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Die Parteien nach der Bundestagswahl 2002 PDF

171 Pages·2003·5.93 MB·German
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Die Parteien nach der Bundestagswahl 2002 Oskar Niedermayer (Hrsg.) Die Parteien nach der Bundestagswahl 2002 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2003 Gedruckt auf alterungsbeständigem und säurefreiem Papier Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme ISBN 978-3-8100-3722-0 ISBN 978-3-663-09750-1 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-09750-1 © 2003 Springer Fachmedien Wiesbaden Ursprünglich erschienen bei Leske + Budrich, Opladen 2003 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist mheben·echtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfaltigungen, Übersetzungen, Mi kroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Inhalt Vorwort .................................................................................................... 7 Oskar Niedermayer Die Entwicklung des deutschen Parteiensystems bis nach der Bundestagswahl 2002 .............................................................................. 9 Ulrich von Alemann Der Zittersieg der SPD: Mit einem blauen und grünen Auge davon gekommen ........................... 43 lose! SchmidiChristian Steifen Stark aufgeholt und doch nicht gewonnen: CDU/CSU nach der Wahl........................................................................ 71 Thomas Poguntke Die Bündnisgrünen nach der Bundestagswahl 2002: Auf dem Weg zur linken Funktionspartei? .............................................. 89 Hans Vorländer Aufstieg und Niedergang einer Spaßpartei: Die FDP nach der Bundestagswahl 2002 ................................................. 109 Cero NeugebaueriRichard Stöss Die PDS in Not ........................................................................................ 125 Eckhard lesse Die Rechts(außen)parteien: Keine ersichtlichen Erfolge, keine Erfolge in Sicht ................................. 159 Kurzbiographien der Autoren ............ ...................................... ...... .......... 179 Vorwort Die deutschen Parteien und das gesamte Parteiensystem verändern sich. In den einzelnen Parteien haben sich inhaltliche, personelle und organisatori sche Wandlungsprozesse vollzogen, die nicht nur die jeweiligen Parteien selbst, sondern auch ihr Verhältnis untereinander und ihre Rolle im gesamten politischen System der Bundesrepublik betreffen. Aus dem relativ stabilen "Zweieinhalbparteiensystem" der Sechziger- und Siebzigerjahre mit einer strukturellen Asymmetrie zugunsten der Union ist mittlerweile ein stärker fragmentiertes Parteiensystem mit mindestens vier bis fünf relevanten Partei en, einer offeneren Wettbewerbssituation zwischen den beiden Großparteien und einer inhaltlich-politischen Prägung durch zwei zentrale Konfliktlinien geworden, wobei in einigen Parteien um die Positionierung vor allem auf der sozio-ökonomischen Konfliktlinie zwischen Marktfreiheit und sozialstaatli cher Intervention noch gerungen wird. Der vorliegende Band hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine systemati sche Bestandsaufnahme der neuesten Entwicklungen unter Einschluss der Bundestagswahl 2002 und ihrer Folgen für die Parteienlandschaft zu liefern. Er enthält sowohl einen Überblick über die Entwicklung des Parteiensystems insgesamt als auch ausführliche Analysen aller relevanten Parteien in Einzel beiträgen. Oskar Niedermayer Die Entwicklung des deutschen Parteiensystems bis nach der Bundestagswahl2002 Um die Entwicklung des deutschen Parteiensystems von seinen Anfängen nach dem Zweiten Weltkrieg bis nach der Bundestagswahl 2002 nachzeich nen zu können, soll zunächst - ausgehend von Überlegungen aus dem Be reich der international vergleichenden, empirisch-quantitativen Parteiensys temforschung - ein konzeptioneller Rahmen zur Analyse von Parteiensyste men und ihrer zeitlichen Entwicklung vorgestellt werden'. Dabei wird das Beziehungsgeflecht zwischen den einzelnen Parteien eines Systems in Form einer Reihe von strukturellen und inhaltlichen Parteiensystemeigenschaften in den Mittelpunkt gestellt und es werden verschiedene Intensitätsstufen der Veränderung von Parteiensystemen unterschieden. In einem zweiten Schritt wird die Entwicklung des deutschen Parteiensystems anhand des vorgestell ten Analyserahmens untersucht, wobei fünf Phasen unterschieden werden: die Formierungsphase der Vierzigerjahre, die Konsolidierungsphase der Fünfzigerjahre, die Phase des relativ stabilen ,Zweieinhalbparteiensystems' der Sechziger- und Siebzigerjahre, die Pluralisierungsphase der Achtzigerjah re und der Trend zu einem fluiden Fünfparteiensystem seit der Vereinigung. 1. Parteiensysteme und ihre Eigenschaften Ein Parteiensystem besteht aus einer Reihe von Parteien, die durch ein Be ziehungsgeflecht miteinander verbunden sind. Die einzelnen Dimensionen dieses Beziehungsgeflechts werden als Parteiensystemeigenschaften bezeich net. Über die Frage, welche Eigenschaften für die Analyse eines Parteiensys tems heranzuziehen sind, besteht in der Literatur allerdings keine Einigkeit. Folgt man einem umfassenden Ansatz, so lässt sich eine Typologie entwickeln, die die Gesamtheit der Parteiensystemeigenschaften einerseits nach den bei der Untersuchung politischer Parteien üblicherweise herangezogenen Analy- Vgl. hierzu ausführlich Niedermayer 2003. JO Oskar Niedermayer sedimensionen und andererseits nach den bei den zentralen Ebenen des Par teienwettbewerbs strukturiert. Unterschieden wird dabei eine strukturelle und inhaltliche Analysedimension2 sowie die elektorale und die parlamentarisch gouvernementale Wettbewerbsebene. Das deutsche Parteiensystem lässt sich durch fünf Eigenschaften umfassend charakterisieren: auf der elektoralen Ebene durch seine Fragmentierung und Asymmetrie als Strukturcharakteri stika und seine Polarisierung als inhaltliche Eigenschaft, auf der parlamenta risch-gouvernementalen Ebene strukturell durch sein Format und inhaltlich durch seine Segmentierung. Die Anzahl der Parteien in einem Parteiensystem und deren - auf der elektoralen Ebene durch die Stimmenanteile bei Wahlen gemessenen - Grö ßenverhältnisse bestimmen seine Fragmentierung, also den Grad an Zersplit terung. Zur Operationalisierung dieser Eigenschaft wurde eine Reihe von In dizes vorgeschlagen, wobei die so genannte "effective number of parties" (Laakso/Taagepera 1979) die größte Verbreitung gefunden hat. Die effektive Anzahl der Parteien in einem Parteiensystem entspricht der realen Anzahl, wenn alle Parteien den gleichen Stimmenanteil aufweisen, also ein ausgegli chenes Machtverhältnis existiert. Je ungleicher das Machtverhältnis ist, desto geringer ist die effektive im Vergleich zur realen Anzahl, und bei Dominanz nur einer Partei nähert sich der Index dem Wert 13• Die Fragmentierung be rücksichtigt alle Parteien eines Parteiensystems. Unter bestimmten Analyse gesichtspunkten erscheint es - gerade für Deutschland - jedoch sinnvoll, zu sätzlich die Größenrelation nur der beiden größten Parteien zu betrachten: Wenn Parteiendemokratie als System potenziell alternierender Parteiregie rungen gesehen wird, so kommt der prinzipiellen Chancengleichheit zum Machtgewinn überragende Bedeutung zu, und das Ausmaß, in dem diese Chancengleichheit durch längerfristige strukturelle Vorteile einer Partei ge fährdet ist, wird durch den Grad an struktureller Asymmetrie eines Parteien systems angezeigt4• Die Polarisierung eines Parteiensystems bezieht sich auf die Frage, wie groß die Distanzen zwischen den inhaltlichen Politikpositionen der einzelnen Parteien sind. Bei der Analyse dieser Eigenschaft muss zwischen ihrer Di mensionalität und ihrer Stärke unterschieden werden, d.h. es ist zum einen danach zu fragen, welches die zentralen inhaltlichen Konfliktdimensionen sind, durch die der Parteien wettbewerb charakterisiert werden kann, und zum anderen bedarf es der Untersuchung, wie homogen oder heterogen das ge- 2 Ein weiterer wichtiger, jedoch bisher noch ungenügend entwickelter Bereich der Analy se von Parteiensystemen nimmt nicht das Parteiensystem selbst, sondern die System Umwelt-Beziehung in den Blick und fragt z.B. nach der dem Parteien system von der Bevölkerung zugemessenen Legitimität oder seiner gesellschaftlichen Verankerung. 3 Berechnet wird der Index durch Bildung des Kehrwertes der Summe der quadrierten Stimmen anteile aller Parteien. 4 Auf der elektoralen Ebene wird die Asymmetrie durch die Differenz der Stimmenan teile der bei den großen Parteien in Prozentpunkten berechnet. Die Entwicklung des deutschen Parteiensystems 11 samte Parteiensystem in Bezug auf diese Dimensionen ist. Wesentlichen Ein fluss auf die Arbeiten zur Analyse der Dimensionalität der Polarisierung von Parteien systemen hatte die Theorie politischer Konfliktstrukturen (c1eavage Theorie) von Lipset und Rokkan (1967). Danach entstanden die europäischen Parteien systeme auf dem Hintergrund der gesellschaftlichen Umbrüche und Verwerfungen des neunzehnten Jahrhunderts als Widerspiegelung von vier zentralen gesellschaftlichen Konfliktlinien: Die Herausbildung von National staaten und die damit verbundenen Machtverschiebungen führten zu Kon flikten zwischen den neuen nationalen Zentren und der Peripherie sowie zwi schen - zumeist katholischer - Kirche und Staat um die politische und kultu relle Hegemonie, die industrielle Revolution zu sozio-ökonomischen Kon flikten zwischen städtisch-handwerklichen und ländlich-agrarischen Interes sen sowie zwischen Arbeitern und Unternehmern. Diese Interessenkonflikte zwischen verschiedenen sozialen Gruppen wurden als Begünstigungen und Benachteiligungen wahrgenommen und kulturell gedeutet. Die Deutungsleis tung wurde durch parteipolitische Eliten erbracht, sodass enge Bindungen zwischen den jeweiligen sozialen Gruppen und den sie vertretenden politi schen Parteien entstanden. In Deutschland wurden diese Bindungen noch verstärkt durch die frühe Herausbildung "sozialmoralischer Milieus" (Lepsi us 1966) im Sinne gemeinsamer Lebensweisen. Die vier Konfliktlinien prägten in der Folgezeit die westeuropäischen Parteiensysteme, wobei dem Konfessions- und dem Klassenkonflikt die größte politische Wirkung zukam. Allerdings hat sich mit der Zeit der traditionelle Konfessionskonflikt mit den Katholiken als sozialstruktureller Trägergruppe in einen Religionskonflikt zwischen säkularisierten und religiösen Wertesystemen umgewandelt, dessen Bedeutung in den letzten Jahrzehnten durch die europaweiten Säkularisie rungsprozesse immer stärker zurückgegangen ist. Der Klassenkonflikt, der im Laufe des 20. Jahrhunderts "zum zentralen Merkmal der Links-Rechts Polarisierung" (Bauer-Kaase 2001: 213) geworden ist, stellt heute einen so zio-ökonomischen Wertekonflikt zwischen den Grundwerten Marktfreiheit und Interventionismus dar, d.h. es geht um die Frage, ob die Produktion und Verteilung von Gütern und Dienstleistungen dem Markt überantwortet oder durch Interventionen gesteuert werden soll. Seit Ende der Siebzigerjahre wurde die sozio-ökonomische Konfliktlinie zunehmend durch eine quer dazu verlaufende, politisch-kulturelle Konfliktli nie zwischen Libertarismus und Autoritarismus ergänzt (Flanagan 1979, 1987). Die Gründe für die Herausbildung libertärer und autoritärer Wertesys teme werden im sozio-ökonomischen Wandel von der klassischen Industrie gesellschaft zur globalisierten postindustriellen Gesellschaft gesehen, deren zentrales Kennzeichen in der gleichzeitigen Zunahme von Chancen und Risi ken besteht, die je nach konkreter Lebenswelt und mentalen Kapazitäten von den Individuen unterschiedlich erfahren und verarbeitet werden. Die Verar beitung kann entweder "in Form einer ,Öffnung' hin zu moralischer und kultureller Permissivität" oder in Form "einer schutzsuchenden ,Schließung' 12 Oskar Niedermayer mit Hilfe autoritärer Schemata" (Ruß/Schmidt 1998: 277) erfolgen. Libertäre Wertesysteme sind daher gekennzeichnet durch die Betonung individueller Freiheit, Selbstverwirklichung, politischer Partizipation, Gleichheit, Eintreten für Frieden und Umweltschutz, Emanzipation, Toleranz gegenüber Minori täten, Bejahung von Multikulturalität und Unterstützung nonkonformistischer Lebensstile, während autoritäre Wertesysteme durch kollektive Orientierun gen, hierarchische Ordnungsvorstellungen, Antipluralismus, Paternalismus, Intoleranz gegenüber Minoritäten, kulturelle und soziale Abschottung, Eth nozentrismus, Fremdenfeindlichkeit und Unterstützung traditioneller, kon formistischer Lebensstile geprägt sind. Die neue gesellschaftliche Konfliktli nie wurde in vielen westeuropäischen Staaten von politischen Eliten aufge griffen und parteipolitisch umgesetzt, sodass sich zwei neue Parteifamilien herausbildeten, die hier als ,grün-libertär' und ,ethnozentristisch-autoritär' bezeichnet werden sollen5• Sind die relevanten Konfliktdimensionen eines Parteiensystems be stimmt, so müssen die einzelnen Parteien des Systems auf diesen Dimensio nen verortet werden. Die Verortung kann auf der Basis von Literatur- bzw. Dokumentenanalysen, Expertenurteilen oder Bevölkerungsorientierungen er folgen. Nach der Verortung der einzelnen Parteien lässt sich über die Abbil dung von inhaltlichen Parteidistanzen der Grad an Polarisierung des gesam ten Parteiensystems bestimmen. Hierzu existiert jedoch noch kein allgemein anerkanntes Verfahren. Eine alternative Möglichkeit zur Bestimmung der Polarisierung eines Parteiensystems besteht darin, zwischen systemkonfor men und systemoppositionellen Parteien zu unterscheiden und den Grad an Polarisierung über den Stimmenanteil systemoppositioneller Parteien zu mes- sen6. Wie die bisher erläuterten Parteiensystemeigenschaften, so kann auch das Format eines Parteiensystems auf die elektorale Wettbewerbsebene bezogen werden. Das Format gibt dann die Anzahl der an einer nationalen Parla mentswahl teilnehmenden Parteien an7• Viel aussagekräftiger gerade für die 5 Die Kennzeichnung erfolgt aufgrund der Themen, die von diesen beiden Parteifamili en besetzt wurden. Für den libertären Pol ist dieses "Katalysator-Thema" der Umwelt schutz, der im Gefolge des Ölpreisschocks und der Diskussion um die "Grenzen des Wachstums" in den Siebzigerjahren zum wichtigen Thema wurde. Für den autoritären Pol ist die in den Achtzigerjahren immer relevanter gewordene Immigrationsfrage das Zentralthema, dem mit ethnozentristischen Wertvorstellungen begegnet wird. 6 Als systemoppositionell gilt eine Partei im Folgenden dann, wenn sie insgesamt (d.h. nicht nur einige ihrer innerparteilichen Gruppen) als extremistisch eingestuft ist und daher vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Für die Frühphase des Parteiensys tems wurde auf die Literatur zurückgegriffen. 7 An den Bundestagswahlen beteiligten sich bisher zwischen 7 (1972) und 32 (1998) Parteien. CDU und CSU werden in der Parteiensystemanalyse üblicherweise als eine Partei gezählt, da sie bei Wahlen nicht miteinander konkurrieren und im Bundestag eine Fraktionsgemeinschaft bilden. Die Entwicklung des deutschen Parteien systems /3 Bundesrepublik mit ihrer Repräsentationshürde (5%-Klausel) ist jedoch das Format auf der parlamentarisch-gouvernementalen Ebene, d.h. die Anzahl der im Bundestag vertretenen Parteien. Nur auf dieser Ebene angesiedelt ist die letzte der hier zu analysierenden Parteiensystemeigenschaften: die Seg mentierung. Die Segmentierung bezieht sich auf die Möglichkeiten zur Bil dung von Koalitionen. Extrem segmentierte Parteiensysteme sind durch eine deutliche Abschottung der im Parlament vertretenen Parteien gegeneinander gekennzeichnet, während in nicht segmentierten Systemen alle Parteien un tereinander prinzipiell koalitions fähig sind. Geht man von der statischen zur dynamischen Analyse über - also von der Untersuchung eines Systemzustands zu einem bestimmten Zeitpunkt zur Analyse von Entwicklungen über die Zeit hinweg -, so stellt sich die Frage, bei welcher Art der zeitlichen Entwicklung der Systemeigenschaften von ei nem Wandel des jeweiligen Parteiensystems gesprochen werden kann. Wir folgen hier Smith (1989) und unterscheiden verschiedene Intensitätsstufen des Wandels: (1) temporäre Fluktuationen, d.h. kurzfristige Veränderungen von Systemeigenschaften ohne längerfristigen Trend, (2) partieller Wandel, d.h. Veränderung nur einer bzw. sehr weniger Eigenschaften, (3) genereller Wandel, d.h. gleichzeitige oder sukzessive Veränderung vieler Eigenschaf ten, und (4) Transformation, d.h. radikale Veränderung aller Eigenschaften, sodass ein vollkommen neuer Typ von Parteiensystem entsteht. Die möglichen Ursachen für die Veränderungen von Parteiensystemen über die Zeit hinweg lassen sich systematisieren, wenn man sich vergegen wäl1igt, dass für die Parteiensysteme in demokratischen Gesellschaften der Parteienwettbewerb konstitutiv ist und die Systementwicklung somit aus den Wettbewerbsbedingungen und deren Veränderungen resultiert. Daher lassen sich bei den möglichen Ursachen für unterschiedliche Entwicklungen drei Gruppen unterscheiden: Angebotsfaktoren, Nachfragefaktoren und Rahmen bedingungen. Die Angebotsseite des Wettbewerbs wird vom Mitteleinsatz sowie den politischen Aktivitäten der Parteien bestimmt, die Nachfrageseitc wird vor allem durch die gesellschaftliche Konfliktstruktur beeinflusst und die Rahmenbedingungen des Parteien wettbewerbs werden insbesondere durch die Regelungen zum Wahlrecht, zur Finanzierung und zum Verbot von Parteien gesetzt. Auf der Basis dieses Analyserahmens soll nun die Ent wicklung des deutschen Parteiensystems seit dem Zweiten Weltkrieg unter sucht werden, wobei das Schwergewicht auf der Zeit nach der Vereinigung liegen wird8• 8 Zum Folgenden vgl. auch Niedcrmayer 1999, 2000a und 2002 sowie an neueren Analysen z.B. Alemann 2001, Jesse 2002a, Pogunlke 1999a und Stöss 2000.

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Die deutschen Parteien und das gesamte Parteiensystem verändern sich. In den einzelnen Parteien haben sich inhaltliche, personelle und organisatorische Wandlungsprozesse vollzogen, die nicht nur die jeweiligen Parteien selbst, sondern auch ihr Verhältnis untereinander und ihre Rolle im gesamten po
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