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Die neue Kosmologie: Von Dunkelmaterie, GUTs und Superhaufen PDF

234 Pages·1991·7.252 MB·German
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J ames Cornell Herausgeber Die neue Kostnologie Von Dunkelmaterie, GUTs und Superhaufen Aus dem Amerikanischen von Margit Röser Springer Basel AG Die Originalausgabe erschien 1989 unter dem Titel <<Bubbles, voids and bumps in time>> bei Cambridge University Press, Cambridge © Srnithsonian Astrophysical Observatory, 1989 CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek Die neue Kosmologie : von Dunkelmaterie, GUTs und Superhaufen I James Comell, Hrsg. Aus d. Amerikan. von Margit Röser. - Basel ; Boston ; Berlin : Birkhäuser 1991 Einheitssacht.: Bubbles, voids and bumps in time <dt.> ISBN 978-3-0348-6130-4 NE: Comell, James [Hrsg.]; EST Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, des Nachdruckes, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wieder gabe auf photomechanischem oder ähnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Die Vergütungsansprüche gemäߧ 54, Abs. 2 UrhG werden durch die << Verwertungsgesellschaft Wort», München, wahrgenommen. © 1991 Springer Basel AG Ursprünglich erschienen bei Birkhäuser Verlag Basell991 Softcoverreprint ofthe bardeover 1st edition 1991 Umschlaggestaltung: Albert Gomm, Basel ISBN 978-3-0348-6130-4 ISBN 978-3-0348-6129-8 (eBook) DOI 10.1007/978-3-0348-6129-8 Inhalt Vorwort 7 Entfernungen zu Objekten mit hohen Rotverschiebungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 I Die Entdeckung des Weltalls: Eine Einleitung 15 Alan P. Lightman II Die Vermessung des Weltalls: Rotverschiebungen und Standardkerzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 Alan P. Lightman III Die Kartierung des Weltalls: Scheiben und Blasen 75 Margret J. GelZer IV Die Bestimmung der Masse im Weltall: Dunkelmaterie und fehlende Masse . . . . . . . . 103 Vera C. Rubin V Der Beginn des Weltalls: Urknall und kosmische Inflation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141 AlanH. Guth VI Die Ausweitung des Weltalls: Das Weltraumteleskop und Perspektiven für die nächsten 20 Jahre . . . . . . 189 James E. Gunn Autorenverzeichnis 233 Index . . . . . . . . 235 Vorwort Zuerst lag in der Dunkelheit, gehüllt in Dunkelheit, im unerkennbaren Chaos das All verborgen. Bis sogleich von der formlosen Leere offenkundig gemacht, durch die große Kraft der Hitze der Keim geboren ward. Rig Weda X.129, Sonnengesänge Jede Kultur, von den Dichtem der alten Mythen aus dem Indu stal bis zu den heutigen Technokraten aus dem Silicon Valley, hat ihre eigene Vorstellung vom Kosmos. Das Rätsel um die Entstehung des Weltalls, die Schönheit seiner scheinbaren Voll kommenheit und der Schrecken seines ungewissen Endes haben seit jeher Staunen, Ehrfurcht und Angst erweckt. Kunst, Reli gion und zuletzt die Naturwissenschaft haben das Staunen in neue Bahnen gelenkt und dazu beigetragen, die Angst zu zer streuen. Die Astronomie, die älteste Naturwissenschaft und Abkömm ling der Astrologie, ist nicht vollständig von den philosophi schen Betrachtungen über das Weltall zu trennen. Sie beruht zwar auf wissenschaftlichen Beobachtungen, ist mathematisch untermauert und vertraut auf physikalische Gesetze, die als unveränderlich gelten, doch haftet ihrer modernen Vorstellung vom Kosmos noch immer ein wenig vom Mystizismus der ersten Sterngucker an. Zum Teilliegt das daran, daß die Astronomen bei ihrer Suche nach Erkenntnissen noch immer stark beeinträchtigt sind. Fast alle astronomische Information ist indirekt und aus zweiter Hand, da sie auf der Analyse von Strahlung beruht, die die Erde erst nach einer unglaublich langen Reise durch ein kaum bekanntes Medi um erreicht. Dieses kann die Botschaften von den Sternen verzer ren, unterbrechen und verändern. Schlimmer noch, die empfan gene Information ist auf beklagenswerte Weise unvollständig, da uns der Großteil der himmlischen Strahlung wegen der Erdat- 8 Die neue Kosmologie mosphäre oder wegen unserer unzulänglichen Detektoren ver schlossen bleibt. Außerdem sind -wie wir bei der Lektüre dieses Buches noch erfahren werden - möglicherweise bis zu 90% der Materie des Weltalls, aus was sie auch immer bestehen mag, schlicht unsichtbar. Notwendigerweise ist also vieles, was die Astronomen über die Geschichte des Weltalls zu wissen behaupten, Spekulation und kommt - wie einige Kritiker behaupten - der Realität auch nicht näher als die Epen der alten Hindupriester. Doch jüngste Fortschritte bei bodengebundenen Teleskopen und bei Welt raumteleskopen ermöglichen zusammen mit verbesserten De tektoren und größeren Rechenkapazitäten den Astronomen, tie fer in den Weltraum und damit weiter zurück in die Zeit zu blicken und sich so dem entscheidenden Augenblick der Schöp fung immer mehr zu nähern. Gleichzeitig haben neue Ergebnis se aus der Teilchenphysik zu Erkenntnissen über die außer gewöhnlichen Prozesse geführt, die das Weltall in seiner Früh phase geformt haben könnten. Trotz großer Wissenslücken glauben die Astronomen daher, daß sie zumindest wissen, wie - wenn auch nicht genau wann - das Weltall begann und wie - wenn auch nicht genau wann oder ob überhaupt - es enden könnte. Diese Art von Information liefert den Rahmen für ein eigenes Forschungsgebiet, die Kosmologie. Das Studium der Entstehung, der Entwicklung und des möglichen Endes des Universums einst Thema für Dichter und Philosophen - ist seit einem halben Jahrhundert ein legitimes Thema für Astrophysiker. Dieses Buch bietet anhand der Arbeiten 6 führender Kosmolo gen einen umfassenden Überblick über unser Weltall. Seien Sie jedoch auf einige Herausforderungen gefaßt - und auf einige Enttäuschungen. Das Thema ist offensichtlich das großartigste in der Naturwissenschaft, und seine Theorien, Argumente und Be weise gehören mit zu den kompliziertesten. Gleichzeitig ist ein Großteil der Arbeit auf diesem Gebiet noch nicht abgeschlossen. Nur wenige der gestellten Fragen sind zu jedermanns Zufrieden heit geklärt - und manche werden es wohl zu unseren Lebzeiten auch nicht sein. Dieses Buch sollte am besten als ein «Bericht zur Lage des Weltalls» angesehen werden, als eine momentane Zu- Vorwort 9 sammenfassung, die mit größter Wahrscheinlichkeit Revisionen unterzogen werden muß. Das Konzept zu diesem Buch entstand Ende 1985, als drei Astronomen vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics die Ergebnisse einer 10jährigen Durchmusterung der Rotver schiebungen (oder Fluchtgeschwindigkeiten) von etwa 2000 Ga laxien veröffentlichten. Ihre dreidimensionale Karte von einem 6 • breiten, tortenförmigen Ausschnitt des Himmels über der nördli chen Halbkugel zeigte, daß die Galaxien auf den Oberflächen von riesigen, blasenähnlichen Leerräumen zu liegen scheinen, die zum Teil Durchmesser von mehr als 100 Millionen Lichtjahren besitzen. Diese dramatische Entdeckung fand großes Interesse in der Öffentlichkeit, wahrscheinlich weil sie die Vorstellung von einem Seifenblasen-Universum heraufbeschwor. Was jedoch wichtiger war, diese Entdeckung warf ernsthafte Fragen zur herr schenden wissenschaftlichen Meinung über die großräumige Struktur des Weltalls auf. Seit über 10 Jahren veranstalten das Harvard-Smithsonian Center und das Boston Museum of Science gemeinsam eine öffentliche Vorlesungsreihe über Astronomie, die zum Teil vom Lowell Institute unterstützt wird. Nach dem gerade veröffent lichten «Ausschnitt des Weltalls» war es naheliegend, dieses Thema der modernen Kosmologie zum Gegenstand der Vorle sungsreihe im Frühjahr 1987 zu machen. Den Rahmen für die Vorträge bildeten die Vorträge von Alan Lightman, der die modernen kosmologischen Sichtweisen in einen historischen und philosphischen Zusammenhang stellte, und von James Gunn, der einen Ausblick bot auf die verbes serten Möglichkeiten, die sich durch das Weltraumteleskop und weitere für Weltraum und Boden geplante Instrumente ergeben werden. Jede Vorlesung wurde zunächst in Boston gehalten und dann in der folgenden Woche unter der Schirmherrschaft des Smith sonian Institution's Resident Associates Program in Washing ton OC, wiederholt. (Die Planung der Vorträge brachte wohl einige einzigartige logistische Probleme mit sich, da die Vortra genden an zwei aufeinanderfolgenden Wochen erscheinen soll ten: Vier der sechs Redner-Autoren sind «beobachtende Kosmo- 10 Die neue Kosmologie logen», d.h. ihre theoretischen Argumente beruhen häufig auf Beobachtungen, die sie selbst durchgeführt haben. Da die Tele skope an den größeren Observatorien in Arizona, Hawaü und Chile sehr umkämpft sind, sind nur wenig Astronomen bereit, kostbare Beobachtungszeit während Perioden mit dunklem Nachthimmel aufzugeben. Somit war dies wahrscheinlich eine der wenigen Vorlesungsreihen, die nach Mondphasen geplant wurde!) Die Lowell-Vorlesungen am Boston Museum of Science wur den von John Carr koordiniert, damals Chef des Charles-Hay den-Planetariums und Mitbegründer dieser seit 1975 bestehen den, überaus erfolgreichen Vorlesungsreihe. Wie immer waren die Mitarbeiter des Planetariums bei allem eine große Hilfe, von den Reservierungen bis zur Platzanweisung an den Vortrags abenden. Anna Caraveli, Programmkoordinatorin des Resident Associates Program, leitete den Washingtoner Teil der Reihe. Ursprünglich stammte die Idee, diese Vorlesungen auch einem Washingtoner Auditorium zugänglich zu machen, von Ross Simons vom Smithsonian. Am Center for Astrophysics gilt mein besonderer Dank John Hamwey und Steve Seron von der Ab teilung für Öffentlichkeitsarbeit, die das Unternehmen mit Ab bildungen bzw. Photographien unterstützten. Die Abteilungsse kretärin Mary Juliano tippte einen Großteil des Manuskripts und gab verwaltungstechnische Hilfe bei der Vorbereitung der Vorlesungen und des Buches. Mehrere Mitglieder des Planeta rium Advisory Committee, besonders Bart Cardon, waren in der Frühphase der Planung der Vorlesungen sehr hilfreich. Schließlich geht mein besonderer Dank an die Redner-Autoren, die alle hervorragende Vorträge hielten und mir anschließend eine nahezu perfekte Version für die Veröffentlichung lieferten. Dies ist in jeder Beziehung ihr Buch. Cambridge, Massachusetts ]ames Cornwell Januar 1988 Entfernungen zu Objekten mit hohen Rotverschiebungen Die direkte Messung der Entfernungen von Himmelsobjekten gehört zu den größten Herausforderungen in der Astronomie. Bei nahen Objekten kann man geometrische Techniken anwenden, genau wie ein Landvermesser. Doch für Sterne - außer den aller nächsten-und ganz gewiß für alle Objekte, die außerhalb unserer Milchstraße liegen, sind solche Methoden nicht geeignet. Zum Glück gibt es für entfernte Objekte wie Quasare und Galaxien eine recht praktische indirekte Methode zur Bestimmung der Entfer nungen. Da sich das Weltall gleichförmig ausdehnt, scheinen weiter entfernte Objekte mit größeren Geschwindigkeiten von uns zurückzuweichen als entsprechend näher liegende. Wir kön nen also die Entfernung einer Galaxie berechnen, indem wir messen, wie schnell sie sich von uns wegbewegt Die Geschwindigkeit, mit der sich ein Objekt von uns entfernt, wird aus der Verschiebung seines Spektrums bestimmt. Durch die Ausdehnung des Weltalls werden die Entfernungen zwischen den Objekten gestreckt. Die Wellenlängen der von ihnen ausge sandten Lichtstrahlen werden ebenfalls gestreckt, das Licht wird also röter. Der Grad, um den das Licht gestreckt ist, wird in Form einer Rotverschiebung ausgedrückt; sie ist der relative Betrag, um den die Wellenlänge des Lichtes vergrößert ist. Die Wellenlängen des Lichtes einer Galaxie oder eines Quasars mit der Rotverschie bung 1 sind z.B. um 100% vergrößert; die Wellenlängenänderung bei einem Quasar mit der Rotverschiebung 4 beträgt 400%. Die Rotverschiebung wird mit dem Buchstaben z bezeichnet. Um eine Rotverschiebung in eine Entfernung (ausgedrückt z.B. in km) umwandeln zu können, muß man die Expansionsrate des Weltalls kennen. Unglücklicherweise ist die Rate, mit dem sich das Universum zur Zeit ausdehnt, unsicher. Die Expansionsrate, Rubble-Konstante (H0) genannt, wird gewöhnlich in den Einheiten Kilometer pro Sekunde (eine Geschwindigkeit) pro Megaparsec

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