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Die Orestie des Aischylos auf der Modernen Bühne: Theoretische Konzeptionen und ihre szenische Realisierung PDF

126 Pages·1997·18.366 MB·German
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Anton Bieri· Die Orestie desAischylos aufdecmodemen Blihne DRAMA Beitrage zum antiken Drama und seiner Rezeption Herausgegeben von F.De Martino J. A. Lopez Ferez - G. Mastromarco B. Seidensticker - N.W. Slater A.H. Sommerstein - R. Stillers - P. Thiercy - B. Zimmermann ME VERLAGFURWISSENSCHAFT UNOFORSCHUNG Beiheft5 Anton BierI Die Orestie des Aischylos auf der modernen Biihne Theoretische Konzeptionen und ihre szenische Realisierung MP VERLAGFORWISSENSCHAFT UNOFORSCHUNG Die DeutscheBibliothek- CIP-Einheitsaufnahme BierI,Anton: Die OrestiedesAischylosaufder modemenBuhne: TheoretischeKonzep tionenund ihre szenischeRealisierung - Stuttgart: M undP,VerI. fur Wiss. undForschung, 1996 (Drama: Beiheft5) ISBN 978-3-476-45170-5 NE:DramaIBeiheft ISBN 978-3-476-45170-5 ISBN 978-3-476-04265-1 (eBook) DOI 10.1007/978-3-476-04265-1 DiesesWerk ist einschlieBlich aller seinerTeile geschutzt, Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustim mung des Verlages unzulassig und stratbar. Das gilt insbesondere fur Ver vielfaltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und Einspeicherung in elektronischenSystemen. M & P Verlag fur Wissenschaftund Forschung einVerlag derJ.BMetzlerschenVerlagsbuhhandlungund CarlErnst PoeschelVerlag GmbHin Stuttgart © 1997Springer-VerlagGmbHDeutschland Ursprunglicherschienenbei J.B.MetzlerscheVerlagsbuchhandlung und Carl ErnstPoeschelVerlag GmbHin Stuttgart 1997 Hellmut Flashargewidmet Vorwort Der Gegenstand dieses kurzen Buches beschaftigt mich schon fast zehn Jahre lang. Bereits im Jahre 1987begann ich bei Hellmut Flashar eine Dissertation miteiner ahnlichenFragestellung.SeineBegeisterung fiirdie Thematik der Wiederauffiihrung antiker Dramen auf der Biihne der Neuzeit verstand er in Kolloquien und Seminaren weiterzugeben. Ohne seine Anregung und vor allem ohne sein inzwischen als Standardwerk anerkanntes BuchlnszenierungderAntike hattedieseArbeitnieentstehen konnen.Aus diesem Grund und als Zeichen meines aufrichtigen Dankes und meiner Verbundenheit habe ich diese Abhandlung Hellmut Flashar gewidmet. Unschwer wird der Leser erkennen, daBdiese Arbeit in vielerlei Hinsicht eine Auseinandersetzung mit den Ergebnissen meines Lehrers und eine Erganzung zu seiner grundlegenden Untersuchung darstellt. Wahrend Hellmut Flashar die monumentale Aufgabe bewaltigte, einen UberblickiibersamtlicheAuffiihrungenantikerDramenaufdermodemen Biihne zu geben, will ich anhand des sehr aussagekraftigen Exemplums der Orestie, die gerade zur Zeit der intensiven Bemiihungen um eine Wiederbelebung des antiken Dramas im 19. Jahrhundert wiederholt als Schliisseltext und Griindungsmythos der neuen Nationalstaatlichkeit herangezogen wurde, gewissermaBen in Nahaufnahme der Frage nach gehen,wiedergesamtesozio-politischeKontextdieInszenierungeinesso vielschichtigen Textes beeinfluBt. Dabei ist der Kontext nicht nur von politisch-historischen GegebenheitenimengerenSinnebestimmt,sondem ersetzt sichgeradebei derInterpretation eines geisteswissenschaftlichso fruchtbaren Textes auch aus dem kulturellen Klima, aus denjeweils die Diskussion bestimmenden Theorien der Philosophie, Anthropologie und Gesellschaftswissenschaften,kurzumausdemgesamtengeistigenUmfeld einerEpochezusarnmen,inderdiejeweiligeRealisierungstattfindet. Methodologisch versuchte ich einen Mittelweg zwischen einer diachronen undeinersynchronenDarstellungsweiseeinzuschlagen. Daher ist iiber die deskriptiven Partien, in denen die Auffiihrungsgeschichte in der zeitlichen Abfolge behandelt wird,eine typologische Gliederung ge legt. Moderne Literaturwissenschaft und Ansatze der Theatersemiotik werden mit der rein historischen Thematik verbunden, wobei deutlich wird, daBjede noch so prazise Wiederauffuhrung eines antiken Dramas auf der modernen Biihne in Ubersetzung nicht eindeutig von der RezeptionsgeschichtedesStoffeszutrennenist,sondem selbstTeildieser Rezeption wird. AuBerdem muB betont werden, daB die diversen InszenierungenbewuBtausunterschiedlichen Perspektiven und zumTeil sogarinvariierendenStillagenbehandeltwerden.Eswarunmoglich,jeder szenischen Konkretisation in allen Schattierungen gerecht zu werden, sondern je nach Forschungsstand und Interesse legte ich das eine Mal mehrGewichtaufdasZeithistorischeundPolitische,dasandereMalmehr auf den philosophisch-theoretischen Kontext. Gut erforschte Auffiihrun generhielten wenigerRaumalsdiejenigen,iiberdienochweniggeschrie- ben ist, da sie entweder hierzulande wenig bekannt sind oder erst kurze Zeitzuruckliegen.DieGesamtaussageergibtsichkaleidoskopartig ausden unterschiedlichen Aspekten der Einzelanalysen. SchlieBlich will ich ausdrucklich darauf hinweisen, daB mein Anliegen nicht auf eine theatertechnische Bewertung in dem Sinne festzulegen ist, ob eine Auf fuhrung gemessen amOriginal gelungen oder gescheitertist,sonderndas Erkenntnisinteresse ausschlieBlich auf das Interdependenzverhaltnis von Theaterundsozio-kulturellem Urnfeldgerichtetist.1mZentrumderUnter suchung steht daher die Frage, inwiefern die Erwartungshaltungen der Zuschauer, der Horizontdes Dramaturgen, des Regisseurs und des Uber setzers, und der Zeitgeist insgesamt Auswirkungen auf die Produktion besitzen. DasManuskript wurdeimwesentlichen imJahre 1994wahrend eines Forschungsaufenthalts ander Harvard University abgeschlossen. Spatere Beitrage konnten nur noch sporadisch herangezogen werden.Eine Aus nahme bildet das ganz aktuelle Kapitel uber die neueste Orestie-Insze nierung von Romeo Castellucci, die gerade noch beriicksichtigt werden konnte. MeinaufrichtigerDankgiltdemgesamtenDepartmentoftheClassics derHarvard University furdiemirerwiesene Gastfreundschaft. Vor allem derZugang zudenreichenBucherbestandenderdortigenWidener Library machte ein flicheriibergreifendes Arbeiten uberhaupt erst in grofserem Umfang moglich. Die eindrucksvolle Art und Weise, mit der Gregory Nagy inzahlreichenVeranstaltungen vorfuhrte,wiemanKlassischePhilo logie mit modernerLiteraturtheorie verbinden kann, hatte einen nicht zu unterschatzenden EinfluBaufdieseUntersuchung. AuBerdemdanke ich Giusto Monaco (t), Filippo Amoroso (INDA, Syrakus), Umberto Albini (Genua), Albert Henrichs, Charles Segal (Harvard) und insbesondere Gunther Erken (Miinchen) fur zahlreiche Hinweise. Besonderen DankschuldeichschlieBlichBernhardZimmermann,der michermunterte, dasManuskript abzuschlieBen,undesfreundlicherweise in die DRAMA-Beihefte aufnahm. Seine Offenheit fur interdisziplinare Fragestellungenist auch Kennzeichen dieser neuen Reihe imBereichdes antikenDramas. Theater ist ein Gesamtkunstwerk, das bekanntlich auf viele Sinne zugleich wirkt. Da es nicht nur durch Logos, sondern vor allem auch durch apsis seine Faszination ausilbt, ist es schwer, einen Gesamt eindruck einer Auffuhrung nur uber das Wort zu vermitteln. An dieser Stelle sei es mir erlaubt, auf die gute photographische Dokumentation vieler Orestie-InszenierungeninleichtzuganglichenFachzeitschriften hin zuweisen, die einen kostspieligen Abdruck eriibrigt. Fundstellen brauch barenBildmaterialsfindensichamEndeineinemAnhang. Leipzig, imJuni 1996 Inhaltsverzeichnis Einleitung 11 DasEntwicklungsschemaunddieGeschichte alsKonstrukt 15 Die Orestie-Inszenierungalseine Kettevon'Fehllekturen' im Wechsel vonPolitikundallgemeinerenTheaterkonzeptionen 17 Die politische Interpretation und die Anbindung der Inszenierung an den sozialen Kontext 23 1. Dasevolutionare ModellalsBestatigungdereigenenIdeologie 26 1.1. Dasnational-patriotischeModell:VomChaosderBlutrache zum modernenautoritaren ('Rechts'-) Staat 26 Hans OberldndersOrestieinder Ubersetzung vonWilamowitz 26 1.2. Dasliberale,demokratischeModell:VomChaosderBlutrache zumdemokratischen Rechtsstaat 29 PeterSteins demokratischeOrestieinderBerlinerSchaubiihne 31 1.3. DasmarxistischeModell:VonderStammesordnung zur Demokratie alsSchrittzurklassenlosenGesellschaft des Kommunismus 35 Linke Utopien inSyrakus. Die beriihmteAuffiihrung des TPI von 1960 35 2. DieOffenheit derInszenierung unddesTexts 39 PierPaolo PasoliniskiinstlerischeAuseinandersetzungmit dem offenen Text 40 Zwei neuereOrestie-1nszenierungenzwischenTagespolitik und intellektuellenFragestellungendes Theaterdiskurses 46 PeterStein imneuen Ruftland 46 ArianeMnouchkinesfemostlicheAtridentetralogie. Dionysisches, FoucaultundpolitischesTheater 54 3. Das anti-affirmativeModell: Orestie-Inszenierungen mit negativem, kritischem,pessimistischemAusgang 77 LucaRonconis intellektuelle,semiotische Orestea 77 Diephilosophische OrestievonFrancoParenti 86 Romeo CastelluccisOrestea (unacommediaorganica?) Eine radikaleexperimentelleAuffuhrung oderIphigenie imWunder/and 90 Ergebnisse und Schlu8betrachtung 106 Anhang III Liste von Orestie-Auffiihrungen III HinweiseaufbildlicheDokumentationderwichtigsten imText besprochenenOrestie-Auffiihrungen 115 Auswahlbibliographie 116 Abkurzungsverzeichnis 120 Indices 121 IndexdergenanntenAuffiihrungen 121 Index locorumantiquorum 122 IndexausgewahlterNamen(undeinzelnerWerke) 122

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