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Die Lyrik des Horaz Bd. 1. Erstes und zweites Buch PDF

497 Pages·2001·14.245 MB·German
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HANS PETER SYNDIKUS DIE LYRIK DES HORAZ BAND I HANS PETER SYNDIKUS DIE LYRIK DES HORAZ Eine Interpretation der Oden BAND I Erstes und zweites Buch ~ WBG Einbandgestaltung: Neil McBeath, Stuttgart. 1. Auflage 1973 2., unveränderte Auflage 1990 Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Ein Titeldatensatz für diese Publikation ist bei Der Deutschen Bibliothek erhältlich. Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig. Das gilt insbesondere ftlr Vervielfältigungen, Übersetzungen. Mikroverfilmungen und die Einspeicherung in und Verarbeitung durch elektronische Systeme. 3 .• völlig neu bearbeitete Auflage © 2001 by Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt Gedruckt auf säurefreiem und alterungsbeständigem Papier Printed in Germany Besudlen Sie um im lnteraet: www.wlJl-darmstadt.de ISBN 3-534-15180-1 INHALT Vorwort VII Die Horazische Ode 1 Der Text der Oden 20 Erstes Buch 1 Maecenas atavis .. 23 2 1am satis terris . . . . . . . . 38 3 Sie te diva potens . . . . . . 59 4 Solvitur acris hiems ..... . 71 5 Quis multa gracilis . . . . . . 80 6 Scriberis vario . . . . . . . . . 87 7 Laudabunt alii . . . . . . . . . 96 8 Lydia, die, per omnis 108 9 Vides, ut alta . . . . . 112 10 Mercuri, facunde nepos . . 123 11 Tu ne quaesieris . . . . . . 130 12 Quem virum aut heroa . . . 135 13 Cum tu, Lydia . . . . . . . . 154 14 0 navis, referent .. 160 15 Pastor cum traheret . 169 16 0 matre pulcra 177 17 velox amoenum . . . . . . . . 185 18 Nullam, Vare, sacra ..... . 195 19 Mater saeva Cupidinum 204 20 Vile potabis . . . . . . . 209 21 Dianam tenerae ..... 214 22 Integer vitae . . 219 23 Vitas inuleo . 228 24 Quis desiderio 232 25 Parcius iunctas 239 26 Musis amicus . 246 27 N atis in usum laetitiae . . . . 252 28 Te maris et terrae . . . . . . . . 257 VI Inhalt 29 Icci, beatis . . . . . . . . . . . . 264 30 0 Venus. regina . . . . . . . . . 270 31 Quid dedicatum poscit ..... 274 32 Poscimus, si quid . . . . . . . . . 282 33 Albi. ne doleas . . . . . . . . . . 288 34 Parcus deorum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 293 35 0 diva, gratum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 303 36 Et ture et fidibus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 318 37 N unc est bibendum . . . . 323 38 Persicos odi, puer . . . . . . . . 332 Zweites Buch 1 Motum ex Metello 337 2 Nullus argento color ........................ . 344 3 Aequam memento . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 351 4 Ne sit ancillae . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 357 5 Nondum subacta . . . . . . 361 6 Septimi, Gadis . . . . . 367 7 0 saepe mecum . . . . . . . 373 8 Ulla si iuris . . . . . . . . . . 380 9 Non semper imbres . . . . . 386 10 Rectius vives, Licini ..... 391 11 Quid bellicosus Cantaber . . 399 12 Nolis longa ferae . . . . . . 405 13 Ille et nefasto ..... . 413 14 Eheu fucaces . . . . . . . 423 15 1am pauca aratro .................... . 430 16 Otium divos ............................. . 435 17 Cur me querelis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 451 18 Non ebur neque aureum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 459 19 Bacchum in remotis . . . . . . . . . . . . . . . . . . 466 20 Non usitata . . . . . . . . . . . ................ . 475 Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 485 VORWORT Auf Anregung des Verlages hin habe ich meine Odeninterpretation neu bearbeitet. Natürlich wollte und konnte ich kein anderes Buch schreiben. Meine Sicht des Odenwerks hat sich im Grunde nicht geändert. Vielfach sucht man auch heute noch in der Art von Heinzes Kommentar und in der hartnäckig weiterwirkenden Lyrikauffassung des 19.Jahrhunderts bei einem Horazgedicht vor allem den 'Platz im Leben', für den es geschrie ben und in dem es vorgetragen wurde, und hält diesen biographischen Hintergrund für entscheidend zum Verständnis des Gedichtes. Ich glaube nicht, daß so ungewöhnliche Kunstwerke in erster Linie eine Widerspiege- 1u ng von zumeist nicht übermäßig belangvollen Lebenssituationen sind. Die Aussagen der Oden sind allgemeiner, "philosophischer', als es eine Au genblicksreaktion auf zufällige Begebenheiten oder Begegnungen wäre. Und vor allem ist der Muttergrund von Horazens Lyrik die griechische Dichtung: Das Odenwerk scheint der anspruchsvolle Versuch des Horaz zu sein, als Römer und als Mensch einer veränderten Welt in schöpferi scher Auseinandersetzung etwas zu schaffen, das der griechischen Lyrik ebenbürtig ist. Er schließt so die Erneuerung der Gattungen und Formen der griechischen Poesie, um die sich die römischen Dichter seit Livius Andronicus bemüht hatten, in bedeutender Weise ab. Wenn er dabei die griechischen Motive in die römische Umwelt und in die persönliche Le benswelt transponiert, nähert er sie doch nicht den Ausdrucksf onnen des Alltags, sondern er verwandelt sie in dichter künstlerischer Formung zu unverwechselbaren Eigenschöpfungen, die nicht von ungefähr für viele Jahrhunderte das Muster lyrischer Dichtung wurden. Natürlich hat Horaz seine Oden wie seine früheren Dichtungen (vgl. s. I 4, 73f.; I 10, 81-90) im Kreis der Freunde und auch anderswo (vgl. Ov. tr. IV 10, 49) vorgetragen; aber sein Ziel war gewiß von Anfang an die Veröffentlichung wohlgeord neter Gedichtbücher, wie es in Rom nach alexandrinischem Vorbild längst üblich geworden war und wie es Maecenas ja schon für die Epoden erwar tete (vgl. epo. 14). Mit ihnen wo11tee r den Büchern der kanonisch gewor denen griechischen Lyriker an die Seite treten (vgl. c. I 1, 35). So konnte er das Odenwerk nach seiner Vollendung stolz als monumentum aere peren nius bezeichnen. Stilhöhe und Ton wechseln in den Oden nicht so stark wie in den Sati ren, aber doch merklich: Horaz spricht anders, wenn er als philosophischer Freund mahnt als wenn er die Rolle eines öffentlichen Sprechers auf- VIII Vorwort nimmt. Aber bei allen Unterschieden ist doch viel Grundsätzliches gleich, und hinter dem Wechsel der Aussagen zeichnen sich die klaren Konturen einer unverwechselbaren Persönlichkeit ab. Wenn Horaz als Dichter wohl auch Szenen und Situationen ohne genaue Entsprechungen in seinem Leben erfunden hat, so ist es doch immer derselbe Horaz mit denselben Erfahrungen und Überzeugungen, der sie imaginierte. So möchte ich wei terhin bei den einzelnen Oden nicht von einem wechselnden 'lyrischen Ich', sondern von dem einen Dichter Horaz sprechen: Er besaß, wie ja schon der Wechsel der poetischen Gattungen zeigt, eine ungemein breite Skala von Ausdrucksmöglichkeiten, die er in immer neuen Gedichtsitua tionen wirkungsvoll einzusetzen wußte. Wenn so auch meine Grundauffassung geblieben ist, habe ich im einzel nen vieles geändert und ergänzt. Das gilt vor allem auch für meine Beur teilung der Textüberlieferung. Seinerzeit folgte ich weitgehend der Text form, wie sie in Klingners letzter Ausgabe steht. Seitdem aber haben besonders C. 0. Brink und D. R. Shackleton Bailey Zweifel an dieser kon servativen Textauffassung geweckt. Ich glaube zwar nicht, daß Shackleton Bailey in seiner Ausgabe im ganzen dem Wortlaut des Dichters näherge kommen ist als einst Klingner; dazu ist sein Text wohl zu experimentell, aber manche lange vernachlässigte Lesart oder Konjektur, die er vorzieht, ergibt an nicht wenigen Stellen einen besseren Text. Wenn nicht anders an gegeben, liegt meinen Interpretationen immer noch der Text von Kling ners 3. Auflage zugrunde, aber an wesentlich mehr Stellen als früher habe ich darauf hingewiesen, wo man diese Textform diskutieren könnte oder wo man sie wohl abändern sollte. Auch sonst ist in den über 25 Jahren seit der ersten Veröffentlichung meiner Odeninterpretation viel erschienen, das bedacht sein wollte. Ich kann nur weniges nennen: Unter den Kom mentaren gebührt der erste Platz unstreitig dem von Robin Nisbet und Margaret Hubbard, von dem 1977 der zum 2. Buch erschienen ist. Die Horazinterpretationen von Viktor Pöschl sind inzwischen vermehrt und gesammelt in der 2. Auflage seiner 'Horazischen Lyrik' erschienen, und Ernst A. Schmidt legte in eindringlichen Untersuchungen neue Deutun gen vor. Besonders intensiv war das Bemühen um die Horazoden im eng lischsprachlichen Raum, ich nenne vor allem C. 0. Brink, Francis Caims, Gregson Davis, Jasper Griffin, Stephen Harrison, Oliver Lyne, Colin Macleod, David West, Gordon Williams. Die lebhafte gegenwärtige Dis kussion kann gut in einer Reihe von Sammelbänden verfolgt werden, die anläßlich der 2000. Wiederkehr von Horazens Todesjahr erschienen sind. Auch im Hintergrund der Dichtung hat sich einiges geklärt. Nach den ex tremen Schwankungen des Augustusbildes in diesem Jahrhundert, die natürlich auch das Urteil über Horaz stark beeinflußten, lehrt Paul Zan kers 'Augustus und die Macht der Bilder' in einer erhellenden Deutung Inhalt IX der archäologischen Zeugnisse die Mentalität der augusteischen Zeit und damit auch die breite Zustimmung, die Augustus' Staatsführung erfuhr, besser verstehen. Erhellend für Horazens 'Philosophie' sind die Unter suchungen von Pierre Hadot. der die Bedeutung der zentralen Sentenzen der hellenistischen Ethik als Leitlinien der philosophischen Selbstrefle xion und Lebensgestaltung beleuchtet. Hilfreich für die Beschäftigung mit der Horazliteratur sind die inzwischen erschienenen Bibliographien von Walter Kissel (1981 und 1994) und Ernst Doblhofer (1992). In allen denk baren sachlichen Fragen gibt die dreibändige Enciclopedia Oraziana (1996-1998) umfassende Auskunft. Großen Dank schulde ich meiner Tochter Anette, die das Manuskript inhaltlich und stilistisch sehr sorgfältig überprüfte. Sie hat mich vor man chem Irrtum bewahrt und viele gute Ratschläge beigesteuert. H. P. S. DIE HORAZISCHE ODE Horazens Selbstaussage über seine Oden ist eindeutig: Er sieht sich in der Nachfolge der Art griechischer Lyrik, wie sie um die Wende zum 6. Jahrhundert vor Christus auf der Insel Lesbos gepflegt wurde.1 Der Ent• schluß, so zu dichten, bedeutet eine Abkehr von der üblichen Form seiner Zeit, in der man neben der Elegie und dem Epigramm nur noch hellenisti• sehe Kleinformen, die durch Catull berühmt geworden waren, pflegte.2 Die Verwendung sapphischer Strophen in zwei Catullgedichten war offen bar so untypisch, daß sich Horaz im Schlußgedicht seiner ersten Oden sammlung als den ersten bezeichnen konnte, der lesbische Lyrik in lateini scher Sprache verfaßt hatte. Uns Heutigen mag die Wahl eines so weit entfernten Vorbildes erstaun lich vorkommen, auch wenn es in der Neuzeit gelegentlich ein ähnliches Anknüpfen an längst historisch gewordene Kunstübungen gegeben hat. In Rom aber war das die übliche Art, neue Literaturgattungen einzuführen. Man griff in die Vergangenheit nicht aus romantischer Neigung, sondern darum, weil gerade die griechische Literatur der früheren Zeit als vorbild haft und klassisch galt und weil man auch in lateinischer Sprache Entspre chungen für das Große schaffen wollte, das man dort bewunderte. Wäh rend also der Grieche der hellenistischen Zeit die große Form mied, schu fen in Rom ein Ennius, Lukrez, Cicero und Virgil ihre Werke im Wetteifer mit den Klassikern Homer, Empedokles, Platon, Hesiod. Und so hat auch Horaz seine Gedichte zuerst in der Weise des Archilochos, dann in der des Alkaios geschrieben; die Eroberung der Form Pindars hielt er für eine noch ausstehende Aufgabe der lateinischen Literatur.3 Das Schreiben in geprägter Form ist nicht erst römische Eigentümlich keit; schon die Griechen achteten streng auf die Wahrung der Gesetze der jeweiligen Gattung. Wie die bildenden Künstler gaben sich auch die Dich- 1 I 1, 34; I 26,11; 1 32, 5; III 30, 13 f.; IV 3, 12; IV 6, 35; cf. II 16, 38; epi. 119, 21 ff.; II 2,99. 2 Was für die Zeit typisch war, sieht man am besten in der sog. Appendix Vergi liana. Noch Ovids Charakteristik tr. IV 10, 49 zeigt, wie auffallend das Formale bei Horaz erschien. 3 Cf. W. Kroll, Studien zum Verständnis der römischen Literatur, Stuttgart 1924, 12ft, 139ff.; F. Cupaiuolo, Tra poesia e poetica, Napoli 1966, 173 ff.; M. Hubbard, in Costa 9-17. Zu Pindar als noch ausstehender Aufgabe: epi. I 3, 12f.

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