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Die Lieder Oswalds von Wolkenstein PDF

412 Pages·1975·9.06 MB·German
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ALTDEUTSCHE Τ Ε Χ Τ Β I Β LI Ο Τ Η Ε Κ Begründet von Hermann Paul Fortgeführt von Georg Baesecke Herausgegeben von Hugo Kuhn Nr. 55 Die Lieder Oswalds von Wolkenstein Unter Mitwirkung von Walter Weiß und Notburga Wolf herausgegeben von Karl Kurt Klein Musikanhang von Walter Salinen 2., neubearbeitete und erweiterte Auflage von Hans Moser, Norbert Richard Wolf und Notburga Wolf MAX NIEMEYER VERLAG TÜBINGEN 1975 1. Auflage 1962 Geb. Ausgabe ISBN 3-484-20084-7 Kart. Ausgabe ISBN 3-484-20029-4 © Max Niemeyer Verlag Tübingen 1975 Alle Rechte vorbehalten. Printed in Germany Einband von Heinr. Koch Tübingen INHALTSÜBERSICHT Vorwort zur 1. Auflage VI Vorwort zur 2. Auflage IX Einleitung X A) Grundsätze der Neubearbeitung X B) Die Überlieferung XIX C) Texteinrichtung XXIX D) Bibliographische Hinweise XXXIV Die Texte der Handschrift Β 1 Lieder außerhalb der Handschrift Β 303 Anhang ausgewählter Melodien und mehrstimmiger Kom- positionen 327 Register 347 Vergleichendes Verzeichnis der Liednummern . . .. 347 Reihenfolge der Lieder in der Hs. A 352 Die Strophenanfänge in alphabetischer Ordnung . . . 355 Vorwort zur 1. Auflage von Karl Kurt Klein Im Jahre 1803 zieht JOSEF FREIHERR VON HORMAYR das Werk des tirolischen Dichters, Musikers, Sängers und Kompo- nisten Oswald von Wolkenstein (f 1445) nach langer Vergessen- heit wieder ans Licht. Sein Anruf zündet bei BEDA WEBER (1798-1858). Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts gibt Weber den Dichter neu heraus (1847). In einem glänzend geschriebenen Buch über Os- wald von Wolkenstein und Friedrich mit der leeren Tasche' (1850) bringt er den lange Vergessenen neu zur Geltung. Webers treiben- des Ethos hat mehrere Quellen: Tirolische Heimatliebe, literari- schen Ehrgeiz, publizistisches Können und die ahnungsvolle Erkenntnis der Genialität Oswalds. Da ihm in der damaligen 'öffentlichen Bibliothek' (jetzt Universitätsbibliothek) Inns- brucks zuerst die Hs. c in die Hände fiel, richtete er seine Aus- gabe nach dieser jüngsten, zugleich unzulänglichsten der drei Oswaldischen Sammelhandschriften ein. Als er von der Wiener Handschrift Kenntnis erhielt (jetzt A) - MICHAEL DENIS hatte in seinem Verzeichnis der Hss. der Wiener Hofbibliothek schon 1799 darauf aufmerksam gemacht -, begnügte er sich, eine seiten- getreue Abschrift herstellen zu lassen und sie gelegentlich ver- gleichend heranzuziehen. Verdienstvoll war sein Bemühen, in Anmerkungen einen ersten Kommentar, denVersuch einer gram- matischen Deutung und ein 'Wortbuch zur Erklärung der Ge- dichte Oswalds' zu geben. Sein großangelegter Interpretations- versuch in dem Buch über Oswald und Friedrich (IV. von Tirol) beeinflußt die Forschung bis heute. „Der gute Glaube und die poetisch-romantische Auffassung, mit welcher er alle Nachrichten über Oswald aufgelesen hat, das Streben, aus dem Dichter einen großen Politiker und tragischen Helden zu machen, haben ihm Vorwort VII vieles in anderem Licht [als dem urkundlichen] erscheinen lassen. Geschichtsfälschung darf man ihm nicht vorwerfen" schreibt J. Schatz. Die Weber unterlaufenen Irrtümer sind von der Forschung trotz jahrzehntelangem Bemühen bis heute nicht alle beseitigt. Fünfzig Jahre später, um 1900, tat JOSEF SCHATZ den näch- sten Schritt. Im Zusammenwirken mit dem Musikhistoriker OSWALD KOLLER versuchte er, den 'echten' Oswald als Dichter u. Musiker zur Geltung zu bringen u.Webers phantasievolle Deu- tungen zu berichtigen. Als Kind des 19. Jahrhunderts und Erbe der stemmatologischen Editionstechnik der Lachmann-Epigonen nahm Schatz zur Grundlage seiner Ausgabe die Handschrift A. An deren Herstellung haben viele Schreiber und unterschiedliche Schreibgewohnheiten mitgewirkt. Durch ihre Gleichrichtung und Normalisierung war der Anschluß an Oswalds südbairische Mundart, das eigenste Forschungsgebiet von Schatz, am ehesten zu erzielen. Der Verständlichkeit des Dichters ist das zweifellos zugute gekommen. Erschwert hat Schatz diese durch den Ver- such einer halb sach-, halb zeitgebundenen Ordnung der Lieder. Er hielt sie für richtiger als die vom Dichter selbst gewünschte, obwohl LUDWIG UHLAND schon ganze hundert Jahre früher er- kannt hatte, daß für Ausgaben mittelalterlicher gesungener Lyrik „nicht die Zusammenstellung nach der Zeitfolge, welche bei einem großen Teil derselben ohnehin nicht bestimmbar ist, oder nach der Verwandtschaft der Gegenstände [so der Versuch BEDA WEBERS], sondern vielmehr die Anordnung nach den Tönen die schicklichste" sei. Zu gegenteiligen Äußerungen der Kritik erklärte SCHATZ mit der Starrheit eines echten Positivisten, daß er seine chronologische Ordnung auch dann nicht ändern würde, wenn sich dabei "nachweisbar Unrichtiges' herausgestellt hätte. Sein großes Verdienst ist neben dem Bekanntmachen des Dich- ters die weitere Erleichterung seiner Lesbarkeit. Im Anzeiger für deutsches Altertum hatte EDWARD SCHRÖDER in der Bespre- chung von Schatzens Wiener Akademieschrift zu 'Sprache und Wortschatz der Gedichte Oswalds von Wolkenstein' (1930) die Wortfülle Oswalds 'wahrhaft beklemmend' und Schatz - mit VILI Vorwort zur I.Auflage Recht - dort einen sicheren Fuhrer genannt, wo Oswald aus der Mundart schöpfe. Aber selbst der beste Kenner des tirolischen Idioms werde angesichts der Eigenmächtigkeit der Wortschöp- fungen dieses Künstlers, der einer der schwierigsten Dichter des deutschen Mittelalters sei und es (mit Frauenlob) bleiben werde, trotz dem Glossar von Schatz nicht mit allen Schwierigkeiten fertig werden. Diese Unentbehrlichkeit des Oswaldwörterbuchs von Schatz und seiner Spracherläuterungen ist die Ursache, war- um in unserer Ausgabe neben der Eigenzählung der Verse auch die durchlaufenden Zählungen von Schatz und seine strophischen Gestaltungen übernommen worden sind. Ohne ihre Hilfe sind die Schreibungen und Worträtsel Oswalds oft nicht zu entschlüsseln. Nach wiederum rund fünfzig Jahren tritt diese neue Ausgabe ans Licht. Sie folgt der Hs. B, die Oswald als 'Ausgabe letzter Hand' besonders sorgfältig betreut hat. Über die Grundsätze der Textgestaltung und -einrichtung wird unten Rechenschaft gege- ben. Sie ist konservativ, gibt aber, den Richtlinien der 'Deut- schen Texte des Mittelalters' sinngemäß angepaßt, nicht etwa einen diplomatischen Abdruck. Von vielen Seiten geäußerten, an sich berechtigten Wünschen - so erhob HERBERT LÖWENSTEIN schon 1932 die Forderung, Wort und Ton besser aufeinander ab- zustimmen, als es SCHATZ und KOLLER 1902 gelungen war - konnte nur in engen Grenzen stattgegeben werden. Ihre Erfül- lung bleibt einer für später geplanten neuen Großausgabe vor- behalten. Unser Musikanhang will nicht mehr sein als eine kleine Probe der musikalischen Kunst und Kompositionsweise Os- walds. Die Textausgabe bescheidet sich, ein den Willen des Dichters achtendes, dabei für wissenschaftliche Untersuchungen und praktische Übungen gleicherweise brauchbares Werkzeug darzubieten, das die notwendigsten Handreichungen geben und dabei die Größe des echten Künstlers erkennen lassen will. Der Nachlaß Oswalds liegt nun in allen drei Haupthandschrif- ten - Α, Β und c - veröffentlicht vor. Der Weg für eine tiefere Kenntnis des Dichters, Sängers u. Musikers aus der stürmisch bewegten Zeit zwischen Mittelalter und Neuzeit ist frei. Vorwort zur 2. Auflage Seit dem ersten Erscheinen dieser Ausgabe sind zwölf Jahre vergangen. Sie hat zur Oswald-Renaissance dieses Zeitabschnitts entscheidend beigetragen: die Oswald-Bibliographie (vgl. Abschn. D Nr. 1) verzeichnet 38 Titel für die Jahre 1953-1962, für das folgende Jahrzehnt 84. Die Arbeiten zu einer historisch- kritischen Ausgabe des Werks sind zwar angelaufen, doch wird ihr Abschluß angesichts der gegenwärtigen Forschungslage sicher noch einige Zeit auf sich warten lassen. In der Zwischen- zeit wird man weiterhin auf diese Ausgabe der ATB angewiesen sein. Das ließ uns die Bearbeitung dieser Ausgabe trotz der Be- schränkungen, die sie sich auferlegen mußte, nützlich erscheinen. Wenn wir auch aus diesem Grund viele wertvolle Anregungen nicht berücksichtigen konnten, so hoffen wir doch das Wenigere, nämlich das für uns unter den gegebenen Umständen Erreich- bare geleistet zu haben. Über die Grundsätze der Bearbeitung gibt die neu gefaßte Einleitung Rechenschaft. Innsbruck, August 1974 H. Moser, N.R.Wolf, N.Wolf Einleitung A) GRUNDSÄTZE DER NEUBEARBEITUNG 1. Ausgangslage und Zielsetzung Eine fertige Ausgabe bearbeiten heißt in Ketten tanzen. Zur natürlichen Bindung an die überlieferten Texte kommt das Ge- wicht der einmal getroffenen Entscheidungen, das der freien Bewegung enge Grenzen setzt. Die vorliegende Neubearbeitung bestätigt diese Erfahrung: Der Wunsch, die teilweise geänderte Einschätzung der Überliefe- rungslage1, Ergebnisse der jüngsten Oswald-Forschung, sofern sie das Textverständnis direkt beeinflußt haben2, und die häufig sehr förderlichen Kritiken an der ersten Auflage3 soweit als möglich zur Geltung zu bringen, stieß sich mehr als einmal mit der Notwendigkeit, auf die schon bestehende Regelung Rück- sicht zu nehmen. Stärker einengend als das Bestreben, von den Vorzügen der ersten Ausgabe möglichst nichts preiszugeben, 1 Bewirkt besonders durch die Untersuchung von ERIKA TIMM: Die Überlieferung der Lieder O.s v. W. Lübeck-Hamburg 1972 (= Ger- manische Studien 242). 2 Der Umstände wegen gehört dazu auch die ungedruckte Disser- tation von WEBNER MAROLD (Abschn. D Nr. 9), die uns dank des Entgegenkommens des Zentralarchivs der Akademie der Wissen- schaften der DDR in einer Kopie zugänglich gemacht wurde. Diese Arbeit ist auch heute noch eine wahre Fundgrube für die Oswald- Forschung. * Besonders BURGHART WACHINGER im AfdA 74, 1963, S. 25 ff. ; CHRISTOPH PETZSCH in Germanistik 4, 1963, Nr. 2273; WALTER ROLL in der DLZ 85, 1964, Sp. 890FF.; FRANCESCO DELBONO in Studi Ger- manici 3, 1965, S. 413 ff.

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