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Die Gynäkologie bei Dioskurides und Plinius PDF

40 Pages·1927·6.002 MB·German
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DIE GYNÄKOLOGIE BEI DIOSKURIDES UND PLINIUS VON I. FISCHER WIEN Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH 1927 GEWIDMET DEM SECHSTEN INTERNATIONALEN KONGRESS FÜR GESCHICHTE DER MEDIZIN IN LEIDEN.AMSTERDAM 1927 ISBN 978-3-7091-4642-2 ISBN 978-3-7091-4793-1 (eBook) DOI 10.1007/978-3-7091-4793-1 Inba.ltsverzeicbnis Seite Einleitung ..... . 1 I. Geburtshilfe .•• 3 1. Schwangerschaft 3 2. Fehl- und Totgeburt 5 3. Geburt ..•••• 11 4. Nachgeburtsperiode 14 5. W ochenbett 14 6. Laktation 16 II. Gynl1kologie 19 1. Pathologie der Menstruation 21 2. Affektionen des ltuLleren Genitales • 22 3. Erkrankungen des Uterus . • 22 4. Sterilitltt 26 Anhang • 29 Einleitung Zwischen den gyniikologischen Schriften des Corpus Hippocraticum und del' eraten uns erhaltellen Darstellung del' gesamten Gyniikologie durch Soranos klafft ein Zeitraum von mindestens vier Jahrhunderten; abel' wir dUrfen darum doch nicht annehmen, daB die wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiete del' Gynakologie innerhalb diesel' Jahrhunderte vollstiindig geruht hat. Sind uns aus dem genannten Zeitraume auch keine gynakologi schen Schriften erhalten, so haben uns doch spatere Autoren, insbesondere Soranos, wenigstens die Titel von BUchern Uberliefert, welche uns beweisen, daB sich ihre Verfasser besonders mit den Krankheiten del' Frauen be schiiftigt haben. Ich nenne hier die yvvatuela des Diokles aus del' ersten Halfte des 4. Jahrhunderts v. Chr. (Soranos II. praef. 2: E'v TI!i :Tr:Q6m{) TWv yvvatueiwv, II. 17. 53, II. 31. 85: €v TI!i <'ievTeQ41 TWv yvvatueiwv, II. 4. 2~q, II. 17. 53: €v TI!i TQiT41 TWv yvvalueiwv; Galen XVII A. 1007 naad L1/OuAel uaTa Td :Tr:eQi yvvatuBiwv IJvYYQa,up.aTa), das p.atwTtu6v des Herophilus ca. 300 v. Chr. (Soranos II. praef. 3. 4, II. 17. 53: EV TI!i p.atwTlul!i), ein Werk Uber Gynakologie von Kleopbantos aus dem 3. Jahr hundert v. Chr. (Soranos II. 17. 53 - Soranos zitiert sogar ein 11. Buch dieses Werkes tv TI!i tv<'ieuaT41 T6>V yvvatuBlwv), schlieBlich ein solches des Alexander Pbilalethes um die Zeit von Christi Geburt berum (Soranos II. 1.1. 43: €v TI!i :Tr:QWT41 T6>V yvva,uelwv). Um uns abel' ein Bild davon machen zu konnen, wie del' Arzt un gefahr in del' ersten Halfte des 1. Jahrhunderts n. ChI'. auf gynakologischem Gebiete praktiziert hat, d. h. welche gyniikologischen Krankheiten ibm bekannt waren und wie er sie wenigstens medikamentos bebandelt hat, steben uus zwei Quellen zur Verfiigung: die Arzneimittellehre :Tr:eQi ilA.1}S laTQtufJs (auch das Buch Uber die leicht beschaffbaren Mittel:Tr:eQI BV:Tr:oQiIJTWV rpaQ,uauwv) des Dioskurides (2. Halfte des 1. nachchristlichen Jahrhunderts) und die Naturgeschichte des Plinius (23-79 p. Chr.) in ihren die Arznei mittel aus allen drei Natul'reichen behandelnden BUchern. Aus dem Charakter beider Quellen, welche sich nul' mit PharmaKo therapie beschaftigen, erklart es sich, daB sie ausschlieBJich Uber die medikamentOse Behandlung in del' Geburtshilfe und Gyniikologie uns unter richten werden. Wahrend das lateinische Werk des Nichtarztes Plinius uns nichts anderes darstellt als eine Zusammenstellung von fleiLHg ge sammelten LesefrUchten aus medizinischen Werken Uberwiegend griechischer Provenienz oder lateinischer Autoren mit entlehnter gdechischer Medizin, bieten uns. die Schriften des Arztes Dioskurides ein etwas kritischeres und systematischeres Produkt, teilweise auf Grund eigener Erfahrung gewonnen. Beide Autoren haben abel' vielfach aus gemeinsamen alteren Quellen ge- F i s c her, Gyniikologie 2 Einleitung schOpft, so daB einzelne Stell en derselben wortlich libereinstimmen und wir zumindest einen groBen Teil des Wissensgutes als lilteren Bestand betrachten mlissen, ala er gerade del' Lebenszeit des Dioskurides und Plinius entsprach. Die groBe Bedeutung der pharmakotherapeutischen Abschnitte des Plinius und der Arzneimittellehre des Dioskurides liegt aber nicht nnr in dem Bilde, das sie uns von ihrer Zeit geben, nicht nur in dem Rlickblick, den sie uns in die zurlickliegenden Zeiten gestatten, sie liegt noch viel mehr in der Rolle, welche diese Werke in den spateren Jahrhunderten - wir konnen sagen, fast mehr als 11/2 Jahrtausenden - gespielt haben. AIle die Rezeptsammlungen der spateren Zeit schiipfen aus dies en beiden Autoren in reichem MaBe, ein Samonicus, Gargilius Martialis, Marcellus, Lucius Apuleius, Cassius Felix, Theodorus Priscianus, und noch in den ersten zwei Jahrhullderten der Neuzeit zeugen die weit verbreiteten und vielfach libersetzten Ausgaben des Dioskurides, insbesondere die von dem gelehrten Mattioli verfaBten Kommentare, von dem groBen EinfluB, welchen Dioskurides, der auch auf den Universitaten zum Vorlesungsbuche wurde, auf das Handeln der Arzte auslibte. Flir die Kenntnis des Standes un serer speziellen Disziplin und fiir die Beurteilung ihrer weiteren Entwicklung spiel en die einzelnen Arznei mittel, ihre Verwendungsform und ihre Zubereitung eine recht untergeordnete Rolle. Die Arzneimittel als solche sind schon in den gynakologischen Schriften des Corpus Hippoeraticum recht stattlich vertreten und' haben kaum bedeutend an Zahl zugenommen, ihre Verwendungsform, intern als Trank oder Speise, halb innerlich als Sptilungen oder Einlagen verschiedener Art, auBerlich als UrnschHige, Eiureibungen, Waschungen, Streumittel, Bader, Sitzbader, Raucherungen und Bahungen, haben seit den hippokratischen Zeit en kaum eine Anderung erfahren. Die Zubereitung hat sich, soweit wir es aus unseren Quellen beurteilen konnen, eher etwas vereinfacht. Weit mehr als Dioskurides flihlt sich abel' Plinins als gewissenhafter SammIeI' verpflichtet, auBer liber Arzneimittel im engel' en Sinne noch liber eine Flille von Mitteln abergIaubischer und wundermedizinischer N atur zu be rich ten, :Mittel, welche in del' Volksmedizin aller Lander und alIer Zeiten eine Rolle gespielt haben und noch spielen. Raben diese letzteren jetzt nul' mehr ein kulturhistorisches Interesse - sie sind uns auch insoweit von Bedeutung, als sie Zusammenhange verschiedener Kulturkreise erkennen lassen -, so waren doch viele del' durch Jahrhunderte im Gebl'auch ge standenen Arzneien del' Alten gewiB einer neuel'lichen phal'makoiogischen Nachprlifung wert, zumal wenn wir daran denken, daB auch modernlil Mittel, so z. B. das Skopolamin, uns auf dem Wege libel' das Altertum wieder gewon~en wurden. Die folgenden Betrachtungen unserer beiden Quellen, Dioskurides und Plinius, nehmen abel' als Ausgangspunkt nicht die angefiihrten Arznei mittel, die hier nur aufgf'zahlt werden sollen, und zwar mit ihl'em Orig'inal namen, da die Bestimmungen spezieJl der Pflanzen vielfach noch strittig, Bestimmungen, wie die mancher Minel'alien, aber liberhaupt unmoglich sind 1 ; Nur in dem alphabetisch geordneten Verzeichnis des Anhanges sind 1 Bestimmnngen del' griechischen und lateinischen Bezeichnungen versucht. Schwangerschaft 3 sie legen vielmehr das Hauptgewicht auf die bei unseren Autol'eu genannten teils physiologischen, teils pathologischeu Zustande, fUr welche die Medi kamente Anwendung finden, ferner auf die Angabe jener Wirkungen, welche mit ihrer Hilfe erzielt werden sollten. Beziiglich der im griechischen und lateinischen Texte gebrauchten Bezeichnungen von Zustanden, Krankheiten und Arzneiwirkungen wird es sich ergeben, daB diese keineswegs immer eindeutig sind und daB sie sieh keineswegs immer mit Begriffen decken, die unserer heutigen Medizin gelaufig sind. Es wird darum auch an manchen Stell en notwendig sein, sich mit der griechisehen und lateinischen Wort bedeutung, mit dem grieehischen und lateinischen Spraehgebrauche zu beschiiftigen. I. Geburtshilfe 1. Schwangerschaft Die Schwangerschaft galt, wie wir im folgenden deutlicher sehen werden, in den hier in Betracht kommenden Zeiten nicht mehr als das hohe Gut, als welches sie fruher geschiitzt wurde; aber fUr jel1e FaUe, in welchen sie doch erwiinscht war oder in den en wenigstens gegen sie nicht angekampft wurde, werden uns eine Reihe von Mitteln augegeben, dazu bestimmt, auf die Schwangerschaft forderlich einzuwirken. Bei Dioskurides haren wir nur Eup. II. 96 (editio Wellmann), daB del' in der samisehen Erde sich findende glatte Stein -- )"if)oS () SV TV Ea,uiq, I'U svelOuop,SVOS - das festgewordene (geronnene) Produkt der EmpfangniB - TO fJv)"),,rJwp'Oev :1lrJl'vvp,£vov (Berendes iibersetzt anachronistisch: den aufgenommenen und mit dem Ei sich vereinigenden Samen) behiiten solI - qJv),,<ifJfJSW lfJTOeSlTal. Reichlicher vertretel1 sind die fiir die Schwangerschaft bestimmten Mittel bei PEnius. Er spricht dann entweder nur ganz allgemein von del' Zutraglich keit fUr die Schwangerschaft: praegnantibus prodest PI. 23. 26 - vinum bion appellattlm; utilia gravidis 28. 77 - ossicula in corde et in vulva cervae, oder von Mittell1, welche die Frucht vor Schadigungel1 bewahren und vor Fehlgeburten behiiten: custoclit fetum abortusque fieri non patitu,' 31. 7 - Linus fons in Arcadia; custodire partus 28, 77 - lapillus in excrementis atlt in vulva cervae; custodire partus contra abortus 30. 43 - cinis irenaceorum; contra omnes abortuum insidias 30. 44 - lapis aetites, schlieBlich von Mitteln, welche die Frucht in der Gebarmutter festhalten: continere partus (partuu8) - candida a pectore hyaenae caro et pili septeni et genitale cervi, si inligentur d01'cadis pelle collo suspensa 28. 27; vermiculi in gramine 30.43; lapis aetites 36. 39; lapis Samicus 36.40; continere partus conceptos - hystricttm cinis 30. 43; ad pat'tus conti nendos - cancri 32. 46. Das Wort partus bezeichnet in den vorangehenden Stellen nicht die Geburt, sondel'll das Schwangerschaftsprodukt. Es war auch bekannt, daB es Frauen gibt, welche leicht zu FehI geburten neigen, Dem im Corpus Hippocraticum als Ursache von Abortus beschriebenen " Glattsein" del' Gebarmutter (de morb. mul. I. K. II. 642) entspricht die Stelle bei Dioskurides (Eup. II. 97), wo er von sVO)"tfJ'OOI I'vvaluss spricht, bei denen 41 Samenkorner von Melanspermon - fJ:1lie/~aTOS 1* 4 Geburtshilfe ,,6""0£ pe).aV(JrcE(!pOV ,ua', in Leinwand eingelegt und unter dem Haar knoten getragen, die Frucht zur Reife bringen und VOl' Abortus beschfitzen sollen - -re).e(JtpO(!eiv be nat pi} drco/xUkw -ro l/l{J(!VOV. Plinius spricht geradewegs von Frfiehten, welche zu Abortus neigen - in abortum vergentes 28. 37 (wir sprechen von solehen Frauen) und empfiehlt hiebei adeps sincera als ein Mittel, welches die Friichte nabrt - nutrit. Wir finden ferner bei PHnius als Wirlnmg von Arzneimitteln angegeben, daB sie die Friiehte zur Reife bringen - maturant, entsprecbend dem oben angefiihrten -rek(JtpO(!elv: caninwln lac 30.43, ungula asinina 28. 7"7; doch seheint die letztgenannte Stelle darauf hinzuweisen, daB wir es bei diesem W orte wohl mehr mit eiIiem "zu frUher Reife bringen" zu tun haben, also mit del' Bezeichnung einer Abortivwirkung, da es dort heitlt: partum maturat, ut vel abortus evocetur, nee aliter adTtibetur, quoniam viveniem parium necat (del' Eselshuf bringt die Frueht zur vorzeitigen Reife, so dati sogar Abortus hervorgerufen wird, und man darf ihn nieht in anderer Weise verwenden, da er die lebende Frueht tOtet - Wittstein: befordert das Gebaren dergestalt, dati fehlerhafte Leibesfrfiebte alsbald zum Vor schein kommen; doeh bedient man sieh dieses Mittels nur zu letzterem Zweeke, denn es tOtet lebende Kinder). Dnter den bisher genannten Arzneimitteln spielen die Amulette (tpv).a"nl(!la, remedia adalligata) insbesondere bei Plinius eine grotie Rolle. Ffir aIle diese Amnlette, welehe die Frueht festhalten sollen, galt abel' die Bestimmung, dati sie sofort beim Geburtsbeginne entfernt werden mfissen; sonst konnten die Frauen nieht oder nul' schwer entbinden: alias eniti non patiantur 30. 43; sed nisi parturientibus auferantur, omnino non pariant 36.39. Auf eine Trink- oder Badekur weist nns die Anfiihrung del' QueUe Linus. DaB manehe del' Mittel von Plinius selbst als zweifel haft angesehen wurden, bezeugt uns die Redewendung, die er z. B. 28. 27 gebraueht: continere partus promittuntur. Zur Prophylaxe des Abortus gehOrt es aueh, wenn gewisse Arznei mittel Sehwangeren fiberhanpt verboten werden, weil sie seblidlieh auf die Frueht einwirken und so zur Fehlgeburt AniaB geben konnten: praeca vendum est gravidis, abstineant hoc cibo, necari enim partus invenio - ruta 20.51, cavendus gravidis - laurus 23. 80, neutra (wedel' die mann liehe, noeh die weibliche PHanze) danda m't(lieribus, quoniam gravidis abortum facit - {tUx 27.55. Zu diesel' Art yon Prophylaxe geseUen sieh noeh eine Reihe abergliiubiseher Verbote. Naeh Dioskurides abortiert eine Sehwangere, wenn sie fiber die Wurzel von "vuM.pwoS II. 164 odeI' fiber das Kraut von ovo(Jpa III. 131 schreitet; abel' aueh diesel' Autor sehfitzt sieh an beiden angefiihrten Stellen dureh ein "tpaal" (siehe aneh Eup. II. 8'3). Bei Plinius wirken in gleieher Weise eine Schlange (vipera, amphisbaena 30.43) und Bibergeil odeI' del' Biber selbst (castoreum (tberve 32.46), wobei der Antor an del' erstgenannten Stelle ein "mirum", an del' zweitangeffihrten ein "dieitur" gebraucht. FUr die uns sehon aus den hippokratisehen Sehriften bekannte nia(Ja, welehe naeh den Begriffen del' Altl)n nieht nur die sogenannten Sehwanger sehaftsgelfiste, sondern aueh die versehiedenen anderen Sehwangersehafts besehwerden der ersten Monate umfaBt (siehe Soranos I. 15.48) werden Fehl- und Totgeburt 5 bei Dioskurides empfohlen: JYIrllJmu p.ij).a I. 115, ap.nE).os olvopo!!oS V. 1, bei Plinius, welcher den Zustand als m~lacia graviclarum bezeicbnet: citrus (wohl identisch mit den medischen Apfeln des Dioskurides) 23. 56, malum punicum, 23. 57, hier mit der Begriindung quoniam gustatu moveat infantem (denn sie bewirkt dureh ihren Gesehmack, daB sich das Kind bewegt, Wittstein). 2. Fehl- und Totgeburt Schon die vorangegangenen Angaben haben gezeigt, daB den Alten del' Spontanabortus wohl bekannt war. Mit welehen Arzneimitteln aber der drohende, der im Gang befindliche und del' unvollstandige Spontanabortus behandelt wurden, lliBt sich auBerordentlich schwer feststellen, obwohl es zweifellos ist, daB gerade auf diesem Gebiete die Pharmakotherapie eine ganz ausgebreitete Verwendung gefunden hat. Hier stotlen wir zuerst auf die Schwierig·keiten, welehe uns dadureh erwachsen, daB wir die bei Arzneimitteln angegebenen Wirkungen aus del' textlichen Bezeiehnung nicht mit Sicherheit ersehlieBen konnen. Sehr groB ist hier zunliehst die Zahl der Heilmittel, denen Dioskurides die Eigensehaften zuschreibt: djlelV lp{J!!va, ep.{J!!vc.Jv djlc.JjloS, n!!OS djlc.JjlljV ep{Jgvc.Jv. Wir sind abel' durchauB nieht in del' Lage, Zll entselieiden, ob es sich hier urn Mittel handelt, welche die Geburt oder einen Spontanabortus befordern odeI' direkt abortiv wirken sollen. Fiir den letztgellannten Zweck spricht die an vielen SteUen des lateinischen Dioscorides entsprechenden Orts eintretende Be zeichnllng: abortum provocat, auch del' halldschriftliche Zusatz, uen Well mann Bd. II, pag. 134 wiedergibt, wo die Stelle ep.{J(]va ajlet mit "abortum facit" iiberschrieben ist. Wir konnen auch nicht beurteilen, ob vollkommen synonym mit ep{J!!va ajlEt die anderen haufigen Bezeichnungen gebraucht sind: UIVEl, eu{Ja).).Et, fAuEt, epBAUEt, uamon'l:, emon'l:, eut'IVUOOEt und ihnen eutsprechend die Ausdriicke: n(]OS eu{Jo).~v ep{J(]vc.Jv, eu{Jo).wv, n(]os ep{Jevc.Jv UOP!lJi}v, emonaartuov ep.{Jevc.Jv, wobei fur die Bezeichnung fruchtabtreibender Mittel wohl auch del' Umstand ~pricht, daB das Wort eu{Jo).wv ausschlietl lichen Sprachgebrauch als Abortivum findet. Die Bezeiclmung c'ijlEIV finden wir bei J/IVUpc.JP.OV I. 14, {Ju)"oapov 1. 19, ap.i'(]va I. 64, Mu(]vov n}s AlfhonVUi'is eAaias I. 105, olaunos II. 74, e!!B{JIV{)oS II. 104, aiov II. 127, nBnE!!t II. 159, utaaOS II. 179, uEvmvgEwv t'o p.Bjla III. 6, uEvt'aV(]EWV t'o AEnt'ov III. 7, jlAi}Xc.JV III. 31, {)vP.OS III. 36, mivauES 'H(]UU).EtOV III. 48, aBas).t III. 53, bavuos Ill. 72, uAIVono(}wv III. 95, xapale,c.J'P III. 98, d(]t'Ep.loia III. 113, ).EVUOroV III. 123, ovoop.a Ill. 131, dV{)EP.iS III. 127, e(Jv{)golJavov III. 143, p.avlJ(]ajlo(Jas IV. 75, navauit'1}S (olvoS) V. 62, das Wort JeIVEi bei 1)).wt'(Jomov t'o pBjla IV. 190, die Be zeichnung eu{JaA)"Et 'bei I'(]IVOV (p.v(Jov) I. 56, nit'vs 1. 69, uaat'o(Jos V(]XtS II. 80, jlevnavi} III. 3, d(JtOt'oAoXEia III. 52, dem entsprechend n(]OS euPOA~V ep.{Jevc.Jv bei uovv';a Ill. 121, dvdl'v(]oS III. 150, das Wort fAuEI bei pauXa(]IS III. 44, EqJBAUEIV bei PlJ8A)"WV I. 6 7, ua-raon'l: bei 19t5 ' IAA!gVUi} I. 1, danuAa{)os 1. 20, J/BlJgOS I. 77, eAEAiapauov III. 30, dp.p.c.Jv!auov Ill. 84, ajlxovoa IV. 23, {)slov V. 107, die Bezeichnung emon'l: bei c'ipnEAofi AEvui} IV. 182 (hier auch eu{JoAloV genannt), dem entsprechend emonaonuov 6 Geburtshilfe ep,fJr;tuWV bei {}iQPoS II. 109, schlieBlich ewrtvaaaet bei (3QatJv I. 76, YV1t0S d1tOraTOS II. 80, aTv1tn)Qia V. 105. Nul' in wenigen Fallen ist es ausdriicklich gesagt, daB es sicl! urn die Austreibung einer bereits abgestorbenen Frucht - es miissen also Zeichen fUr das Abgestorbensein bekannt gewesen sein --handelt: n;{}v1)uorwv efl{3Qvwv bl{3o}..wv - 1'0 rf;s 1tQwrorouov UVVOS ya}..a II. 70, ni, Te{}v11uora f,u{3Qva bmvaaaet - biuTapvov III. 32, eu{3a}..}..et be ual Td Te{}V1)Uora ifl{3Qva - xa}..{3av1) III. 83, (3~xwv III. 112. Wenn des wei tern eine Reihe von Mitteln genannt wird, welche fnicht totend wirken, so konnen wir nicht entscheiden, ob diese Angaben im Interesse del' Schwangeren geschahen, urn VOl' del' Verabreichung eines solchen Mittels Zl1 wal'llen, odeI' zum Behufe einer vielleicht erwiinschten Fruchtabtreibung. So finden wir die Bezeichnung f,u{3Qva uTeivet bei Mrpv1) I. 78, e}..aT~Qwv IV. 150, {}vpe}..aia IV. 172, noch hanfiger das Wort rp{}eiQel bei uaQbapov II. 155, {}}..aam II. 156, ua}..afliv{}1) III. 35, 1t1]yavov dYQwv III. 45, mlvaues 'HQall}..ewv III. 48, aaya1t11VOv III. 81, eUi{3oQoS }..evl&Os IV. 148, e}"A.i{3oQoS !ti}..as IV. 162, auappwvia IV. 170, uo}..ouvv{}a IV. 176, e}..}..e{3oeiT1)S olvoS V. 72. Vom aTQoVtJwv II. 163 wird sogar hervorgehoben, daB es die Frueht sichel' - eveeywS - wtet. Direkt von Mitteln, welche Abortus heryorrufen, wird bei Dioskurides nUl' an wenigen Stellell gesprochen; so heiBt es Lei del' 0Gvauav{}a I. 93, daf! man ihr die Wirkung zllschreibt - laTOeezrat - Pehlgeburten zu veranlassen - ellTewapOVs eQyabM{}al, wenn man den Baueh dl'eimal heimlich damit beriihrt odeI' einreiLt. Etwas .Ahnliches, nul' mehl' Positives, wird yon dem Safte des uvu}..a!tlVOS II. 164 ausgesagt. Yom beauovTtov II. 166 wird in del' del' Wellmannschen Ausgabe zugrunde liegenden Hand schrift berichtet, daB 30 Korner del' Frucht, mit Essigwasser getrunken, zum Abortus fUhren - eGap{3}..wauovat und del' Geruch angeblich - rpaai - ein Abtreibungsmittel - rp{}oewv - fUr ganz junge Friichte sei, da el' auf ih!' Wachstum zersWrend einwirke - uard TOV paeaaflov Tf;s av{}~aews TWV deTt avvel}..1),u,uivov. In einer anderen Handschrift wird die Geruchs wirkung I1IU' del' Wurzel und dem Kraute zugeschrieben, yon del' Wurzel ferner mitgeteilt, daB man sie in Form einel' Teigmasse - uo}..}..vewv - ZU!' Austl'eibung del' Frucht ver~endet - 1tQOS ep{3evwv uoptb~v. Das a,uvevwv III. 68 ruft Abortus hervol' - eGafl(3).waUet - und von del' uovvba III. 121 heiBt es, daB sie zu Fehlgeburten AnlaB gibt - ellrQwa,uovS 1tOlei. Es wird auch von einem eigenen nAbortivwein" V. 67 gesprochen - rptJO[!IOS e,u{3[!VWV olvoS; man el'hielt ihn dadul'ch, daB man e).).i{30QoS, ailluS dyewS und auappwvia gleichzeitig mit Weinreben anpfianzte, wodurch del' Weinstock und die Tl'aube die Wil'kung ihrer Nachbarn in sich auf nehmen und del' aus det' 'rl'aube bereitete We in Abortus hervol'l'uft. Del' Frucht abh'eibung ging anscheinend eine besondere Vorbereitungskul' YOl'aus: biboTa! be 1t[!Oefl1),uBUvia!s v~aTMt uaa{}ou 1t).f;{}os ueuQaflivos (man giLt ihn den Frauen, welche yorher el'brochen haben, niichtern in del' Menge eines Bechers [mit Wasser] gemiBcht). Die fJll).V1tTeeis IV. 135 vel'anlaBt Unfl'uchtbal'keit, eine Schwangel'e abel', welche daB Mittel einnimmt, abortiert - e1&TtTeWaUel. Den Bezeichnungen ip{3Qva dYe!, utveZ usw. entsprechen bei Plinius die AnsdrUcke: Partum (part~(s) stimulat, extrahit, pellit. (Pseudo-Dioscorides:

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