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Die homerischen und die altindischen Epen PDF

65 Pages·1973·0.971 MB·German
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Sitzungsbericl1te der Akademie der Wissenschaften der DDR 1973 Walter Ruhen Die homerischen und die altindischen Epen AKADEMIE-VERLAG· BERl,IN Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften der.DDR Jahrgang 1973- Nr. 24 Walter Ruhen DIE HOMERISCHEN UND DIE ALTINDISCHEN EPEN. AKADEMIE -VERLAG· BERLIN 1975 Vortrag von Walter Ruhen, Ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR, vor der Klasse Gesellschaftswissen schaften II am 13. Dezember 1973 Herausgegeben im Auhrage des Präsidenten der Akademie der Wissenschaften der DDR von Vizepräsident Prof. Dr. Heinrich Scheel Erschienen im Akademie-Verlag, 108 Berlin, Leipziger Straße 3-4 (C) 1975 by Akademie-Verlag Berlin Lizenznummer: 202 • 100/227 /75 Gesamtherstellung: IV/2/14. VEB Druckerei »Gottfried Wilhelm Leibniz«, 4.45 Gräfenhainichen • 4534. Bestellnummer: 752 796 9 (2010/73/24.) , LSV 7375 Printed in GDR EVP 4.,- Inhaltsveneichnis Vorbemerkung • . . • . . . . . . . • • 5 I. Die Problematik . . . • . • . . . . 7 II. Einige auffallende Gemeinsamkeiten und Besonder- 10 heiten . . • • • • . • III. Entwicklung der beiden Gesellschaften und ihrer Epen . . . . . . . • 12 IV. Probleme der Religion . • 21 V. Probleme des Friedens . . 25 VI. Probleme der Demokratie 29 VII. Probleme des Humanismus 33 VIII. Probleme der Form 37 IX. Die vier Epen im Rahmen der Weltgeschichte der Heldenepik . . • . . . • • 41 X. Bewertung der Epen • . . . . . . • • • . 47 Anhang: Das mythologische Motiv der Überlastung der Erde 50 Anmerkungen 56 Vorbemerkung Der vorliegende Band enthält die überarbeitete Fassung eines Vortrages, den der führende Vertreter der Indologie in der DDR, Walter Ruhen, im Dezember 1973 vor der Klasse Gesellschaftswissenschaften II gehalten hat. Ruhen behandelt in · seinem Vortrag ein grundlegendes literaturwissenschaftliches Problem, das bei den Völkern des südasiatischen Subkontinents und darüber hinaus in der ganzen wissenschaftlichen Welt zunehmend auf großes Interesse stößt. I. Die Problematik. Der Vergleich der altindischen mit den homerischen Epen ist eine aktuelle Aufgabe, die auch politisch Relevanz besitzt. Ihr Vergleich, das heißt die Herausarbeitung sowohl der Gemeinsamkeiten wie Besonderheiten beider Epengruppen, ermöglicht es, die historische Entwicklung der Kultur im Altertum einerseits der Griechen, andererseits der Inder und der Menschheit überhaupt besser zu erkennen und zu verstehen. Er schafft auch Voraussetzun gen zum besseren Verständnis der heutigen Kulturen, zu deren Erbe diese Epengruppen jeweils gehören, und ist wichtig für die Aneignung der Epen literatur durch die Inder und Griechen als deren spezielles und durch alle Völker als ihr allgemeines kulturelles Erbe. Damit sind wichtige, schon lange in Angriff genommene, aber noch unge löste Aufgaben gestellt, nicht nur für die Sanskritisten und Gräzisten der Indischen Union. Auch die Sanskritisten und Gräzisten der DDR sollten sich, von ihrer marxistischen Position her, dieser Aufgabe annehmen. Wenn die Indologie der DDR mit ihrer Sanskritistik in der aufgezeigten Richtung überzeugende und der Kritik standhaltende Analysen und Bewer tungen der Epik und des übrigen kulturellen Erbes aus dem alten Indien zu erbringen vermag, werden wir damit nicht nur den kulturell-gesellschaft lichen Bedürfnissen unseres eigenen Volkes gerecht. Wir werden auch das Vertrauen der fortschrittlichen Inder zu uns festigen, die gegen die Reaktion im eigenen Lande um die Ausschöpfung und Fruchtbarmachung ihres kultu rellen Erbes kämpfen und sich damit in den weltweiten ideologischen Kampf unserer Epoche gegen den Imperialismus einreihen, in dem wir, jeder auf seinem Gebiet für sein Land und zugleich für die Zukunft der Menschheit, stehen. Im internationalen Ringen um die Durchsetzung marxistisch-leninistischer Geschichtsbetrachtung lernen wir die Probleme des heutigen indischen Klassenkampfes verstehen, richten wir unsere Sanskritistik immer erneut auf die aktuellen Probleme Indiens aus und tragen damit auch dazu bei, die Notwendigkeit der Sanskritforschung in der DDR zu unterstreichen. 7 Mit den in Indien noch heute weitgehend lebendigen altindischen Epen lernen wir die Inder besser verstehen und festigen damit die Freundschaft unserer Völker. Große, inhaltlich und formal ähnliche, volkstümliche Heldenversepen 1 des Altertums sind bisher nur bei Griechen und Indern bekannt geworden, nicht in anderen altorientalischen Gesellschaften. Auch Erlösungsreligion, Dramen und Philosophie besaßen nur diese beiden Gesellschaften in analoger Weise.2 Die Ähnlichkeit der beiden Epiken, Dramen usw. gehört zu dem umfassenden Problem der Stellung der indischen Geschichte in der Weltgeschichte. Indien war nämlich im 3. Jahrtausend v. u. Z. mit seiner altorientalischen Indus gesellschaft dem damaligen Sumer als z. T. genetisches Analogon sehr ähn lich. Von etwa 900 v. u. Z. an war es mit seiner Gangesgesellschaft, die nach der Indusgesellschaft die zweite Variante der altorientalischen Klassengesell schaft in Indien war, dem ungefähr gleichzeitigen Griechenland erstaunlich ähnlich. Da Arya und Griechen Indoeuropäer waren, bildete dies eine gene tische Analogie, aber in der Entwicklung der beiden Gesellschaften, auch der Epiken, handelt es sich überwiegend um typologische Analogien, deren Gesetz mäßigkeit wir aufzudecken haben. Die Gangesgesellschaft wurde in ihrer 3. Hauptperiode von etwa 500 oder 700 u. Z. an schließlich dem europäischen Feudalismus ungemein ähnlich, wiederum als vor allem typologische Analogie.3 Dabei blieb in Indien ein und dieselbe Produktionsweise, die „asiatische" oder altorientalische, in diesen 5000 Jahren bis heute oder gestern die herrschende. Seit einem Jahrhundert etwa setzt sich der Kapitalismus durch, von Europa importiert. In diesem historischen Rahmen muß der Vergleich der altindischen und homerischen Epen in den systematischen Vergleich der beiden Gesellschaften auf allen Gebieten von Basis und Überbau eingebaut werden. Er wird in eine vergleichende Weltgeschichte der Heldenepik als Teil einer Weltkulturge schichte einmünden. Mit diesem historischen Problem hängt das der ästhetischen Bewertung der beiden Epiken zusammen. Das Problem der Bewertung der altindischen Epen durch Europäer ist so alt wie die .europäische Indologie. Der Engländer William Jones kam 1783 als Richter nach Calcutta, begründete 1784 die Asiatic Society of Bengal und begann in demselben Jahr mit der Herausgabe der Asiatic Researches. In deren 1. Band beschäftigte er sich mit einem ersten (e r schrieb: superficial) Vergleich der Götter Griechenlands, Roms und Indiens, z.B. des Indra und Jupiter, des Phoebus und Sürya, aber auch des Dionysos und Räma.4 Er schätzte das RämäyaTJ,a, das er nach altindischer Tradition als das Werk des „ersten Dichters" der Inder, des Välmiki, charakterisierte, hoch ein: An Einheit der Handlung, Großartigkeit der Einbildung und Eleganz 8

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