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Die Hygiene des Wassers: Gesundheitliche Bewertung, Schutz, Verbesserung und Untersuchung der Wässer PDF

986 Pages·1915·53.578 MB·German
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Die Hygiene des Wassers Die Hygiene des Wassers Gesundheitliche Bewertung, Schutz, Verbesserung und Untersuchung der Wässer Ein Handbuch für Ingenieure, Wasserwerksleiter, Chemiker, Bakteriologen und Medizinalbeamte Von Dr. f\ug. Gärtner o. ö. Professor der Hygiene an der Universität Jena Mit 93 f\bbildungen und 11 Tafeln Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 1915 f\lle Rechte vorbehalten. Additional material to this book can be downloaded from http:// extras.springer.com ISBN 978-3-663-19898-7 ISBN 978-3-663-20239-4 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-20239-4 Copyright, 1915, by Springer Fachmedien Wiesbaden Ursprünglich erschienen bei Friedr. Vieweg & Sohn, Braunschweig, Germany 1915 Softcover reprint of the bardeover 1st edition 1915 VORWORT. In dem gleichen Ve rlag ist vor einer Reihe von Jahren von Ferd. Tiemann und dem Unterzeichneten ein Handbuch der Untersuchung und Beurteilung der Wässer erschienen, welches in gewissem Sinne als ein Vorläufer des jetzigen Werkes zu betrachten ist. Damals handelte es sich in erster Linie darum, die Methoden der Untersuchung, insbesondere die bakteriologischen, scharf an zugeben. Inzwischen ist die Untersuchung des Wassers in chemischer und bakteriologischer Hinsicht vorzüglich durchgebildet worden. Zurückgeblieben aber ist die Berücksichtigung der geologischen, örtlichen und der sonstigen Ve rhältniese und damit die richtige Bewertung des Wassers. Hier galt es nunmehr den Hebel an zusetzen. Wird in einem Wasser kein Ammoniak, keine salpetrige Säure gefunden, ist die Menge des zur Oxydation der organischen Sub stanzen erforderlichen Kaliumpermanganats, des Chlors, der Mineralsubstanzen und der Bakterien gering, so wird meistens das Wasser ohne weiteres als gut, ist der Befund in einer oder mehreren Beziehungen ein anderer, als schlecht bezeichnet; zum mindesten wird es "beanstandet", eine Verlegenheitsauskunft, mit welcher, nachdem sie abgegeben, nichts anzufangen ist. Eine so gestellte Diagnose kann richtig sein, sie ist es jedoch in vielen Fällen nicht, weil der Untersucher nur den "Augenblicks zustand" kennt und über die geologischen, örtlichen und die übrigen Verhältnisse nicht unterrichtet ist. Gerade diese Faktoren VI Vorwort. aber sind von der größten, von Ausschlag gebender Bedeutung für die Bewertung der chemischen und bakteriologischen Befunde und somit für die Beschaffenheit des Wassers. Eine chemische und bakteriologische Untersuchung in den ausgefahrenen Geleisen der üblichen Methoden zu machen ist nicht schwer; aber die genaue Feststellung einer Reihe von Zahlen allein genügt zur Beurteilung eines Wassers nicht. Es kommt darauf an den Geist zu erkennen, der entsprechend den lokalen Verhältnissen in den Zahlen steckt und zu wissen, ob unter anderen Bedingungen, z. B. nach Regen, nach Düngung, bei Hochwässern die Zahlen andere werden, ob der Wert des Wassers sich ändert. Das vorliegende Buch verfolgt den Zweck hier mitzuhelfen; es soll nicht nur dem Chemiker und Bakteriologen, sondern auch dem Techniker, Wasserwerksdirektor und Medizinalbeamten die Möglichkeit gewähren, die gefundenen bzw. die überreichten Zahlen richtig zu deuten. Das Buch weist zunächst auf die Eigenschaften hin, die ein gutes Trink- und Hausgebrauchswasser haben soll und auf die Bedingungen, unter welchen diese vorhanden sind bzw. sein müssen, und unter welchen sie fehlen können oder fehlen müssen. Mit Rücksicht hierauf werden die einzelnen Arten der Wässer, Regen wasser, Grundwasser, Quellwasser, Flußwasser, Seewasser, soweit sie Trink- und Hausgebrauchszwecken dienen, durchgegangen, ihr Wesen und ihre Beschaffenheit und der Wechsel, dem sie unter worfen sind, besprochen, und die Folgerungen, die sich aus den wechselnden Bedingungen ergeben, gezogen. Besondere Kapitel sind der Bewertung der Wässer nach den örtlichen und sonstigen Verhältnissen, sowie nach den physi kalischen, chemischen und bakteriologischen Befunden gewidmet. An Untersuchungsmethoden sind nur die bewährtesten Ver fahren aufgeführt. Oie neueren Methoden über die Bestimmung des Eisens, des Mangans, der verschiedenen Kohlensäuren usw. sind voll berücksichtigt. Besonderer Wert wurde darauf gelegt, die Vorwort. VII Probeentnahmen richtig zu gestalten, weil hierbei oft die gröbsten Irrungen vorkommen. Die in das Laboratorium abgegebene Probe wird gewöhnlich als etwas absolut Gegebenes, als das "Ding an sich" aufgefaßt; das ist aber durchaus unrichtig; es kommt sehr darauf an, wo und wann die Probe geschöpft ist. Das Buch verfolgt jedoch nicht allein den Zweck den Ana lytiker, den Techniker und Medizinalbeamten von der toten Zahl frei zu machen, ihn zu einer klaren Beurteilung anzuregen, es strebt auch in weitem Maße an zu zeigen, wie das Wasser vor Infektionen und Verschmutzungen, sowie vor Beeinträchtigungen seiner wirtschaftlichen Brauchbarkeit behütet, und andererseits, wre es aufgebessert werden kann. Der Techniker vermag häufig die Wasserbeschaffenheit zu €iner guten zu machen, sei es durch eine von vornherein vorsichtige Auswahl der Wasserbezüge und die Gewährung oder Schaffung eines ausreichenden Schutzes, sei es durch Verbesserung schon bestehender Anlagen. Daher sind gerade mit Rücksicht auf die Erbauer und Leiter von Wasserwerken und die Medizinalbeamten besondere Kapitel den Schutzmaßnahmen für die Wasserentnahmestellen, Schutz zonen, Fassungen, Behälter, Rohrnetze und Hausanlagen, sowie den verschiedensten modernen Methoden der Filtration und Sterili sation der Wässer gewidmet, wobei Wert darauf gelegt wurde, nur sicher Erprobtes zu bringen. Ein besonderer Abschnitt enthält die sich auf das Wasser beziehenden gesetzlichen bzw. behördlichen Bestimmungen. Viel fach wird diesen Anordnungen, als vom "grünen Tisch" kommend, geringe Achtung entgegengebracht, sehr mit Unrecht; gewiß, am grünen Tisch werden die Bestimmungen zusammen geschrieben; aber gemacht werden sie nach den Erfahrungen, welche die Tech niker, Begutachter und Untersucher draußen, auf grüner Wiese und im grünen Wald gesammelt haben. Die gesetzlichen Be stimmungen enthalten geordnet und in konzentrierter Form das, VIII Vorwort. was die Erfahrung, die Praxis, den einzelnen gelehrt hat; die gesetzlichen Bestimmungen über das Wasser sind mit großer Vorsicht und unter Heranziehung und reger Teilnahme hervor ragender Wa sserfachmänner aufgestellt worden. Weil das ganze Werk unter dem Leitmotiv der Sorge für die Brauchbarkeit des Wassers gestanden hat, ist es die "Hygiene des Wassers" genannt worden. Der Begriff ist in weiterem Sinne aufzufassen, denn wie die gesundheitliche, so ist in gleicher Weise die wirtschaftliche Seite berücksichtigt worden. Somit erstreckt sich die "Hygiene" nicht nur auf den Menschen und seine Gesund heit, sondern auch auf das Wohlbefinden der Wassersammlungs anlagen, der Wasserbehälter, der Rohrnetze usw. Was eine fast dreißigjährige Erfahrung, die sich nicht nur über das durch seine geologischen Verhältnisse so wechselvoll geartete Thüringen erstreckte, sondern weit darüber hinausging, dem Verfasser gelehrt hat, ist kritisch gesichtet in dem Buch zusammen getragen. Möge es für die Hygiene des Wassers einigen Nutzen bringen! Verfasser darf das Vorwort nicht schließen, ohne der Verlags handlung ganz besonderen Dank zu sagen; sie hat keine Mühe, keine Kosten gescheut, das Werk gut auszugestalten. Jena, im August 1915. Prof. Dr. med. Gärtner. Inhaltsverzeichnis. Seite A. Die Anforderungen an ein Trink- und Hausgebrauchswasser I. Die VermitteJung von Krankheiten durch Wasser 2 1. Die Cholera. . . 2 2. Der Typhus 3 Wasserepidemien 4 a) Der eigenartige Verlauf der Epidemie 4 b) Das Decken von Krankheitsfeld und Wasserfeld 8 c) Die Verbreitung über die verschiedenen Bevölkerungsklassen und die relativ seltenen Doppelerkrankungen in einer Familie 9 d) Die vorwiegende Erkrankung von Frauen und Kindern spricht noch nicht fi\r eine ·wasserepidemie. 10 R. Der Paratyphus , . . . . 11 4. Die Ruhr. • • . . . . . 12 5. Die Weilsehe Krankheit 13 6. :!\Iagen-Darmkatarrhe . . 14 7. Der Milzbrand • . . . . 16 8. Die Lebensdauer der Krankheitserreger . 17 a) Die Lebensdauer der Typhus· und Cholerabakterien im Kot und im Boden . . . . . • . . . . . . . . . . . . 17 b) Die Lebensdauer der Typhus- und Cholerabakterien im Wasser, im Schlamm und in Austern . . . . . 20 c) Die Lebensdauer der Paratyphusbazillen 25 d) Die Lebens~auer der RuhrerregPr . . . 25 e) Die Lebensdauer der Tuberkelbazillen . 26 f) Die Lebensdauer der Milzbranderreger . 26 g) Die Lebensdauer der Diphtheriebazillen 27 9. Die Invasionskrankheiten • . . . . 27 Ankylostomiasis . . . . . . . . . . 27 Die gewöhnlichen WurmkrankhPiten 28 Die Egel- und ähnliche Erkrankungen 28 10. Kropf und Kretinismus . . . . 30 11. Die Vergiftungen durch Wasser 31 a) Quecksilber uud Arsen 31 b) Baryum und Zinn 31 c) Zink und Kupfer. . . 32 d) Blei . . . . . . . . . 35 e) Organische Gifte; Fischgifte 39 X Inhaltsverzeichnis. Seite II. Das Wasser soll von solcher Beschaffenheit sein, daß es gern getrunken wird 41 1. Die •remperatur der Wässer 41 2. Die Färbung und Trübung der Wässer 47 Die Bestimmung des Trübungs- und Färbungsgrades 51 Die Mittel, Trübungen und .Färbungen zu beseitigen 58 3. Der Geruch und Geschmack der \Vässer . . . . . . 59 a) Der Geschmack des Wassers beruht auf der AnwPsenheit von Salzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 b) Der Geschmack des ·wassers beruht auf der Anwesenheit von Kohlensäure und Luft . . . . . . . . . . . . . 63 c) Der Geruch und Geschmack des Wassers beruhen auf der Anwesenheit von organischen Substanzen . . . . . . . . . 64 d) Der Geruch und Geschmack beruhen auf der Anwesenheit von Kleinlebewesen . . . . . . . . . . . . . . . 66 e) Der Geruch und Geschmack beruhen auf zufälligen Ver- unreinigungen 67 f) Die Bestimmung des Geruches und Geschmackes eines \Va•sers 68 g) Die Bc>seitigung des Geruehes und Geschmackes . 69 4. Die Appetitlichkeit eines Wassers 71 5. Die Härte des Trinkwassers. . . 75 III. Das Wasser für den Hausgebrauch. 79 1. Die Kesselsteinbildung und die Enthärtung 80 a) Das Kalk-Sodaverfabren . . 80 b) Das Permutitverfahren. . . 82 2. Harte Wässer und Seifenverbrauch 85 3. Harte Wiisser und Speisenbereitung 86 4. Kochsalz im Hausgebrauchswasser. 87 5. Eisen und Mangan im Hausgebrauchswasser . 87 IV. Der Angriff des Wassers auf die Materialien der Leitungen und Behälter . . . . . . . . . . . . . . . . 88 1. Die freie und die aggressive Kohlensäure 88 2. Die Entsäuerung der Wässer 89 3. Andere frPie Säuren . . . 93 4. Der Angriff auf Zement . . . . . 94 5. Der Angriff auf Eisen und sonstige ~Ietalle 95 a) Die Theorien über dc>n Angriff des Wassers auf die Metalle 97 b) Die Mittel und Wege, um den Angriff zu beschränken 99 V. Die Menge des Wassers . . . . . . . . . . . . 103 1. Die Zuführung von zweierlei Wasser . . . . 106 2. Der Verbrauch an Wasser für verschiedene Zwecke und zu verschiedenen Zeiten . 107 VI. Der Preis des Wassers . . 117 B. Das Regenwasser und das Eis 120 I. Das Regenwasser . . . . . 120 1. Die Beschaffenheit des Regenwassers 120 2. Die Verwendung des Regenwassers 123 3. Die Zisternen . . . . . . . . . . . 123

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