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Die Kompensation von Ungleichgewichtslagen im Arbeits- und Verbraucherrecht PDF

353 Pages·2006·37.604 MB·German
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FORUM ARBEITS- UND SOZIALRECHT Herausgegeben von Prof. Dr. Richard Giesen, Prof. Dr. Matthias Jacobs, Prof. Dr. Dr. h.c. Horst Konzen und Prof. Dr. Meinhard Heinze t Band 26 Die Kompensation von Ungleichgewichtslagen im Arbeits- und Verbraucherrecht Christian Vaupel Centaurus Verlag & Media UG 2006 Christian Vaupel, geb. 1976, studierte Rechtswissenschaften an der Universität Bonn und promovierte 2006 an der Universität Gießen. Seit Juni 2006 ist er als Rechtsanwalt bei einer internationalen Wirtschaftskanzlei in Frankfurt am Main tätig. Die Deutsche Bibliothek - Cip-Einheitsaufnahme Vaupel, Christian: Die Kompensation von Ungleichgewichtslagen im Arbeits-und Verbraucherrecht I Christian Vaupel.- Herbolzheim: Centaurus-Verl., 2006 (Forum Arbeits-und Sozial recht; Bd. 26) Zugl.: Gießen, Univ., Diss., 2006 ISBN 978-3-8255-0639-1 ISBN 978-3-86226-869-6 (eBook) DOI 10.1007/978-3-86226-869-6 ISSN 0936-028X Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. © GENTAUAUS Verlags-GmbH & Co KG, Herbolzheim 2006 Umschlaggestaltung: Antje Walter, Hinterzarten Satz: Vorlage des Autors Für Lurdes Vorwort Die vorliegende Arbeit wurde im Wintersemester 2005/2006 vom Fachbereich Rechtswissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen als Dissertation ange nommen. Rechtsprechung und Literatur konnten für die Veröffentlichung bis ein schließlich März 2006 berücksichtigt werden. Mein Dank gilt meinem am 20. Juli 2003 verstorbenen Doktorvater, Herrn Profes sor Dr. Meinhard Heinze, der die Anregung zu diesem Thema gab und mir wäh rend meiner Tätigkeit an dem von ihm geleiteten Institut für Arbeitsrecht und Recht der Sozialen Sicherheit der Universität Bonn die nötige Freiheit für die Erstellung dieser Arbeit einräumte. Besonders bedanken möchte ich mich auch bei Herrn Professor Dr. Richard Giesen, der sich nach dem plötzlichen Tod von Pro fessor Dr. Heinze ungeachtet seiner hohen beruflichen Belastungen ohne Zögern zur Übernahme der Betreuung bereit erklärt und durch seine uneingeschränkte Un terstützung und Hilfsbereitschaft die Fertigstellung dieser Arbeit erst ermöglicht hat. Herrn Prof. Dr. Wolf-Dietrich Walker danke ich für die zügige Erstellung des Zweitgutachtens. Meinen ehemaligen Kolleginnen und Kollegen des Instituts für Arbeitsrecht und Recht der Sozialen Sicherheit der Universität Bonn danke ich für ihre ständige Diskussionsbereitschaft und ihre moralische Unterstützung. Sie alle waren mir bei der Erstellung dieser Arbeit eine wertvolle Hilfe. Namentlich zu nennen sind hier insbesondere Prof. Dr. Oliver Ricken, Dr. Marion Schumacher-Mohr, Dr. Nina Kowalski, Dr. Arnim Trautmann, Dr. Sonja Boiler und Dr. Matthias Meissner. Nicht zuletzt sei auch allen in meinem persönlichen Umfeld gedankt, die durch ihre großzügige Unterstützung in vielfältiger Weise zum Gelingen der Arbeit beigetra gen haben. Insbesondere meinen Eltern Hannelore und Heinz-Wilhelm Vaupel so wie meinen Großeltern Hildegard und Heinz Vaupel danke ich für ihre uneinge schränkte Förderung meiner Ausbildung. Besonders herzlicher Dank gebührt aber meiner lieben Freundin Lurdes Cipriano Silvestre, die mir während der nicht im mer einfachen Zeit der letzten Jahre stets zur Seite stand und durch ihre unermüdli che und liebevolle Unterstützung einen entscheidenden Beitrag zum erfolgreichen Abschluss meiner Ausbildung geleistet hat. Ihr ist diese Arbeit gewidmet. Frankfurt am Main, im April 2006 Christian Vaupel Inhaltsverzeichnis Einleitung A. Problemaufriss ............................................................................................................................. I I. Der Ausgangspunkt ................................................................................................................. 2 li. Der Standort der besonderen Kompensationsinstrumente ...................................................... 3 III. Das Verhältnis des Arbeitsrechts zu den Regelungen des allgemeinen Zivilrechts ............... .4 IV. Offene Fragen .......................................................................................................................... 7 B. Gang der Untersuchung ................................................................................................................ 8 1. Teil Vertragstheoretische und verfassungsrechtliche Grundlagen 1. Kapitel Dogmatische Grundlagen der Privatrechtsordnung A. Die Privatautonomie als Grundlage des bürgerlichen Rechts .................................................... 12 I. Privatautonomie und Vertragsgerechtigkeit ............................................................................. 13 li. Die Bedeutung des Verhandlungsgleichgewichts flir die Vertragsgerechtigkeit .................... 14 III. Das Problem des gestörten Verhandlungsgleichgewichts ..................................................... 15 B. Privatautonomie und Grundgesetz ............................................................................................. 16 I. Grundgesetzliche Verankerung der Privatautonomie ............................................................... l6 li. Wirkung der Grundrechtsgarantie ........................................................................................... 17 2. Kapitel Kompensation gestörter Vertragsparität durch die Rechtsordnung A. Der primäre Schutzauftrag an den Gesetzgeber ......................................................................... 20 I. Faktoren für das Verhandlungsgleichgewicht .......................................................................... 23 li. Maßstab flir die Feststellung kompensationsbedürftiger Ungleichgewichtslagen .................. 23 1. Strukturelle Unterlegenheit .................................................................................................. 25 2. Typisierbare Fallgestaltung .................................................................................................. 26 3. Ungewöhnlich starke Belastung .......................................................................................... 28 III. Umsetzung der verfassungsrechtlichen Vorgaben bei der Ausgestaltung der gesetz- lichen Schutzmodelle ........................................................................................................... 29 1. Mögliche Anknüpfungspunkte für gesetzliche Kompensationsinstrumente ........................ 30 IX Inhaltsverzeichnis 2. Die Verteilung der kompensationsbedingten Nachteile ....................................................... 30 a) Das gesetzliche Grundmodell.. ......................................................................................... 31 b) Abweichende Lösungsmodelle ........................................................................................ 32 3. Das Verhältnis der verschiedenen Kompensationsinstrumente zueinander ......................... 33 B. Der subsidiäre Schutzauftrag an die Zivilrechtsprechung .......................................................... 33 Zusammenfassung des I. Teils ................................................................................................... 35 2. Teil Die Kompensationsinstrumente des Arbeits-und Verbraucherrechts 3. Kapitel Die arbeits-und verbraucherschutzrelevanten Generalklauseln A. Die Anwendung der Generalklauseln auf das konkrete Rechtsgeschäft .................................... 38 B. Die unterschiedlichen Funktionskreise von § 138 Abs. I BGB und § 242 BGB ...................... .40 I. Sittenwidrigkeitskontrolle, § 138 Abs. I BGB ........................................................................ .40 li. Inhalts-oder Angemessenheitskontrolle, § 242 BGB ............................................................ .41 III. Ausübungskontrolle, § 242 BGB ........................................................................................... 42 C. Zusammenfassung ...................................................................................................................... 43 4. Kapitel Arbeitsrechtliche Kompensationsinstrumente A. Die Ursachen für die Unterlegenheit des Arbeitnehmers .......................................................... .45 I. Geschichtlicher Hintergrund für die Herausbildung eines besonderen Arbeitnehmer- schutzrechts .............................................................................................................................. 45 li. Die heutige Situation des Arbeitnehmers ............................................................................... .47 B. Der zu schützende Personenkreis als Anknüpfungspunkt für arbeitsrechtliche Kompen- sationsinstrumente ..................................................................................................................... 49 C. Kompensation auf drei Ebenen .................................................................................................. 51 I. Staatshilfe durch zwingende Arbeitnehmerschutzgesetze ........................................................ 51 II. Kollektive Selbsthilfe durch Koalitionsfreiheit und Tarifautonomie ...................................... 52 111. Kollektive Selbsthilfe durch Mitbestimmung im Betrieb ...................................................... 55 D. Zusammenfassung ...................................................................................................................... 56 X Inhaltsverzeichnis 5. Kapitel Verbraucherschutzrechtliche Kompensationsinstrumente A. Ausgangspunkt ........................................................................................................................... 57 B. Die Legitimation von verbraucherschützenden Regelungen ...................................................... 58 I. Ungeeignete Vertragsanbahnungs-und Verhandlungssituationen ........................................... 58 II. Mangelnde Vertrautheit des Kunden mit dem Vertragsgegenstand ........................................ 60 C. Der gefahrdete Personenkreis ..................................................................................................... 61 I. Das Modell der personenbezogenen Anknüpfung an den Verbraucher ................................... 62 l. Die Bestimmung der Verbrauchereigenschaft ..................................................................... 63 a) Die statusrechtliche Abgrenzung ..................................................................................... 63 b) Die rollenspezifische Abgrenzung ................................................................................... 64 2. Die Kritik an einer rein personenbezogenen Anknüpfung ................................................... 65 ll. Das Konzept der situationsspezifischen Anknüpfung an paritätsgefahrdende Situationen .... 66 I. Die Bestimmung der paritätsgefahrdenden Situationen ....................................................... 67 a) Die Gefahr einer situationsbezogenen Ungleichgewichtslage ......................................... 67 b) Die Gefahr einer vertragsgegenstandsbezogenen Ungleichgewichtslage ........................ 68 c) Der zu schützende Personenkreis ..................................................................................... 69 2. Die Kritik an einem rein situationsbezogenen Schutzmodell .............................................. 69 111. Die gesetzliche Konstruktion: Verknüpfung von personen-und situationsbezogenen Elementen ............................................................................................................................. 71 1. Das situationsbezogene Element... ....................................................................................... 71 2. Das personenbezogene Element .......................................................................................... 73 IV. Ergebnis ................................................................................................................................ 76 D. Zurechenbarkeit der situations-bzw. vertragsgegenstandsspezifischen Ungleichgewichts- lage ............................................................................................................................................ 78 E. Verbraucherschutzinstrumente ................................................................................................... 79 I. Maßnahmen zur besseren Information des Verbrauchers ........................................................ 79 li. Maßnahmen zur Verlängerung der Überlegungsfrist.. ............................................................ 81 F. Verhältnismäßigkeit der verbraucherschützenden Maßnahmen ................................................. 84 G. Zusammenfassung ...................................................................................................................... 85 6. Kapitel Instrumente zum Schutz vor Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) A. Bedeutung und Funktion von AGB ............................................................................................ 87 B. Die sich aus der Verwendung von AGB ergebenden Gefahren für den Kunden ....................... 88 C. Die Reaktionen der Rechtsprechung und des Gesetzgebers ....................................................... 88 D. Das Verhältnis des AGB-Rechts zu§ 242 BGB ........................................................................ 89 I. Anwendbarkeit des § 242 BGB innerhalb des Anwendungsbereich des AGB-Rechts ............ 90 li. Anwendbarkeit des § 242 BGB außerhalb des ABO-rechtlichen Anwendungsbereichs ........ 92 XI Inhaltsverzeichnis 1. Richterliche Inhaltskontrolle nach § 242 BGB im Ausnahmebereich des § 31 0 Abs. 4 Satz 1 BGB ..................................................................................................... 93 2. Richterliche Inhaltskontrolle nach § 242 BGB im Ausnahmebereich des § 305 Abs. I BGB ................................................................................................................ 95 3. Ergebnis ............................................................................................................................... 98 E. Die Legitimation der AGB-Kontrolle ......................................................................................... 98 I. Das personenbezogene Schutzkonzept.. ................................................................................... 99 II. Das situationsbezogene Schutzkonzept .................................................................................. 99 Ill. Die Konzeption des AGB-Gesetzgebers ............................................................................. 100 1. Fehlende Möglichkeit zur Einflussnahme auf den vorformulierten Vertragsinhalt ........... 101 2. Fehlender Konditionenwettbewerb .................................................................................... 105 3. Folgerungen für den Schutzzweck der AGB-Kontrolle ..................................................... I07 F. Die Schutzinstrumente des AGB-Rechts .................................................................................. 107 I. Einbeziehungskontrolle, §§ 305 Abs. 2, 305b, 305c BGB ..................................................... I07 II. Inhaltskontrolle, §§ 307 bis 309 BGB .................................................................................. 109 1. Das Kontrollkriterium der "unangemessenen Benachteiligung" ....................................... 110 2. Genereller Prüfungsmaßstab und typisierende Betrachtungsweise bei der Interessen- abwägung ........................................................................................................................... 110 a) Einschränkungen im Individualprozess .......................................................................... 112 b) Folgen der Typisierung und Korrekturmöglichkeiten im Einzelfall .............................. 113 3. Schranken der Inhaltskontrolle, § 307 Abs. 3 Satz 1 BGB ................................................ 116 a) Keine Kontrolle der Hauptleistungspflichten ................................................................. 116 b) Keine Kontrolle von AGB, die mit gesetzlichen Regelungen übereinstimmen ............. 117 III. Rechtsfolgen bei Nichteinbeziehung und Unwirksamkeit,§ 306 BGB ............................... 119 1. Das Problem der geltungserhaltenden Reduktion .............................................................. 119 2. Lückenfüllung durch dispositives Recht und ergänzende Vertragsauslegung ................... 123 G. Der Umfang des AGB-rechtlichen Schutzbereichs .................................................................. 126 I. Persönlicher Anwendungsbereich: Berücksichtigung der Besonderheiten des Ge schäftsverkehrs mit bestimmten Kunden durch ein je nach Personenkreis abge- stuftes Regelungskonzept, § 310 Abs. 1 und Abs. 3 BGB ..................................................... 127 1. Der dreigeteilte persönliche Anwendungsbereich der AGB-Kontrolle .............................. 128 a) Unternehmer als Kunde .................................................................................................. 128 b) Verträge zwischen zwei Verbrauchern .......................................................................... 128 c) Verträge zwischen einem Unternehmer und einem Verbraucher als Kunde (Ver- braucherverträge) ............................................................................................................ 128 2. Konsequenzen für die Rechtfertigung der AGB-Kontrolle ................................................ 129 a) Ausnahmen für Unternehmer als Kunden,§ 310 Abs. 1 BGB ....................................... 130 b) Der Verzicht auf das Merkmal ,,Stellen",§ 310 Abs. 3 Nr. 1 BGB ............................... 132 aa) Bedeutung und Funktion des Merkmals "Stellen" in§ 310 Abs. 1 Satz 1 BGB ...... 134 bb) Einführung der Vertragsklauseln durch unparteiische Dritte ................................... 135 cc) Ergebnis und Möglichkeiten zur Korrektur der Typisierungsfolgen ........................ 137 c) Der Verzicht auf das Merkmal "Vielzahl" in§ 310 Abs. 3 Nr. 2 BGB ......................... 140 aa) Das Merkmal "Vielzahl" als Beweislastregelung ..................................................... 141 XII

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