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Die interne Evolution von Organisationen: Evolutionstheoretischer Ansatz zur Erklärung organisationalen Wandels PDF

299 Pages·2002·6.464 MB·German
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Dietrich Selbstorganisation GABLER EDITION WISSENSCHAFT Markt- und Unternehmensentwicklung Herausgegeben von Professor Dr. Dres. h.c. Arnold Picot, Professor Dr. Dr. h.c. Ralf Reichwald und Professor Dr. Egon Franck Der Wandel von Institutionen, Technologie und Wettbewerb prägt in vielfältiger Weise Entwicklungen im Spannungsfeld von Markt und Unternehmung. Die Schriftenreihe greift diese Fragen auf und stellt neue Erkenntnisse aus Theorie und Praxis sowie anwendungsorien tierte Konzepte und Modelle zur Diskussion. Jürgen Kumbartzki Die interne Evolution von Organisationen Evolutionstheoretischer Ansatz zur Erklärung organisationalen Wandels Mit Geleitworten von Prof. Dr. Egon Franck und Prof. Dr. Peter-J. Jost Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet uber <http://dnb.ddb.de> abrufbar. Dissertation Wissenschaftliche Hochschule fur Unternehmensfuhrung Vallendar, 2001 1. Auflage Dezember 2002 Alle Rechte vorbehalten © Springer Fachmedien Wiesbaden, 2002 UrsprOnglich erschienin bei Deutscher Universităts-Verlag GmbH, Wiesbaden in 2002 Lektorat: Brigitte Siegel / Sa bine Schtiller Der Deutsche Universităts-Verlag ist ein Unternehmen der Fachverlagsgruppe BertelsmannSpringer. www.duv.de Das Werk einschlieBlich aller seiner Taila ist urheberrechtlich geschutzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verla.9s unzulăssig und strafbar. Das gilt insbe sondere fur Vervielfăltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgabung als frei zu betrachten wăren und daher von jedermann benutzt werden durften. Umschlaggestaltung: Regine Zimmer, Dipl.-Designerin, Frankfurt/Main Gedruckt auf săurefreiem und chlorfrei gebleichtem Pa pier ISBN 978-3-8244-7604-6 ISBN 978-3-663-07969-9 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-07969-9 Geleitwort des Herausgebers Evolutionstheoretische Arbeiten üben seit geraumer Zeit einen erheblichen Reiz für For schende aus den Wirtschaftswissenschaften aus. Ein Grund dafür liegt in den Erklärungs und Prognosedefiziten der Ökonomie im allgemeinen und der Managementforschung im speziellen, wenn es um dynamische Prozesse im Wirtschaftssystem geht. Schnelle Analogieschlüsse zur Biologie und die unreflektierte Übertragung biologischer Wirkungszusammenhänge helfen der Ökonomie jedoch nicht weiter. Will man tragfähige Brücken schlagen, so ist zunächst die genaue Kenntnis der "Anschlussstellen" in beiden Disziplinen von hohem Wert. In diesem Sinne hat Kumbartzki eine bemerkenswerte Explorations-Leistung vorgelegt. In detaillierter Kenntnis sowohl der einschlägigen biologischen als auch der anschlussfä higen ökonomischen Theorie, hat Kumbartzki das Gelände für den Brückenbau in beiden Disziplinen genau sondiert und die übertragbaren Zusammenhänge herausgearbeitet. Hier wurde auf einer breiten Literaturbasis eine eindrucksvolle Systematisierung vorgelegt. Den Nutzen aus dem Brückenbau selbst führt Kumbartzki mit der Entwicklung eines eigenen Ansatzes zur internen Evolution von Organisationen vor. Dieser Ansatz versucht zu klären, wie externer selektiver Druck intern adaptiert wird und welche Stellung den organisatorischen Entscheidungsträgern in diesem Prozess zukommt. Es zeigt sich, dass die im evolutionären Ansatz postulierte Umweltdeterminiertheit von Unternehmen und zielorientiertes Verhalten von Entscheidungsträgern kein Widerspruch sind. In diesem Zusammenhang sind Kumbartzkis Überlegungen zu den Wechselwirkungen zwischen der organisationsexternen Selektion und der organisationsinternen Evolution besonders anre gend und inspirierend. Ich wünsche dieser aufwändigen und interessanten Arbeit eine breite Aufnahme und rege Diskussion. Prof. Dr. Egon Franck Geleitwort Organisatorischer Wandel, organisationales Lernen oder auch der Lebenszyklus von Un ternehmen gehören zu den Schlagworten, die in den letzten Jahren verstärkt Einzug in die betriebswirtschaftliche Forschung und Managementliteratur gehalten haben. Ihnen allen gemeinsam ist, dass sie dynamische Veränderungen in Unternehmungen erklären sollen. Ausgehend von der eingeschränkten Rationalität der Organisationsteilnehmer wird dabei unterstellt, dass diese Veränderungen weder vollständig rational planbar noch umsetzbar und daher lediglich eingeschränkt steuerbar sind. Die Arbeit von Jürgen Kumbartzki greift diesen Ansatz auf mit dem Ziel, auf der Grundlage der Erkenntnisse der biologischen Evolutionstheorie einen evolutionären An satz zu erarbeiteten, der Aussagen über die Entwicklung von Unternehmungen erlaubt. Insbesondere soll dabei das individuelle, zielgerichtete Handeln eingeschränkt rationa ler Entscheidungsträger in den Entwicklungsprozess mit einbezogen werden. Herr Kum bartzki entwickelt hierzu ein Modell, das einerseits auf der internen Evolution einzelner Organisationen beruht, andererseits aber auch externe Einflüsse auf eine Organisation bei ihrer Entwicklung berücksichtigt. Dadurch gelingt es ihm, nicht nur die Wechsel wirkungen aufzuzeigen, die zwischen der externen Selektion von Organisationen und der organisationsinternen Evolution bestehen, sondern er zeigt auch, dass die mit dem evo lutionären Ansatz verbundene Umweltdeterminiertheit von Organisationen durchaus mit dem zielgerichteten Verhalten ökonomischer Akteure vereinbar ist. Berücksichtigt man die Vielzahl an evolutionären Ansätzen, die in den letzten Jah ren zu verschiedenen organisatorischen Fragestellungen in den Wirtschaftswissenschaften vorgeschlagen wurden, dann erarbeitet Herr Kumbartzki einen konsistenten Rahmen zur ökonomischen Evolution von Organisationen. Seine Arbeit bereichert damit wesentlich die evolutionstheoretische Forschung in der Betriebswirtschaftslehre. Insgesamt ist die Arbeit von Herrn Kumbartzki nicht nur für theoretisch interessierte Leser ein Gewinn, sondern auch für all diejenigen, die an Schlussfolgerungen für die Praxis interessiert sind. Ich wünsche der Arbeit eine entsprechend breite Rezeption. Prof. Dr. Peter-J. Jost Vorwort Am 25. Juni 2000 gab das internationale Human-Genom-Projekt (HGP) bekannt, dass 97 Prozent des menschlichen Erbguts entschlüsselt seien. Die Sequenzierung der Grund bausteine der menschlichen Erbsubstanz weckt einerseits die Hoffnung, andererseits die Befürchtung, es könne beliebig in die Entwicklung des Menschen eingegriffen werden. Zwar handelt es sich um eine riesige Datenmenge - 3,9 Gigabasen1 wurden bislang ent schlüsselt - prinzipiell aber kann in diesem Code wie in einem Buch gelesen werden. Die gezielte Manipulation einzelner Sequenzen stellt in Aussicht, zukünftig eine Reihe bislang unheilbarer Krankheiten zu bekämpfen. Gleichzeitig wird eine Reihe ethisch-moralischer Fragen aufgeworfen. Diese wissenschaftliche Sensation brachte nicht allein die Genforschung, sondern auch die Evolutionstheorie Darwins wieder ins öffentliche Bewusstsein. Schon seit langem wird versucht, ökonomische Entwicklungen evolutionär zu erklären. Trotz einer langen Traditi on befindet sich die betriebswirtschaftliehe Forschung eher am Anfang einer evolutionären Theorie. Die Gründe dafür, versuche ich im Rahmen der vorliegenden Arbeit näher zu beleuchten. Sicher ist, dass die "genetische Basis" von Organisationen niemals wie ein Genom entschlüsselt werden kann: Die Bausteine des Wissens, die das Handeln und damit den Erfolg einer Organisation konstituieren, sind nicht so eindeutig als Code identifizier bar. Zudem unterliegen sie während der Existenz einer Organisation ständigem Wandel und lassen sich nur bedingt kontrollieren. Die vollständig steuer bare Entwicklung von Or ganisationen bleibt somit Fiktion. Gerade deshalb erscheint aber die Auseinandersetzung mit der Evolutionstheorie als Prozesstheorie geboten, da eben diese eine Entwicklung im Zusammenspiel von Determiniertheit, gezielter Entscheidung und Zufall erklären kann. Die vorliegende Arbeit entstand als Dissertation am Lehrstuhl für Betriebswirtschafts lehre, insbesondere Organisationstheorie, der Wissenschaftlichen Hochschule für Unter- 1 Eine Gigabase bedeutet eine Milliarde Buchstaben des genetischen Codes. Der genetische Code hat vier Buchstaben A, T, C und C, die der Abfolge zugehöriger Basen entsprechen. x VORWORT nehmensführung (WHU) in Vallendar bei Koblenz. Mein Dank gilt meinem Doktorvater, Herrn Prof. Dr. Peter-J. Jost, der mir einerseits jeden wissenschaftlichen Freiraum gelassen, andererseits aber durch wertvolle Diskussio nen zum Gelingen der Arbeit beigetragen hat. Ich habe in dieser Zeit in jeder Hinsicht viel gelernt. Herrn Prof. Dr. Jürgen Weber danke ich für die Übernahme des Zweitgutach tens und die Anregungen, die ich durch die evolutionäre Forschung an seinem Lehrstuhl gewonnen habe. Den Herausgebern, Herrn Prof. Dr. Dres. h.c. Arnold Picot, Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. Ralf Reichwald und Herrn Prof. Dr. Egon Franck danke ich herzlich für die Aufnahme mei ner Arbeit in die Reihe "Markt- und Unternehmensentwicklung" im Rahmen der Gabler Edition Wissenschaft. Ich hatte Gelegenheit, Herrn Prof. Jost beim Aufbau des Lehrstuhls an der WHU zu unterstützen. Diese Zeit war sicher etwas besonderes. Dies liegt zum an einen daran, dass Herr Jost durch seine persönliche Art für ein besonders angenehmes Arbeitsklima am Lehrstuhl sorgte. Zum anderen liegt dies an den Kolleginnen und Kollegen, mit denen ich diese Zeit verbringen durfte. Dies sind Tobias Höreth und Elke Renner, mit denen mich eine gemeinsame "Herkunft" als Bonner Volkswirt verbindet, sowie Karin Senftle ben. Besonders Elli Renner möchte ich für ihre kommunikative und unkonventionelle Art danken, mit der sie das Leben am und um den Lehrstuhl bereichert hat und durch die sie mich immer wieder motiviert hat. Karin Senftleben gilt mein besonderer Dank. Nicht allein deshalb, weil sie sich für mich die Zeit genommen hat, diese Arbeit mit größter Sorgfalt Korrektur zu lesen. Ich fürchte, dass ich verbleibende Fehler im Text erst im nachhinein wieder eingefügt habe. Auch meinen späteren Kollegen Dirk Simon und Claus van der Velden sei für die Unterstützung in der Zeit nach der WHU gedankt. Über den Lehrstuhl hinaus möchte ich meinen Kolleginnen und Kollegen Kerstin Frank, Monika Gesell, Ralf Gruber, Heidi Hoffmann, Heike Hülpüsch, Stefan 'Ed' Kayser, Nicole Lissek, Sonja Schmitt, Thomas Schwank, Peter Witt und Peter Zillmer für die freundschaftliche Zusammenarbeit und die gemeinsame ereignisreiche Zeit danken. Ganz besonderen Dank möchte ich meinem Freund und Kollegen Thilo Ballering und seiner Frau Brigitta aussprechen. Die Beschäftigung mit der Evolutionstheorie führt einen gelegentlich zu den übergreifenden Sinnfragen. In diesen Phasen hat mich Thilo Ballering immer in besonderer Weise unterstützt. Unsere gemeinsamen Erlebnisse bleiben prägen der Bestandteil dieser Zeit. Brigitta Ballering-Brühl hat nicht nur einen Teil der Arbeit Korrektur gelesen, sie war auch durch ihre profunde Kenntnis der biologischen Materie XI und ihr Interesse an meiner Arbeit immer eine motivierende Gesprächspartnerin. Stellvertretend für alle meine Freunde, die mich während der Entstehung dieser Arbeit unterstützt haben, möchte ich Martina Balzer danken. Mit den größten Dank schulde ich Sabine Hafener, die mich einen großen Teil dieser Arbeit begleitet hat, und die sicherlich am intensivsten mit der Entstehung dieser Dissertation konfrontiert war. Ich widme diese Arbeit meinen Eltern, die mir dies alles ermöglicht haben und deren Zuneigung mir immer eine große Hilfe war. Schließen möchte ich mein Vorwort mit einem Zitat des Nobelpreisträgers Reinhard Selten, das zeigt, wie weit der Erklärungsgehalt der Evolutionstheorie gehen kann: "It is dubious whether any mutations have changed human economic behavior in the relatively short time since the beginning of the dispersion of agriculture about 10,000 years ago. This means that biologically man may still be a hunter and gatherer not very well adapted to the necessity of long run planning. This may be the reason why some Ph.D. dissertations take much longer than planned." Jürgen Kumbartzki

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