Dahan Fan Die Problematik der Interesselosigkeit bei Kant Kantstudien-Ergänzungshefte Im Auftrag der Kant-Gesellschaft herausgegeben von Manfred Baum, Bernd Dörflinger und Heiner F. Klemme Band 200 Dahan Fan Die Problematik der Interesselosigkeit bei Kant Eine Studie zur „Kritik der ästhetischen Urteilskraft“ Gedruckt mit freundlicher Unterstützung der Geschwister Boehringer Ingelheim Stiftung für Geisteswissenschaften in Ingelheim am Rhein. ISBN 978-3-11-054489-3 e-ISBN (PDF) 978-3-11-054612-5 e-ISBN (EPUB) 978-3-11-054507-4 ISSN 0340-6059 Library of Congress Control Number: 2018934242 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. © 2018 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Satz: Compuscript, Ireland Druck und Bindung: CPI books GmbH, Leck www.degruyter.com Vorwort Die vorliegende Arbeit ist eine überarbeitete Fassung meiner Dissertation, die im Sommersemester 2016 von der philosophischen Fakultät der Universität Tübingen angenommen wurde. Hier möchte ich vor allem Prof. Otfried Höffe für seine sachkundige und einfühlsame Betreuung danken. Er zeigte mir auf lebendige Weise, was Philosophieren heißt. Prof. Ulrich Schlösser als mein Mit- betreuer bot mir konstruktive Kritik an, mit der ich mich künftig noch weiter auseinandersetzen werde. Frau Prof. Friedrike Schick (Tübingen), Prof. Heiner Klemme (Halle) und Prof. Christian Helmut Wenzel (Taipei) haben sich die Zeit genommen, das Manuskript zu lesen und Kommentare zu geben. Im Obersemi- nar von Prof. Höffe, das in jedem Semester stattfindet und in Wirklichkeit ein Doktorandenkolloquium ist, haben mir die Kommilitonen viele Denkanstöße gegeben. Frau Irene Kosel, Herr Florian Grauer und Herr Dr. Moritz Hildt haben die Mühe auf sich genommen, diese Arbeit sprachlich zu korrigieren, was aber auch oft zu gedanklicher Klärung führte. Außerdem möchte ich mich bei meinem Magisterbetreuer, Prof. Han Shuifa (Universität Peking), dafür bedanken, dass er mich auf den Weg der Kant-Forschung geführt hat. Zuletzt und von ganzem Herzen bedanke ich mich bei meiner Ehefrau, Junjun Zhao, meinen Eltern und meinen zwei Kindern für die Unterstützung in einem Ausmaß, das nicht selbstverständlich ist. Dahan Fan, Tsinghua-Universität in Beijing Oktober 2017 https://doi.org/10.1515/9783110546125-202 Inhaltsverzeichnis Vorwort v Zitierweise und Abkürzungen xi Einleitung 1 0.1 Projektvorstellung 1 0.2 Mehrschichtige Interesselosigkeit im Geschmacksurteil 5 0.3 Drei Teile der vorliegenden Arbeit 8 I Interesselosigkeit des Urteils der ästhetischen Urteilskraft 1 Das Begriffspaar Interesse und Interesselosigkeit: Eine semantische Untersuchung 15 1.1 Der handlungstheoretische Begriff Interesse 16 1.2 Semantische Inkonsequenz beim Begriff Vernunftinteresse? 22 1.3 Absorption der semantischen Elemente von interessant in andere Begriffe 24 2 Das interesselose Wohlgefallen als Gunst 29 2.1 Gunst: verpflichtet, aber nicht geschuldet 30 2.2 Ein Machen „aus der gegebenen Vorstellung“ und „in mir selbst“ 32 2.3 Angenehm, Gut und Schön 34 2.4 Das interesselose Wohlgefallen als Gunst: eine Antriebskraft der Entwicklung der Kritik der ästhetischen Urteilskraft 38 3 Exposition des Geschmacksurteils als Kontext von „Wohlgefallen ohne alles Interesse“ 41 3.1 Exposition des Geschmacksurteils als Kontext von „Wohlgefallen ohne alles Interesse“ 41 3.2 Interesselosigkeit als Einstellung des Geschmacksurteils 44 3.2.1 Einstellung des ästhetischen Urteils vs. Einstellung der ästhetischen Erfahrung 46 3.2.2 Rechtfertigung der Kantischen Interesselosigkeit vor Dickies Angriff auf Theorien der ästhetischen Einstellung 49 viii Inhaltsverzeichnis 4 Die Interesselosigkeit des Wohlgefallens am Erhabenen 53 4.1 Die Interesselosigkeit des Urteils über das Erhabene und ihre Begründung 53 4.2 Kontemplation und das Erhabene 56 4.3 Das Wohlgefallen am Erhabenen: Zwei Lesarten 59 II Interesselosigkeit, allgemeine Mitteilbarkeit und Erkenntnisvermögen 5 Die Struktur der Beurteilung: Interpretation zu § 9 67 5.1 Die Interpretationsschwierigkeiten von § 9 und die Relevanz dieses Paragraphen für die vorliegende Arbeit 67 5.2 Die Interpretationen von Guyer und Ginsborg 68 5.3 Beurteilung des Gegenstandes, anstatt der Beurteilung der Lust oder des Gemütszustandes 71 5.4 Beurteilung des Gegenstandes im Hinblick darauf, ob seine Vorstellung allgemein mitteilbar ist 72 5.5 Die allgemeine Mitteilungsfähigkeit des Gemütszustandes und die Lust 79 6 Interesselosigkeit und die Bewegung der Momente 81 6.1 Das Verhältnis der ästhetischen Beurteilung zum Geschmacksurteil 81 6.2 Qualität als das erste Moment der Analytik des Schönen 84 6.3 Interesselosigkeit des Wohlgefallens und das zweite Moment der Analytik: Interpretation zu § 6 87 7 Die Interesselosigkeit und das freie Spiel der Erkenntnisvermögen 93 7.1 Der ästhetische Vergleich 94 7.2 Vorstellung des Gegenstandes als Grund des freien Spiels 95 7.3 Zweckfreier Gebrauch der Erkenntnisvermögen im freien Spiel? 97 7.4 Stark beeinträchtigte Fähigkeit zum Geschmacksurteil 99 8 Schönheit als Ausdruck der ästhetischen Ideen 103 8.1 Darstellung vs. Ausdruck 104 8.2 Urbild und Nachbild 106 8.3 Bestimmte Form des Objekts und willkürliche Form der produktiven Einbildungskraft 107 Inhaltsverzeichnis ix III Interesselosigkeit, Denkungsart und moralisch bezogene Begründung des Geschmacks 9 Geschmacksurteil und Denkungsart: Interpretation zu § 40 113 9.1 Geschmack als „eine Art von sensus communis“ 113 9.2 Maxime der Urteilskraft und Interesse 117 9.3 Kants Andeutung des Interesses an der allgemeinen Mitteilbarkeit 119 10 Das empirische und intellektuelle Interesse am Schönen 123 10.1 Das soziale Interesse am Schönen und die Erwartung der allgemeinen Mitteilbarkeit: Interpretation zu § 41 124 10.2 Das intellektuelle Interesse am Schönen der Natur: Interpretation zu § 42 127 10.2.1 Der Widerstreit über die Verbindung des Interesses am Schönen mit der moralischen Denkungsart 128 10.2.2 Die Herkunft des intellektuellen Interesses an der Naturschönheit: ein Haupt- und ein Nebenargument 129 10.2.3 Zwei Hintergrundaufgaben 132 11 Die auf Moral bezogene Begründung des Geschmacks in der Dialektik 135 11.1 Antinomie und deren Auflösung: die Einführung des Begriffs des Übersinnlichen 136 11.2 Die Struktur der Dialektik und das Wesen der moral-bezogenen Begründung des Geschmacks 142 11.3 Idealismus vs. Realismus: § 58 als Höhepunkt der Kritik der ästhetischen Urteilskraft 145 11.4 Geschmack als Beurteilungsvermögen der Versinnlichung sittlicher Ideen 150 12 Ästhetische Autonomie im Dienst der Moral? 155 12.1 Ein Vorrang der praktischen Vernunft zur ästhetischen Urteilskraft? 157 12.2 Ein immanenter, unabhängiger Wert des Ästhetischen? 159 12.3 Das Interesse der ästhetischen Urteilskraft? 163 Literatur 167 Personenregister 171 Sachregister 173