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Die Lebenserinnerungen des Buren-Praesidenten PDF

299 Pages·1941·4.426 MB·German
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Ohm Krüger Die Lebenserinnerungen des Buren-Präsidenten Ohm Krüger Die Lebenserinnerungen des Buren-Präsidenten Neue berechtigte deutsche Ausgabe Mit 16 Aufnahmen und einer Karte Im Deutschen Verlag - Berlin Die deutsche Original – Ausgabe des Werkes, nach Aufzeichnungen von H. C. Bredell, Privatsekretär des Präsidenten Krüger, und Piet Grobler, ge- wesenem Unterstaatssekretär der Südafrikanischen Republik, herausgegeben von A. Schowalter, ist 1902 erschienen. Die Aufnahmen in dieser neuen Ausgabe stammen aus dem Tobis-Film „Ohm Krüger“ Umschlag und Einband: Wuttke Printed in Germany Inhalt Paul Krüger von Emil Jannings 7 Von der Kindheit bis in junge Mannesjahre 13 Jagdabenteuer 24 Feldkornett Krüger 37 General-Assistent 48 Der Bürgerkrieg (1861 bis 1864) 56 Neue Kämpfe mit den Eingeborenen 74 Annexion 80 Unter englischer Herrschaft 91 Der Freiheitskrieg 108 Paul Krüger Staatspräsident 120 Zweite Präsidentschaft 134 Zum dritten Male Staatspräsident 151 Der Jameson-Einbruch 160 Vierte Präsidentschaft 184 Der große Krieg 208 Letzte Wanderung und Tod 222 Anhang Rede Krügers bei der letzten Übernahme der Präsidentschaft am 12. Mai 1898 227 Reden in der Schlußsitzung des Volksrates am 2. Oktober 1899 234 Eröffnungsrede bei der jährlichen Versammlung des Volksrates am 7. Mai 1900 237 Krügers letzter Brief 242 Heimkehr und Bestattung 244 Karl Peters über Paul Krüger 245 Zeittafel 247 Fussnoten 254 Paul Krüger Von Emil Jannings Menschendarstellung heißt Sinngebung des Einmaligen und des Geschichtlichen im Schicksalhaften und Ewigen. Der Schauspieler, der sich die Aufgabe stellt, eine geschichtliche Persönlichkeit zu neuem Leben zu bringen, muss dahin streben, im Schicksal dieses Einzelnen das Unabwendbare und Gesetzmäßige so zu erfassen, dass die eigene Zeit den Sinn des Vergangenen begreift. Ich habe "Ohm Krüger'', den legendären Führer der Buren, verfilmt, nicht etwa deshalb, weil er für die Alten unter uns eine bekannte Persönlichkeit war, deren Leben bunt, abwechslungsreich und spannend dargestellt werden kann, sondern weil er dazu ausersehen war, einen Kampf zu beginnen, der in unseren Tagen vollendet wird. Durch 'Paul Krüger. den einfachen bäuerischen Menschen aus der Einsamkeit Südafrikas, entstand in der Welt das Bewusstsein dafür, dass nationale Freiheit, Wohlstand und Glück bedroht werden von einem tückischen Leiden im Kulturorganismus: von der Methodik englischer Machtentfaltung. Dieses Bewusstsein konnte nur entstehen und wachsen durch Leben und Taten einer Persönlichkeit, für welche die Politik nicht ein Beruf, sondern eine Berufung war. Für Paul Krüger war der Entschluss, sein kleines Volk gegen das mächtige England in den Kampf zu führen, nicht das errechnete Ergebnis aller Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten, sondern die Erkenntnis eines unabwend- 7 baren Schicksals. In einer großen Auseinandersetzung mit Cecil Rhodes, dem ebenso fanatischen wie gescheiten. englischen Imperialisten, sagt Krüger in meinem Film-. "Für jedes Volk hat die Weltgeschichte eine Aufgabe - vielleicht ist uns Buren die Aufgabe zugedacht, nur ein Beispiel zu geben." In der schwersten Stunde seines Lebens hat sich Paul Krüger empor gerissen zu der Idee, dass sich kein einzelner und kein Volk der Bestimmung, sich für die Zukunft opfern zu müssen, entziehen kann. Die Tragödie als eine Kunstgattung, deren Gesetze für den modernen Spielfilm ebenso zu gelten haben wie für die alte Sprechbühne, erzielt ihre Wirkungen dadurch, dass sie den Helden vorn Erleben zum Erkennen führt. Je problemloser seine Lebensumstände sind, je weiter er entfernt ist von der Notwendigkeit der begrifflichen Schulung und Arbeit, desto elementarer wird für ihn der Durchbruch zur tragischen Erkenntnis sein. Deshalb ist Paul Krüger für den Schauspieler eine der dankbarsten Rollen, welche die neuere Geschichte ihm geschrieben hat. Denn Krüger war von Haus aus ein einfacher Mensch, fast ein Analphabet bis in sein Mannesalter hinein. Auf dem großen Trek der dreißiger Jahre hatte der Knabe wohl gelernt, Löwen zu erlegen und mit Wilden zu kämpfen, aber er hatte nur selten Gelegenheit gehabt, sich im Schreiben, Lesen und Rechnen unterrichten zu lassen. Mehr als neunzig Schultage hat es während dieser ganzen Jugendzeit nicht gegeben. Erst der reife Mann, der mit mannigfachen politischen und militärischen Führungsaufgaben betraut wird, holt mühsam nach, was ihm in der Jugend versagt blieb. Aber es erwies sich, dass die natur- 8 gewachsene Bildung dieses kraftstrotzenden, schwer in seiner germanischen Art wurzelnden Menschen ein größerer Gewinn war als das fehlende Schulwissen. Ein gutes Maß echter Bauernschlauheit, vermischt mit saftigem Mutterwitz, sowie Einfühlungsvermögen in die Psyche des anderen' charakterisierten Krügers Art, zu denken und zu sprechen. Es ist für den Darsteller eine - ebenso schöne wie schwere Aufgabe, diesen Menschen, von dem einmal ganz Europa fasziniert war, in Gebärde, Bewegung, Ton, in Freude und Schmerz und schließlich im leidvollen Erkennen seiner tragischen Bestimmung aus dem Reich der Schatten zurückzuholen, damit er wieder dasteht in seiner ganzen Lebendigkeit und uns mit einem Schicksal bekannt macht, das erst heute ganz verständlich wird. Friedfertig regierte Paul Krüger sein kleines, aus nicht mehr als hundertsiebzigtausend Menschen bestehendes Volk. Er war in jeder Hinsicht ein bäuerlicher Patriarch, der von vierzehn Kindern und etwa siebzig Enkeln umgeben - nicht anders lebte als der Vorsteher einer größeren Dorfgemeinde. Im Wandel arbeitsfroher Jahre, im Wechsel der ja Jahreszeiten und Lebensstufen, im Auf und Ab der menschlichen Schicksale seiner kleinen Welt fühlte er sich wohl und galt bei seinem Volk nicht als der hochgestellte Staat Staatschef, sondern als der gute Ohm Krüger, auf dessen Veranda bei Kaffee und Tabak die Staatsgeschäfte besprochen wurden, bis dann der schon bald Sechzigjährige hineingerissen wurde in die große Politik, weil im Lande der Buren Gold gefunden war. Sofort machte England Herrschaftsansprüche geltend und zwang das kleine Land in sein politisches Ränkespiel. 9

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