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Die Leitentscheidung: Zur Grundlegung eines Begriffs und seiner Erforschung im Unionsrecht anhand des EuGH-Urteils Kadi PDF

370 Pages·2018·4.543 MB·German
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This is a Blank Page This is a Blank Page Beiträge zum ausländischen öffentlichen Recht und Völkerrecht Begründet von Viktor Bruns Herausgegeben von Armin von Bogdandy · Anne Peters Band 266 Nele Yang Die Leitentscheidung Zur Grundlegung eines Begriffs und seiner Erforschung im Unionsrecht anhand des EuGH-Urteils Kadi The Leading Case — Fundamental Elements of a Concept and Its Workings in EU Law (English Summary) ISSN 0172-4770 ISSN 2197-7135 (electronic) Beiträge zum ausländischen öffentlichen Recht und Völkerrecht ISBN 978-3-662-54863-9 ISBN 978-3-662-54864-6 (eBook) https://doi.org/10.1007/978-3-662-54864-6 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer © Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V., to be exercised by Max-Planck-Ins- titut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht, Heidelberg 2018 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag, noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer ist Teil von Springer Nature Die eingetragene Gesellschaft ist Springer-Verlag GmbH Deutschland Die Anschrift der Gesellschaft ist: Heidelberger Platz 3, 14197 Berlin, Germany Meinem Großvater Yang En-Lin Poet, Wissenschaftler, Weltenwanderer Vorwort Dieses Vorwort ist im Grunde ein Nachwort. Dem Erscheinen dieser Arbeit ging eine Zeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Heidelberger Max-Planck-Insti- tut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht voraus. Die Arbeit wurde 2016 vom Fachbereich Rechtswissenschaften der Johann Wolfgang Goethe-Uni- versität Frankfurt am Main als Dissertation angenommen. Das, was zunächst Idee und dann lange Projekt war, ist nun endlich Buch gewor- den. Dies verdanke ich zuvörderst der umsichtigen Betreuung durch Armin von Bogdandy. Er hat mir neue Denkräume eröffnet und Herausforderungen geschaffen, die mich wissenschaftlich und persönlich wachsen ließen. Für die sehr zügige Erstel- lung und gedankliche Schärfe des Zweitgutachtens danke ich Stefan Kadelbach. Viel zu verdanken habe ich ebenfalls Rüdiger Wolfrum, bei dem ich meine ersten Erfahrungen als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut sammeln durfte. Den derzeitigen Direktoren Anne Peters und Armin von Bogdandy danke ich für die Aufnahme meiner Arbeit in die Schriftenreihe des Instituts. Piet Eeckhout bin ich besonders dankbar für seine Bereitschaft zum offenen Gespräch, sein reges Interesse an meiner Arbeit sowie für die Gelegenheit, Scheich Kadi persönlich zu treffen. Dankbarkeit für einen praktischen Zugang zum Thema dieses Buchs schulde ich auch Generalanwalt Pedro Cruz Villalón und seinen Mit- arbeitern, die mich die Arbeitsweise der Unionsgerichtsbarkeit erleben ließen. Vor allem Daniel Sarmiento und Flavien Mariatte wurden es nie müde, meine Fragen zu beantworten und mich auf Eigenartigkeiten hinzuweisen. Das Heidelberger Max-Planck-Institut ist mir inzwischen zur wissenschaftlichen Heimat geworden. Dank auch all denjenigen, die mit ihrem Wirken hinter den Kulis- sen den Grundstein für die Forschungsarbeit am Institut legen. Von der „Dienstags- runde“ und den zahlreichen Kontakten zu Gastwissenschaftlern und zu Kollegen, von denen nicht wenige zu Freunden wurden, habe ich sehr profitiert. Besonders hervorheben möchte ich Anuscheh Farahat, die die großen Linien meiner Arbeit ebenso gründlich kritisch abklopfte wie die Details des Manuskripts. Aber auch ohne Carlino Antpöhler, Nicole Appel, Iris Canor, Arthur Dyèvre, Markus Fyrnys, Matthias Hartwig, Simon Hentrei, Michalis Ioannidis, Frederic Ischebeck-Baum, VII VIII Vorwort András Jakab, Marc Jacob, Christoph Krenn, Raffaela Kunz, Mariela Morales Antoniazzi, Carolyn Moser, Christiane Philipp, Mateja Steinbrück-Platise, Stephan Schill, Dana Schmalz und Ximena Soley hätte ich dieses Buch so nicht schreiben können. Danke für Gespräche, Musik und persönlichen Beistand. Außerhalb des Instituts bestärkte mich Simon Kempny beständig darin, dass das Thema Leitentscheidungen und dessen interdisziplinär informierte Untersuchung auch für das klassisch dogmatische juristische Arbeiten von hoher Relevanz sei. Brigitte Reschke vom Springer-Verlag danke ich für die kundige Unterstützung bei den letzten Schritten zur Veröffentlichung. Zum Dank von ganzem Herzen bin ich schließlich den Menschen verpflichtet, die mir jenseits der Wissenschaftswelt Kraft gaben. Ihr Anteil am Entstehen meiner Arbeit ist so unmessbar wie unermesslich. Dies gilt vor allem für meinen Großvater Yang En-lin. Er erlebte den Abschluss meiner Dissertation leider nicht mehr. Ihm ist dieses Buch gewidmet. Berlin, im Oktober 2017 Inhaltsverzeichnis Kapitel 1: Einleitung ............................................. 1 Kapitel 2: Grundlegung .......................................... 5 I. Das Phänomen ......................................... 5 1. Gerichtliche Entscheidungen, die Kommunikation über Recht strukturieren ........................................... 6 2. Bisherige Beschreibungsversuche ......................... 13 II. Das Ziel ............................................... 20 1. Begriff der Leitentscheidung ............................ 21 2. Leitentscheidungen im Unionsrecht ....................... 22 3. Kadi, eine Leitentscheidung? ............................ 26 III. Die Perspektive ......................................... 31 1. Die Zeit nach der Urteilsverkündung als Forschungsfokus ..... 31 2. Lernen von der Kanonforschung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 3. Rekonstruktion und Diskursanalyse ....................... 34 Kapitel 3: Von der Entscheidung zur Leitentscheidung ................ 37 I. Eine Annäherung anhand von Marbury, Lüth und Van Gend & Loos ....................................... 38 1. Drei Archetypen und ihre Anlassfälle ...................... 38 2. Gemeinsamkeiten ..................................... 44 a. Kontexte .......................................... 44 b. Verwendung ........................................ 48 c. Verwender ......................................... 54 3. Fazit ................................................ 59 II. Einsichten aus Kultur- und Literaturwissenschaft .............. 61 1. Orientierender Bestand Kanon ........................... 62 2. Entwicklungsprozess Kanonbildung ....................... 66 III. Drei-Ebenen-Modell der Leitentscheidungsentwicklung ......... 69 1. Kanonfunktion von Leitentscheidungen .................... 69 2. Drei Ebenen ......................................... 70 a. Interpretenkollektiv .................................. 71 IX X Inhaltsverzeichnis b. Diskurs ........................................... 72 c. Mehrere Diskurse übergreifend ......................... 73 3. Faktoren des Entwicklungsprozesses ...................... 74 a. Verunsicherte Selbstverständnisse ....................... 75 b. Universalisierende Verwendung ........................ 77 c. Schnittstellenakteure ................................. 84 d. Merkmale der Entscheidung selbst ...................... 88 IV. Fazit .................................................. 90 Kapitel 4: Rechtswissenschaft und Leitentscheidungen ................ 93 I. Der wissenschaftliche Diskurs zu Unionsrecht und Unionsgerichtsbarkeit .................................... 94 1. Das Setting .......................................... 94 2. Konkurrierende disziplinäre Selbstverständnisse ............. 100 a. Völkerrechtliche und unionsrechtliche Konstitutionalisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101 b. Pluralismus ........................................ 108 3. Universalisierende Verwendung: Frequenz, Medien, Theorien, Rhetorik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113 II. Entwicklung einer ambivalenten Leitentscheidung ............. 116 1. Argumentationslinien unionsrechtlicher Konstitutionalisierung .................................... 118 a. Grundlegung durch Schnittstellenakteure ................. 120 b. Kadi als Ausdruck einer grundrechtsbasierten Verfassungsordnung ................................... 122 2. Argumentationslinien völkerrechtlicher Konstitutionalisierung .................................... 129 a. Kadi als Missachtung der Menschenrechte ................ 130 b. Tendenz: Kadi als Bedrohung globaler Sicherheit .......... 133 3. Argumentationslinien pluralistischer Konzeptionen ........... 137 a. Anknüpfungspunkte für einen Solange-Vergleich ........... 137 b. K adi als Vorbild und Gegenbeispiel für eine pluralistische Ordnung globaler Verhältnisse . . . . . . . . . . . . . . 141 4. Gemeinsamer Fluchtpunkt: Kadi als Impuls für Rechtsschutzverbesserungen ............................... 153 III. Fazit .................................................. 157 Kapitel 5: Unionsgerichtsbarkeit und Leitentscheidungen .............. 167 I. Der unionsgerichtliche Diskurs ............................. 168 1. Das Setting .......................................... 169 2. Der scheinbare Monolith: institutionelle Selbstverständnisse innerhalb der Unionsgerichtsbarkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 176 3. Universalisierende Verwendung: Frequenz, Spruchkörper, Dogmatik, Rhetorik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179 II. Zaghafte Leitentscheidungsentwicklung ..................... 188 1. Kaum universalisierende Verwendung ..................... 189 a. Zurückhaltende rhetorische Betonung ................... 189

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