Kiichi Ichihara . Susumu Takamiya (Hrsg.) Die japanische Unternehmung Wirtschaft und Gesellschaft Ostasiens Herausgegeben van Karl Hax . Réne König . Willy Kraus Schriftleitung,' Sung-Ja Park Band J Kiichi Ichihara . Susumu Takamiya (Hrsg.) Die japanische Unternehmung Strukturwandlungen in einer wachsenden Wirtschaft Westdeutscher Verlag Aus dem Japanischen iibersetzt von Akiko Bucher, Makiko Hamaguchi, Tschongdai Kim, Mechthild Park, lkuko Suzuki, Yoko Teichler © 1977 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen Umschlaggestaltung: studio fUr visuelle kommunikation, DUsseldorf Satz: Klaus GriiBner, Krefeld Alle Rechte vorbehalten. Auch die fotomechanische Vervielfiiltigung des Werkes (Fotokopie, Mikrokopie) oder von Teilen daraus bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlages. ISBN 978-3-531-09017-7 ISBN 978-3-322-88651-4 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-88651-4 Inhalt Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 9 Einleitung .................. . 13 Susumu Takamiya, Kiichi Ichihara Aufbau und Zie! der Untersuchung 15 Erster Abschnitt Allgemeine Grundlagen der Unternehmenstiitigkeit in Japan. 19 Kcnichi Tominaga Rolle des Wertsystems für die Industrialisierung Japans ..... . . . . . . . . . .. 21 Tsunehiko Vui Beziehungen zwischen Regierung und Unternehmen und ihr EinfluB auf die Industrialisierung Japans ......................... . 31 Zweiter Abschnitt Struktur und Strukturwandlungen der japanischen Unternehmung. . . . . 43 Betriebswirtschaftliche Grundprobleme: UnternehmensgrofSe und Umwelt ... 45 Tsunehiko Vui Zaibatsu ............................................. " 45 Noboru Inaba Mitte!· und Kleinunternehmen in Japan 57 5 Minoru Beika Japanische Unternehmen und ihre Umwelt ........................ 69 Führung, Planung und Organisation ........ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 77 Kiichi Ichihara, Tadao Kagono Unternehmensfiihrung und Kapitaleigentum ....................... 77 Susumu Takamiya Organisation des Top-Managements ............................. 97 Iwaki Matsuoka Unternehmensorganisation ................................... 106 Kuniyoshi Urabe Divisionale Unternehmensorganisation ........................... 117 Die Unternehmung als soziale Einheit ............................ 127 Hiroshi Hazama Beschäftigungs-System japanischer Unternehmungen .................. 127 Shin-ichi Takezawa Gewerkschaften und Unternehmenstiihrung in Japan .................. 143 Die Unternehmung als Leistungseinbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153 Takehiro Matsuda Produktionssystem japanischer Unternehmungen .................... 153 Masao Uno Verkaufs-System japanischer Unternehmungen ...................... 167 Hajime Sato Strukturwandlungen des Waren handels, insbesondere neue Formen des Einzelhandels ......................................... 175 Susumu Takamiya Organisation des japanischen Aulknhandels und die Bedeutung der Generalhandelsgesellschaften ............................... 183 6 Shinji Imanishi Augenwirtschaftliche Aktivitäten japanischer Unternehmungen: Güterexport und Auslandsinvestitionen ........................... 195 Toyohiro Kono System der Unternehmensfinaniierung ........................... 213 Kontrollsysteme der Unternehmung ....................... ' ...... 227 Katsuji Yamashita, Masaatsu Takada Entwicklung und gegenwärtiger Stand von Finanzbuchhaltung und Bilanzierung in Japan ................................... 227 Kazuo Mizoguchi Entwicklung der Kostenrechnung zu einem Instrument der Unternehmensführung ................................... 245 Tadahiro Yamamasu Grundzüge des Systems der Wirtschaftsprufung in Japan ................ 255 Dritter Abschnitt Unternehmensentwicklung und Unternehmensftihrung im Rahmen des schnellen Wirtschaftswachstums ............................. 265 Takahashi Yamabe Beitrag des Unternehmenswachstums zum Wachstum der Gesamtwirtschaft ... 267 Tatsuo Uchino Unternehmungen in der hochentwickelten Industriegesellschaft ........... 281 Susumu Takamiya Entwicklung des Management-Systems der japanischen Unternehmungen .... 299 7 Vorwort Die Schriftenreihe "Wirtschaft und Gesellschaft Ostasiens" befaBt sich in ihren ersten drei Bänden mit den gesellschaftlichen und ökonomischen Problemen Japans. Zweck dieser Bände ist es, die Diskussion zwischen den Vertretern der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in Japan und Deutschland zu intensivieren. Das ist deshalb erwünscht, weil beide Nationen für die Weiterentwicklung der Weltgesellschaft und der Weltwirtschaft wichtige Aufgaben zu erfüllen haben. Der erste Band ("Wirtschaft Japans. Wachstum und Strukturwandel") betrifft schwerpunktmäBig das Fach "Volkswirtschaftslehre", der zwei te Band ("Gesell schaft Japans. Soziale Gruppen und sozialer ProzeB") das Fach "Soziologie", und der nunmehr vorgelegte dritte Band ("Die japanische Unternehmung. Struktur wandlungen in einer wachsenden Wirtschaft") das Fach "Betriebswirtschaftslehre". Der Gedankenaustausch in diesen Bereichen wird erschwert durch die "Sprach barriere". Sie wirkt allerdings einseitig: die Japaner sind auf Grund threr vielseitigen Kenntnis fremder Sprachen in der Lage, die Literatur aller anderen Industriestaaten in Amerika, in West- und in Osteuropa im Original zu studieren. Umgekehrt fehlt aber diese Möglichkeit, weil die Kenntnis der japanischen Sprache und Schrift bei Europäern und Amerikanern in praktisch allen Fachwissenschaften mit Ausnahme der Japanologie selten ist. Es fehlt also für einen Gedankenaustausch ei ne wesent liche Voraussetzung, nämlich die Kenntnis der japanischen Fachliteratur in dem jeweiligen Fachbereich. Mit den vorliegenden drei Bänden über die Wirtschaft und Gesellschaft Japans wird der Versuch gemacht, diese Sprachbarriere für die deutsche Wissenschaft in gewissem Umfange abzubauen. Die Bände bringen Originalarbeiten von Vertretern der japa nischen Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in deutscher Übersetzung. Für die beiden ersten Bände haben die Professoren Kazuo Okochi (Universität Tokyo), Ikutaro Shimizu (Gakushuin Universität in Tokyo) und Yoshiro Tamanoi (Universi tät Tokyo) als Herausgeber die Durchführung dieses Projektes ermöglicht. Der dritte Band "Betriebswirtschaftslehre" wurde in Japan vorbereitet durch die Professoren Susumu Takamiya (Sophia Universität in Tokyo) und Kiichi Ichihara (Universität Kobe). Wie den Herausgebern der beiden ersten Bände gilt auch ihnen besonderer Dank. Sie haben diese verantwortungsvolle Aufgabe in uneigennütziger Weise über nommen. Auch den japanischen Fachvertretern, die durch ihre Mitarbeit zum Gelingen des Werkes beigetragen haben, sei an dieser Stelle gedankt. Für die deutschen Leser aus Wissenschaft und Praxis stellt sich nun die Frage, wie weit diese Darstellung für die gesamte Betriebswirtschaftslehre Japans repräsentativ ist. Das wäre unter verschiedenen Aspekten zu prüfen. 9 Die vorliegenden 23 Beiträge (2 über "Grundlagen", 18 über "Unternehmens-Struk turen", 3 über "Unternehmens-Wachstum und gesamtwirtschaftliche Entwicklung") stammen von 22 verschiedenen Autoren. Davon sind 18 Univcrsitätsprofessoren, 2 Leiter wissenschaftlicher Institute und 2 Wirtschaftspraktiker. Das Schwergewicht liegt also bei den Vertretern der Wissenschaft; es ist aber bemerkenswert und erfreu lich,dag es den Herausgebern gelungen ist, zwei fûhrende Vertreter der Praxis als Mitarbeiter zu gewinnen. Wie weit sind die Beiträge repräsentativ fûr die betriebswirtschaftliche Lehre und Forschung an den japanischen Universitäten? Vollständigkeit ist hier schon deshalb unmöglich, weil nach einer allerdings schon 10 Jahre zurückliegenden Statistik von rund 300 aufgezählten Universitäten und Colleges über 60 besondere Abteilungen fûr Business Administration, Managementlehre und Commerce besagen. Das ent spricht einer Zahl von aktiven Hochschullehrern, die in die Hunderte geht. Zu berücksichtigen ist dabei noch die Neigung der Japaner zur Gruppenbildung, die auch bei den Universitäten zu beobachten ist. Im vorliegenden Bande wurde eine optimale Lösung dadurch gefunden, dag eine Zusammenarbeit von 10 Professoren verschiedener Universitäten in Tokyo und von 8 Professoren der Universität Kobe zustande kam, also von Vertretern zweier wichtiger Zentren betriebswirtschaftlicher Forschung in Japan. In bezug auf die grundsätzlichen Forschungsrichtungen ist zu beachten, dag die Verfasser der Beiträge vorwiegend marktwirtschaftlich orientiert sind. Die an den japanischen Universitäten vertretenen Lehrmeinungen marxistischer Prägung fehlen also in diesem Werk. Eine umfassende und damit vollständige Darstellung wäre aber schon aus systematischen Gründen nicht realisierbar. In diesem Rahmen wurde eine ganzheitliche Betrachtungsweise angestrebt. Das Schwergewicht liegt zwar auf der Analyse der Unternehmens-Strukturen und -Akti vitäten, aber immer in einem grögeren gesellschaftlichen und gesamtwirtschaftlichen Zusammenhang gesehen. Insofern besteht ei ne gewollte Überschneidung mit den beiden ersten Bänden der Reihe. Im vorliegenden dritten Band wird jeweils auf die entsprechenden Beiträge der beiden vorhergehenden Bände verwiesen. Die Systematik des dritten Bandes nimmt Rücksicht auf die deutsche Konzeption der Betriebswirtschaftslehre, indem sie das Rechnungswesen als spezifische Funktion in das Gesamtsystem der Lehre einbaut. Das ist in Japan nicht selbstverständlich. Dort hat das Rechnungswesen (Accounting) neben der Betriebswirtschaftslehre i.e.S. (Business Administration) eine weitgehend selbständige Stellung in Forschung und Lehre. Das geht schon daraus hervor, dag es für beide Fachgebiete je einen selbständigen Hochschullehrer-Verband gibt. Eine Besonderheit der Gesamtdarstellung ist insofern gegeben, als die Unternehmens planung nicht in einem selbständigen Beitrag behandelt wird, sondern jeweils im Zusammenhang mit den Fragen der Unternehmensorganisation und der einzelnen Grundfunktionen (Produktion, Absatz, Finanzierung). Die Übertragung der Manuskripte in die deutsche Fachsprache warf ei ne Reihe von Problemen auf. Die Übersetzer leisteten vorzügliche Arbeit, wofür ihnen an dieser Stelle herzlich gedankt sei. Anschliegend war aber ein zusätzlicherTransformations- 10 prozeB erforderlich. Dabei ging es nicht nur urn die Suche nach den Bezeichnungen der deutschen Fachsprache, die genau dem japanischen Text entsprachen. Bei fast allen Beiträgen zeigte sich mehr oder weniger eine Besonderheit japanischen Denkens, die sich auch auf die Darstellungsweise auswirkt. Anstelle der formalen Logik, des klassifizierenden und systematisierenden Denkens der Europäer findet man in japanischen Arbeiten vielfach ein Einkreisen der Probleme von den verschiedensten Ausgangspunkten her. Das wirkt sich darstellungstechnisch in häufigen Wieder holungen aus. Urn dem deutschen Leser den Zugang zu erleichtern, wurden deshalb die Überschriften der Kapitel vielfach ergänzt und bisweilen Zwischenüberschriften eingeschoben. Man könnte den Unterschied im Denken und Darstellen auch so ausdrücken, daB beim Europäer das analytische Denken dominiert und beim J apaner das synthetische Denken. Synthetisches Denken ist Ausdruck einer pragmatischen Haltung, Abstellen der Überlegungen auf das praktische Handeln, fern von jeder Dogmatik. So wird der deutsche Leser oft verwirrt durch die Fähigkeit der Japaner, scheinbar unverein bare Prinzipien - supermoderne auf der einen Seite und traditionelle auf der ande ren - im praktischen Handeln miteinander zu vereinigen. Das bringt Susumu Taka miya mit seinem SchluBbeitrag dadurch zum Ausdruck, daB er vom japanischen Management vor allem die Fähigkeit zur Integration und zur Synthese fordert. Die Durchführung des Projektes erforderte nicht nur den selbstlosen Einsatz der unmittelbar Beteiligten, sondern auch materielle Hilfe von auBen. Für die Ober setzungsarbeiten stellte die Stiftung Volkswagenwerk bei allen drei Bänden die erforderlichcn Mittcl zur Verfügung. Die Veröffentlichung des dritten Bandes wurdc ermöglicht durch einen ZuschuB des "Vereins zur Förderung der kulturellen und wissenschaftlichen Beziehungen zwischen Japan und der Bundesrepublik Deutsch land" in Köln aus Mitteln der "Japan Foundation" in Tokyo. All diesen Stellen sowie dem Westdeutschen Verlag sei gedankt für die Förderung eines Projektes, dessen Durchführung auf lange Sicht von groBem Nutzen für die wissenschaftliche Forschung und für die wirtschaftliche Praxis sein wird. Für die Herausgeber der Schriftenreihe Karl Hax 11