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Die Nordwestgrenze in der Verteidigung Indiens 1900 – 1908 und der Weg Englands zum russischbritischen Abkommen von 1907 PDF

296 Pages·1968·6.305 MB·German
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Jaeckel · Die Nordwestgrenze in der Verteidigung Indiens 1900- 1908 und der Weg Englands zum russisch-britischen Abkommen von 1907 Beiträge zur Kolonial- und Überseegeschichte Band 3 Herausgegeben von Professor Dr. Rudolf von Albertini, Universität Zürich und Professor Dr. Heinz Gollwitzer, Universität Münster (Westf.) Horst Jaeckel Die Nordwestgrenze in der Verteidigung Indiens 19 00 - 19 08 und der Weg Englands zum russisch britischen Abkommen von 1907 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 19 6 8 Die vorliegende Arbeit wurde 1966 von der Philosophischen Fakultät der Ruprecht-Karl-Universität zu Heidelberg als Dissertation angenommen. ISBN 978-3-663-20109-0 ISBN 978-3-663-20470-1 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-20470-1 Verlags-Nr.054 103 © 1968 by Springer Fachmedien Wiesbaden Ursprünglich erschienen bei Westdeutscher Verlag GmbH, Köln und Op1aden 1968. Gesamtherstellung: Druckerei Dr. Friedrich Middelhauve GmbH, Opladen Graphische Konzeption des Reihentitels: Hanswerner Klein, Opladen Für Elsa Katharina J. geb. Rudolf 5 Inhaltsverzeichnis Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 A. Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 I. Rußland und England im 19. Jahrhundert in Asien . . . . . . . . . . . . 11 II. England im Burenkrieg: der Zwang zur Neuorientierung der britischen Außenpolitik ................................... 20 III. London und Kalkutta: Schwierigkeiten in der Gestaltung einer einer einheitlichen Politik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 B. Hauptteil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 I. Die Verteidigungsplanung ................................. 27 1. Kitcheners Pläne zur Reorganisation der indischen Armee ............................................... 27 2. Das Committee of Imperial Defence ..................... 30 3. Armeereformen in England ............................. 41 4. Curzon und Kitchener im Streit um die Militäradmini- stration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44· 5. Nationalistische Agitation und die Morley-Minto- 51 Reformen ............................................. 51 II. Afghanistan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 1. Curzons Kurs nach dem Tod Abdur Rahmans . . . . . . . . . . . . . 60 2. Die Dane-1\lission . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79 3. Habibullas Staatsbesuch in Indien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88 III. Die Grenzlande . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95 1. Grenzpolitik vor Curzon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95 2. Curzons Konzeption ................................... 101 3. Persien .............................................. 107 4. Seistan und das Helmand-Projekt .......•............... 111 5. Die Grenzstämme und der Emir ....•................... 122 6. Waffentransporte vom Persischen Golf .................. 129 7. Die Expedition gegen die Zakka Khels und die Mohmands ... 132 IV. Der Ausgleich mit Rußland ................................ 141 1. Die diplomatische Offensive Rußlands im Jahre 1900 ...... 141 2. Englische Ausgleichsbestrebungen bis 1904 ............... 150 7 3. Der russisch-japanische Krieg und die Beziehungen zwischen den Großmächten 1904-1905 . • . . • . . . . . . . . . . . . . 162 4, Die Rußland-Politik Greys und Morleys................. 175 5. Die Verhandlungen Nicolsons in Petersburg um die Konvention vom 31. August 19 07 . . • . . . • . . . . . . . . . . • . . . . . . 184 6, Die afghanisehe Haltung. . • • • . . • • . • . • . • . . . . . • . . . . . . . . . . 197 7. Die Aufnahme der Konvention. . . • . . . . • • . . . . . . . . . . . • . • . . 20 2 8. Einsparungen im indischen Militärhaushalt . . • . . . • • . . . . . • 210 C. Schluß . . • . . . . • . . • . • • • . . . • • • . . • . • . . • . . . . • . . . . . . • . . . . . • • • . • 214 Anmerkungen................................................ 219 Anhang I. 284 Anhang II 285 Anhang III . . . . • . . . . . . . . . . . . . • . • • . • • . . . • • . • • . • . . . • . . . • . . . . . • . • 2 8 6 Literaturverzeichnis . . . . . . • . . . . . . . . . . • . • • . . . . • . . • . . • • . . • . . . . . 28 7 Abkürzungen . . . . . . • • • . . . • . . . . . . . . . . . . . • • • . . . . . • . . . • . • . . . . . . . 293 Glossar . . • . . . • • . . . . . . • . . . . . • . . . . . • • . . . . . . . • . . . . . . . . . . • . . • • . . 294 Karten ..•. , • . • . . . • • . . . . . . . • . . . • . . • . • • . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 295 8 Vorbemerkung Die reale oder vermeintliche Angriffsabsicht Rußlands auf das britische Indien, das dauernd prekäre Verhältnis zwischen der Government of India und dem eigentümlichen, halb-"barbarischen" Herrscher in Kabul, sowie die sich in ständiger Turbulenz gebärdenden 1,lnabhängigen Grenzstämme im nordwestlichen Vorfeld des großen Subkontinents bildeten zusammen vor 1914 das Problem der Verteidigung des britischen Besitzes in jenem Teile der Welt. Hinzu kam die immer latent vorhandene, seit 1900 aber stärker hervortretende Bedrohung der britischen Herrschaft durch die nationale Bewegung in Indien selbst. Da die Anwesenheit der Engländer sich letztlich auf das Schwert stützte, war die innere Sicherheit in alle militärischen Planungen einzubeziehen. Es sind also im ganzen vier Pa rameter, weithin unbekannte, mit denen die Militärs und Politiker zu rechnen hatten. Die zeitliche Abgrenzung dieser Arbeit erfordert ein Wort der Erklärung. Sie deckt sich weder mit der Regierungszeit einer der beiden großen Par teien in England, noch mit dem Prokonsulat eines Vizekönigs in Indien. Sie beginnt mit dem letzten Kabinett von Lord Salisbury ( 1900-1902) und endetimerstenJahrderRegierungvon Asquith (1908-1916); ebenso greift sievon der Amtszeit Lord Curzons (Januar 1899-April1904 und Dezem ber 1904-November 1905) auf das Vizekönigtum von Lord Minto (Novem ber 1905-November 1910) über. Das Thema bestimmt sich indessen nicht von Personen, sondern von der Sache her: im Jahre 1900 unternehmen die Russen einen neuen diplomatischen Vorstoß, um einen größeren Einfluß im afghaniseben Glacis zu erreichen, und 1908 kommt es mit dem Ab schluß von zwei militärischen Expeditionen der indischen Armee gegen einige Stämme im Grenzgebiet zu einer bis zum Ersten Weltkrieg mehr oder minder andauernden Abschwächung der Gefahr im Nordwesten Indiens. Während dieser Zeit zieht sich durch die britische Außenpolitik wie ein roter Faden das im Sommer 1907 schließlich von Erfolg gekrönte Bemü hen, zu einer Verständigung mit Rußland zu gelangen. Natürlich ist die zentralasiatische Frage nur ein Teil, wenn vielleicht auch der wichtigste, in der gesamten russisch-britischen Auseinandersetzung. Der Ferne Osten, der Balkan, die Dardanellen und die Ostsee stellen weitere Streit punkteund Verhandlungsobjekte dar. Das Problem Indien liegt gleichsam eingebettet zwischen den beiden Polen Europa und Ostasien, und stets hatte jegliche Verschärfung oder Entspannung in einem Teil der Welt Rückwirkungen auf das Gesamtverhältnis zwischen den beiden Weltmäch ten. Diese Arbeit soll daher verstanden werden als ein ".case study" im perialer Politik in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg, als mit den bri tisch-japanischen Allianzen, der Entente Cordiale und der Konvention 9 zwischen England und Rußland auf der einen und dem deutsch-österrei chisch-italienischen Dreibund auf der anderen Seite sich die beiden gro ßen Lager bildeten, die im August 1914 mit der ganzen Kraft ihres mensch lichen und materiellen Potentials aufeinanderprallten. Die britische Au ßenpolitik stellte im wesentlichen bis 1907 die Weichen, die, gewollt oder ungewollt, das Land an der Seite der Alliierten in den Krieg führten. Dem "policy making process" "klassisch" -imperialer Politik haben wir dabei unsere besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Als Quellenmaterial standen uns die umfangreichen Aktensammlungen des F oreign Office und des früheren India Office in London, ferner, neben der Memoirenliteratur, die nachgelassenen Papiere einer Reihe von Per sönlichkeiten derbritischen Politik aus der Zeit vor 1914 zur Verfügung. Hermann Oncken hat bereits 193 7 in seinem Werk "Die Sicherheit Indiens. Ein Jahrhundert englischer Weltpolitik" die Holle der Verteidigung des indischen Subkontinents in der britischen Diplomatie herausgestellt, aber erst seitdem sich die Londoner Archive für die dem Ersten Weltkrieg unmittelbar vorausgehende Zeit geöffnet haben, sind eine Reihe von Un tersuchungen zur englischen Indien- und Außenpolitik aufgrund genauer Aktenkenntnis entstanden. Von diesen waren mir die Bücher von J. A. S. GrenvilleundG. W. Monger, die das ganze Spektrum der auswärtigen Be ziehungen Großbritanniens vor 1914 umgreifen, besonders nützlich. Ich folge gern einem guten akademischen Brauch, wenn ich an dieser Stel le jenen danke, die mir bei der Anfertigung der Arbeit geholfen haben: Die Studienstiftung des deutschen Volkes und die Volkswagenstiftung er möglichten mir ein einjähriges Studium an der London School of Econo mics and Political Science, wo mich meine Tutoren Dr. M. S. Anderson und Mr. David Dilks beraten haben. Überall in den Archiven und Biblio theken, in denen ich gearbeitet habe; erfuhr ich freundliche Hilfe und höfliche Zuvorkommenheit. Zu Dank verpflichtet bin ich meinem Lehrer, Herrn Professor Dr. Rudolf von Albertini, für seine stets verständnis volle, geduldige Hilfe. Mein herzlicher Dank gebührt auch der Volkart-Stiftung in Winterthur (Schweiz), ohne deren großzügige Unterstützung die Drucklegung nicht möglich gewesen wäre. 10

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