigkeit und deren Steuerung durch die Qualitatstechnik FMEA und nicht die in der Psychologie vorherrschende Betrachtung von Lermoglichkeiten. Der Arbeit ist eine weite Verbreitung zu wiinschen, insbesondere auch in die betriebliche Praxis hinein. Sie ist dazu angetan, den Dialog zwischen Praxis und Wissenschaft zu fordem. Prof. Dr. RolfBiihner Vorwort VII Vorwort Jede Dissertation wird erst moglich durch das Zusammentreffen verschiedener glUcklicher Umstiinde -die meisten davon in Form von wohlmeinenden, hilfsbereiten und fordemden Menschen, die den angehenden Doktor durch die zahllosen Untiefen der Erstellung einer Dissertation ftihren. Diese Untiefen lassen sich unterteilen in die fachlich-inhaltlichen Schwierigkeiten und die sonstigen, eher seelisch-moralischen. Entsprechend gibt es Hel fer, die ftir die Umschiffung einer der beiden Kategorien verantwortlich zeichnen und an dere, die in beiden Fallen eine Rolle spielen. Unter den fachlichen Helfem bin ich in erster Linie meinem akademischen Lehrer, Herm Prof. Dr. Rolf Bilhner zu Dank verptlichtet. Die Arbeit entstand wahrend meiner Zeit an seinem Lehrstuhl und er hat es neben fachlichen Inputs verstanden, mit der richtigen Mi schung aus unterstiltzender Filhrung und anspomendem Druck zur raschen Fertigstellung des Werkes beizutragen. Daneben sind meine Kollegen am Lehrstuhi und die wissen schaftlichen Hilfskrafte zu nennen. Die Kollegen hatten immer ein offenes Ohr ftir inhalt liche Probleme und waren urn Losungsvorschlage selten verlegen. Gemeinsam mit den Hilfskraften haben sie mir vie! von der Lehrstuhl-Routinearbeit abgenommen, so daB Zeit ftir die Dissertation blieb. In die Kategorie der seelisch-moralischen Helfer fallt zu oberst meine Familie, bestchend aus Susanne, meiner Mutter, Tante und Onkel. Susanne hat sich eigentlich nie tiber die Iangen Abende beklagt, die ich schreibend am Computer verbrachte und in entscheiden den Momenten durch ebenso klare wie relativ unverbildete Kommentare (,versteh' ich ilberhaupt nicht'') zum Ausdruck gebracht, daB die ein oder andere Stelle doch dringend der Uberarbeitung bedilrfe. Meine Mutter, meine Tante und mein Onkel haben das Vorha ben immer mit der gebilhrenden Distanz und durchaus auch kritisch begleitet, insgcsamt aber-wie schon die gcsamte Schul-und Studienzeit-in vielfacher Weise gef6rdert. Kommen wir nun zur dritten Kategorie, der universell hilfreichen Kaste von Helfem, unter denen vor allem meine Kollegin Daniela zu nenn~n ist. Mit ihr entstanden in haufig stun denlangen Sessions wertvolle Ideen fur die Arbeit und sie war immer ftir ein ebenso kon struktives wie schonungsloses Feedback bereit-und das alles, wahrend sie selbst ebenfalls an einem solchen Vorhaben arbeitete. Daneben hatte sie aber auch stets ein offenes Ohr ftir die oben als zweite Kategorie der Untiefen bezeichneten Probleme des Dissertations schreibers. Ahnliches gilt auch ftir meine Kollegin Sylvia, die besagte Untiefen aus eige ner Anschauung bereits kannte und mir insofem einen Schritt voraus war. SchlieBlich VIII Vorwort mochte ich meinem Freund Jochen herzlich danken, der es auf sich nahm, die gesamte Arbeit zu lesen und in bekannter Weise hochprofessionell, konstruktiv, offen und dennoch so menschlich zu kritisieren, wie es eben seine Art ist. Patrick Stahl Inhaltsverzeichnis IX Inhaltsverzeichnis ABBILDUNGSYERZEICHNIS ........................................................................................................ XI TABELLENVERZEICHNIS ........................................................................................................... XV VERZEICHNIS DER VERWENDETEN ABKORZUNGEN UND SYMBOLE ....................................... XVII 1. PROBLEMSTELLUNG ................................................................................................ 1 2. DIE QUALITATSTECHNIK FMEA UND LERNEN IN DER ORGANISATION 7 2.1 LERNEN IM QUALITATSREGELKREIS ....................................................................................... 7 2.2 DIE QUALITATSTECHNIK FMEA .......................................................................................... 14 2.2.1 Grundlagen ......................................................................................................................... l4 2.2.2 Durchftihrung ..................................................................................................................... 19 2.2.3 Typen der FMEA ............................................................................................................... 35 2.3 EINORDNUNG DER FMEA IN VORGANGE DES LERNENS IN EINER 0RGANISA-TION .............. 39 2.3.1 Lerntheorien ....................................................................................................................... 39 2.3.2 Modellelemente des Lernens ................................... , ......................................................... 53 2.3.3 Die Rolle der FMEA beim Lemen in Organisationen ....................................................... 59 3. DIE FMEA UND INDIVIDUELLES LERNEN ........................................................ 65 3.1 DER LERNENDE MIT ARBEITER IN DER FMEA ...................................................................... 65 3.1.1 Begabung ........................................................................................................................... 67 3.1.2 Transferflihigkeit.. .............................................................................................................. 78 3 .1.3 Motivation .......................................................................................................................... 81 X Inhaltsverzeichnis 3.2 DIE LERNSITUATIONFMEA ................................................................................................ 87 3.2.I Lemaufgabe und Lemmittel .............................................................................................. 90 3.2.2 Transferbedingungen ......................................................................................................... 93 3.2.3 Soziale Situation ................................................................................................................ 96 3.3 VERHALTENINDERFMEA .................................................................................................. 98 3.3 .I Verhaltensmiiglichkeiten ................................................................................................... 99 3.3 .2 Verhaltenskonsequenzen ................................................................................................. I 0 I 3.3 .3 Lemaktivitliten ................................................................................................................. 1I2 4. DIE FMEA UND ORGANISATIONALES LERNEN ............................................ 119 4.I 0RGANISATJONALES LERNEN ............................................................................................. 119 4.I.I Kennzeichen des organisationalen Lemens ..................................................................... I20 4.I.2 Aufbau einer organisationalen Wissensbasis ................................................................... I30 4.I.3 Ein Modell des organisationalen Lemens ........................................................................ I35 4.2 UNTERSTUTZUNG ORGAN! SA TIONALEN LERNENS DURCH DIE FMEA ................................ 140 4.2.1 Die FMEA ais Instrument flir organisationales Lemen ................................................... l40 4.2.2 Die FMEA als Instrument zum Aufbau einer organisationalen Wissensbasis ................ I47 4.2.3 Die FMEA flir unterschiedliche Niveaus organisationalen Lemens ............................... I53 4.3 NUTZUNG DER FMEA FUR ORGANISATJONALES LERNEN .................................................. 157 4.3.I Organisation des Lemens mit der FMEA ........................................................................ I 57 4.3.2 Kennzahlen zum organisationalen Lemen mit der FMEA .............................................. I63 4.3.3 Kosten-Nutzen-Betrachtungen zum FMEA-Einsatz ....................................................... I7I 5. ZUSAMMENFASSUNG ............................................................................................ 179 LITERATURVERZEICHNIS .......................................................................................................... I83