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Die Literatur und die Wissenschaften 1770–1930 PDF

407 Pages·1997·36.892 MB·German
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Richter I SchonertITitzmann (Hrsg.)• Die Literaturund dieWissenschaften 1770-1930 Walter Muller-Seidel zum 75. Geburtstag Karl Richter / Jorg Schonert / Michael Titzmann (Hrsg.) Die Literator und die Wissenschaften 1770-1930 l'EIIlAGfORWISSEHSCHNT UNOfORSCHUHG Die DeutscheBibliothek- CIP-Einheitsaufnahrne DieLiteraturund dieWissenschafteo1770-1930: [WalterMuller-Seidel zurn75.Geburtstag] /KarlRichter...(Hrsg.). -Stuttgart:MundP,VerI. furWiss.undForschung,1997 ISBN 978-3-476-45191-0 ISBN 978-3-476-45191-0 ISBN 978-3-476-04286-6 (eBook) DOI 10.1007/978-3-476-04286-6 Dieses Werk ist einschlieBlich aller seiner Teile geschiitzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulassig und strafbar. Das gilt insbesondere fur die Vervielfaltigungen, Ubersetzung, Mikroverfilmungen und Einspeicherung in elektronischen Systemen. M & P Verlag fur Wissenschaftund Forschung ein Verlag der LB.MetzlerschenVerlagsbuchhandlung und Carl ErnstPoeschelVerlag GmbH in Stuttgart © 1997Springer-VerlagGmbHDeutschland Ursprunglich erschienen bei J.B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH in Stuttgart 1997 Vorwort Der vorliegende Band vereinigt Vortrage, die im Juli 1993 in Marbach a.N. auf dem Symposion Literatur im wissenschaftsgeschichtlichen Kontext gehalten wurden. Es fand aus AniaB des 75. Geburtstags von Walter Miiller-Seidelstatt. Etwa 50 Literaturwissenschaftlerinnen und Literatur wissenschaftler aus dem In- und Ausland nahmen teil, deren Promotion, vielfach auch Habilitation, Walter Miiller-Seidel wahrend seiner Lehr tatigkeit an der Universitat Miinchen gefordert und betreut hatte. Beider ZusammenstellungdesVortragsprogramms wurde Wert darauf gelegt,daB unter den Referierenden die Gruppe der altesten Schiilerinnen und Schiiler, die der Jiingsten (dieWalter Miiller-Seidel noch alsEmeritus be treute) und die'Zwischengeneration' vertretenwaren. In diesem Kreis hat das Thema der Beziehungen von Literatur und Wissenschaft eine lange Tradition. Fiir Walter Miiller-Seidel, der auch selbst einen Vortrag zu dem Symposion beigesteuert hat, liegt hier seit Jahrzehnten ein Schwerpunkt seiner Forschungen. Sie gelten in beson derer Weise dem Verhaltnis von Literatur und Naturwissenschaft, von Literatur und Rechtsgeschichte, von Literatur und Medizin-, besonders Psychiatriegeschichte. Auch bei nicht wenigen seiner Schiilerinnen und Schiilerpragen solcheFragestellungen dieAusrichtungihrerForschungen. Uberarbeitungen und Erganzungen der Beitrage sowie die Abstim mung der rahmenden Beitrage der Herausgeber haben das Erscheinen des Bandes leider verz6gert. Doch sind wir froh, nun ein Buch heraus geben zu konnen, das mehr darstellt als die Dokumentation des Marba cher Symposions. Dem Deutschen Literaturarchiv Marbach sei fiir die angenehmen Tagungsbedingungen gedankt; der DFG fiir die F6rderung des wissen schaftlichen Programms; Herrn Dr. Herbert Wender sowie den Mitarbei tern Klaus-PeterFuBund Robert Peter fiir die Einrichtung der Texte und dieBereitstellung der Sichtvorlagean denVerlag. Die Herausgeber INHALT Literatur- Wissen- Wissenschaft. Uberlegungenzu einer komplexen Relation.Von Karl Richter,JargSchonertund MichaelTitzmann 9 Teil I: 1770-1830. Neue Ordnungenim Verhaltnis von 'schonerLiteratur' undWissenschaft. VonjorgSchonert 39 Uber 'Poetische Gerechtigkeit'.Mit einerAnwendungauf Kafkas RomanDerProceJS.Von WulfSegebrecht 49 Natur, Recht, Staat. Problemkonstellationen in Holderlins Hyperion.Von FriedrichVollhardt 71 Fureine PoetologiedesWissens.VonJosephVogi 107 Teil II: 1830- 1890. LiteraturalsKorrektiv.Von Karl Richter 131 DiltheysRehabilitierungHolderlins. Eine wissenschafts- geschichtlicheBetrachtung.VonWalterMuller-Seidel 139 Eine neue Psychologieim literatur-und denkgeschichtlichen Kontext: ZurInterpretationvon MorikesMalerNolten. Von MarianneWunsch 185 Vom Flugder WorteundBilder. Buchmanns Citatenschatzals MediumdeutscherBildungs- und Ideologiegeschichteim 19. und 20.Jahrhundert. Von GunterHess 233 Teil III:1890-1930. RevolutionarerWandel in Literaturund Wissenschaften. Von MichaelTitzmann 297 DasIchund seineTat. Uberlegungen zum Verhaltnis von Psychologie, Asthetikund Gesellschaftim Dramader Jahrhundertwende.Von HorstThome 323 MaxWeber im Kontext derLiteraturseiner Zeit. Exemplarische Begegnungen.Von EdithWeiller 355 Psychoanalyse in der literarischen Moderne.Ein Forschungsberichtund Projektentwurf.Von Thomas Anz 377 Karl Richter,JorgSchonertundMichael Titzmann Literatur - Wissen - Wissenschaft Uberlegungen zu einer komplexen Relation Entwicklungen der jiingsten Vergangenheit, die darauf zielen, Literatur wissenschaftalsKulturwissenschaft zu konzipieren oder gar zu einer um fassendenKulturwissenschaft zu erweitern, fiihren zu entschiedenen Aus dehnungen des traditionellen Gegenstandsbereichs der Literaturwissen schaft, der Literatur im engeren Sinne.' War bereits in Anwendungen der Diskursanalyse (im Sinne Foucaults) der literarische Text im Zusammen hang mit primar wissensvermittelnden (wissenschaftlichen und popular wissenschaftlichen) Texten eines 'Diskurses' gesehenworden, so eroffnet insbesondere das Programm des 'New Historicism' einen weiten Raum fiir kontextbezogene Analysen literarischer Texte. Wo von 'zirkulieren den' Wahrnehmungsmustern, Darstellungsformen und Denkfiguren aus gegangenwird, erscheint in einem groBziigigenVerstandnis von 'Wissen' die Literatur alseiner von vielen Bereichen der offentlich relevanten Wis sensvermittlungen. 1mZeichen solcher Prozesseder Verschiebung von Abgrenzungen und der Neu-Definitionen von wissenschaftlichen Gegenstanden und Interes sen mag esvon Nutzen sein, sich der begrifflichen Festlegungen zu versi chern, die zur Beschreibung der Objektbereiche 'Literatur', 'Wissen' und 'Wissenschaft' getroffen werden konnen, bevor man sich mit den Relatio- 1Furdieseneinleitenden Beitragwerden nur diewortlichen Zitate nachgewiesen. Refe renztexte zum Thema sind im Literaturverzeichnis zusammengestellt. Sandra Pott (UniversitatHamburg) seifurhilfreicheHinweisegedankt. 9 KarlRichter,]orgScbonertundMichaelTitzmann nen zwischen (der Geschichte) der 'Literatur' (im engeren Sinne) und den 'Wissenschaften'zbefaflt. Was den Begriff der 'Literatur' anlangt, so ist bekanntlich die Diskus sion der 70erJahreiiber Kriterien der 'Literarizitat'j'Poetizitat' resignativ zu jenem Ergebnis gelangt, das schon 1798 Friedrich Schlegel im Athe ndumformuliert hatte: EineDefinizion derPoesie kann nur bestimmen, was sie seyn 5011, nicht was sie in der Wirklichkeit war und ist; sonst wiirde sie am kiirzesten so lauten: Poesie ist, was man zu irgend einer Zeit, an irgend einem Orte so genannt hat.' Und da die Zeiten Hingst vorbei sind, in denen Literaturwissenschaft noch glaubte, normativ verordnen zu konnen, wie 'Literatur' zu sein habe, bleibt ihrsomit nur dieserpragmatischeBegriffvon 'Literatur',mit dem sie recht gut leben kann: 'Literatur' ist die Menge alier Texte, die vom jewei ligen sozialen Raumzeitsegment fur 'Literatur' gehalten werden oder sol chen Texten isomorphsind (waserlaubt, daBein zeitgenossisches Literari zitatskriterium auch auf soiche Texte angewandt wird, bezilglich derer keine explizite zeitgenossische Zuorclnung bekannt ist). Die Unterschei dung 'literarisch' vs'nicht-literarisch' konnenwir historischalso nur dann und nur in dem Umfang vornehmen, wenn und soweit es das Raumzeit segment getan hat, dem der Text angehort, wenn also eine bestimmte Menge von Kriterien der Textklassifikation nachweisbar Bestandteil des zeitgenossischen kulturelien Wissens ist. Altphilologie oder Mediavistik haben sich im iibrigen immer schon auch fur soiche Texte zu Recht zu- 2Fur dasgegenwartigstarke InteresseandiesemThemaspricht auchdieGriindungvon Scientia Poetica, desJahrbuchs fiir Geschichte der Literatur und der Wissenschaften (herausgegebenvonLutzDannebergu.a.,Bd.1:Tubingen 1997).- UnserePublikation wird durch die Fragen nach historischen Konstellationen und systematisch zu be schreibenden Relationen im Zusammenhang von Literatur und Wissenschaft be stimmt; beiseitelassenwir dieFragestellungen,diesicheventuellausden zeichentheo retisch und sprachphilosophisch begriindeten 'Dekonstruktionen' der referentiellen FunktionvonSprachzeichengleichermaBenfurTextederWissenschaftund derLitera tur ergebenkonnten und die- indieserPerspektive- denAntagonismus von Wissen schaftund 'schonerLiteratur' inFragestellen. }Athendum,1.Jahrgang,2.Stuck,1798,S.204. 10

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