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Die innere Geometrie der metrischen Räume PDF

535 Pages·1961·17.26 MB·German
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DIE GRUNDLEHREN DER MATHEMATISCHEN WISSENSCHAFTEN IN EINZELDARSTELLUNGEN MIT BESONDERER BERUCKSICHTIGUNG DERANWENDUNGSGEBIETE HERAUSGEGEBEN VON R. GRAMMEL· E. HEINZ . F. HIRZEBRUCH . E. HOPF H. HOPF . W. MAAK . W. MAGNUS . F. K. SCHMIDT K. STEIN· B. L. VAN DER WAERDEN BAND 105 DIE INNERE GEOMETRIE DER METRISCHEN RAUME VON WILLI RINOW SPRINGER-VERLAG BERLIN HEIDELBERG GMBH 1961 DIE INNERE GEOMETRIE DER METRISCHEN RAUME VON DR.WILLI RINOW PROFESSOR AN DER ERNST MO RITZ ARNDT-UNIVERSITAT GREIFSWALD SPRINGER-VERLAG BERLIN HEIDELBERG GMBH 1961 ALLE RECHTE, INSBESONDERE DAS DER ÜBERSETZUNG IN FREMDE SPRACHEN, VORBEHALTEN OHNE AUSDRÜCKLICHE GENEHMIGUNG DES VERLAGES IST ES AUCH NICHT GESTATTET, DIESES BUCH ODER TEILE DARAUS AUF PHOTOMECHANISCHEM WEGE (PHOTO KOPIE, MIKROKOPIE) ZU VERVIELFÄLTIGEN © BY SPRINGER-VERLAG BERLIN HEIDELBERG 1961 URSPRÜNGLICH ERSCHIENEN BEI SPRINGER-VERLAG OHG_ BERLIN • GÖTTINGEN • HEIDELBERG 1961 SOFTCOVER REPRINT OF THE HARDCOVER 1S T EDITION 1961 ISBN 978-3-662-11500-8 ISBN 978-3-662-11499-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-11499-5 BRÜHLSCHE UNIVERSITÄTSDRUCKEREI GIESSEN Vorwort Die innere Geometrie einer Fläche ist die Lehre von denjenigen Eigenschaften, die bei isometrischen Abbildungen ungeändert bleiben, also nur von ihrer ersten Fundamentalform abhängen. Sie wurde von C. F. GAUSS durch die Entdeckung begründet, daß das Produkt der Hauptkrümmungsradien einer Fläche eine isometrische Invariante ist. B. RIEMANN dehnte diese Theorie in seiner Habilitationsschrift auf mehr dimensionale und damit gleichzeitig auf abstrakte Mannigfaltigkeiten aus. Während man zunächst nur das Studium solcher Mannigfaltigkeiten in Betracht zog, deren Bogenelement durch die Quadratwurzel aus einer quadratischen Differentialform gegeben ist, entwickelte P. FINSLER in seiner Dissertation die innere Geometrie auf der Grundlage eines all gemeinen Bogenelementes, eine Möglichkeit, die bereits B. RIEMANN erkannt hatte. Seit den klassischen Untersuchungen von J. HADAMARD über Flächen konstanter negativer Krümmung und von D. HILBERT über die Existenz von Extremalen bei Variationsproblemen setzte sich die Erkenntnis immer mehr durch, daß ein großer Teil der Methoden, insbesondere diejenigen, welche in der Differentialgeometrie im Großen entwickelt worden sind, nur die topologische und metrische Struktur der Mannigfaltigkeiten, nicht aber ihre Differenzierbarkeitsstruktur be nötigen. Der von FREcHET geschaffene Begriff des metrischen Raumes ermöglichte es, die innere Geometrie auf einer von Differenzierbarkeits voraussetzungen freien Grundlage zu stellen. Zunächst stand jedoch die Topologie der metrischen Räume im Vordergrund des Interesses. Erst mit K. MENGER setzte ein systematisches Studium der isometrischen Invarianten ein. Inzwischen ist eine umfangreiche Literatur entstanden. Die Hauptergebnisse sind in den drei Büchern von A. D. ALEXANDROW[6J, L. M. BLuMENTHAL [1J und H. BUSEMANN [lOJ zusammengefaßt, von denen jedes eine eigene Problemstellung verfolgt. Das erste Buch befaßt sich mit dem Problem der Realisation einer metrischen Fläche nicht negativer Krümmung durch konvexe Flächen, das zweite behandelt die Frage nach der isometrischen Einbettbarkeit eines metrischen Rau mes in den euklidischen, elliptischen und hyperbolischen Raum und das dritte vorwiegend die Theorie der Geodätischen in metrischen Räumen nichtpositiver Krümmung sowie damit zusammenhängende Problem stellungen, die durch die Axiomatik der elementaren und projektiven Geometrie angeregt worden sind. VI Vorwort Das vorliegende Buch war ursprünglich als ein Ergebnisbericht geplant, und zwar zu einem Zeitpunkt, als die Bücher von L. M. BLu MENTHAL und H. BusEMANN noch nicht erschienen waren. Das Literatur studium ergab, daß die einzelnen Autoren je nach den verfolgten Zielen unterschiedliche Voraussetzungen und stark voneinander abweichende Definitionen verwendeten, deren Zusammenhänge erst noch geklärt werden mußten. So erschien es mir zweckmäßiger, statt eines Ergebnis berichtes, einen systematischen Aufbau der inneren Geometrie der metri schen Räume zu versuchen. Die innere Geometrie der metrischen Räume erfordert in einem hohen Maße topologische Hilfsmittel. Um der Darstellung einen mög lichst selbständigen Charakter zu geben, habe ich mich entschlossen, die Topologie der metrischen Räume, soweit sie benötigt wird, ausführlich zu behandeln. Mit Rücksicht auf den Umfang des Buches konnte jedoch die Dimensions- und Homologietheorie nicht mit einbezogen werden. Es ließ sich daher nicht vermeiden, im § 46 den Satz von der Gebiets invarianz und in den Paragraphen, in denen zweidimensionale Mannig faltigkeiten behandelt werden, Ergebnisse der Flächentopologie ohne Beweis zu verwenden. Vorausgesetzt wird ferner die Kenntnis der Differentialgeometrie. Diese ist allerdings nicht für den systematischen Aufbau nötig, wohl aber für ein besseres Verständnis der Problem stellungen und für die Bereitstellung eines genügend umfangreichen Bei spielmaterials. Weitere Voraussetzungen sind die Grundtatsachen der analytischen Geometrie, der Gruppentheorie und an einigen Stellen auch der Theorie der reellen Funktionen. Eine Vollständigkeit in der Darstellung der Ergebnisse der inneren Geometrie wird nicht angestrebt. Die getroffene Auswahl ist aus dem Inhaltsverzeichnis ersichtlich und mehr oder weniger durch die persön liche Vorliebe bedingt. Die Methoden der direkten Variationsrechnung von M. MORSE, die ja auch in den hier behandelten Problemkreis hinein gehören, müssen leider wegbleiben, da ihre Abhandlung ohne ein aus führliches Eingehen auf die Homologietheorie unmöglich ist. Ebenso er fordert das Helmholtz-Lie-Riemannsche Raumproblem sehr tiefgehende Kenntnisse aus der Theorie der topologischen Gruppen, wenn man die neuesten Ergebnisse berücksichtigen will. Außerdem sind die älteren Ergebnisse bereits in dem Buch von H. BusEMANN dargestellt. Für eine Theorie des Flächeninhaltes und der Minimalflächen liegen noch zu wenig abgeschlossene Resultate vor. Das Mengersche Einbettungsproblem und das Realisationsproblem von A. D. ALEXANDROW werden nicht abge handelt, da sie durch die eingangs genannten Bücher bequem zugänglich sind. Dagegen ist die Alexandrowsche Theorie der Krümmung und ein großer Teil der Busemannschen Untersuchungen mit aufgenommen, da sie für die innere Geometrie von grundsätzlicher Bedeutung sind. Vorwort VII Das vorliegende Buch ist auf Anregung von Herrn Professor Dr. F. K. SCHMIDT geschrieben worden. Für sein Interesse, das er an dem Fort gang meiner Arbeit genommen hat und für seinen Vorschlag, dieses Buch in die Sammlung der Grundlehren der mathematischen Wissen schaften aufzunehmen, spreche ich ihm meinen besten Dank aus. Für die Unterstützung meiner Arbeit danke ich vor allem Herrn H. E. LAH MANN. Er hat mit unermüdlichem Interesse sowohl das Manuskript, als auch die Korrekturen durchgesehen und auch die Herstellung eines Namen- und Sachregisters übernommen. Ihm und Herrn H. POPPE, der die Korrekturen mitgelesen hat, verdanke ich viele Verbesserungs vorschläge. Ich danke schließlich dem Verlag für die Bereitwilligkeit, mit der er auf meine Wünsche eingegangen ist sowie für die sorgfältige und schöne Ausstattung dieses Buches. Greifswald, im November 1960 W. RINOW Inhaltsverzeichnis Erstes Kapitel: Metrische Geometrie und Topologie § 1. Grundbegriffe der metrischen Geometrie Begriff des metrischen Raumes Teilräume ..... . Isometrie ..... . 2 Der euklidische Raum 3 Der sphärische Raum 4 Der hyperbolische Raum 5 Lineare metrische Räume 8 Das metrische Produkt . 9 § 2. Die Topologie des metrischen Raumes Umgebungen .............. . 11 Die topologische Struktur eines metrischen Raumes. 11 Topologisch äquivalente Metriken 12 Topologie in Teilräumen. . . . . 14 Das Innere und die Begrenzung . 15 Der allgemeine Umgebungsbegriff 16 § 3. Abgeschlossene Mengen Die abgeschlossene Hülle 17 Abgeschlossene Mengen. 18 Dichte Mengen 19 Die Abweichung zweier Mengen 19 Normalität . . . . . . . 21 § 4. Vollständige Räume Konvergenz . . . . . . . 22 Konvergenz in Produkträumen 23 Cauchysche Folgen. . . . . . 24 Vollständige Räume ..... 25 Vervollständigung eines Raumes 27 § 5. Kompakte und finit kompakte Räume Häufungspunkte . 30 Kompakte Mengen 31 Totalbeschränkte Mengen 33 Separable Räume 35 überdeckungssätze . . . 37 Finit kompakte Räume . 39 Lokal kompakte Räume 41 § 6. Zusammenhang Zusammenhängende Mengen 43 Beispiele zusammenhängender Räume. . . . . . . 46 Inhaltsverzeichnis IX Komponentenzerlegung. . . . . 47 Lokal zusammenhängende Räume 48 § 7. Der abgeschlossene Limes Unterer und oberer abgeschlossener Limes 50 Grundeigenschaften der abgeschlossenen Konvergenz 50 Die Busemannsche Metrik 53 Die Hausdorffsche Metrik . . . . . . . . . . . . 56 Zweites Kapitel: Stetige Abbildungen § 8. Grundeigenschaften der stetigen Abbildungen Definition . . 58 Allgemeine Sätze über stetige Abbildungen 59 Stetige Abbildungen kompakter Räume 61 Stetige Abbildungen zusammenhängender Räume 63 Stetige Abbildungen von Produkträumen 63 § 9. Stetige und gleichmäßige Konvergenz Konvergenz von Abbildungsfolgen 63 Stetige Konvergenz . . . . . 64 Gleichmäßige Konvergenz 65 Lokal gleichmäßige Konvergenz 68 Konvergenz der Graphen . . . 69 Eine Ummetrisierung lokal kompakter Räume 74 Separabilitätsbedingungen . . . . . . . . 76 § 10. G1eichgradig stetige Familien Begriff der gleichgradigen Stetigkeit 78 Der Satz von Ascoli . . . . . . . 79 Gleichmäßig beschränkte Familien . 81 Dehnungsbeschränkte Abbildungen 82 § 11. T- und F-Räume Topologische Äquivalenz von Abbildungen 82 Die Frechetsche Äquivalenz . . . . . 83 Metrisierung des Räumes der F-Räume .. 84 Mehrfache Punkte . . . . . . . . . . . 87 Stetige Abbildungen von T- und F-Räumen 87 § 12. Kurven Die Kurventypen . . . . . . . 88 Die Endpunkte . . . . . . . 88 Nichtausgeartete Parameterdarstellungen 89 Geschlossene Kurven . . . . . . . . . 94 Orientierung ........... . 95 Zerlegungen und Zusammensetzungen von Kurven 98 Drittes Kapitel: Die innere Metrik § 13. Die Länge einer Kurve Vorbereitende Betrachtungen 99 Die Kurvenlänge 100 Die Länge als Parameter . . 103 x Inhaltsverzeichnis Differenzierbarkeitseigenschaften. . . . . . . 106 Parameterfreie Kennzeichnung der Kurvenlänge 109 Die Länge geschlossener Kurven ..... . 111 § 14. Der Raum der rektifizierbaren Kurven Kompaktheitskriterien 112 Die Längenkonvergenz . . 114 § 15. Die innere Metrik Finit bogenverknüpfte Räume 116 Die innere Metrik 118 Räume mit innerer Metrik 121 Die innere Geometrie. . . 122 § 16. Finslersche Räume Erzeugung von inneren Metriken. . . . . . . . . 123 Topologische und differenzierbare Mannigfaltigkeiten 127 Finslersche Mannigfaltigkeiten. . . . . 129 Die Metrik in einem Finslerschen Raum 130 Viertes Kapitel: Theorie der Kürzesten § 17. Kürzeste Definition und allgemeine Eigenschaften. 140 Existenzsätze . . . . . . 141 Konvergenz von Kürzesten 142 Polygone ....... . 143 Anwendungen und Beispiele 145 § 18. Konvexität Die Zwischenbeziehung 146 Konvexitätsbegriffe 147 Konvexe Teilmengen . 151 Einfach konvexe Räume 152 Fastkonvexe Räume . . 154 Sphärische Umgebungen in fastkonvexen Räumen 157 § 19. Metrische Singularitäten Durchgangs-und Fluchtpunkte. 160 Verzweigungspunkte . . . . 162 § 20. Geodätische Geodätische Kurven 164 Geodätische Strahlen 165 Geodätische. . . . 167 § 21. Absolute konjugierte Punkte Geraden und Kreise 168 Existenz gerader Strahlen. . 169 Absolute konjugierte Punkte 172 Die Schale eines Punktes . . 173 Eindeutigkeit der Kürzesten im Kleinen 174

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Die innere Geometrie einer Fläche ist die Lehre von denjenigen Eigenschaften, die bei isometrischen Abbildungen ungeändert bleiben, also nur von ihrer ersten Fundamentalform abhängen. Sie wurde von C. F. GAUSS durch die Entdeckung begründet, daß das Produkt der Hauptkrümmungsradien einer Fläc
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