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Die Politik zur deutschen Einheit: Probleme — Strategien — Kontroversen PDF

367 Pages·1991·10.17 MB·German
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Liebert/Merkel Die Politik zur deutschen Einheit Ulrike Liebert Wolfgang Merkel (Hrsg.) J>()liti1c ][)i~ zur d~utsch~n Einh~it Probleme - Strategien - Kontroversen Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 1991 Umschlag unter Verwendung von Faul Klee 1937, R 13 (lS3) .. Revolution des VUlductes", Gemälde, Ölfilrben, Bawmvolle, ölgrundiert, auf Keilrahmen I 60 x SO cm I signiert rechts unten Kunsthalle Hamburg ISBN 978-3-8100-0884-8 ISBN 978-3-663-09755-6 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-09755-6 © 1991 by Springer Fachmedien Wiesbaden Ursprünglich erschienen bei Leske + Budrich, Opladen 1991 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außer halb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere fiir Vervielfä1tigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Inhalt Einleitung ......................................................................... 7 I. Vom Zusammenbruch des SED-Regimes zur nationalstaatlichen Einigung ........................................... 17 1. Wolfgang Merkel Warum brach des SED-Regime zusammen? Der "Fall" (der) DDR im Lichte der Demokratisierungstheorien ............................. 19 2. Ulrike lieben Kein neuer deutscher Nationalismus? Vereinigungsdebatte und Nationalbewußtsein auf dem "Durchmarsch" zur deutschen Einheit 51 3. Klaus von Beyme Nationale Einheit und demokratische Legitimation. Plädoyer für ein zweistufiges Verfahren zur Legitimation der deutschen Einigung .. 95 4. Dieter Roth Die Volkskammerwahl in der DDR am 18. März 1990. Rationales Wahlverhalten beim ersten demokratischen Urnengang ............. 115 5. Harald Barrios Von der Revolution zum Beitritt: Die Entwicklung eines gesamtdeutschen Wahl- und Parteiensystems .......................... 139 6. Roland Sturm Die Zukunft des deutschen Föderalismus .............................. 161 11. Die Integration der Politikfelder: Zum Wandel der partiellen Regimes ........................................................ 183 7. Andreas Busch Die deutsch-deutsche Währungsunion: Politisches Votum trotz ökonomischer Bedenken .................................................. 185 5 8. Manfred G. Schmidt Arbeitsmarkt und Arbeitsmarktpolitik .................................. 209 9. Axel Murswieck Probleme und Optionen der sozialpolitischen Integration ........... 227 10. Christiane Lemke Frauenpolitische Optionen und Kontroversen im deutschen Vereinigungsprozeß ........................................................ 243 11. Michael Strübel Auf dem Weg zur Umweltunion: Bisherige Umweltkooperation und Handlungserfordemisse der Umweltpolitik im vereinten Deutschland ................................................................. 259 12. Klaus Armingeon Gewerkschaftliche Politik im Prozeß der deutschen Vereinigung ... 285 IH. Die europäische Dimension ............................................ 297 13. Frank R. Pjetsch Deutsche Einheit und europäische Integration ........................ 299 14. Andrei S. Markovits Die Deutsche Frage - Perzeptionen und Politik in der Europäischen Gemeinschaft ............................................................... 321 15. Hans Günter Brauch Probleme und Chancen der deutschen Einheit für die Sicherheits- und AbTÜstungspolitik in Mitteleuropa ................................. 343 Autorennotiz ...................................................................... 373 6 Einleitung Die Politik zur Deutschen Einheit - Probleme, Positionen, Kontroversen Es gibt Zeiten, in denen sich die Ereignisse überstürzen und von anderen über holt werden, noch ehe sie auf den Begriff gebracht sind. Es sind dies Perioden, in denen sich konsolidierte Strukturen scheinbar verflüssigen und die Komple xität des "auch anders Möglichen" zumindest temporär freigeben - bevor sie in einer mehr oder minder veränderten Form wieder festgefroren werden. Nachdem die "deutsche Frage" mit den Weichenstellungen von 1947-49 über vier Jahrzehnte faktisch eingefroren war, setzte im Herbst 1989 ein großregio nal bedingtes plötzliches Tauwetter ein. Die nationale Frage entfaltete in nur wenigen Monaten ihre gesamte Komplexität - ihre historischen Verwirrungen und politischen Logiken, die mit ihr verbundenen ökonomischen Interessen und sozialen Konflikte, die ihr inhärenten psychologischen Traumata, Kom plexe, Ängste und kulturellen Leitmotive. Dieses Buch bietet weder eine Chronologie der Ereignisse noch parteiliche Stellungnahmen, kein Plädoyer für oder wider die deutsche Einheit. Nicht Ge sinnungen werden artikuliert, nicht emphatische Bekundungen zum "natio nalstaatlichen Imperativ" verlautbart. Mit diesen ist das Publikum seit dem Herbst 1989 schon reichlich überschüttet worden. Sie reichten im Inland von den Publikationen der "journalistischen Adjudanten" der offiziellen Politik in den Massenmedien über die deutschlandpolitischen "Bekenntnisse" von Schriftstellern wie Martin Walser, bis zu kritischen Stimmen, wie denen von Günter Grass und Jürgen Habermas, die unter dem Eindruck der deutsch nationalen Katastrophen dieses Jahrhunderts auf nichtnationale, unversalisti sche Prinzipien der Moral und Vernunft setzten und dem auf nationale Eini gung orientierten herrschenden Zeitgeist widersprachen. Andere Stimmen lie ßen sich aus dem Ausland vernehmen, darunter mißtrauische und moralische ebenso wie optimistischere Einschätzungen der deutschen Frage (und Psyche) im Zeichen der Wiedervereinigung. Die diesbezüglichen Einschätzungen rei chen von der beunruhigt-mahnenden des spanischen Soziologen Victor Perez Diaz über Deutschland-Experten wie Fritz Stern, Hugh Trevor-Roper, Ti mothy Garton-Ash, Gordon Craig, die die britische Premierministerin in der 7 deutschen Frage eher zu beruhigen suchten, bis zu der ausgesprochen zuver sichtlichen Aufforderung des italienischen Sozial wissenschaftlers Gian En rico Rusconi, "Deutschland zu verstehen" 1 • Parteinahmen solcher Art für oder wider die Einigung sind durchaus legitim im Rahmen eines ausgewiesenen normativen Wissenschaftsverständnisses, das allerdings nicht die Grundlage dieses Bandes bildet. Die Herausgeber und Auto ren versuchen vielmehr, aus der Unmittelbarkeit des tagespolitischen Gesche hens und Diskurses in eine wissenschattlich produktive Distanz zu gelangen. Diese Distanz ist - bei Politikwissenschaftlem kein Wunder - theoretisch. vergleichend, methodisch bestimmt. Aber müssen wir nicht davon ausgehen, daß wir uns - gemessen an den Fehlprognosen deutschlandpolitischer Analy sen bis in den Herbst 1989 hinein - in einem wissenschaftlichen Vakuum befin den? Gibt es Theorien oder Modelle, die einen historisch so einmaligen Fall ei ner friedlichen Wiedervereinigung wie den deutschen im Jahre 1990 in all sei nen Facetten umfassend erklären könnten? Es wäre vermessen zu meinen, für das vielschichtige, komplexe Geschehen des in der deutschen Geschichte sicher "historischen Jahres" 1989/90 einen gemeinsamen theoretischen Rahmen fin den zu können. Lediglich für Teilaspekte stehen Theorien und Modelle (z.B. Demokratisierungstheorien, Legitimationstheorien, Theorien rationalen Han delns; regionale Integrationstheorien), unterschiedliche Ansätze, in der Vergan genheit erhäI tete Hypothesen, Begriffe und Typologien (etwa von Nationalis mus) bereit -- und werden in den verschiedenen Beiträgen dieses Bandes auch angewendet. Ein gemeinsames Band zwischen zumindest einem Teil der Unter suchungen findet sich in der eher akteurszentrierten als systemtheoretischen Perspektive und Eragestellungen wie diesen: Welches waren die fundamentalen, problematischen Entscheidungen im Vereinigungsprozeß? Welches waren die zentralen politischen Akteure, ihre jeweiligen Optionen und Interaktionen? Wie verlief die Dynamik der Entscheidungsprozesse, und was könnten die mögli chen Folgen der schließlich getroffenen Entscheidungen sein? Unsere Untersuchung versteht sich als ein Beitrag zur Untersuchung des po litischen Wandels in Deutschland, der gekennzeichnet ist durch die Integration zweier unterschiedlicher politischer und ökonomischer Systeme. Dieser be gann im Herbst 1989 und fand mit dem Inkrafttreten des Einigungsvertrages am 3. Oktober 1990 seinen vorläufigen Abschluß. Es werden die verschiede nen Phasen dieses Prozesses - die Vorgeschichte der Demokratisierung in der DDR (von der Öffnung der ungarischen Grenze im September und der ersten nicht genehmigten Massendemonstration in Leipzig am 9. Oktober 1989 bis zu den Volkskarnmerwahlen im März 1990), und der nationalstaatliche Integra tionsprozeß (von den ersten Wiedervereinigungsforderungen der demokrati schen Opposition im Dezember 1989 bis zum Vollzug der Einheit) im einzel nen analysiert. Wenn wir uns an die jüngeren theoretischen Entwicklungen der Demokrati sierungsforschung anlehnen, könnten wir diese Deiden, sich überlappenden 8 Phasen entweder mit Dankwart Rustow als "Vorbereitungsphase" (Demokra tisierung) und als "Entscheidungsphase" (nationalstaatliche Integration) be zeichnen - wobei die dritte, die Phase der "Gewöhnung", noch aussteht; oder aber wir sprechen mit Guillermo O'Donnell und Philippe Schmitter von einer Phase des "Zusammenbruchs eines autoritären Regimes", gefolgt von der "Transition" zu einem demokratischen, darüber hinaus aber vor allem auch nationalstaatlichen System, dessen "Konsolidierung" noch stattzufinden hat. 2 Seine Besonderheit erlangt dieser Fall politischen Wandels in Deutschland 1989/90 dadurch, daß es sich nicht nur um einen demokratischen, sondern gleichzeitig sich überlagernd und miteinander verschränkt auch um einen natio nalstaatlichen und ökonomischen Transitionsprozeß handelt. Dieser dreifache Regimewandel erzwang einen Wandel der Politik auf nahezu allen Ebenen, auf denen die Weichen für das neue Deutschland neu gestellt werden mußten: Ent scheidungen über die Vertassungsordnung und über das Verhältnis Staat und Gesellschaft; über die iliderative Ordnung und das gesamtdeutsche Wahl- und Parteiensystem; die Grundzüge der künftigen Wrrtschaftsordnung und des So zialsystems; in der Frauen-und Umweltpolitik. Daß diese Weichen so gestellt wurden wie sie gestellt wurden, ist keineswegs selbstverständlich. Der Regime Zusammenbruch in der DDR und der folgende Übergangsprozeß zu einem ge samtdeutschen demokratischen Staat brachten neue Akteure in die politische Arena - die Bürgerbewegungen in der DDR, neu gegründete Parteien und die sich aus der nationalen Front lösenden Blockparteien. Aufgrund ihres einge brachten spezIhschen ideologIsch-kulturellen Gepäcks mußten sich nahezu zwangsläufig auf allen Ebenen neue, von der in der Bundesrepublik herrschen den Praxis abweichende Optionen eröffnen. Der von der Idee der Zivilgesell schaft und von den Utopien eines Dritten Weges inspirierte "Runde Tisch" ent warf z.B. die "Sozialcharta" und eine demokratische Verfassung für die DDR, womit seine Mitglieder die von ihnen als wesentlich erachteten Errungenschaf ten der DDR zu erhalten und in den neuen Gesamtstaat einzubringen suchten. Eines der Puzzles, das unsere Autoren bewegte, war u.a. die Frage, wie es zu erklären ist, daß in diesem Übergangs-und Entscheidungsprozeß von BRD und DDR eine gesamtdeutsche Ordnung geformt werden konnte, die mit der bundesdeutschen in den Grundzügen nahezu identisch ist. Überraschend ist dies Insofern, als z.B. die noch in den sechziger Jahren umlaufenden "Konver genztheorien" die Prognose trafen, beide, das kapitalistische wie das kommu nistische System, konvergierten langfristig auf einen gemeinsamen Nenner hin. Aber die genaue Untersuchung der Einzelaspekte des Übergangs enthüllt auch kleinere und größere, faktische und potentielle Veränderungen der einge spielten bundesdeutschen Ordnung, die nicht nur im Detail liegen. Die "Politik zur deutschen Einheit" umfaßt drei unterschiedliche analyti sche Ebenen, auf denen die politischen Akteure die Spielregeln neu zu definie ren - oder sich auf die alten neu zu einigen - hatten: 9 - die der "politics", der nationalen Makroebene. auf der sich inner-und au ßerhalb <ler politischen Institutionen ein Kräfteverhältnis zwischen "zen tralen" Akteuren (den Parteien) und den bald marginalisierten Kräften (etwa den Bürgerbewegungen in der DDR und den westlichen Gewerk schaften) herausbildet, und auf der über die Formierung des neuen Systems entschieden wird - etwa über Modus und Zeitplan der Vereinigung, zen trale Strukturen des Verfassungssystems, den Föderalismus, das Wahlsy stem; - die der einzelnen "policies", der Mesoebene, auf der die "partiellen Re gime" der verschiedenen Politikfelder festgelegt werden, die für die An gleichung der unterschiedlichen Systeme besonders problematisch sind; - die internationale bzw. supranationale Ebene, auf der die Frage der Souve ränitätsrechte Gesamtdeutschland verhandelt, die militärische Bündnis frage und Fragen der EG-Integration geklärt werden. Entsprechend diesen drei unterschiedlichen Ebenen identifizieren die Einzel beiträge des vorliegenden Bandes die Probleme, die auf die politische Agenda gelangten; die zentralen Akteure und ihre Interessen und alternativen Optio nen der Problernlösung; die Gründe für die Durchsetzung bestimmter Pro blemlösungen gegenüber anderen. Die Autoren haben ihren Arbeitsschwer punkt auf jeweils sehr verschiedenen Feldern der Politischen Wissenschaft; keiner würde sich primär als "DDR-Experte", dafür aber als Kenner eines je besonderen Aspekts des bundesdeutschen Systems und der zugehörigen Theo rien und Teiltheorien bezeichnen. Im ersten Abschnitt geht es in einer makropolitischen Perspektive um die Entwicklung vom Zusammenbruch des SED-Regimes zum nationalstaatli chen Transitionsprozeß: 1. Der Beitrag von Wolfgang MerkelIegt die Ursachen für den Zusammen bruch des SED-Regimes frei. Dabei werden nicht einfach nur die systembe dingten vielfältigen Legitimationsdefizite des alten autoritären Regimes identi fiziert, die in ihrer angebliCh unaufhaltsamen Verschärfung mit historischer Gewißheit auf den Zusammenbruch hintrieben. Sondern die demokratischen, rechtsstaatlichen, ideologischen, ökonomischen, sozialen und nationalstaatli chen Legitimationsprobleme konnten erst dann ihre eigentliche systemspren gende Wirkung entfalten, als sich die außenpolitischen Rahmenbedingungen änderten (Aufgabe der Breschnew-Doktrin) und innenpolitisch Teile der lange subaltern integrierten und pazifizierten DDR-Bevölkerung als Akteure gegen das Regime aufbegehrten (voice) oder durch Abwanderung (exit) dem Regime Loyalität und Lebensfähigkeit entzogen. 2. Die Untersuchung von Ulrike liebert fragt nach den subjektiven Faktoren, die dem "objektiven" nationalstaatlichen Einigungsprozeß zugrundeliegen. Welches sind die nationalen Orientierungsmuster der Deutschen, die 1989/90 10 den in beiden Teilen, DDR und Bundesrepublik, mehrheitlichen Wunsch nach Wiedervereinigung, und damit den Rückhalt der - als konservativ-patriotisch beschriebenen - Vereinigungsstrategie der Bundesregierung erklärbar ma chen? Gibt es einen neuen, eine Erneuerung des traditionellen, oder vielleicht keinen Nationalismus in Deutschland mehr, sondern nur pragmatische, ratio nale Orientierungen, wie es die "Verwestlichungsthese", der Generationen wechsel und die sozioökonomische Entwicklung nahelegten ? Anband der in tellektuellen "Vereinigungsdebatte", sowie neuerer Umfragedaten aus beiden Teilen Deutschlands im Jahr 1989/90 werden zehn Positionen aus dem plurali stischen nationalen Bewußtseinsspektrum der Deutschen charakterisiert, die Züge fortlebender traditioneller, volks- und kulturnationaler Identifikations muster, neben neueren, rational und staatsbürgerlich-partizipatorisch moti vierten Einstellungen zur nationalen Frage erkennen lassen. 3. Klaus von Beymes "Plädoyer für ein zweistufiges Verfahren zur Legitima tion der deutschen Einigung" verbindet die Analyse der Staatsräson mit Legi timationstheorien. Demokratische Prinzipien hätten im deutschen Fall tenden ziell gegenüber nationalstaatHchen. rechtsstaatlichen und wohlfuhrtsstaatli chen Pnorltaten zUluckgestanden. Die Ist-Analyse der Sachzwänge, die in der ersten Phase zur Entscheidung für eine beschleunigte Einigung führten, er gänzt er mit der aus der legitimationstheoretischen Soll-Analyse abgeleiteten Konzeption, eine zweiten Phase des Einigungsprozesses folgen zu lassen, in der die "Maximierung der demokratischen Legitimation" auf der Tages ordnung steht. 4. "Das rationale Wahlverhalten beim ersten demokratischen Urnengang" in der DDR anläßlich der Volkskammerwahl am 18. März ist Gegenstand und Hauptthese des Beitrags von Dieter Roth. Die Voraussetzungen für treffsichere Prognosen des Wahlausgangs hätten bei dieser ersten Wahl in der DDR ge fehlt, so daß alle Erklärungsmuster, die sich auf längerfristige Einflußvaria blen stützen, insbesondere sozialstrukturelle Ansätze westlichen Zuschnitts, keinen Aufschluß über das Zustandekommen des Wahlergebnisses liefern. Da seit Anfang März eine umfangreichere Datenbasis zur Verfügung steht, wird die rationale Problemorientierung der Wähler in der DDR deutlich; eine Ra tionalität, die Flexibilität impliziert, d.h. Prognosen für die nächsten Wahlen für das Gebiet der DDR schwierig macht. 5. Das an die Analyse des Wahlverhaltens anschließende Thema von Harald Barrios ist die Entwicklung eines gesamtdeutschen Wahl-und Parteiensystems aus der Interaktion der westdeutschen Parteien mit der zunächst unübersichtli chen Vielzahl von Bürgerbewegungen, neuen demokratischen Parteien, und politischen Vereinigungen in der DDR. Einen zentralen Stellenwert nahmen dabei die Debatte um Wahlsystem und Beitrittstermin, die unterschiedlichen Interessen und Positionen, und die Aushandlung des diesbezüglichen Kompro- 11

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