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Die Nebelprinzessin PDF

411 Pages·2016·2.03 MB·German
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TOM ARDEN Der Kreis den Orokons 6 Die Nebelprinzessin 2 1. Kaleds Fluch (Fortsetzung) »Junger Prinz, seid Ihr Euch wirklich sicher?« »Ich weiß zwar nicht genau, ob ich es ertragen kann, aber ich muss es unbedingt versuchen.« »Ich befürchte einfach, dass ich Euch vielleicht ein Leid zufüge.« »Aber wie denn, mein guter Simonides?« »Wie? Wahrhaftig, ich bin doch ein törichter alter Mann. Ich will, dass Ihr große Weisheit erlangt, und gleichzeitig möchte ich Eure Unschuld nicht verderben.« »Wie sollte ich nach der Nacht, in der mein Freund verbrannt wurde, noch unschuldig sein können?«, erwiderte Dare traurig. Simonides nickte. Der Junge ergriff seine Hand und ermunterte den alten Mann eindringlich, fortzufahren. Sie saßen wieder in den duftenden Dachgärten des Palastes und tranken grünen Tee. Der Himmel, den sie durch das raschelnde Blätterdach sahen, war klar und blau. Träge taumelte ein Schmetterling über ihren Köpfen, und durch das Dickicht drang das vertraute, merkwürdige Zwitschern der Targon-Diener. Simonides wusste, dass es gefährlich war, mit dieser Geschichte fortzufahren. Aber er war bereits ein alter Mann und musste sowieso bald sterben. Dare hingegen war der Unange- fochtene Thronfolger, und er war daher vollkommen ungefährdet. Die Wahrheit musste endlich ans Licht gebracht werden. Simonides nippte an seinem grünen Tee und holte tief Luft. »Prinz Dare, ich habe Euch von dem idyllischen Leben berichtet, das Euer Vater in seiner Jugend mit Mala führte. Ebenso von den wis- senschaftlichen Forschungen, die die beiden Jungen einmal so faszi- nierten. Ich habe beschrieben, wie Euer Väter zum Unangefochtenen Thronfolger ausgerufen wurde und die wunderschöne Lady Ysado- na heiratete. Außerdem habt Ihr von den Ouabin-Kriegen erfahren, 3 in denen der junge Lord Malagon kämpfte, während das Hofproto- koll seinem besten Freund verwehrte, es ihm auf dem Feld des Ruh- mes gleichzutun. Euer Vater wurde daraufhin ein trauriger, verbitter- ter junger Mann! Und leider fingen damit seine Sorgen erst an. Der Feldzug gegen die Ouabin zog sich hin und wurde äußerst blutig geführt. Euer Vater erwartete ungeduldig die Depeschen, die nur äußerst spärlich aus der Wildnis des Westens eintrafen. Er ver- tiefte sich in die Schriftrollen und suchte nach Nachrichten über Mala. Stellt Euch sein Entsetzen vor, als er erfahren musste, dass Mala von den Ouabin gefangen genommen worden war! Euer Vater erlebte ein quälendes Wechselbad der Gefühle. Er dachte an seine glückliche Kindheit mit Mala, doch dann stieg die Verbitterung der letzten Zeit in ihm hoch, und er jubilierte insgeheim bei dem Ge- danken, dass Mala jetzt bestimmt gebührend bestraft worden war. Manchmal verwünschte Euer Vater auch den Sultan, weil der ihm verboten hatte, an Malas Seite zu reiten. Dann wiederum verfluch- te er sich selbst, dass er vor Mala seine Wut verborgen hatte, weil er ihr jetzt vielleicht nie mehr freien Lauf lassen konnte. Bei Hofe wurde Euer Vater jetzt natürlich von allen Seiten mit Mitleid überschüttet, denn alle wussten - oder glaubten doch zu wissen -, wie sehr er seinen verschollenen Freund geliebt hatte. Nur Euer Großvater bemerkte von alldem nichts. Auf einem Bankett ta- delte er eines Abends Euren Vater, warum dieser wenig lächelte, wo er doch in den Armen der entzückenden Ysadona neue Kraft schöp- fen könnte. Euer Vater sprang auf und hätte Euren Großvater si- cherlich tätlich angegriffen, wenn die Wachen ihn nicht zurückge- halten hätten. Die Höflinge schüttelten traurig die Köpfe und schrieben den Wutausbruch Eures Vaters seiner großen Trauer zu. Der Sultan jedoch betrachtete seinen Sohn nur ironisch und überleg- te laut, ob Ysadona genügte, eine solch feurige Leidenschaft zu stil- len. Verwirrte die Lust seinem Sohn vielleicht den Verstand? Sollte er sich doch eine zweite Braut suchen, wenn eine ihm nicht reichte! Ach! Leider nahm sich Euer Vater diese spöttischen Worte viel zu sehr zu Herzen. 4 Drei oder vielleicht auch vier Mondleben lang hielt sich dieser traurige Zustand. Dann jedoch kam die nächste Depesche an, und plötzlich war alles anders. Mala war frei! Der junge Offizier war nicht durch die Hand eines Ouabin gefallen, im Gegenteil! Er hat- te hinter den Linien der Ouabin eine Revolte angezettelt und den Weg für einen ruhmreichen Sieg der Unangesen geebnet. Der Krieg war vorbei, und der junge Lord Malagon zog als Held nach Hause! Stellt Euch nur die ausgelassenen Feiern in Kal-Theron vor! Mala, Mala! Die Menschen riefen unablässig den Namen des Helden. Er wurde von den Dächern geschrien, erklang in den Straßen. Und die Höflinge gratulierten Eurem Vater aufrichtig, dass ihm ein so gro- ßer Mann dienen wollte! Ich war zu dieser Zeit sehr oft mit Eurem Vater zusammen, und da ich ihn so gut kannte, genügte mir ein Blick in seine Augen. Ich wusste, dass alle Zuneigung für seinen alten Freund verschwunden war. Von da an fürchtete ich um Mala, denn Euer Vater lächelte nur, lächelte und tat, als stimme er in die allgemeine Freude mit ein. Als Mala durch die Tore von Kal-Theron ritt, hieß Euer Vater ihn an der Spitze des offiziellen Begrüßungs Komitees willkommen. Vor aller Augen umarmte er seinen alten Freund stürmisch. Ein Jubelschrei ohnegleichen brach los, und zahllose Gebete stiegen zum Himmel! An diesem Tag, so schien es, dämmerte eine neue Ära, symbolisiert durch die Umarmung von Unangs jüngstem Helden und diesem weisen und klugen jungen Thronfolger. Wer in der verzückten Men- ge hätte sich träumen lassen, welch böse Gedanken Euer Vater in seinem Busen nährte? Wer hätte ahnen können, dass er bereits eine schreckliche, tödliche Revanche gegen den Freund schmiedete, der ihn liebte und deshalb doch nur versuchte, ihm gut zu dienen? Der Mala, der aus den Ouabin-Kriegen zurückkehrte, war frei- lich ein ganz anderer als der, welcher hinausgezogen war. Der junge Edelmann hatte eine Ernsthaftigkeit, eine Männlichkeit erlangt, die die Eures Vaters in den Schatten stellte. Außerdem glaube ich, dass in Mala eine neue Sehnsucht keimte, eine geistige Qualität, von der ich manchmal einen Eindruck bekam, wenn er von seinen Abenteu- 5 ern erzählte. Er schilderte nicht die Angriffe der Kavallerie oder die blitzenden Krummsäbel, die Flucht und Verfolgung durch die un- wirtlichen Steppen, sondern berichtete von Wanderdünen und Treibsand in einem blutroten Sonnenuntergang, von einer Karawa- ne, die in einer palmengesäumten Oase rastete, oder dem merkwür- digen, hohen Gesang eines Wüstensängers. Ich weiß noch, wie er zum ersten Mal von diesen Dingen sprach. Es war spät abends, und wir waren allein. Seine Stimme wirkte sanft und warm, wie das Glühen der Konar-Lampen. Einen Augenblick hatte ich den Eindruck, als hörte ich eine schwache, geheimnisvolle Musik, die wie Weihrauch durch die Luft wehte. Es dauerte ein we- nig, bis mir klar wurde, dass Mala nicht von seiner Zeit bei der kai- serlichen Armee sprach, sondern von seiner Gefangenschaft bei den Ouabin. Ich war erregt und beunruhigt. Wie sich herausstellte, hat- te ich allen Grund dazu. Dann falls die Ouabin etwas in Mala zum Klingen gebracht hatten, wäre es gewiss besser gewesen, sie hätten diese Saite niemals angerührt. Die Zukunft sollte das bestätigen, aber zunächst schien es, als könne das Böse bei Mala nicht Fuß fas- sen. Diese neue Sehnsucht in ihm verhieß anscheinend nur Gutes, denn gewiss war sie die Ursache, warum sich unser junger Held so hoffnungslos und verzweifelt verliebte. Dare, Ihr wisst vielleicht nicht, dass Eure Mutter, die wunder- schöne Ysadona, eine Schwester hatte. Die zweite Tochter des Bot- schafters hieß Ysabela, und unter Freunden nannte man sie Dona und Bela. Eure Tante Bela war die jüngere der beiden. Am Hof war sie immer verschleiert, aber es hielten sich die Gerüchte, dass sie Eu- rer Mutter an Schönheit gleichkam. Manche behaupteten gar, sie würde sie übertreffen. Für diese Vermutung sprach leider einiges, denn durch Belas hauchdünne seidene Roben waren die Umrisse ih- res Körpers zu erkennen, der so perfekt war, dass er selbst die Dame im Mond beschämen würde - bevor ihr Gesicht von Pockennarben entstellt wurde. Welcher Mann würde sich nicht danach sehnen, sie an seinen Busen zu ziehen? Also kam es, dass der junge Lord Malagon um ihre Hand anhielt. 6 Vielen schien die Aussicht perfekt, dass dann Euer Vater und sein zukünftiger Wesir mit den beiden Prinzessinnen verheiratet sein würden. Der Hof konnte Malas erstes Blut kaum erwarten. Voller Freude planten die Eunuchen eine prachtvolle Hochzeitszeremonie. Doch bei all dieser Vorfreude hatte keiner mit Eurem Vater gerech- net, der seinerseits Interesse an der Schwester seiner jungen Braut gefunden hatte. Manchmal frage ich mich, ob die Dinge anders verlaufen wären, wenn Mala sich eine andere zum Objekt seiner Liebe auserkoren hätte. Doch vielleicht hätte jede Frau, die Mala erwählte, den Neid seines Freundes geweckt. Trotzdem, wie konnte ein Gefühl, das aus purem Neid geboren wurde, so rasch zu einer leidenschaftlichen Liebe erwachsen? Denn das war die Tragödie, die das Schicksal ins- geheim bereithielt. Es war nicht so, dass Mala die wunderschöne Bela liebte und Euer Vater sie ihm nur aus Bosheit streitig machte! Nein, Euer Vater liebte sie ebenfalls! Was danach geschah, wurde zu einer Legende am Hof. Und zwar zu einer unserer traurigsten und bittersten. In den Sprüchen des Im- ral steht geschrieben, dass alles, was strahlt, vor allem das, was sehr hell strahlt, sich am Ende trüben würde. Wer hätte jedoch vermutet, dass Mala so schnell und so überraschend in Ungnade fallen würde? Die Hauptstadt stand wie unter Schock. Es war kaum vorstellbar, dass Lord Malagon, der Held des Tages, in Wahrheit ein hinterhälti- ger Agent der Ouabin sein sollte! Woher der Beweis für seinen Ver- rat stammte, blieb ein Geheimnis. Es genügte, dass der Sultan, Euer Großvater, zweifelsfrei davon überzeugt werden konnte. Bis heute schütteln manche Menschen den Kopf, wenn Malas Name erwähnt wird, und versinken in fassungsloser Trauer. Natür- lich würden sie niemals zugeben, ob sich verräterische Gedanken unter diese Trauer mischen. Wieder andere ereifern sich in recht- schaffenem Zorn, nicht auf Mala, auch nicht auf Euren Großvater, sondern auf die Ouabin, die den mutigen und loyalen Edelmann zu- nächst entführt und dann zu ihren eigenen, verdorbenen Zwecken missbraucht haben. Auf jeden Fall sind sich in Unang alle einig, dass 7 keine Nacht schwärzer war als diese, in der Lord Malagon in Ketten zum Heiligtum der Flamme geführt wurde. Nie herrschte ein tiefe- res Schweigen denn damals, als Euer Großvater anschließend mit gesenktem Haupt auf den rubingeschmückten Stufen erschien und verkündete, dass der Verräter den höchsten Preis für seine Untreue gezahlt habe. In dieser Nacht stand Euer Vater ebenfalls auf dieser Treppe. Sei- ne Miene war wie versteinert. Anscheinend hatte der Schmerz ihn betäubt. In Wahrheit aber muss sein Herz zerrissen gewesen sein, flammend von heimlicher Liebe und ebenso verborgenem Hass! Nur wenige gab es, die wie ich die Wahrheit ahnten. Und noch wenigere, die auch nur mit dem Gedanken spielten, zu protestieren. Oft wapp- nete ich mich mit hämmerndem Herzen, meinem ehemaligen Schüler Vorhaltungen zu machen, aber immer wieder siegte meine Feigheit. Ich verfluchte mich deswegen, und das tue ich heute noch. Aber Mala war von einem heiligen Dekret verurteilt worden, und allein dieses Dekret in Frage zu stellen war ein todeswürdiges Verbrechen. Die Ironie jedoch liegt darin, dass die Perfidie Eures Vaters nicht einmal belohnt wurde. Am Tag, nachdem Mala in die Flamme ge- gangen war, rief Euer Vater seinen Schwiegervater zu sich und ver- kündete, dass er, von der ersten Tochter des Botschafters befriedigt, nunmehr auch die zweite zu heiraten gedenke. Euer Vater konnte viele Belege für seine Leidenschaft aufzählen, und die Ehre der ent- setzten Frau wiederherzustellen, deren Geliebter sich als ein so nie- derträchtiger Schurke erwiesen hatte, war ein vornehmes und edles Begehren. Doch der Botschafter hörte ihm erst gar nicht zu. Ob er nicht wusste, oder ob es ihn nicht kümmerte, wie Euer Vater seine erste Frau behandelt hatte: Sein Gefühl für Etikette war umso stärker ent- wickelt. Mit einem Schrei unterband er die wohlgesetzten Worte Eures Vaters und wollte von ihm wissen, ob er ihn beleidigen wolle. ›Euch beleidigen? Aber Herzensvater, was meint Ihr damit?‹ ›Prinz der Blutlinie, habt Ihr vergessen, wer ich bin?‹ ›Ihr seid der lanianische Botschafter ...‹ 8 ›Ja, und der Bruder des lanianischen Königs! Für was haltet Ihr meine Tochter, wenn Ihr sie als Eure Konkubine nehmen wollt ?‹ Die Miene Eures Vaters verriet nur zu deutlich seine Verwirrung. Er wirkte wie versteinert, während sein Schwiegervater ihm erklär- te, dass seine Tochter auch niemals einen zukünftigen Wesir hätte heiraten dürfen. Schon der Gedanke war monströs, doch noch schlimmer kam ihm das Ansinnen vor, dass Eure Tante Bela bloß die zweite Frau eines Mannes werden sollte! Der Botschafter war vor Wut rot angelaufen und ließ den Prinzen einfach stehen. Im Fortgehen verlangte er eine offizielle Entschuldi- gung des Hofes, ansonsten würden die Unangesen in Zukunft als Feinde aller aufrechten Söhne von Lania Chor betrachtet werden. Natürlich waren seine Worte angesichts der Tatsache, dass seine äl- teste Tochter mit dem zukünftigen Sultan verheiratet war, ziemlich übertrieben. Aber der Botschafter war ein kühler und eitler Mann und dachte nur an die Verletzung der Etikette. In den folgenden Ta- gen waren zahlreiche Beschwichtigungen von Seiten vieler Höflin- ge erforderlich, um die Wut des Botschafters zu dämpfen. Nur all- mählich konnte man ihn davon überzeugen, dass Euer Vater ihn nicht hatte beleidigen wollen. Der Unangefochtene Thronfolger war einfach nur aus Trauer über den kürzlichen Verlust seines Freundes etwas durcheinander gewesen. Am Ende vergab der Lanianer seinem Schwiegersohn, und als Euer Vater wissen wollte, wie er Buße tun könne, schlug der Bot- schafter ihm vor, ein schönes Geschenk für die Hochzeit von Prin- zessin Bela zu schicken. ›Ihre Hochzeit?‹, fragte der Prinz verständnislos. Denn insgeheim hoffte er immer noch, Bela zu der seinen zu machen. ›Allerdings.‹ Der Botschafter lächelte. ›Denkt Ihr nicht auch, dass eine so vornehme Dame nicht zu lange unverheiratet bleiben sollte? Erst gestern habe ich den Ehevertrag signiert und besiegelt von We- sir Hasam zurückbekommen. Das Mädchen wird mit Eurem Bru- der verheiratet, dem Kalifen von Qatani, und sie wird ihm eine gute Frau sein.‹ 9 Wäre Euer Vater schon Sultan gewesen, hätte er den Botschafter vermutlich auf der Stelle getötet und sich seiner Tochter bemächtigt, ungeachtet der Konsequenzen, die das gehabt hätte. Doch in Anbe- tracht der Lage war er gezwungen, seinen Schwiegervater zu umar- men, für seine eigenen Narrheiten um Verzeihung zu bitten und so zu tun, als wäre er über die bevorstehende Hochzeit von Prinzessin Bela entzückt. Es kostete ihn eine ungeheure Anstrengung. Ich erinnere mich noch sehr genau an die Zeremonie, in deren Verlauf Eure Tante in das Kalifat von Qatani aufbrach. Ich beobachtete meinen jungen Herren ernst und betete darum, dass er seine Leidenschaft im Zaum halten könnte. Sie drohte wie glühende Lava aus ihm herauszubre- chen! Die Formalitäten zogen sich in die Länge, aber letztlich er- wiesen sich meine Ängste als unbegründet. Euer Vater verbeugte sich schicklich, und seine Miene war undurchdringlich wie Marmor, als die Frau, die er liebte, abreiste, um mit seinem Bruder verheira- tet zu werden. Aber was muss ihm durch den Kopf gegangen sein, während sich die Karawane in Richtung Qatani bewegte? Fügte er sich endlich ernsthaft in sein Schicksal? Erkannte er zu guter Letzt die Unver- nunft seiner Leidenschaft und bereute das Böse, das er im Namen Eurer Tante begangen hatte? Ich wünschte, es wäre so! Aber wahr- scheinlich brütete das Hirn meines jungen Herrn bereits in diesem Moment einen neuen, noch verzweifelteren Plan aus. Ich sollte am Ende noch früh genug erfahren, dass er weit davon entfernt war, den Verlust seiner Geliebten einfach zu akzeptieren Ein Vorfall überschattete diese Abschiedszeremonie. Auch wenn es offiziell ein Freudenfest sein sollte, konnte man doch Bela nicht verheimlichen, dass ihre Schwester schwer krank war. Eure arme Mutter! Zweifellos hatte die Brutalität Eures Vaters ihr Siechtum beschleunigt, aber diese traurige junge Frau blieb loyal bis zum Schluss und ließ kein einziges Wort der grausamen Wahrheit verlau- ten. Vielleicht war sie nur eine Närrin, aber wer konnte das schon sa- gen? In diesen Ländern von Unang kann eine Ehefrau kaum freier 10

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