Die praktische Werkstoffabnahme in der Metallindustrie Von Dr. phil. Ernst Damerow Vorsteher der Werkstoffprtifung der A. Borsig Maschinenbau-A.G. Mit 280 Textabbildungen und 9 Tafeln Berlin Verlag von Julius Springer 1935 ISBN-13:978-3-642-89617 -0 e-ISBN- 13:978-3-642-91474-4 DOl: 10.1007/978-3-642-91474-4 Aile Rechte, insbesondere das der Obersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten Softcover reprint of the hardcover 1st edition 1935 Vorwort. Dieses Buch verdankt seine Entstehung der Anregung jener Her stellerkreise, denen die Werkstoffabnahme nicht fremd sein darf. Es will insbesondere dem Bediirfnis Rechnung tragen, iiber die Abnahme und ihre Priifungen aufklarend zu wirken. Es will dem Abnehmer und Erzeuger den besonderen Dienst erweisen, beiderseitige MiBverstand nisse zu beseitigen, urn so an dem Wiederaufbau der deutschen Industrie in einem geringen Teil mitzuarbeiten. An dieser Stelle sei der Leitung der Fa. A. Borsig Masch. Bau-A.G. Berlin-Tegel, vor aHem dafUr gedankt, daB sie es mir in ihrem auBerordentlich vielseitigen Betriebe ermoglichte, mannigfaltige Werkstoffkenntnisse und abnahmetechnische Erfahrungen zu sammeln. Meinem ehemaligen Assistenten Herrn Got s c h sei fUr die mir gewahrte Unterstiitzung bei zeichnerischen Darstellungen meine Anerkennung ausgesprochen. Berlin-Tegelort, im Oktober 1934. Dr. E. Damerow. Inhaltsverzeichnis. Seite 1. Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 2. Hersteller und Abnahme ........... . 2 3. Einstiges und Gegenwartiges in der Werkstoffabnahme . 3 4. Die Probeentnahme 4 a) Vorbereitung ..... . 5 b) Die Auswahl. . . . . . 5 c) Die Probeanstempelung . 6 d) Die Probenlage. 7 5. Probenherstellung 11 6. Probenabmessung . 12 7. Der Zugversuch 14 a) Versuchsdurchfiihrung im Spannungs-Dehnungs-Schaubild 15 b) Die Proportionalitatsgrenze . 16 c) Die Streck- bzw. Flie.Bgrenze 17 d) Die 0,2-Grenze. . . . . . . 18 e) Streckgrenzenbeeinflussungen 20 f) Die Zugfestigkeit. . . . . 22 8. Zugversuch mit Feinmessung 24 a) Die Apparatur ..... . 24 b) Richtlinien fiir die Beniitzung der Martenschen Spiegelapparate . 27 9. Andere FeinmeBgerate ..... 31 a) Martens-Kennedy . . . . 31 b) Dehnungsmesser von Amsler 32 c) Tensometer Huggenberger 33 10. Das Formanderungsvermogen 37 a) Die Dehnung ..... 37 b) Die Dehnungsmessung 37 c) Die Me.Blange . 40 d) Die Kontraktion . . . 42 e) Die Giiteziffer . . . . 44 11. Das Bruchaussehen, eine Festigkeitskennzeichnung 45 12. Die Warmfestigkeit und ihre friifung 48 13. Der Scherversuch. . . . . . 53 14. Die Hartepriifung ......... . 55 15. Abhangigkeiten der Hartezahl . . . . 57 16. Ersatz- und Hilfsgerate zur Ermittlung der Brinellschen Kugeldruck- harte .............................. . 62 Differenzialbestimmung, Shoreharte (Riickprallversuche), Roc k w e 11- priifer bzw. Priifer mit Vorlast 63 Ritzharteverfahren nach Martens ................ . 64 Inhaltsverzeichnis. V Selte 17. Kerbziihigkeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 18. Bruchaussehen der Kerbschlagbiegeproben als Erganzungspriifung 70 19. Beeinflussungen der Kerbschlagarbeit 72 20. Der Schlagzugversuch 74 21. Die Dauerversuche . . . 75 a) Ermiidung. . . . . . 75 b) Schwingungsfestigkeit . 77 c) Dauerwechselschlagversuch. 78 22. Technologische Priifungen . . 79 Der Biegeversuch (Kaltbiegeprobe) 79 23. Abgeanderte Biegeversuche. 85 a) Kerbbiegeprobe 85 b) Gewindebiegeprobe . . . 86 c) Hin- und Her-Biegeprobe 86 d) Verwindungsprobe 87 e) Wickelprobe . . . . 88 f) Schlagbiegeprobe . . 88 g) Winkelbiegeprobe 88 h) Die Doppelfaltprobe 89 i) Die GuBbiegeprobe . 89 k) Die Rohrbiegeprobe 89 1) Kopfschlagbiegeprobe 90 m) Warmbiegeprobe . . 90 n) Abschreckbiegeprobe 90 0) Schlagbiegeprobe (Versuchseinrichtung) 91 24. Der Stauchversuch 93 25. Schmiedeproben. . . . . . . 95 a) Die Lochprobe. . . . . . 96 b) Die Warmkopfschlagprobe 97 c) Die Ausbreitprobe . . . . 97 d) Horndelprobe . . . . . . 97 e) Aufweitprobe . . . . . . 97 (Aufdornversuch, Zughakenaufweitung, Polterprobe) S.98-100 26. Die Bordelprobe . . . . . . . . . 100 27. Die Fallprobe (Erschiitterungsprobe) . . . . . . . . . . . . . 102 28. Die Klangprobe ...................... 103 29. Die Druckprobe (Wasserdruckprobe, Dichtheitsprobe, Ammoniakprobe, Luftdruckprobe unter Wasser, Oldichtheitsprobe) 103 30. Die Tiefungsprobe. . . . . . . . . 105 31. Die Hii.ufigkeit (GroBzahlforschung) . 106 32. Einsatzhiirtung und ihre Priifung 106 33. Korrosion und ihre Priifung . . . . 113 34. SchweiBpriifung. . . . . . . . . . 117 35. Ketten und Kettenbaustoffpriifung . 128 36. Priifung von Federn und Federbaustoffen . 130 37. Priifung von GuBeisen. . . . . . . . . . 132 38. Priifung des mechanischen Alterns . . . . 137 39. Priifung der Eigenschaftsanderung durch Rekristallisation. 141 40. Priifung des Werkstoffes durch die Fryschen Kraftwirkungsfiguren 143 41. Der Rotbruchversuch 145 42. Die Blaubriichigkeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 147 VI Inhaltsverzeichnis. Selte 43. Werkstattmal3ige Untersuchungen. . . . . . . . . . . . . . . 148 a) Unterscheidung der Stahlsorten (FeiIprillung, Funkenprillung) 148 b) Untersuchung der Stahle auf Zahigkeit 149 c) Prillung auf Seigerung . . . . . 150 d) Priifung auf Rot- und Kaltbruch . . 150 e) Prillung auf Schwei.6barkeit. . . . . 150 f) Untersuchung auf Risse ...... 150 g) Untersuchung auf "unganze" Stellen . 150 h) Prillung metallischer "Oberziige 151 i) Prillung auf Siemens-Martin-FluBstahl und SchweiBeisen . 151 44. Rontgenographische Prillung . . . . . . . . . . . . . . 151 45. Beeinflussung der Priifeigenschaften durch die Verformung 156 a) Die Kaltverarbeitung . . . . . . . . . 156 b) Die Warmverarbeitung . . . . . . . . 157 46. Anderung der Werkstoffeigenschaften durch Gliihen 160 47. Gliihwirkungen beim StahlguB . . . . . . 171 48. Eigenschaftsanderungen durch Vergiitung . 174 49. Die Werkstoffverunreinigung als Eigenschaftsfaktor 180 50. Prillmaschinen fUr Abnahmeprillungen . . . . . . 190 a) Priifmaschinen . . . . . . . . . . . . . . . . 192 b) Eichung bzw. Kontrolle von Festigkeitsmaschinen . 196 c) MeBdose zur Kontrolle von Festigkeitsmaschinen 196 51. Einspannung . ... . 198 52. Werkstoffvorschriften 202 Sachverzeichnis 205 1. Einleitnng. Die berufene Vermittlerin zur Beseitigung des gegenseitigen MiB trauens zwischen Erzeuger und Verbraucher ist die Werkstoffabnahme. Sie ist die Basis, auf der sich Kaufer und Verkaufer finden und ver standigen konnen. Mag die Werkstoffabnahme als qualitatsfordernd oder als produktionshindernd angesehen werden: eine hochentwickelte Industrie wird sie als offizielle Bestatigung ihrer qualitativenLeistungen begriiBen. Der einsichtige Verbraucher weiB zwar, daB heute gute technische Arbeit bewuBt angewendete Wissenschaft ist; er ist von der Forderung und strengen Uberwachung aller Erzeugnisse durch moderne Werkstofforschungsstatten iiberzeugt, allein den Nachweis mochte er doch durch eine genaue Abnahmepriifung gefiihrt wissen. In der Erkenntnis dieser unabanderlichen Tatsache ist das vorliegende Buch entstanden. Es wird unter dem Titel "Die Werkstoffabnahme metallischer Erzeugnisse" versucht, die mechanischen Vorgange bei der Priifung zu beleuchten, ohne jedoch in eine erschopfende wissen schaftliche Erorterung einzutreten. Hierbei wurde, soweit dies not wendig, besonderer Wert auf die Klarstellung der die Eigenschaften beeinflussenden Faktoren gelegt. Eine ausgiebige wissenschaftliche Durchdringung aller die Werkstoffpriifung beriihrenden Fragen konnte dem Titel und Umfang des Buches entsprechend nicht zweckmaBig erscheinen. Wenn ich mich manchmal nur mit der Feststellung der Erscheinungen ohne weitere Begriindung begniige, so verge sse man nicht, daB viele alte und neue Fragen noch der endgiiltigen Beant wortung harren. Auf Grund meiner vieljahrigen Tatigkeit in einer deutschen Fabrikationsstatte mannigfaltigster Industrieerzeugnisse habe ich mich eingehend mit dem in- und auslandischen Abnahmewesen beschiiftigen miissen. Aus diesen Erfahrungen heraus sind die nach folgenden Gedanken und Feststellungen geboren, die sowohl dem Her steller als dem Kunden dienen sollen. DaB die Funktionen der Festigkeit und Elastizitat eingehend be sprochen und aIle fiir die Abnahme wichtigen Priifarten im Lichte der Werkstoffabnahme kritisch behandelt wurden, ist erklarlich; denn in der einschlagigen Literatur sind abnahmetechnische Einzelheiten nur wenig beriicksichtigt worden. Ich bin mir aber dariiber klar, daB deswegen dem vorliegenden Buche gewisse Unvollkommenheiten anhaften miissen, da es eingehende Uberpriifungen an der Hand autoritativer Belege nicht enthalt. Damerow. Werkstoffabnahme. 1 2 Einleitung. Hersteller und Abnahme. Ebenso geht es weit iiber den Rahmen des vorliegenden Buches hinaus, unwesentliche und problematische Fragen zu besprechen. Andererseits werden manche priiftechnischen Fragen mit einer scheinbar iiberfliissigen Griindlichkeit erortert. Dies geschah jedoch in der Ab sicht, erlaubte Vorteile und abstellbare Nachteile ins rechte Licht zu riicken. Der Leser dieses Buches solI ein die Werkstoffabnahme behan delndes Nachschlagewerk in die Hand bekommen. Der Ein- und Verkaufer benotigt eine schnelle Orientierung iiber abnahmetechnische Ausdriicke, Vorschriften und Umrechnungen. Dem Konstrukteur solI das langwierige Suchen in Abnahmevorschriften und Abhandlungen nach einzelnen Zahlen und Faktoren erspart bleiben; ihm soll gleich falls ein "Oberblick iiber die Werkstoffanderungen, iiber gewisse Voraus setzungen der Brauchbarkeit irgendeines Werkstoffes gegeben werden. Fiir den Werkstattingenieur, die Abnahmestelle oder die Laboratorien werden zur glatten Abwicklung der Abnahmegeschafte unentbehrliche Fingerzeige geboten, da es gilt, die Werkstoffe "abnahmefahig" zu machen, sie den Abnahmevorschriften anzupassen. 2. Hersteller nnd Abnahme. In dem iiblichenZusatz "mitAbnahme" liegt eine von kaufmannischer Seite wenig gewiirdigte Einschrankung einer Bestellung, eines Kauf vertrages. Wenn der Lieferant leichtfertig iiber diesen Punkt hinweg geht, so wird er den Schaden tragen. Auf eine nicht gelaufige Abnahme bedingung darf nicht ohne Befragen des sachkundigen Herstellungs betriebes eingegangen werden, solI nicht von vornherein in den glatten Verlauf des Abnahmegeschaftes eine gewisse Unsicherheit hineingetragen werden. Die Abnahme stellt die letzte Etappe im Ver kauf eines Werkstiickes, die wichtigste Erfiillung eines Lieferungs vertrages dar; denn der Besteller kann bei nicht vollstandig bedingungs gemaBer Werkstofflieferung jederzeit zuriicktreten. Ja, es mag vor kommen, daB durch die Unmoglichkeit der Erfiillung einer im guten Glauben anerkannten Werkstoffvorschrift die liefernde Fabrik den eigenen wirtschaftlichen Ruin herbeifiihrt. Es ist daher von groBter Bedeutung, aile Unklarheiten derWerkstoff- und Konstruktionsvorschrift vor Eintritt in die Hersteilung durch Besprechung oder eingehenden Schriftwechsel zu beseitigen. Nicht zuletzt ist auch ein festgewurzeltes Vertrauensverhaltnis zwischen Lieferant und Abnehmer von unschatzbarem Wert. Dieser will nicht nur Vertreter und Treuhander des Bestellers, sondern auch williger Berater des Erzeugers sein. Man sollte es daher nicht unter lassen, in allen denAbnehmer angehenden Fragen besonderer Natur seine Ansichten und Wiinsche zu erfahren. Einstiges und Gegenwartiges in der Werkstoffabnahme. 3 Der standige Abnehmer ist nicht selten bester Psychologe, das selbe sollte auch der Lieferant oder sein Vertreter sein. Er sollte eine Personlichkeit sein, die trotz mannigfaltiger Charaktereigentum lichkeiten seiner Abnahmegaste stets die zufallige Situation zu be herrschen weiB. Wie bereits erwahnt, ist es eine wichtige Aufgabe des Lieferanten, vor Fabrikationsbeginn Klarung aller schwebenden Fragen herbeizu fUhren; denn spater wird es aussichtslos sein, den Abnahmebeauftragten, der meistens von den mundlichen oder schriftlichen Auftragsverhand lungen nichts weiB, von der Schwierigkeit oder gar Unmoglichkeit der Aufrechterhaltung mancher Vertragspunkte zu uberzeugen. Ebenso ge fahrlich und zwecklos ist es, nach Feststellung der Ergebnisse in eine lebhafte Erorterung daruber einzutreten, ob ein Werkstoff als brauchbar oder unbrauchbar angesehen werden solI. Werden die Vorschriften durch die gewonnenen Prufungsergebnisse nicht erfullt, so wird durch die meisten A bnahmevorschriften der A bnehmer an diese ge bunden sein. Sollte er dennoch Rucksichten uben wollen, dann sollte der Lieferant dafUr Sorge tragen, daB er den Abnehmer nur selten in diese fur ihn immer schwierige Lage bringt. 3. Einstiges und Gegenwartiges in der Werkstoffabnahme. In einer Zeit, als man noch die Bewahrung oder Nichtbewahrung der Werkstoffe abwarten konnte, war die rein praktische Erfahrung die beste Werkstoffprufung. Man konnte sich mit der einseitigen Fest stellung begnugen, daB ein Werkstuck oder eine ganze Anlage einem bestimmten Zweck entsprochcn habe und daher jeder Neubau wieder so ausgefUhrt werden konne. Andererseits ist es eine bevorzugte Tatigkeit des menschlichen Geistes, schon vor dem Erwerb eines Gegenstandes nach seinem tatsachlichen Wert und seiner besonderen Eignung zu fragen. Mogen ihm dazu auch die geeigneten Prufmittel fehlen, so empfindet er in einer dem Erwerb vorangegangenen grundlichen Be sichtigung eine wohltuende Beruhigung. Ein hohes MaB praktischer Erfahrung vorausgesetzt, wird die Besichtigung stets eine brauchbare AbnahmeprUfung bleiben, wenn sie durch andere bewahrte PrUfmethoden eine Erganzung erfahrt. Vor etwa 200 Jahren stellte Reaumur durch Zerbrechen von Biege proben die ersten systematischen Festigkeitsversuche an, um eine klaffende Lucke in der Kenntnis der Werkstoffe auszufullen. Gerade die Metalle gewahrten ihm zu wenig Einblick in ihre Eigenschaften. Jung Siegfried mag recht getan haben, wenn er sein neu geschmiedetes Schwert vor dem Gebrauch auf seine Haltbarkeit praktisch prufte; desto mehr wird man dem Zeitalter der Technik eine genaue Prufung 1* 4 Die Probeentnahme. der Werkstoffeigenschaften zubilligen miissen. Die (jffentlichkeit ver langt Garantien fUr die Sicherheit technischer Anlagen. Dieser AnlaB zu Abnahmevorschriften verpflichtete Behorden, Korperschaften und sonstige Stellen, eingehende Eignungspriifungen vorzunehmen. Zwar mogen solche Abnahmepriifungen an Werkstoffen die Sicherheit einer Anlage nicht gewahrleisten, sondern nur eine Bestatigung oder Kon trolle der durch eingehende Versuche erforschten Eigenschaftswerte des Baumaterials einer Lieferfirma darstellen, aber ihr allgemein erzieheri scher Wert ist nicht zu unterschatzen. Um fiir eine technische Gesamtanlage ausreichende Sicherheits faktoren zu gewinnen, sind verschiedene Wege eingeschlagen worden. Zunachst versuchte man, solche Priifungen an Anlagen oder deren einzelnen Tellen auszufiihren, die ihrer wirklichen Beanspruchungsart entsprechen. So werden Hohlkorper, GefaBe, Kessel durch eine Wasser druckprobe Beanspruchungen ausgesetzt, die aus Sicherheitsgriinden weit iiber die Betriebsbeanspruchungen hinausgehen. Briicken, Waagen u. dgl. werden Belastungen unterworfen, die rechnerisch als hochste Belastungen auftreten .. StahlguBstiicke laBt man aus bestimmter Hohe auf harte Unterlage fallen, um innere Spannungen oder verborgene Inhomogenitaten festzustellen. Bei Werkstiicken, deren Hochstbean spruchungen unkontrollierbar sind, pflegt man die Priifung, wenn sie eine Massenabnahme ist, bis zum Bruch durchzufiihren. Achsen, Rad reifen, Bremsklotze werden unter den wuchtigen Schlagen eines Fall hammers bei genauen Messungen zerstort. 4. Die Probeentnahme. Eine der wichtigsten Abnahmehandlungen ist die Probeentnahme. Nicht nur deshalb, wei! sie eine urkundliche Bestatigung darstellt, sondern well in der Hauptsache von ihr das Gelingen der Werkstoff abnahmepriifung iiberhaupt abhangt. Daher pflegen auch die Abnahme vorschriften dieser Grundlage jeder Abnahme besondere Bedeutung beizumessen. Es diirfte deshalb von allgemeinem Interesse sein, die Linien zu zeichnen, in deren Richtung sich die Probeentnahme be wegen solI. In rein wissenschaftlicher Hinsicht miiBten zur genauen Bestimmung wichtiger Eigenschaften mehrere Proben herangezogen werden, da del' Wert von Einzelversuchen durch eine groBe Anzahl das Ergebnis beeinflussender Faktoren fraglich erscheint. Mit Riicksicht auf diese Tatsache werden auch grundlegende, wissenschaftliche Versuche nur so ausgefUhrt, daB moglichst alle Zufalligkeiten ausgeschaltet sind. In der Abnahmepraxis begniigt sich der Abnehmer mit den aus Einzelversuchen gewonnenen Eigenschaftswerten. Es hat sich gezeigt,